Der 3D-Drucker ist da

Ich hab’s versucht, ehrlich. Mit *ahem* Hochdruck hab ich nem Flachwitzwortspiel für den Titel gesucht. Ergebnis: Nüscht.

Egal, wichtig ist -siehe Titel – der 3D-Drucker ist da, hurra!!1!eins1!!11!!elf!!

Langatmige und irrelevante Vorgeschichte

Eigentlich sollte der Neptune 4 Plus deutlich eher kommen, aber da gab’s wohl Schwierigkleiten mit der Lagerhaltung und so. Verstehe ich, weil a) brandneues Modell und b) schöne Rabattaktion (292€), da kann man schon mal ausverkauft sein. Bestellt habsch am 13.März (guckst du hier) und am 22.3. teilte mir Geekbuying.com in holprigem, aber verständlichem Englisch mit, dass es einen delay gäbe:

Sorry to inform you that the ELEGOO Neptune 4 Plus 3D printer is in customs clearance event and it takes long time than before for unknown reason. If the customs clearance proceeding smoothly, it will be available around 8th of April. Once we have it, we will arrange your order to ship out priority. Your patience would be appreciated. Apologize again for the inconvenience it may have caused you. ​​

Ich glaube eher nicht, dass der Zoll das Problem ist (obwohl ich zollbedingte Verspätungen beruflich leider gut kenne) und hielt das für eine Ausrede. Also hab ich pro forma bissel rumgemosert und gefragt, ob sie das nicht doch irgendwie beschleunigen können. Manchmal hat man Glück, und als nervigster Kunde wird man vorgezogen. Allein, diesmal hatte ich damit kein Glück:

Dear Daniel Brumme,
This is the Geekbuying customer service.
Thanks for your order.
Really sorry for your waiting time,the product has been delayed until 8th April available on our warehouse,once it has been sent out,the shipping time is 2-7 business days.
Would you mind waiting for it ?
Sorry for the delay and the inconvenience again.
Wait for your soonest reply.

Mehrfaches Hin und Her, long story short: Schneller geht’s leider nicht. Na gut, warte ich halt noch’n paar Tage länger. Hab ja keine Eile, eigentlich. Und hey – ich bekomme keine Standardfloskeln als Antwort, das klingt so als wäre da ein echter Mensch, der mein Anliegen beantwortet. Das ist keine Selbstverständlichkeit (mehr) und wird lobend vermerkt.

Gestern war das Paket dann endlich da. Trotz Verspätung bin ich mit dem Bestellvorgang sehr zufrieden, denn es wurde a) zeitnah und b) transparent kommuniziert. Nicht so prickelnd: Der Zustand des Paketes. Das sieht arg ramponiert aus, und wenn man bedenkt, dass da ne Präzisionsmaschine drin ist, wo’s um weniger als Zehntelmillimeter geht… uff.

Na ich hoffe mal ganz stark, dass das nur äußere Schäden sind! Glücklicherweise ist der Inhalt vorbildlich verpackt. Elegoo hat mit internationaler Logistik scheinbar Erfahrung und spart nicht am Polstermaterial. Schäden sind beim Auspacken nicht zu erkennen, hoffen wir das Beste.

Ein Unboxing Video hab ich nicht extra gemacht, das findet ihr auf der Videoplattform eures Vertrauens sicher selbst. Hier zum Beispiel, inklusive Aufbau und Start. Oder wenn ihr ne anderthalbe Stunde mitbringen wollt, dort. Das hier war alles drin:

Auf dem beigelegten USB-Stick findet sich neben Handbüchern, Software und ein paar Beispielmodellen auch ein Aufbauvideo. Gut, das hätte man auch auf Youtube laden können (hat man auch), aber der Stick ist eh nicht voll, da kann man das ruhig mit draufpacken. Passt schon.

Shoutout an Elegoo: Das Video ist gut, aber lasst beim nächsten Mal die Musik weg, bittedanke.

Am Wochenende wird das Teil zusammengeschraubt und gestartet. Erste Vorbereitungen sind natürlich schon gelaufen:

Ordentliche Unterlage

Vibrationen sind beim 3D-Druck zu vermeiden, aus zwei Gründen: Erstens schadet das der Druckqualität (herzliche Grüße von Captain Obvious) und zweitens breiten sich die Schwingungen durch die Bausubstanz im Haus aus. Was nicht schön ist, wenn der Drucker nachts durchläuft und man ihn in den Schlafgemächern arbeiten hört. Aber dafür gibt’s einen coolen Lifehack:

Also hab ich mir ne Steinplatte organisiert (der Brummsche Bauhof hatte was in passender Größe)…

…und mir ein halbes Dutzend Jonglierbälle geschossen, die als Vibrationspuffer da drunter liegen. Diese Bälle sollen wohl noch besser dämpfen als Schaumstoff. Mal sehn. Die Platte muss noch mit der Wasserwaage ausgerichtet werden, dann kann’s losgehen.

Hard- und Software

Irgendwann während der letzten Wochen hab ich auf einem Raspberry Pi 4 Octoklipper installiert (u. a. mit Hilfe dieser Anleitung), das wird mein Druckserver, der den Drucker entlastet und steuert. Entlasten deshalb, weil der Raspi mehr Rechenpower als der Druckercontroller hat. Außerdem kann ich dort ne Kamera anschließen, und damit sowohl den Drucker aus der Ferne beobachten (es gibt ne Mobilapp dafür), als auch im Fall eines Fehlers stoppen. Oh, und: Mit einem weiteren Plugin kann man diese Zeitraffer-Videos machen, die den stundenlangen Druckvorgang auf wenige Sekunden zusammendampfen. Cooool! (c:

Octoclipper ist eine Kombination aus OctoPi (auf Linux basierendes Betriebssystem für den Raspi und Klipper eine Software für den Drucker. Sorry, genauere Infos holt ihr euch bitte bei den Profis – ich steige gerade erst in die Thematik ein und rede da aktuell noch wie der Blinde von der Farbe.

Erwähnenswert ist höchstens noch das „Jippie-es-hat-geklappt!„-Feeling, als ich die Installation aufm dem RasPi fertsch hatte und der Winzling beim ersten Systemstart auf Anhieb funktionierte. Selbst die ersten grundlegenden Systemeinstellungen ließen sich wie in der Anleitung einwandfrei durchführen. Sowas ist nicht selbstverständlich, wobei ich das bei RasPis und Linux gefühlt öfter so habe als „früher“ bei Windows Neuinstallationen. Was bin ich froh, dass ich mir vor ein paar Jahren endlich den Umstieg von Windows auf Linux getraut habe!

Kabelsalat

Den soll es gerade nicht geben! Ich ziehe jetzt nicht erst Kabelkanäle, aber alle Kabel und Leitungen werden zumindest so gut wie möglich versteckt verlegt.

Da der Drucker in einer Zimmerecke wohnt, die bis dato nur Gerümpel Kreativ- und Bastelmaterial beherbergte, musste ein langes Netzwerkkabel, ein aktives USB-Kabel und bissel Strom dort hingeführt werden. Aber das ist nix, was mehr als einen Satz wert ist. Der Neptune 4 hat auch WLAN – sogar mit ner eigenen anschraubbaren kleinen Stummelantenne – aber ich nutze lieber ein Netzwerkkabel, das ist schneller und weniger störanfällig.

Was zum Drucken

Natürlich hab ich auch schon massig Zeugs gesammelt, das ich drucken will. Vieles davon für’s Rollenspiel (Miniaturen und Gelände, also so Zeugs im (ungefähr) Modellbaumaßstab, nur halt für Fantasy, Steampunk oder SciFi). Da kannste tonnenweise Filament verdrucken, aber hallo! Myminifactory ist derzeit mein Lieblings-Shop, dort kann man ohne eisenharte Selbstbeherrschung sehr schnell ordentlich Geld lassen. Da gibt’s komplette Themen-Sets…

…und auch einzelne Modelle:

Nicht alles kostet gleich Geld – es gibt auch kostenloses Zeugs dort. Aber viele der richtig coolen Sachen musste halt bezahlen. Gefährlich!

Neben Spielzeug gibt’s auch jede Menge ernsthaftes und nützliches Zeug. Ordnungssysteme zum Beispiel. Ich bin aktuell ganz vernarrt in dieses Multiboard-System und kann’s kaum erwarten, mir da Zeugs zu drucken!

Upcycling

Leere Filamentspulen wirfste selbstverständlich nicht weg, sondern druckst dir passende kleine Schubladen dafür. Am Ende haste nen rotierenden Orga-Turm, was an sich schon endgeil ist, egal ob du den nun wirklich brauchst oder nicht. (c:

Cool, oder? Die ausführliche Anleitung dazu hab ich oben verlinkt.

Instructables ist eh ne Goldgrube für 3D-Drucker, dort findet man sooo viel geilen shice! Wer am Anfang komplett inspirationslos dasteht (wir reden hier über einen hypothetischen Fall, ganz klar), beginnt seine Reise entweder dort oder bei Artikeln wie diesem oder diesem und findet dort ganz schnell mehr Inspo, als man 3D-Druck sagen kann

Was zum Drucken, die Zweite

Gestern Abend fiel mir siedend heiß ein, dass ich ja gar kein Filament hab. Also zwar massig Zeugs zu Drucken, aber nüscht zum Drucken. Brummscher Flachwitz, wissenschon. Da Elegoo’s eigenes Filament irgendwo online gelobt wurde, hab ich je eine Kilo-Rolle schwarzes und weißes PLA Filament geordert. Zusammen 30€, was ich nach mittel-langer Preisrecherche recht günstig finde.

Ist heute Abend angekommen, also können wir theoretisch – falls Montage und Inbetriebnahme reibungslos funktionieren und auch sonst nix dazwischen kommen täte – dieses Wochenende gleich was drucken. Ratet, wer hier gerade komplett hibbelig ist.´! (c:

Mal sehn ob die Kids beim Zusammenbau helfen wollen. Generell bin ich hochgespannt, wie deren Interesse an diesem neuen Hobby sein wird.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.