Laser, Teil 0: Gelaserte Pflanzstecker?

Mal angenommen… also rein hypothetisch jetze… nur so’n Gedankenspiel…

  • jemand hätte nen Lasercutter.
  • Und keine Kontrolle über seinen Spieltrieb.
  • Und gärtnert gern.
  • Und baut dieses Jahr viele Tomaten an. Also so richtig viele. Sagen wir… zwei Dutzend Sorten. Da brauchste ja ne Menge Pflanzschilder.
  • Weiter angenommen, dieser Jemand hätte die eine oder andere Großpackung Eisstäbchen vorrätig, aus… Gründen. Und aus Buchenholz.

Ihr seht wo das hinführt, right?

Richtig: Der Brumme spielt mit dem Gedanken, selbst gelaserte Pflanzstecker nicht nur selbst einzusetzen, sondern – Achtung, noch völlig unausgegorener Plan – im Extremfall sowas wie einen Etsy-Shop aufzumachen. Oder irgend sowas. So, jetzt hab ich die Pointe (Lasercutter gekauft) und die Bonuspointe (überlegt, einen etsy shop aufzumachen) gleich am Anfang gespoilert. Komplett amateurhaft, I know.

So, und jetzt der Reihe nach.

Ich bin letzte Woche schwach geworden und hab mir nen billigen China-Lasercutter geschossen. Solches Gerät reizt mich seit Jaaahren. Jahrelang habsch zugeguckt, wie 3D-Drucker, Lasercutter und CNC-Fräsen immer billiger und besser wurden. Letzten Samstag bin ich eingeknickt und hab mir nen Sculpfun S9 geschossen.

Dabei habsch eigentlich genau NULL ZEIT für ein weiteres Zeitfresserhobby.

Aber.

Mit nem Lasercutter & -Gravierer kann ich Dinge machen, die bisher nicht gingen, oder nur mit hohem zeitlichen und/oder finanziellem Aufwand. Sooo viele Dinge. Wo ist eigentlich der hibbel-smiley wenn man ihn braucht?

Den Wunsch nach so nem Teil hab ich schon seit Jaahren, genauso wie ich schon gefühlte Ewigkeiten nen 3D-Drucker haben will. Auschlaggebend war Samstagabend letzte Woche dann dieses zufällig gefundene Foto bei pinterest, ne Gartenanwendung im weitesten Sinne: Pflanzstecker mit gelaserter Beschriftung. Vollkommen unnötig eigentlich, aber das war der berühmte Tropfen, der das Fass… ihrwisstschon. (c:

Online gefunden… Geil, oder?

Klar kann man das traditionell mit Stift beschriften. Aber gelasert isses doch so viel cooler. Und: Ich könnte mehrere Dutzend eng nebeneinander legen und die alle in einem Rutsch beschriften lassen! Oh, und: Mit sonem Teil kann man auch Schiefer beschriften – wie cool ist das denn, gelaserte Schieferpflanzstecker?!!1!eins1!11!elf!!! Und: Mit ner Rotationsachse (das ist ne zusätzliche „Rollenvorrichtung“, auf der das Werkstück rotieren kann, während es gelasert wird) könnte man sogar Blumentöpfe lasern! Oh, und: Meine bunten Konservendosentöpfe könnten damit ein Level-Up bekommen! Und, und, und

Da hab ich noch gar nicht an die diversen Spielzeugideen für die Kids gedacht. Und dass ich dann mit einem Werkstatt-Projekt weiterkäme, das seit Monaten „hängt“, weil ich mit einem kleinen, aber wichtigen Detail bearbeitungstechnisch in einer Sackgasse stecke, aus der ich mich kinderleicht raus-lasern könnte. Oder hey, Geschenkideen für Freunde und Familie, boah, was man da alles machen könnte! Am Ende mache ich vielleicht nen kleinen Onlineshop auf…!

Das war dann so der Gedanken-Schwapp, nachdem oben erwähnter Tropfen das Fass zum Überlaufen brachte. Ich habe Disziplin bewahrt und keinen abendlichen Sofortkauf getätigt, sondern brav ne Nacht drüber geschlafen. Kann ja sein dass sich die Spontaneuphorie früh morgens ein bisschen gelegt hat. Hatte sie aber nicht. Ich war todmüde, weil die Kids kurz nach 6 wach waren und ich wegen erwähntem Gedankenschwapp 2 Stunden länger zum Einschlafen gebraucht hatte als sonst… aber weder war der Wunsch kleiner noch sind irgendwelche neuen relevanten Gegenargumente aufgetaucht.

Nein, ich hab auch weiterhin keine zusätzliche Freizeit und ja, das Ding kostet zwischen 200 und 300€. Plus Zusatzkosten für alle jetzt noch unbekannten Kosten (siehe ein paar Absätze weiter unten). Alles seit Jahren bekannte Gegenargumente. Diese Modelle sind im Laufe der letzten Jahre im low-end Hobbybereich massiv günstiger und auch besser geworden. Nach ner weiteren Stunde Rumsuchen am Sonntag hatte ich meinen Favorit für 170€ erstanden statt der am Vorbend gefundenen 270€ – wohooo! (c:

Der Preis ist eigentlich unrealistisch niedrig – ich hoffe ernsthaft, dass ich da keinem Aliexpress-Hoax-Shop aufgesessen bin. Ich hab auch ne Woche später noch keine gültige DHL tracking number, das gefällt mir eigentlich nicht. Aber, ganz ehrlich? Wenn ich hier reingefallen und das Geld weg wäre, hätte ich das verdient, auch wenn’s weh tut. Das ist nunmal der Preis dafür, dass ich die Geizistgeil-Methode gewählt und beim absolut Billigsten Anbieter zugeschlagen habe. Drückt mir die Daumen!

Seitdem ziehe ich mir Tutorials mit den Basics rein, gucke schonmal was ich alles für die Umhausung und die anderen Aufrüstungen brauche (Dragoncut hat ne geniale Tutorialserie für den Sculpfun S9 gemacht!) und versuche daran zu denken, vor lauter Euphorie die Tomaten & Paprika nicht zu vernachlässigen – das Grünzeug bleibt natürlich Prio eins! (c:

Das Modell kommt ja auch nur bedingt einsatzfähig an – da das ein low budget Laser ist, fehlen dem so ziemlich alle Dinge, die man für ein vernünftiges Arbeiten braucht. Ich muss mir also…

  • ein Umgehäuse bauen mit Sichtfenstern aus Laserschutzacryl, damit man den Laser nciht irgendwann mal in die Augen bekommt (schlimmstenfalls wärste da sofort blind)
  • ne Entlüftung für den entstehenden Rauch,
  • ne kleine USB-Kamera im Gehäuseinneren, damit man in der Steuersoftware direkt sein Design auf das Werkstück platzieren kann,
  • sog. limit switches: Das Modell hat keine Endstop-Sensoren, weiß also nicht wann es am Rand einer Achse angekommen ist, sodass der Laserkopf gegen den Rahmen knallt und nicht vorher abbremst.
  • Ein Air Assist, also ne Vorrichtung bestehend aus einem Kompressor, nem Silikonschlauch und einer speziellen Düse, die unten am Laserkopf montiert wird und dann den beim Lasern entstehenden Rauch wegpustet – das verhindert Schmauchspuren auf dem Material und dass sich die Partikel auf der Laserlinse absetzen.
  • Vermutlich werd ich mir noch ne gescheite Software kaufen (Lightburn ist scheinbar Standard in der Szene und kostet 40€), etc… Plus das Material zum Lasern natürlich.

Ihr seht, jede Menge zu tun…

Heute Vormittag hab ich mich mal hingesetzt und die Pflanzstecker-Idee zu Papier gebracht, also digital jetze. Auf nice Pflanzstecker steh ich ja eh voll, siehe das entsprechende Januar-Posting. Die oben erwähnte Software, Lightburn, hat einen kostenlosen Probemonat, aber den will ich erst beginnen wenn der Laser angekommen, aufgebaut und einsatzbereit ist. Aber Losdesignen kann ich ja auch schon mal mit anderen Programmen, dem kostenlosen Inkscape zum Beispiel. Also hab ich die Eisstäbchen fix vermessen (11,5 cm lang, 1 cm breit, davon jeweils 1mm abgerundeter Seitenrand und halbrund abgerundete Ecken), ein bisschen mit den Schriftarten und Grafiken rumgespielt. Das ist dabei rausgekommen:

Entwurf für lasergravierte Pflanzstecker

Ja ich weiß, das ist jetzt eher unterwältigend. Aber ein Anfang. Das allererste brummsche Laserprojekt. Wo noch nichtmal klar ist, ob das überhaupt was wird. Das müsste ich eigentlich noch ein paar Wochen für mich behalten, bis ich die wenigstens fertsch gelasert habe, knipsen und dann hier als Prototypen präsentieren kann. Aber nööö – ich nounce das schon heute raus, wo’s noch komplett in die Kategorie „Ungelegte Eier“ fällt. So bin ich halt, damit müsst ihr klar kommen. (c;

So, und jetzt brauche ich mal ein bisschen Feedback von euch:

  1. Würdet ihr selbst solche gelaserte Pflanzstäbchen (Buchenholz) einsetzen?
  2. Welches der drei Designs gefällt eich am besten, und warum?
  3. Hättet ihr andere Designvorschläge? –> Kommentarfunktion! (c:

Bonusfrage: Würdet ihr solche Teile kaufen, und wenn ja, was wäre ein fairer Preis für euch? Nur damit ich schonmal weiß, ob so’n etsy Shop sinnvoll wäre oder nicht…

Noch ein paar Gedanken zum Verrottungsschutz:

Damit die in der Erde nicht zu schnell verrotten, könnte man die in Bienen-/Kerzenwachs tauchen. Das hab ich allerdings noch nicht selbst ausprobiert. Unbehandelt sind die nach einer Saison in der feuchten Erde ziemlich brüchig, und so richtig fiese Wasserschutz-Chemie will ich nicht einsetzen. Möglich (und ungetestet) sind noch Leinölfirnis, Acryllack (evtl. schon wieder too much Chemie…?) und diverse Öle.

6 responses to “Laser, Teil 0: Gelaserte Pflanzstecker?”

  1. […] Geabzugt? Na jedenfalls hab ich mir ein low budget Modell bestellt, den Sculpfun S9. Siehe hier, im Teil Null der Brummschen Lasersaga. Nach meiner Recherche ist der S9 das Billig-Modell mit dem […]

  2. […] Eisstäbchen-Pflanzstecker waren ja der Auslöser dafür, dass ich mir nen Laser gekauft hatte, der berühmte Tropfen, wissenschon… Weil ich […]

  3. […] wer nicht: Guckst du hier und da. Lasergravierte Pflanzstecker waren der letzte Tropfen, der mein Selbstbeherrschungsfass zum überlaufen brachte und wegen denen ich jetzt einen […]

  4. […] voll. Das hier könnte der berühmte Tropfen sein, der es zum Überlaufen bringt. So wie die lasergravierten Pflanzschilder, mit denen vor anderthalb Jahren die Sache mit dem Laser […]

  5. […] gab’s letzte Woche wieder so einen Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. So wie im April 2022, als ich diese geilen gelaserten Pflanzstecker sah, daraufhin nach jahrelangem Vernünftigsein […]

Schreibe eine Antwort zu Pflanzstecker aus dem Lasercutter – DerBrummeAntwort abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.