Laser, Teil 1, oder: Des Brummes neues Spielzeug

Gestern wurde der Lasercutter & Engraver geliefert – juhuu, das wird spaßig! (c:
Wie sieht eigentlich die ASCII-Version des Hibbel-Smileys aus? Egal.

Anfang April hatte ich ja endlich den Trigger ge… gewast eigentlich? Getriggert? Gedrückt? Geabzugt? Na jedenfalls hab ich mir ein low budget Modell bestellt, den Sculpfun S9. Siehe hier, im Teil Null der Brummschen Lasersaga. Nach meiner Recherche ist der S9 das Billig-Modell mit dem derzeit besten Preis-Leistungs-Verhältnis, UND eines, zu dem ich sehr viele Tutorials mit DIY Aufrüst-Möglichkeiten gefunden hatte. Das ist mindestens genauso wichtig wie ein für’n komplett neues Hobby vertretbar niedriger Preis. Oh, und gut verarbeitet soll er auch sein (was er wohl ist).

Reicht mir.

Startschwierigkeiten

Die erste Bestellung musste ich nach zwei Wochen stornieren, weil da irgendwas fishy war: Der Verkäufer bei Aliexpress hatte scheinbar seinen Onlineshop geschlossen, war komplett incommunicado und der Lieferstatus kam nicht vom Fleck. Also storniert, nen neuen Anlauf genommen – diesmal nicht wieder bei Aliexpress (dort bestelle ich ab jetzt wieder nur noch billigen Kleinkram, wo’s im Zweifelsfall nicht drauf ankommt wenn’s schiefgeht) und neu auf Schnäppchenjagd gegangen. Gefunden und bestellt habe ich dann bei banggood.com, was im Prinzip dasselbe wie aliexpress ist, nur dass deren Performance bei höherpreisigem Zeug laut brummscher Recherche leicht besser ist. Kann natürlich auch Wunschdenken sein, klar. No risk, no fun. Die neue Bestellung war am unteren Ende der aktuellen Preisspanne für den S9, mit ca. 290€ komme ich immer noch gut weg. Verglichen mit den 174€ beim ersten Versuch leider kein Megaschnäppchen mehr. Zumal ich bei banggood den Wabentisch nicht mit dabei habe und nochmal 40€ extra löhnen müsste wenn ich den wöllte. Vermutlich brauche ich den aber gar nicht, weil ich ne andere Lösung im Hinterkopf habe.

Also storniert und nochmal von vorn.

Das war ein kleiner Motivationsdämpfer, aber die Wartezeit bis Mitte/Ende Mai konnte ich produktiv nutzen, um mich schonmal einzulesen in die ganzen Upgrades, die man braucht, um daraus ein vernünftig arbeitendes Gerät zu machen. Ich zitiere nochmal aus dem oben verlinkten „Kapitel Null“-Posting von Anfang April:

Das Modell kommt ja auch nur bedingt einsatzfähig an – da das ein low budget Laser ist, fehlen dem so ziemlich alle Dinge, die man für ein vernünftiges Arbeiten braucht. Ich muss mir also…

  • ein Umgehäuse bauen mit Sichtfenstern aus Laserschutzacryl, damit man den Laser nicht irgendwann mal in die Augen bekommt (schlimmstenfalls wärste da sofort blind)
  • ne Entlüftung für den entstehenden Rauch: einen passenden Ventilator habe ich rumliegen, jetzt brauche ich nur noch einen Schlauch und eine Abdichtung für’s Dachfenster (sowas in der Art)
  • ne kleine USB-Kamera im Gehäuseinneren, damit man in der Steuersoftware direkt sein Design auf das Werkstück platzieren kann und das Gerät besser überwachen kann.
  • sog. limit switches: Das Modell hat keine Endstop-Sensoren, weiß also nicht wann es am Rand einer Achse angekommen ist, sodass der Laserkopf gegen den Rahmen knallt und nicht vorher abbremst.
  • Ein Air Assist: Das ist ein Luft-Puste-System, bestehend aus einem Kompressor, nem Silikonschlauch und einer speziellen Düse, die unten am Laserkopf montiert wird und dann den beim Lasern entstehenden Rauch wegpustet. Das verhindert Schmauchspuren auf dem Material selbst und dass sich Ruß & Partikel auf der Laserlinse absetzen (was die Leistung mindert und den Reinigungsaufwand erhöhen würde).
  • Vermutlich werd ich mir noch ne gescheite Software kaufen (Lightburn ist scheinbar Standard in der Szene und kostet 40€), etc… Plus das Material zum Lasern natürlich.

Quelle: Ich selbst am 2.4.2022, leicht modifiziert/ergänzt

Ne ganze Menge Zeuch, was man da noch alles so braucht. Was in dieser Liste noch fehlt:

  • Laserschutzbrillen. Hast ja nur zwei Augen, und nen versehentlichen Streifschuss durch einen unglücklich reflektierten Laserstrahl …muss man nicht wirklich haben. Heute zwei Stück bestellt, damit ich das auch mal jemandem life zeigen kann.
  • Eine Feuerlösch-Lösung, weil es durchaus passieren kann, dass das Schneidgut in Brand gerät. Das ist nicht nur ne hypotetische Sache, siehe hier. Ja ich weiß: Ein Teufelskerl, dieser Brumme. Leben am Limit und so. Idealerweise hätte ich gern etwas, das ohne mein Zutun löscht. Da gibt’s diesen französischen Feuerlöschball, den werd ich mir mal genauer ansehen. Das sind zwar gleich mal 100€, aber …Sicherheit und so. Vielleicht gibt’s ja noch ne preiswertere Alternative, mal sehn. Einen kleinen Handfeuerlöscher will ich sowieso auf jeder Etage des Hauses haben, also wird’s wohl eher was mobiles, dafür aber nicht-automatisches werden.
  • Schleppketten, in denen der ganze Kabelsalat ordentlich verstaut wird. Will mir ja schließlich nicht die Kabel zerlasern lassen.

Ne schön übersichtliche Excel-Aufstellung über alle gekauften Upgrades und Zubehörse liefere ich euch irgendwann später nach. Aktuell bin ich bei Zubehörkosten von ca. 200€, wobei hier einiges noch nicht enthalten ist: Die Software, das Sichtfenster-Acryl, die Schleppketten und ’n Feuerlöscher fehlen noch.

Aber hey, hat keiner gesagt das es billig ist, ein neues Hobby zu beginnen…

Jedoch, das ficht mich jetzt nicht an. Ich hab schon lange nicht mehr sooo gespannt auf ein Paket gewartet wie auf dieses. Und: Gestern kam das Paket an. Wie Weihnachten war das. Knapp zwei Wochen eher als bei der Bestellung angegeben, bei Transport aus China wohlgemerkt. Bei der aktuellen Covid-Situation dort – Hut ab!

Vorbildlich verpackt. Kannste nüscht sagen.

Die Verarbeitungsqualität ist herausragend, und wenn ich jetzt ein relativierendes „für chinesische Verhältnisse“ hintenran setzen würde, wäre das völlig unberechtigt. Weil: Erstens wäre dieses Qualitätsniveau auch für ein deutsches Produkt sehr ordentlich und lobenswert und zweitens habe ich bei „Chinaprodukten“ in den letzten Jahren immer öfter eine aus Wettbewerbssicht absolut beängstigend hohe Qualität feststellen müssen. Hut ab, die Zweite.

Kennt ihr noch das Gefühl, wenn man als Kind zum Geburtstag oder zu Weihnachten ein Geschenk ausgepackt und den gesamten Inhalt vor sich ausgebreitet hatte? Dieses in-die-Hände-Klatsch-und-losleg-Gefühl?

Und noch mehr Kleinteile.

Was da jetzt noch im unteren Bereich dazugekommen ist, ist das oben erwähnte Zubehör, das nicht im Lieferumfang enthalten ist und die ich mir online zusammengesucht habe:

  1. Endschalter (die der Steuerungssoftware signalisieren, dass der Laserkopf am Rand angekommen ist)
  2. Hammerkopfmuttern und Schrauben für diverse Befestigungen an den Rahmenprofilen
  3. eine USB-Kamera, die den Arbeitsfortschritt im (noch zu bauenden) Gehäuse überwachen wird
  4. eine Air Assist-Düse, die den Rauch des Lasers aus dem Arbeitsbereich wegpusten wird
  5. diverse Steuerkabel
  6. ein kleiner Kompressor für den Air Assist und
  7. ein Relais, um den Kompressor über den Laser bzw. die Laser-Software ansteuern zu können.

Für jemanden der mit Elektrik und Elektronik sonst eher wenig zu tun hat, ist das meiste davon Neuland. Hach wird das toll! (c:

Der Grundmontage dauerte vielleicht ne Dreiviertelstunde und war dank der absolut perfekten Montageanleitung ein Kinderspiel. Völlig anders als die üblichen chinesischen Anleitungen. Hut ab, die Dritte.

Die ganzen Add-ons ranzubasteln und ein Gehäuse zusammenzufriemeln wird die nächsten Tage & Wochen dauern. Ich mach mir da keinen Druck, das hat absolut keine Prio – auch wenn ich am liebsten sofort zwei Wochen Urlaub nehmen wöllte.

2 responses to “Laser, Teil 1, oder: Des Brummes neues Spielzeug”

  1. […] wie hatte ich Ende April den ersten Teil der Brummschen Lasersage gleich nochmal […]

  2. […] wann immer Zeit war. Aber das wisst ihr ja alles schon, wenn ihr mitgelesen habt (–> Teil 1, 2 & 3 der Brummschen […]

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