
…oder: Wehret den Anfängen.
Schneckenapokalypsen gib’s in Brummehausen fast jährlich, das Blog ist gut gefüllt mit diesbezüglichem Content. So gut, dass es ein eigenes Tag und ne eigene Kategorie dafür gibt. Selbst zur Ethik släsch Moral des Schneckenmordens hab ich mich langatmig ausgelassen, mit dem wohl schönsten Schneckenfoto ever, siehe oben.
Ey was hab ich nicht alles schon ausprobiert… Hier nochmal ne Zusammenfassung der Schneckenartikel seit Blogstart, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Die Beete umpuscheln
Ne Idee aus der Kategorie Klingt komisch, ist aber so. In Kurzform: Ihr macht Leinwandstreifen um eure Beete rum, die außen überhängen – ähnlich wie bei den Schneckenkragen. Die Schnecken können dann angeblich nicht kopfüber diesen Überhang überwinden und bleiben so draußen.

Ergebnis der großen brummschen Beetumpuschelung: Hilft nur so mittelgut bis gar nicht, Fotobeweis nachfolgend.

Die Details findet ihr im großen 2021er Puchel-Dreiteiler: Teil 1 hier, Teil 2 da, Teil 3 dort. Aber hey – dadurch sahen meine Beete voll cool dekorativ aus. Immerhin.
Eierschalen
Schnecken mögen angeblich scharfkantige Untergründe nicht, daher soll man grob zerbröselte Eierschalen um seine Pflanzen streuen… Nun ja. Die Biester können selbst über Rasierklingen klettern, ihr ahnt also, was ich von diesem Tip halte. Hab’s natürlich ausprobiert und völlig unüberraschend hat’s genau nullkommanull gewirkt. Haken dran, weiter im Text.
Kaffeesatz
Noch so’n Lifehack… Wirkt bei mir nur unzuverlässig und allerhöchstens solange, bis das Zeug feucht wird. Guckst du hier für ein Beispiel aus 2021, wo’s mal funktioniert hat:

Die beste Kaffeesatzmethode ist scheinbar, einen dichten Schutzkreis um einzelne Pflanzen zu machen. Der großflächige Einsatz im Sinne von „breitwürfig über’s komplette Beet streuen“ hat dagegen bisher immer nur so mittelgut gewirkt.
Wir sammeln unseren getrockneten Kaffeesatz das Jahr über, und im Frühjahr hab ich dann einen oder zwei Zwanziglitereimer voll mit kostenlosem und gut duftendem Antischneckenmittel, das zumindest ein wenig wirkt. Besser als nüscht.
Schafwolle
Die Theorie ist, dass Schnecken wegen des Lanolins (das Wollfett) nicht da drüber wollen. Meine Erfahrung: Wirkt nicht bzw. kaum. Hier der Fotobeweis:

Aber Daniel, auf diesem Foto sieht man keine einzige Schnecke auf der Wolle, die sind alle auf der Pflanze…!
Recht habt ihr, aber das liegt nur daran, dass ich erst ans Knipsen gedacht hatte, als ich die erste Handvoll Schnecken schon abgesammelt hatte. Sowohl auf der Pflanze als auch auf der Wolle waren mehr als die hier fotografisch dokumentierten.
Und: Die Wolle war nicht wirklich so weiß wie auf dem Foto, das kam nur von der automatischen Farbkorrektur der Handycamera. Das war komplett unbehandelte und ungewaschene Wolle. Frisch vom Schaf, voll mit Wollfett – über das die Schnecken angeblich nicht gern kriechen. Hat sie null gejuckt.

Ich bin trotzdem ein großer Fan von Schafwolle, denn als Mulchmaterial ist das Zeug erste Sahne. Damit unterdrückt ihr jegliches Unkraut, müsst deutlich weniger gießen und es sieht auch noch gut aus!
Schneckenkorn
Chemie und Gifte im Garten waren für mich bis vor wenigen Jahren eine rote Linie, die ich strikt eingehalten habe. Gefallen ist sie in einer Julinacht, als ich kurz vor Mitternacht nach dem dritten Durchgang der allabendlichen Schneckenjagd immer noch nicht merkte, dass es weniger werden – ich fand jeweils ne halbe Stunde später an denselben Stellen wieder genauso viele wie kurz zuvor.
Meine Recherche ergab damals, dass es zwei komplett verschiedene Varianten von Schneckenkorn gibt:
Die „gute“ basiert auf Eisen-III-Phosphat, das nach einer Weile zu Eisen und Phosphat zerfällt – beide harmlos für Mensch und Tier und sogar wichtige Nährstoffe für eure Pflanzen. Selbst andere Wirbellose wie Regenwürmer werden davon nicht betroffen. Das Zeug ist im ökologischen Landbau zugelassen. Ich war skeptisch, hab’s aber probiert und war geschockt, wie gut das gegen Schnecken wirkt. Innerhalb weniger Tage war fast komplett Ruhe. Ich streue es übrigens meistens nicht in die Beete, sondern außen rum. Damit habe ich es trotz Unbedenklichkeit nicht in den Beeten und die Schnecken fressen es auch draußen am Rand.
Das fiese Schneckenkorn dagegen enthält Metalldehyd – das ist das Zeug, von dem Schneckenkorn seinen schlechten Ruf hat. Es ist nicht nur für Schnecken giftig, sondern auch für andere Wirbellose wie Regenwürmer und auch Igel (mehr dazu später). Nehmt das bitte nicht.
Ich stolperte heute über einen Kommentar zu Eisen-III-Phosphat, wo behauptet wurde dass man Rasenschnitt, der Schneckenkorn mit Eisenphosphat nicht auf den Kompost tun sollte, weil das Zeug ins Essen gelangen würde und nicht gesund wäre. Genaueres Nachfragen ergab, dass man das als Greenkeeper lernt, also als Rasenpfleger. Ich vermute jetzt mal, dass in diesem Kontext eher Eisendünger gemeint ist, der wohl das gleiche Zeug enthält – vermutlich aber in höherer Dosierung (genau weiß ich das aber nicht, wohlgemerkt).
Also hab ich mal wieder die KI gefragt, und Tante Tschipietieh hat geantwortet:
Die Aussage „wenn du Eisenphosphat ausbringst, darf der Rasenschnitt etc aber nicht auf den Kompost.„ ist nicht korrekt.
Begründung:
- Eisen-III-Phosphat ist ein zugelassener Wirkstoff in biologischem Schneckenkorn
- Es wird in der Umwelt abgebaut und zerfällt in seine Bestandteile Eisen und Phosphat.
- Beide Stoffe kommen natürlicherweise im Boden vor und sind für Pflanzen sogar nützlich.
- Keine Gefahr für Kompostierung
- Eisen-III-Phosphat ist kein toxisches oder persistentes (lang anhaltendes) Gift.
- Es reichert sich nicht schädlich im Kompost an.
- In der Kompostierung werden organische Stoffe mikrobiell zersetzt, während Eisen und Phosphat als Nährstoffe erhalten bleiben.
- Verwechselung mit anderen Schneckenkorn-Wirkstoffen möglich
- Metaldehyd, ein anderer Wirkstoff in Schneckenkorn, sollte nicht in den Kompost gelangen, weil es giftig für Bodenorganismen und andere Tiere ist.
- Wenn sich die Aussage auf Metaldehyd bezieht, wäre sie korrekt – aber bei Eisen-III-Phosphat ist sie falsch.
Fazit:
Schneckenkorn mit Eisen-III-Phosphat führt nicht dazu, dass Rasenschnitt oder Pflanzenreste vom Kompost ausgeschlossen werden müssen. Diese Aussage ist ein Irrtum oder basiert auf einer Verwechslung mit anderen Wirkstoffen wie Metaldehyd.
Mir ist inzwischen aus mehrfacher Erfahrung sehr bewusst, dass man ChatGPT bei Fragen wo es ein objektives Richtig und Falsch gibt, nur sehr vorsichtig einsetzen soll, weil da sehr oft Murks rauskommt, aber die folgenden Aussagen decken sich mit dem was ich bisher wusste, von daher bin ich beruhigt (bis mir jemand das Gegenteil belegt).
Nematoden: Voll bio, aber voll fies
Nachdem ich sie schon seit Jahren erfolgreich gegen Trauermücken in der Vorzucht einsetze, probiere ich dieses Jahr Nematoden gegen Schnecken. Das ist ne komplett biologische Methode, die speziell (d.h. ausschließlich) die Schnecken trifft und keine anderen Tiere. Es gibt nämlich verschiedene Arten Nematoden, die jeweils ganz unterschiedliche Tierarten befallen.
Also nix chemisches. Nett isses trotzdem nicht, denn die Schnecken werden von den Nematoden parasitiert und sterben an denen. Aber am Blaukorn täten sie genauso sterben. Alles irgendwie nicht schön… )c‘:
Wenn ich das aber jetzt im Frühjahr mache – also bevor sie sich so richtig vermehren, dann sterben weniger Schnecken, als wenn die sich erst multiplizieren und ich ab Juni jeden Abend 1-3 Einlitereimer vollsammeln und töten muss. Einfache, wenn auch gruselige Mathematik.
Was muss man zu Nematoden wissen:
- Ausbringung auf feuchtem, offenem Boden (jedoch nicht auf’m Rasen). Feucht, weil sie für ihre Fortbewegung unbedingt Feuchtigkeit benötigen, daher muss der Boden vor der Anwendung gewässert werden, falls er nicht bereits nass ist. Auch nach der Anwendung bitte darauf achten, dass der Boden in den nächsten Wochen feucht bleibt, weil sie sonst nicht wandern können und allmählich absterben.
- Nematoden sind äußerst lichtempfindlich und sterben bei direkter UV-Strahlung rasch ab. Daher halten sie sich nicht an der Bodenoberfläche auf, sondern ziehen sich schnell ins Erdreich zurück.
Deshalb abends oder bei bedecktem Himmel ausbringen. - Unter 10°C sind sie inaktiv (deshalb könnt ihr die auch mehrere Wochen lang nach der Lieferung im Kühlschrank aufheben – aber bitte nicht einfrieren!), während sie sich ab 12°C und bis 25°C wohlfühlen.
- Die Anwendungen erfolgen zwischen März und September und können nach zwei Monaten erneut durchgeführt werden.
- In 3 – 8 Wochen nach Asubringung kann man damit rechnen, dass die Schnecken weniger werden.
Soweit so gut. Ich hab 40€ ausgegeben, die 2 Packungen reichen für ca. 100 m² – also genug für das große Beet (40m²) sowie alle kleineren Beete und alle Rückzugsgebiete im Garten. Ich werde im Frühsommer berichten, wie’s läuft.
Halt mal…
Egal welche Methode oder welchen Methodenmix wir einsetzen: Letztlich müssen wir uns bewusst sein, dass wir als Gärtner in ein Ökosystem eingreifen und es komplett aus dem Gleichgewicht bringen: Wenn wir auf der Wiese neue Beete anlegen, beseitigen wir all die Gräser und Kräuter, die dort vorher wuchsen – und die wurden seltsamerweise kaum von den Schnecken angenagt, oder? Warum dann auf einmal unser Gemüse?
Ganz einfach: Unsere Gemüsesorten sind jahrzehnte- oder jahrhundertelang gezüchtet worden. Damit sie schnell groß werden, lange haltbar sind, gut aussehen oder – in den meisten Fällen – uns gut schmecken. Bitterstoffe zum Beispiel mögen wir so gar nicht, also haben wir die aus den meisten Sorten rausgezüchtet. Das Ergebnis ist leckerer, die Pflanzen sind damit aber fast völlig wehrlos geworden, denn Schnecken (und die meisten anderen Schädlinge) mögen Bitterstoffe genauso wenig. Gartensalat ohne Bitterstoffe ist für die Schleimer ein Leckerbissen, der sich sich nicht (mehr) wehren kann…
Ihr merkt’s: Unsere Beete sind ein einziges all you can eat Buffett. Und entsprechend müssen wir immer wieder gegen den Ansturm hungriger Gäste ankämpfen, was im Garten genauso wirksam ist wie im Urlaub: Klar kannste dich ins Hotelrestaurant stellen und erklären, dass das Buffett geschlossen ist. Aber sobald du den Raum verlässt, fallen hunderte hungriger Mäuler darüber her. Ist im Garten nicht anders.
Aber Daniel, willst du damit sagen dass Schneckenbekämpfung sinnlos ist?
Klares Jein. Aber lasst uns mal die Pespektive wechseln:
Mal anders rum gedacht: Mit Schnecken leben statt sie zu bekämpfen
Das Zauberwort heißt Ablenkungsfütterung: Man bietet den Schnecken einfach etwas anderes zum Fressen an. Darauf stürzen sie sich dann und lassen so euer geliebtes Gemüse in Ruhe, bzw. knabbern zumindest weniger daran herum. Gibt’s auch schon nen Blogartikel dazu, guckst du hier.
Was nicht wirkt
Das alte Hausmittel mit der Bierfalle geht ja in diese Richtung – ist aber völliger Murks. Der Gedanke dahinter ist, dass die Schnecken darin ertrinken täten, aber welche Schnecke kriecht schon freiwillig soweit ins Bier, dass sie darin ersäuft? Eben. Am Alkohol sterben würden sie auch nicht, dafür ist zuwenig drin. Die Bierfallen wirken nur wie folgt: Die Schnecken riechen die im Bier enthaltene Hefe, und zwar nachgewiesenermaßen aus bis zu 200 m Entfernung (bitte googelt euch die Details selbst) – ihr lockt also alle Schnecken aus der Nachbarschaft zu euch. Die Nachbarn werden’s euch danken, eure Beete eher nicht. Vergesst die Bierfallen also ganz schnell wieder, es sei denn, ihr stellt die heimlich jeweils zwei Gärten weiter auf.
Was gut wirkt
Bietet den Schnecken doch einfach andere Pflanzen an. Die kleinen Schleimer stehen besonders auf welkes Zeug – deshalb gehen sie ja auch so gern auf eben frisch rausgesetzte Jungpflanzen, die ihr vorgezogen habt: Denn die sind durch das Rauspflanzen erstmal geschwächt und schlapp – perfekt für Schnecken. Schnecken ziehen nämlich ganz klar geschwächte Pflanzen vor, diese Beobachtung habe ich immer wieder gemacht. Auch wenn wir Menschen den Pflanzen das manchmal noch gar nicht ansehen und rätseln, warum gerade dieser eine Gartensalat bis runter auf die Erde abgefressen wird, während die Pflanzen direkt daneben komplett verschont werden.
Im Teil 3 des Umpuschelungsdreiteilers findet ihr was zu Spinatmulch. Die Kurzform: Ich säe zwischen meine eigentlichen Kulturreihen immer ne Reihe Spinat (hat was mit Reihenmischkultur nach Gertrud Franck zu tun). Der wird dann bodennah umgesenst, sobald er zu blühen beginnt (dann sollte man ihn eh nicht mehr essen) und als Mulch & Gründüngung liegen gelassen. Daran können sich die Schnecken dann vollfressen, und so lassen sie – wenigstens teilweise – mein anderes Grünzeug in Ruhe.
Kartoffeln sind ebenfalls ne gute Ablenkungsfütterung, jedenfalls zu einem bestimmten Zeitpunkt. Hier ist das Timing wichtig: Die Schnecken lieben Kartoffelgrün und stürzen sich darauf. Das ist ein Problem, solange die Erdäppel noch klein sind – in dieser Zeit müsst ihr die Kartoffelzeilen wirklich allabendlich gewissenhaft kontrollieren, sonst werden einzelne Pflanzen komplett aufgefuttert! Doch ab einem gewissen Zeitpunkt sind die Kartoffeln groß genug und wachsen deutlich schneller als die Schnecken sie wegknabbern. Vermutlich würdet ihr trotzdem mehr Kartoffeln ernten, wenn ihr jetzt noch weiter absammelt, weil die Pflanzen weniger Energie in das Ausgleichen der Fraßverluste stecken müssten, aber immerhin lassen sie eure anderen Gemüses (gibt’s diesen Plural eigentlich?) in Ruhe.
Ich kenne auch Gärtner, die verklappen ihre Küchenabfälle nicht auf dem Kompost, sondern im Beet bzw. draußen neben den Beeten und lenken die Schnecken damit ab:

Probiert’s aus, vielleicht wirkt das ja bei euch ebenfalls. Wenn ihr das Zeuch ins Beet kippt, habt ihr die Schnecken halt da drin und damit in unmittelbarer Nähe zu den zu schützenden Pflanzen, aber was sie übrig lassen, wird direkt vor Ort kompostiert (sogenannte „Flächenkompostierung“). Hat eben alles seine Vor- und Nachteile. Die relevanten Details zu dieser Methode findet ihr im oben bereits verlinkten Ablenkungsfutterartikel.
Nach dem Absammeln: Was nun?
Die Ablenkungsfütterung hat noch nen anderen Aspekt: Ihr könnt die Schnecken an den Plätzen, wo ihr sie anlockt und ablenkt einfach absammeln und dann …tja, mit ihnen das tun, was ihr mit eingesammelten Schnecken eben tut. Achtung: Bitte nicht aus falsch verstandener Tierliebe „woanders hinbringen“. Egal ob am Waldrand oder auf irgendwelchen Wildwiesen – ihr zerstört damit das ökologische Gleichgewicht einfach nur woanders. Schnell und möglichst schmerzarm töten, auch wenn’s für euch hart ist. Details dazu im brummschen Schnecken-Ethik-Manifest.
Übrigens: Bitte bitte NICHT die Schnecken an eure Hühner verfüttern!!! Ich mache selten drei Ausrufezeichen hintereinander, aber hier isses mal angebracht, denn diese Idee hält sich leider immer noch unter manchen Hühnerhaltern. Schnecken haben Parasiten, die beim Verfüttern auf die Hühner übergehen. Das möchtet ihr nicht.
Übrigens, die Zweite: Ja, auch Igel fressen Schnecken. Weiß jeder, liest man in jedem Schneckenartikel.
ABER.
Ihre Lieblingsspeise sind Regenwürmer und kleine Käfer. Die Stachelbälle fressen Schnecken i. d. R. nur, wenn sie nix anderes finden – was leider inzwischen viel zu oft der Fall ist. Auch hier isses wohl so, dass die Schneckenparasiten auf die armen Igel übergehen. Würgs.
Und apropos Igel: Beim Schneckenkorn gibt’s das harmlose und sogar für den ökologischen Landbau zugelassene mit Eisen-III-Phosphat (wir sprachen darüber) sowie das fiese mit Metalldehyd, das auch (und nicht nur) für Igel giftig ist.
Eine Bekannte hat uns vor Jahren mal tief schockiert erzählt, dass einen Abend nach dem Ausbringen von Metalldehyd-Schneckenkorn ein Igel durch ihren Garten lief, der aus Nase und Ohren geblutet hätte. Natürlich kann ich keinen Zusammenhang zwischen Schneckenkorn und dieser Horror-Begegnung belegen und ja, das ist nur ne Geschichte aus zweiter Hand vom Hörensagen. Aber mir gruselt’s heute noch bei dem Gedanken daran, dabei hab ich das arme Tier nicht mal selbst zu Gesicht bekommen (Gottseidank). Ist mir egal – Metalldehyd ist nachweislich giftig, die Anekdote passt also ins Bild und bekräftigt meinen Entschluss, dieses Zeug nie, nie, nie einzusetzen.
Versuch eines Fazits
Die eine Methode …gibt’s nicht. There is no silver bullet.
- Aussperren funktioniert nicht zuverlässig, zumindest bei mir nicht. Schneckenkragen funktionieren bei mir nicht gut, andere Gärtner haben damit aber durchaus gute Erfahrungen gemacht. Müsst ihr selbst ausprobieren, genauso wie den Kaffeesatz. Der einzige Ort, an dem eure Pflanzen vollkommen sicher vor Schnecken sind, ist im Orbit. Sorry.
- Ablenkungsfüttern klappt bei mir überraschend gut, egal ob Spinatmulch, Kartoffellaub oder Küchenabfälle. Zusatznutzen: Ihr wisst, wo ihr die Schnecken findet und habt’s beim Absammeln leichter.
- Giften wirkt, aber bitte nur die für andere Tiere harmlosen Mittel verwenden. Schneckenkorn bitte nur in der Eisen-III-Phosphat Variante, die zerfällt zu Dünger und ist harmlos für alle anderen Krabbelviecher (auch für andere Wirbellose – eure Regenwürmer sind also sicher). Um Schneckenkorn mit Metalldehyd macht ihr bitte einen großen Bogen.
Ich nutze alle drei Methoden, damit bekomme ich die Schleimer von Jahr zu Jahr ein wenig besser in den Griff.