Frühlingsupdate

Warnung: Dieser Beitrag enthält keine Überraschungen, story twists oder sonstige surprises. Dafür massenweise frühlingshaftes Hobbygärtnergedöns. Issnumaso wenn’s Ende März ist und ihr so’n Hobbygärtner-Blog besucht. (c;

Frühling also. Die Tomatenvorzucht hat ja schon vor zwei Wochen begonnen und damit auch die üblichen Vorbereitungen wie das alljährliche Umräumen der brummschen Speisekammer. Über die Paprikavorzucht habsch schon Ende Januar berichtet, inklusive total overengineerter Pflanzstecker und anderer mehr oder weniger sinnvoller Erfindungen släsch Lifehäcks. Bei den Paprika binsch mit Januar übrigens schon spät dran: Befreunde Hobbygärtner mit wesentlich mehr Erfahrung beginnen damit schon um Weihnachten rum!

Tomaten gesät, Paprika auch…

…un nu?

Nu wird natürlich weiter fleißig ausgesät! Zwiebeln zum Beispiel. Davon kann man nie genug haben. Wobei Saatzwiebeln schwieriger zu handhaben sind als Steckzwiebeln: Letztes Jahr um diese Zeit hab ich so um die 200 (in Worten: zweihundert!!1!11!eins!1elf!!) mühsam ausgesäte, liebevoll hochgepäppelte und dann einzeln rausgepflanzte Jungzwiebeln gekillt – weil ich sie nach dem Kunstlicht nicht sachte genug an das natürliche Sonnenlicht gewöhnt, sondern gleich rausgepflanzt hatte. Ich krieg‘ immer noch Bauchgrummeln, wenn ich daran denke.Was für ein Massaker! )c‘:

Dieses Jahr bin ich deutlich später dran, irgendwie isses auch vom Wetter her noch nicht so weit wie 2022. Was kein Problem ist, im Gegenteil – irgendwie fühlt sich der Jahresverlauf wettertechnisch irgendwie „normaler“ an als die letzten Jahre, aber gebt da mal nicht allzuviel auf mein Bauchgefühl.

Ich schweife ab.

Na jedenfalls will ich dieses Jahr wieder jede Menge Red Baron’s haben, unsere Lieblingssorte. Lila Zwiebeln sind ja wegen diesem Antho-Zeugs nochmal nen Zacken gesünder als Zwiebeln ohnehin schon sind. Als die Gartenzwerge mich aussäen sahen, wollten sie natürlich ihre eigenen Zwiebeln haben. Und wer bin ich, ihnen das vorzuenthalten? Also bekam jeder ne eigene Schale.

Die unterste Schale ist noch ne andere Sorte, über die ich zufällig stolperte und dann zuviel Gutes las, um sie zu ignorieren. Also wird sie dieses Jahr mal ausprobiert. Mal gucken.

Auf den Beeten sieht’s noch nicht so dolle aus, da steht noch etwas Arbeit an:

Über’n Winter hat sich einiges an Beikräutern breit gemacht, die lasse ich dann einfach wachsen, weil der Boden ja nicht unbedeckt daliegen sollte. Eigentlich hätte ich das Beet mit ner ordentlichen Schicht Holzhackschnitzel abdecken können, aber das hatte ich mir gespart dieses Mal, aus …öhm… Faulheit.

Zwischen dem ungebetenen Grünzeug hat sich einiges an Spinat selbst ausgesät, der bleibt natürlich. Der kommt demnächst in Salate, Smoothies oder die Pfanne. Das getrocknete Spinatpulver habsch übrigens immer noch, damit haben wie bisher nix so richtig gemacht… Memo an mich selbst: Das muss schleunigst geändert werden!

Die diesjährigen Spinatzeilen werden in ca. 1-3 Wochen gesät, falls das Wetter wieder so wie 2022 wird. Warum ich zwischen jeden Kulturzeile Spinat säre, könnt ihr hier ausführlich nachlesen. Spoiler: Solltet ihr auch machen, lohnt sich in mehrfacher Hinsicht!

Ein bisschen Unkraut habsch schon entfernt, das bekommen dann immer die Federdamen, die freuen sich über das Grünzeug wie verrückt. Und wenn da mal noch ein Regenwurm dazwischen ist, sind sie auch nicht böse drüber. Aber pssst, nicht den Kindern erzählen, dann gibt’s wieder Geschrei wegen des armen Wurms. (c;

Na jedenfalls gibt’s noch jede Menge anderer Dinge zu tun. Die Beetschilder müssen beispielsweise erneuert werden. Ich rücke meine Kulturzeilen jedes Jahr eine halbe Beetbreite (50 cm / 2) weiter nach links, damit nicht immer alles am gleichen Fleck wächst. Kommt aus dem Mischkultursystem von Gertrud Franck, auch darüber habsch schon mehrfach geschrieben. Auf den Schildern werden auch die Datumse von Aussaat oder Reinpflanzung vermerkt, also muss das jährlich erneuert werden.

Die Schieferschilder werden abgeschliffen…

…und dann mit weißem Reifenmarker beschriftet. Das Zeuch ist wind-, wetter- und sonnenfest und hält ewig.

Knobi stecken kann man ja eigentlich schon im Herbst, denn die winterfesten Knoblauchse haben dann im Frühling einen Wachstumsvorsprung. Ich hatte 2022 nicht genug geerntet, wollte im Herbst aber keinen neuen kaufen (dumme Trotzreaktion, I know) und hab daher erst zu Jahresbeginn welchen geordert. Der keimte jetzt bereits, muss also asapst in die Erde!

Ich lasse zwischen den Zehen ca. 10 cm Platz und zwischen den Reihen ca. 40 cm. Normalerweise reichen 20-25 cm Reihenabstand, aber ich will noch ne Zeile Möhren dazwischen säen. Möhren und Zwiebeln bzw. Möhren und Knobi sind nämlich auch wieder so’n Mischkultur-Dreamteam.

Übrigens mögen sich Zwiebeln und Knobi gegenseitig nicht, hab ich gelesen. Hatte mich überrascht, wäre da nicht von selbst drauf gekommen… muss ich dringend mal ausprobieren, ob das auch stimmt! Denn: Wo kämen wir denn hin, wenn jeder immer nur sagte, wo kämen wir denn hin, und keiner hinginge und nachsähe, wo man hinkäme, wenn man hinginge. Ich liebe diese Spruch. (c:

Wir hatten noch gekauften Knobi da, der zu langsam verbraucht wurde (selten bei uns) und ebenfalls schon keimte. Den hätte ich auch stecken können, aber da unser Knobisalz alle war… Teller toppt Beet, und ein Leben ohne Knobisalz ist nicht nur sinnlos, sondern vermutlich auch unmöglich. Vor allem der kleine Gartenzwerg liebt das selbstgemachte Knobisalz, und wenn’s längere Zeit alle ist, bekomme ich nachhaltig Ärger.

Die Herstellung ist dermaßen einfach, dass man’s nicht mit gutem Gewissen „Rezept“ nennen kann:

  • Knobi zerkleinern (klein schneiden, durch die Knobipresse drücken, reiben (Vorsicht mit die Fingers!), im Hyperpositronengitter atomisieren… whatever floats your boat. Hauptsache am Ende schön klein)
  • Auf nem flachen Teller mit der Salzsorte eurer Wahl durchmischen. Immer schön kneten, bis alles gleichmäßig vermischt ist
  • Anschließend im Backofen schön knusprig trocknen (Umluft, 50°C) und das himmlische Aroma in der ganzen Wohnung genießen.
  • Mit nem stabilen Holzspatel vom Teller kratzen (Achtung, das Zeug wird knochenhart und spritzt beim Runterkratzen!) und
  • Im Mörser schön fein mörsern. Je länger ihr mörsert, desto feiner wird’s und desto besser vermischt sich das Knobiaroma mit dem Salz. Geht vermutlich auch im Blender, wenn ihr keinen Mörser habt oder zu faul seid. (c;

Mehr nicht. Easy peasy, preiswert und total lecker. Knobisalz ist mit Abstand unser Familienlieblingsgewürz. Nuff said.

Aber zurück in den Garten!

In einem anderen Kastenbeet hat Feldsalat überwintert. Der steht dort viel zu dicht, mal sehn ob man den pikieren kann. Werd‘ ich demnächst mal probieren und berichten.

Aus der Nähe geknipst sieht der schon riesig aus, aber halt nur wenn man nah ran geht. Glaubt mir, der muss noch ne Weile wachsen…

Hier, so sieht der aus wenn er genug Platz hat. Der hier steht in einer anderen Gartenecke und hat ebenfalls den Winter draußen verbracht.

Kein Vergleich, deutlich größer. Meine Fresse, der sieht so lecker aus, dass ich mich zurückhalten muss, um nicht spontan drauflos zu äsen!

Apropos überwinterndes Grünzeug: Nachdem im Herbst die Tomaten aus den Terrassenkübeln raus waren, hab ich versuchsweise Gartensalat da reingesät. Genug Saatgut hatte ich ja. Der ist auch brav aufgegangen, wuchs dann aber nur langsam – wir konnten also den Winter durch nix davon ernten, haben aber jetzt ne ganze Armee Baquieu-Babies, die komplett abgehärtet und an das Leben im Freien gewöhnt sind! Damit muss ich nicht wieder ne aufwändige Baquieu-Vorzucht im Haus machen wie letztes Jahr, obwohl das Spaß gemacht hat… (c:

Was ebenfalls überwintert hat – auch wenn das jetzt keine Überraschung ist – sind die Krokusse. Was dagegen überrascht, ist deren Ausbreitung: Zwischen den Beeten waren bisher deutlich weniger!

…so, und jetzt muss ich euch einfach mal ein halbes Dutzend Krokus-Porn Fotos um die Augen hauen. Die sahen letztes Wochenende dermaßen schick aus, dass ich in ner Viertelstunde wohl um die Hundert lilaweiße Schnappschüsse gemacht hab.

Bienchen und Blümchen… mal wieder. Bienenporno aus Brummehausen hatten wir hier ja schon mehrfach. Wobei diese beiden nicht aneinander interessiert waren, sondern nur am Futtersammeln. Dann halt Foodporn. Hauptsache pseudoversaut. (c;

Schade dass das immer ein paar Tage anhält! Aber gut, isnumaso… Täten die ganzjährig blühen, wär’s nix Besonderes mehr.

Nachmittags, nach der Krokusknipserei (der große Gartenzwerg rannte schon am Vormittag knipsend durch den Garten) hatten die Gartenzwerge sich von der Sonne inspirieren lassen und für jeden einen Wochenend-Eisbecher gemacht. So lasse ich mir das gefallen! (c:

Themen- und Ortswechsel. Ich wollte euch fix noch die brummsche Tomatenarmee zeigen. Über 170 Samen gesät, und wie’s aussieht, gehen die auch alle auf… Wiedermal die Augen größer als den Gerten gehabt.

Vor allem bei den Sibirischen Birnchen hab ich absolut übertrieben. Da musste ich jeweils drei oder vier in jeden Quickpot tun, damit der Platz reicht. Und – natürlich! – gehen die auch alle auf. Selbst schuld, Daniel.

Die vor ein paar Wochen gesäten Paprika haben wesentlich schlechtere Keimquoten, da ist vielleicht ein Fünftel aufgegangen. Der Rest des Grünzeugs sind Wildaussaaten aus dem Kompost. Ringelblumen, ein Prachtkerl von einem Baquieu, Mangold, Rote Melde, ein paar robuste Mysterytomaten (noch unbekannte Sorten – das zeigt sich dann erst wenn die Früchte reifen, wenn überhaupt) und diverse Unkräuter. Nun ja… kann nicht immer klappen. Vielleicht nehme ich beim nächsten Mal dann doch wieder geämpfte Erde, in denen nicht nur die Trauermücken, sondern auch die Samen vorher sterilisiert werden.

…oh, und: Ich konnte endlich den gegen Ende ’22 gekauften Kärcher ausprobieren. Ja ich weiß, das hat nix mit Gärtnern an sich zu tun, klar. Aber meine Fresse hat das Spaß gemacht! Der Rest des Weges kommt später dran.

Übrigens: Passt mit diesen Teilen höllisch auf, das sind mörderische Höllenmaschinen. Ich hab meine stabilen Arbeitsschutzschuhe reinigen wollen und war ein paar cm zu dicht mit der Hochdruckspritze am Schuh dran. Ergebnis: Der Wasserstrahl hat permanente Spuren dort hinterlassen. Wäre das meine Hand gewesen, hätte ich zum Nähen in die Notaufnahme fahren können.

Und sonst so? Bei so vielen Tomaten brauche ich demnächst neue Anzuchtgefäße. Glücklicherweise hab nicht nur ich das Jahr über jede leere Konservendose aufgehoben, sondern auch nette Freunde, die für mich mitgesammelt haben. Und jetzt kann ich mit diesen großen 500ml-Dosen rumspielen…

Nein, ohne bunt geht das nicht. Wirklich. Glaubt mir. Das Auge gärtnert nämlich mit. Und ey, die Farben habsch doch eh da, also warum nicht. Die trocknen ja sonst ein, wenn die nicht ab und an mal bewegt werden, öhm… (c;

Und so sehnse aus, wennse trocken sind:

Memo an future me: Mehr Orangetöne verwenden, die fehlen hier noch.

Demnächst werden diese Behälter eines nicht genannt werdenden Frischkäseherstellers ähnlich verschönert. Die haben nämlich diese praktischen Henkel, an denen man die aufhängen kann.

Ich hab zwar schon ne ganze Menge davon – hier die Salatbar vom Juni 2022 –

…aber das war noch nie ein Argument. Sowas wie „genug Anzuchtgefäße“ gibt’s nich. Kannste jeden fragen.

Was noch? Ach ja, die Kinderbeete. Die Gartenzwerge bekommen dieses Jahr ein gemeinsames Beet. Da hatte ich 2022 alles mögliche drauf, was nirgendwo anders Platz fand. Jetzt haben wir die Erdbeeren der Kids und ein paar Knobis reingepflanzt (auch wieder gute Mischkulturpartner). Zusätzlich wollen sie ganz viele Kräuter da rein haben, also auf dem wenigen jetzt noch verüfgbaren Platz. Mal sehn wie gut sie sich dieses Jahr motivieren können, das zu pflegen. Ich mache da keinen Druck, denn dann verfliegt der Spaß am Gärtnern bei Kindern schnell. Lieber verwildern lassen und die schlimmsten Unkräuter (Giersch!) heimlich selbst jäten.

Was noch…?

Die hinteren Tomatenkübel auf der Südseite des Hauses, da habsch heute massenweise Knobi-Bulbillen reingestreut. Also diese kleinen Winz-Zwiebelchen, aus denen so ne Knobiblüte besteht. Ihr wisst schon.

Warum? Weil: Knoblauch und Tomaten sind gute Mischkulturpartner, und der Knobi kann ruhig jetzt schon in die Erde – wenn die Tomaten dann Ende Mai hier rein kommen, müssen ein paar Knoblauchse eben wieder vorsichtig ausgebuddelt werden. Anschließend hab ich noch ne dünne Schicht (ca. 2-3 cm) frischen Kompost aufgetragen, mit Brennesselsud gegossen und mit Schafwolle als Mulchschicht abgedeckt, damit die Erde nicht so schnell austrocknet. Ich will jetzt noch nicht alle paar Tage dort gießen müssen, das kommt noch früh genug. Die Knobis schieben sich später dann problemlos durch die Wolle durch.

Der Beetstuhl muss demnächst noch bepflanzt werden… ich werde da vermutlich wieder Gewürztagetes säen, die riechen total lecker und sehen sehr schön aus. Außerdem sind die gelb-orangen Blüten ein schöner Kontrast zum Blau des Stuhls.

That’s it. Ihr habt bis hierhin durchgehalten, Respekt! (c;

Damit habt ihr euch ne Belohnung verdient – ein Katzenbild. Was wäre das Netz ohne.

One response to “Frühlingsupdate”

  1. […] Paprika müssen jetzt dringend in größere Töpfe, nämlich die Konservendosen, von denen ich ich neulich einen weiteren Schwung vorbereitet hatte, weil mein Dosenbestand aus den letzten vier Jahren 2023 […]

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