Vorzuchtvorbereitungen

Woran erkennt man, dass die Vorzuchtsaison so langsam startet?

Genau: Es rumort in der Speisekammer, wenn der Brumme anfängt, die Regale um- und auszuräumen. Da muss ja jetze bald wieder Platz werden! (c:

Zwei Stunden später sind ebensoviele Regalebenen leer geräumt – das reicht für den Anfang locker. Aktuell isses hier drin schön kühl, so muss das. Kühl und hell bedeutet, dass die Pflänzchen schön langsam wachsen und kräftiger werden. Meint man es gut und stellt die jetzt ans Südfenster im Wohnzimmer, bekommen sie um diese Jahreszeit zu wenig Licht, und zusammen mit der Wärme (ich gehe mal davon aus, dass eure WoZi’s ebenfalls so zwischen 20 und 22 Gräderiche haben) fangen die Kleinen an zu vergeilen, schießen also in die Höhe, werden dabei aber dünn und schwächlich. Das will ja keiner.

Also erstmal im gemütlichen Wohnzimmer keimen lassen und sobald das Grünzeuch sprießt, in die Anzuchterde damit und ab in die ca. 18°C kalte Speisekammer, wo mit Pflanzlampen ordentlich Kunstsonne bereit steht.

Fiat Lux!

Mal sehn ob ich dieses Jahr ohne weitere Pflanzen-LEDs auskomme. Bisher hab ich ja jedes Jahr neue Modelle ausprobiert und diverse optimierende Hacks ausprobiert. Lampen selbst gebaut, verspiegelte Rückwände fürs Anzuchtregal und so. Guckst du hier und hier.

Allerdings… vermutlich werd‘ ich dieses Jahr wieder was basteln: Ich hab noch ein paar Pflanz-LEDs rumliegen, solche COB-Teile – also „chip on board“ – das heißt die brauchen kein Netzteil mehr, kannste gleich ein 220V-Kabel ranlöten und gut. Die Dinger gibt’s für’n Appel und’n Ei zu kaufen und die sind klein wie Sau, mit denen haste also alle möglichen Freiheiten beim Basteln.

Wobei „und gut“ ignoriert, dass das nur Chips sind. Die machen nunmal aber nicht nur ein grandios helles Leucht, sondern werden dabei leider auch ordentlich warm. Also so richtig ungesund warm. Also brauchen die noch ne Kühlung – und damit wird’s schon wieder kompliziert: Ich hab zwar noch ne Kiste voller Kühlrippen rumliegen (von alten PC-Prozessoren und Grafikkarten, fragt nicht warum), aber ohne ordentliche Luftzirkulation wird das vermutlich nicht ausreichen. Die sollen ja ein paar Jahre halten, und jedes Grad Wärme zuviel verkürzt deren Lebensdauer. Also muss da noch’n kleiner Ventilator an die Kühlrippen ran, wie im PC. In besagter Kiste findet sich auch das, aber die Ventilatoren kannste nicht einfach mit 220V betreiben, also brauch ich noch’n Netzteil da dran. Hab ich auch da, kein Problem. Auch so’n Cent-Artikel, den man beim freundlichen billig-online-Chinesen bekommt und was ich auf Vorrat da habe, weil ich immer mal spontan eins brauche.

Aber ihr seht schon: Einfach „und gut“ ist das alles nicht mehr. Wenn ich da was zusammen-McGuyvere, werdet ihr’s hier lesen können.

Genug gelabert – zurück zur Speisekammer!

Vorher

Alles voll mit Geraddel:

Was sich halt über’s Jahr so ansammelt. Und nein: Ich werde mich für keinen dieser Gegenstände rechtfertigen. (c;

Nachher

Für die ersten Chargen der Vorzucht reicht’s.

Später wird’s hier wieder eng werde, da muss dann noch mehr freier Platz her, wenn sich hier wieder 20-30 Fünflitereimer mit Tomaten, Paprika und Physalis tummeln sollen. Hier, so sah’s letzten April aus:

Aber bis dahin ist noch’n bissl Zeit. Außerdem gibt’s ja inzwischen das brummsche Gartenhaus, da sollten dann ab Ende April ne Menge Teenie-Tomaten Platz finden.

Und jetzt?

Die vorfrühjährliche to-do Liste wird zunehmend länger und die Punkte darauf dringender:

  • Das Gartenjahr planen, also die Beetpläne machen – damit ich überhaupt weiß, was ich vorziehen muss und von welchen Sorten ich noch Saatgut besorgen muss.

    Ich habe traditionell riesige Motivationsprobleme damit, die Beetplanung zu beginnen, und schiebe das endlos vor mir her. Wenn ich dann einmal darüber bin, macht es mir richtig Spaß. Aber das Anfangen ist übel, keine Ahnung warum das so ist… Wenn ihr dagegen Strategien kennt, immer her damit!

    Letztes Jahr war’s besonders schlimm, da hab ich dann einfach die Vorjahresplanung übernommen und nur minimal angepasst, aber 2022 war generell nicht „mein“ Gartenjahr, da ist Vieles liegengeblieben. Ich erzwinge das aber nicht mehr, denn der Garten soll in erster Linie Spaß machen und mich entspannen. Wenn ich merke, dass mich da irgendwas stresst, dann lasse ich das weg. Gottseidank sind wir nicht auf die Ernte angewiesen, das ist für uns (wie fast alle Hobbygärtner) reiner Luxus.

    Meine Beetplanung mache ich komplett in Excel, weil sich das für mich als effizienteste Methode herauskristallisiert hat. Ich würde das unheimlich gern handschriftlich machen und mit den Jahren ein dickes Buch füllen (diese Dekadenbücher finde ich so unheimlich toll!), aber das halte ich schlicht nicht durch, aus welchem Grund auch immer. Also xls.

  • Die Quickpot-Anzuchtplatten rausräumen und schonmal mit Erde befüllen. Das ist nämlich eine der Arbeiten, die man locker mal zwischenrein machen kann und mit der man sich beim eigentlichen Säen/Pflanzen/Pikieren dann unheimlich viel Zeit und Stress sparen kann. Einfach jetzt schon mit Erde füllen und erstmal wieder beiseite stellen.

  • Anzuchterde vorbereiten: Anzuchterde soll ja immer etwas nährstoffarm sein, damit die Jungpflanzen angeregt werden, ordentlich viele und kräftige Wurzeln zu bilden. Ich hab die letzten Jahre oft einfach nur gesiebte (und teilweise gedämpfte, um die Trauermücken loszuwerden) Komposterde genommen und bin damit gaz gut gefahren. Aber wenn ihr die Komposterde mit etwas Sand und diesen Kokos-Substratziegeln mischt, isses ideal. Details? Guckst du hier.

    Ganz wichtig:
    Alles was ihr in Sachen Erde vorbereitet – nicht im Haus lagern! Stellt das Zeuch raus oder wenn schon drinnen aufbewahren, dann lagert die Erde komplett luftdicht, sonst stürzen sich die Trauermücken sofort darauf. Später in der Vorzuchtsaison kommen die dann sowieso (und sollten mit diversen Mittelchen bekämpft werden), aber es gibt keinen Grund, denen jetzt schon nen Vorsprung zu gönnen! Das gilt für den Punkt „Anzuchterde“ genauso wie für die vorbereiteten Quickpots.

  • Ebenfalls vorbereiten könnt ihr Ziploc-Tütchen, in denen später mal die Paprika und Tomaten vorgekeimt werden. Diese hier. Die können schonmal rausgesucht und mit Malerkrepp beklebt werden, auf das dann Sortenbeschriftung und Saatdatum draufkommen. Klingt nach ner Kleinigkeit, spart euch später aber Zeit. Unterschätzt das nicht.

    Alternativ könnt ihr auch direkt auf die Tüten schreiben, aber wenn euer Filzstift nicht wasserfest ist, riskiert ihr dass die Beschriftung abgewischt wird. Das ist dann der Vorzucht-Supergau, denn dann habt ihr Pflanzen, von denen ihr u. U. die Sorte nicht mehr wisst. Mysterypflanzen hab ich jedes Jahr ein paar, leider… Und wenn der Stift wasserfest ist, könnt ihr die Tütchen nicht nachnutzen (es sei denn, ihr nehmt Aceton o. ä. zum Abwischen – ist dann aber auch nicht mehr Umweltfreundlich). Also: Malerkrepp auf die Tüten droff! (c;

…reicht erstmal, oder? (c;

Oh, und: Heute ist im Thun-Kalender Fruchttag, also säe ich Paprika und eine (oder zwei?) Chilisorten aus. Damit ist der Abend mehr oder weniger voll, weil das mit der heiß-kalt-Turbomethode etwas länger dauert als wie wenn ich da einfach nur auf feuchtes Küchenkrepp streute und selbiges dann in Ziplocs täte. Dafür keimen die Paprika auf diese Art deutlich schneller, die Zeit ist also gut angelegt.

3 responses to “Vorzuchtvorbereitungen”

  1. […] um- und ausgeräumt, damit Platz für die Vorzucht wird (und darüber gebloggt), die ersten Pflanzlampen aufgehängt, elterliche PC-Probleme gelöst, und nachdem die Gartenzwerge […]

  2. […] hat ja schon vor zwei Wochen begonnen und damit auch die üblichen Vorbereitungen wie das alljährliche Umräumen der brummschen Speisekammer. Über die Paprikavorzucht habsch schon Ende Januar berichtet, inklusive total overengineerter […]

  3. […] dem Umtopfen kommen die Pflanzen ins Werk I, also die brummsche Speisekammer. Die ist ja seit Ende Januar vorbereitet. Dort isses noch ein paar °C kühler als im Hauswirtschaftsraum, was bewirken soll […]

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