Das erste 2023er Umtopfen

Anfang April: Die thun’sche Pflanzzeit beginnt und Samstag bis Montag sind komplette Fruchttage. Genaugenommen sogar der Dienstag bis kurz vor Mittag, aber da bin ich im Büro, das zählt nicht. Reicht aber auch so, und glücklicherweise liegen diese wohl wichtigsten aller Frucht-Tage so, dass ich das Größertopfen der Tomaten- und Paprikababies nicht nach Feierabend bis in die tiefe Nacht quetschen muss, sondern bequem – zumindest zeitlich bequem – tagsüber unterkriege. Lucky me!

Also: Werk II a.k.a. der brummsche Hauswirtschaftsraum kennt ihr ja schon aus früheren Beiträgen, bspw. hier.

Diese Tomaten und Paprika müssen jetzt dringend in größere Töpfe, nämlich die Konservendosen, von denen ich ich neulich einen weiteren Schwung vorbereitet hatte, weil mein Dosenbestand aus den letzten vier Jahren 2023 wohl nicht ausreichen würde. Diese hier sollten ausreichen, zumindest für alles was aktuell auf Umtopfung wartet:

Wenn ich die Menge an Dosen jetzt so sehe, kommen mir jetzt doch leichte Zweifel, ob ich’s dieses Jahr nicht leicht übertrieben habe… Uff. Die müssen ja alle nochmal größer getopft werden, bevor die nach den Eisheiligen Ende Mai dann endgültig rausgetopft werden.

Memo an mich selbst: Den Bäcker meines Vertrauens wegen leerer Fünflitereimer anhauen, dringend!

Alle Dosen wurden im Laufe der Woche vorbereitet:

  1. komplett mit Drainagelöchern versehen (viele von denen waren untenrum noch dicht, und ich will das Risiko nicht eingehen, dass ich versehentlich zuviel gieße und die Wurzeln dann weggammeln!)
  2. anschließend zu 50% mit gesiebtem Kompost gefüllt
  3. fein säuberlich in Eurobehälter gestellt und schließlich
  4. gegossen, und zwar Nematoden im Gießwasser, damit die Trauermückenlarven keine Chance haben.

Ohne diese Vorbereitung hätte ich heute keine Chance gehabt, auch nur ansatzweise fertig zu werden! Ich merke jedes Jahr mehr, wie wichtig solche voraussschauenden Vorbereitungsdinge sind. Vor allem wenn man’s mengenmäßig dermaßen übertrei… ich meine: Wenn man so ein toller, ambitionierter Hobbygärtner ist wie ich. Häschtägg Selbstbeweihräucherung.

Na jedenfalls ging es heute kurz nach Neun mit dem Einrichten der temporären Innengärtnerei los. Will heißen: Wäscheständer raus asm Hauswirtschaftsraumund alles so aufgebaut, dass ich möglichst effiziente Wege habe. Einerseits um schneller fertig zu werden – jeder gesparte Handgriff summiert sich bei so vielen Pflanzen nämlich – und andererseits, um Umtopfunfälle zu vermeiden. Was mir übrigens auch gelang: Keine einzige Pflanze durch däppische Aktionen verloren. (c:

Die erste von drei Quickpotplatten, und gleich die schlimmste: Hier hatte ich mangels Platz bei einigen Sorten mehrere gekeimte Samen in jeweils einen Quickpot gesetzt – und f*cking alle gingen auf! Ich habe jetzt also 22 Sibirische Birnchen… uff! Von den 11 gesteckten Bajajas sind 9 gekommen, auch nicht schlecht.

Wobei das mit den 22 Birnchen so nicht ganz korrekt ist: Ich hatte 22 Sibirische Birnchen aus Ende August + Anfang September 2022 geernteten Samen vorgezogen – die sind zu 100% gekeimt. Dazu kamen aber nochmal 15 Samen derselben Sorte, geerntet im Oktober. Warum? Ich hatte 2022 einfach mehrfach Saatgut genommen und wollte jetzt gucken, ob alle Chargen gleich gut keimen. Überraschendes Ergebnis: Von den fuffzehn Oktoberbirnchen kam nur ein einziges! Uff…

Hier seht ihr die diesjährigen Nieten. Aus über 170 gesäten Samen sind heute 132 Pflanzen umgetopft worden. Es macht sich also bezahlt, wenn man etwas größenwah… ich meine großzügiger sät als geplant. (c;

Das war ne wertvolle Lektion für mich: In Zukunft werde ich immer mehrmals Saatgut nehmen, getrennt aufbewahren und dann auch separat (d.h. gut kenntlich beschriftet) vorziehen. Damit ich dann auch noch weiß, welche Charge ich gegebenenfalls aussortieren kann. Ich kann jetzt zwar keine sinnvolle Ursachenforschung mehr betreiben, aber immerhin kann jetzt einer der Saatgutbeutel weg.

Immer wenn so’n Eurobehälter voll war, hab ich mich erstmal mit schmerzendem Rücken aufgerichtet. Idiotischerweise hab ich mir zwar alles effizient eingerichtet, aber halt nicht ergonomisch. Ich Depp.

Aber so können die Dosen definitiv noch nicht bleiben, sonst hab ich in kürzester Zeit die Bude voller Trauermücken!

Da muss jeweils noch 1 cm feiner Sand draf, damit die Biester nicht in die feuchte Erde kommen um ihre Eier abzulegen.

Schon besser. Ab damit ins Werk I, a.k.a. die brummsche Speisekammer. Dort isses nochmal ein paar Grad kühler als im Hauswirtschaftsraum, denn ich will ja dass die Pflanzen schön langsam wachsen, damit sie ordentlich robust werden.

Da hatte ich ja vor Wochen schonmal vorbereitet, d.h. entrümp… öhm… Platz geschaffen und die LEDs wieder aufgehängt. Auch das spart mir heute wertvolle Stunden, ohne die ich nie im Leben fertsch geworden wäre.

Am Ende eines langen Tages sieht es nun sehr schön akkurat aus, beleuchtet von zwei Wachstums-LEDs mit jeweils 85 Watt:

Mein innerer Monk jubelt, mein Rücken jammert und ich bin durch. Das Jäten und die Spinatreihenaktion gestern – fümpf Stunden im Hocken!- und nochmal die gleiche Zeit heute in derselben Haltung waren eher suboptimal für’s brummsche Kreuz. Aber was macht man nich alles für’s Hobby. Ihr kennt das…

Ach, eine Sache muss ich euch noch zeigen!

In der Erde der vorgezogenen Paprika sind einige Mysterytomaten aufgegangen, sodass ich jetzt fünf Tomatenbabies unbekannter Provenienz habe. Die Samen waren halt im Kompost, da kann man nix machen. Ist aber auch nicht schlimm, meistens erkennt man dann an den Früchten, welche Sorten das sind. Eine dieser Mysterytomaten kommt jetzt schon ins Gartenhaus. Ich will nämlich wissen, wie die sich dort im Vergleich zu den im Haus stehenden Pflanzen entwickeln,…

…und vor allem: Ob sie die tiefen Nachttemperaturen aushalten, denn das Gartenhaus ist natürlich nicht isoliert, demnach isses nachts da drinnen fast genauso kalt wie draußen. Tagsüber kann die Sonne rein und es ist öfter mal gut 20° wärmer als draußen – diese Pflanzen müssen also extreme Temperaturschwankungen abkönnen!

Ich rechne damit, dass sie wesentlich langsamer wächst als die verwöhnten Indoorpflanzen, aber falls(!) sie das überlebt, sollte sie wesentlich besser mit Temperaturschwankungen klarkommen. Ich hoffe inständig dass sie nicht erfrieret – schließlich könnte bis Mitte Mai locker nochmal Nachtfrost kommen. Wenn ich ne Nachtfrostankündigung vorher rechtzeitig mitbekomme, hole ich das kleine Versuchskaninchen natürlich rein.

Ich bin extrem gespannt, wie der Entwicklungsstand dieser Pflanze nach den Eisheiligen sein wird, und wie die sich dann im Sommer an die anderen Pflanzen angleicht! Wenn sie gar nicht sooo weit hinterher hinkt, dann wäre das für 2024 ne extrem coole Sache, denn dann bräuchte ich zur Vorzucht weniger Platz im Haus UND hätte gleichzeitig deutlich robustere Pflanzen. Wie geil wäre das denn bitteschön? (c;

2 responses to “Das erste 2023er Umtopfen”

  1. […] nach dem letzten Umtopfen sind’s knapp 140 Pflanzen, von denen aber noch Familie, Freunde und Kollegen was abkriegen werden. Falls ich wieder […]

  2. […] hat sich letztes Jahr bewährt, weil: Es spart mir Zeit für die eigentliche Umtopfaktion und ich kann die bis dahin in […]

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