Wintereinbruch 2023

Schnee also…

Tip: Bevor ihr weiterlest, hier der passende Soundtrack zu diesem Artikel. Lasst den im Hintergrund laufen, dann hört ihr das gleiche wie ich beim Schreiben des Artikels. Und wenn ihr’s vorher noch schafft, euch ein der Jahreszeit angemessen dampfendes Heißgetränk zu machen, seid ihr bestens ausgestattet.

Bereit? Dann los. (c:

Erster Wintermorgen

Ich wurde heute morgen mit einem Jubelschrei geweckt, als die beiden Gartenzwerge aus dem Fenster geguckt und die Überraschung gesehen haben. Da war mir selbst im Halbschlaf klar, wie das Vormittagsprogramm aussehen wird. Schneeballschlachten und allgemeines Rumgetolle.Ihr kennt das. (c:

Gestern war ich vormitags beruflich nochmal kurz im tiefsten Erzgebirge, da war’s schon leicht überzuckert (auch wenn meine Olbernhauer so’n paar Flocken noch gar nicht als „Schnee“ anerkennen). Aber hier in Chemnitz? Keine Spur von Winter, nur erstklassig herbstliches Schmuddelwetter. Kurz nach Mittag gab’s dann aber auch bei uns das erste kleine Schneegestöber. Nur’n paar Minuten, aber so als offiziellen Winteranbruch konnte man das schon gelten lassen, bissel guter Wille vorausgesetzt.

Dass es jetzt aber stante pede losgeht mit dem weißen Zeugs, hatte ich nicht erwartet. Bleibt vermutlich nicht lange liegen, aber das ist ja eigentlich immer so, zumindest hier im Vorerzgebirge. Immerhin hat’s heute Nacht ein paar Zentimeter hingeworfen:

Bissel Jahreszeiten-Chaos

Also irgendwie überlappen sich Herbst und Winter dieses Jahr bei uns ganz merkwürdig: Ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal zum ersten Schnee noch so viel Laub auf den Bäumen hatten:

Klar sieht das erstmal schön aus.

Aber.

Normalerweise schneit’s erst, wenn alles Laub runter ist. Will heißen: Nicht nur runter, sondern auch zusammengeharkt und auf den Kompost gebracht*. Dieses Jahr haben wir noch ne dicke Blätterschicht im Garten liegen, und auf den Bäumen ist auch noch ordentlich was drauf.

* bzw. seit ein paar Jahren ins separate Herbstlaublager neben den Kompost, damit ich es dann mit dem im Sommer anfallenden Rasenschnitt mischen kann – gibt nen supertollen Kompost!

Gerade Birken und Weiden sind ja bekannt als die Schweine des Gartens – die machen immer ordentlich Sauerei. Wir haben zwei riesige Weiden und ne große, ca. 15 m hohe Birke im Garten. Also immer ordentlich Laub im Herbst.

Später und langer Herbst plus früher Winterbeginn – mal sehn ob das irgendwelche Auswirkungen auf das kommende Gartenjahr haben wird. Wer da irgendwelche Infos, Mutmaßungen oder gar Erfahrungen hat: Her damit. Dann wüsste ich nämlich, wonach ich 2024 die Augen offen halten müsste. Oder wie’s die Profis der Sozialen Medien sagen: Schreibt’s gern in die Kommentare. (c;

Erster winterlicher Gartenrundgang

Nach dem Frühstück also gleich raus. Ich hab mir ein paar Minuten Zeit zum Knipsen auserbeten, während die Kids schonmal mit der Schneeballschlacht begonnen haben. Sind wieder ’n Haufen Bilder zusammengekommen, also Jacke an, Mütze auf und die warmen Schuhe angezogen, damit ihr auf dem Rundgang nicht friert.

Vor’m Rausgehen schnell nochmal durch’s Fenster auf die Terrasse geknipst, solange die Schneeschicht noch jungfräulich ist – in zwei Minuten gehen hier die ersten Kindertapsen durch, dann isses vorbei mit der unberührten Pracht.

Hinter den Wichteln auf der Wiese seht ihr, dass die grüne Wand aus Bohnen, wild aufgegangenen Tomaten und der Inkagurke noch steht.

Die sind seit letzter Nacht nun endgültig hinüber – bis gestern konnten wir nämlich noch Tomaten ernten! Die haben heute Nacht Frost abgekriegt und sind jetzt natürlich hinüber. Aber wenn man sich überlegt, dass man Freilandtomaten bis Ende November ernten kann… schon krass, oder?

Hier kommt übrigens auch das Saatgut der coolen Bohnen von neulich her, unter anderem. Das was hier noch hängt, ist aber ne andere Sorte, die zeige ich euch später noch. Die sollen jetzt erstmal ausreifen, also die Schoten eintrocknen.

Generell war das mit den Bohnen dieses Jahr ziemlich cool. Wir hatten ja im Mai eine Auswahl besonders spannender Sorten ausgesät, siehe hier. Werden wir 2024 definitiv wieder machen! Wenn ihr also Lieblinggsorten habt, die ihr empfehlen könnt, freu ich mich über eure Tips.

Über die Renovierung der beiden modularen Kastenbeete hatte ich Mitte Mai berichtet, die haben sich bis jetzt sehr gut gehalten und sehen immer noch aus wie gestern erst gefirnißt.

Der Stangensellerie ist angeblich nicht frosthart. Ein paar erste leichte Frostnächte hat er diese Woche gut überlebt, mal sehn wie lange er sich hält. Vermutlich müssten wir den jetzt* ernten und irgendwie verarbeiten. Kleinhacken und einfrieren ist wohl das beste. Oder wie würdet ihr das haltbar machen? Trocknen vielleicht?

* „jetzt“ im Sinne von „demnächst“ – also sobald er aufgetaut ist, denn man erntet tunlichst nichts, was gerade eingefroren ist!

In den Tomatenkübeln auf der Südterrasse gibt’s noch mehr Stangensellerie, auch der sieht eigentlich noch ganz fit aus. Hier guckt, das Grünzeug in der unteren Bildhälfte isser:

Und im Hintergrund leuchten noch halbreife Tomaten. Der Wahnsinn, oder?

Ich hab bei denen jetzt keine Druckprobe gemacht, vermute aber mal dass auch die eingefroren und daher „durch“ sind. Schade drum.

Hätte man genau gewusst, wann der Wintereinbruch kommt, hätte man die noch abnehmen und drinnen weiter reifen lassen können. Also… „man“ = „ich„. Tja, das habsch wohl verpasst.

Aber wisst ihr was mich total überrascht hat? Die Paprika! Die wohnen in den hinteren & oberen Terrassenkübeln*, sind also näher an der schützenden Hauswand.

* ich hab die Kübel ja seit ein paar Jahren treppenartig angeordnet und damit die Produktivität der Südseite des Hauses mal eben verdoppelt. Kann diese Anordnung sehr empfehlen, wenn ihr den Platz habt.

Hier zwei Beispiele. Die Pflanzen sind zwar über Nacht umgefallen, aber die Paprika sind noch nicht matschig, so wie man das nach ner Frostnacht erwarten würde. Das hier ist ne Kroatische Grüne Paprika. Immer noch knackig!

Und die hier sind Nachkommen einer spitzen Biopaprika aus’m Supermarkt. Die sind, wenn sie rot (also reif) sind, supersüß. Hab leider keine Ahnung welche Sorte das ist, aber die gehören bei uns inzwischen fest zur brummschen jährlichen Paprikasortenauswahl. Auch die sind noch knackfrisch. Aber ich denke dass ich die heute Nachmittag alle ernten werde. Wäre echt schade drum, und grün kann man die ja auch essen.

Weniger kritisch sind die Zwiebelgewächse, die kommen eigentlich immer gut durch den Winter. Die hier ist letzten Herbst spontan in diesem Kübel auf der Westseite der Terrasse gekeimt, den 2022er Winter über fröhlich weiter gewachsen und hat sich 2023 ordentlich ausgebreitet:

Ein paar mal haben wir davon bissel was für die Küche geerntet, aber im großen und ganzen durfte sie ungehindert wuchern. Auch hier: Keine Ahnung was das für ne Sorte ist, aber die bleibt, solange sie nicht erfriert.

Zwiebeln im großen Stil

Natürlich gibt’s nicht nur so’n bissel Terrassen-Zwiebellauch bei uns, das reicht ja hinten und vorne nich. Die Zwiebeln auf’m Beet der 2023er Freilandtomaten (rechter oberer Bildbereich) wurden Anfang Herbst gesteckt und fühlen sich seitdem pudelwohl:

Im neuen Kastenbeet wohnt der Knobi für nächstes Jahr, der im Oktober in die Erde kam. Etwas spät, aber eher hab ich’s dieses Jahr nicht geschafft. Da gucken inzwischen auch schon die ersten Spitzen raus:

Ich hatte die Eckpfosten extra über die Bretter rausgucken lassen, damit ich hier vielleicht noch einen Frühbeetaufsatz upgraden kann: Schräges Dach (nach Osten hin abfallend), damit im Winter der Schnee runter rutschen kann. So jedenfalls der Plan… Hab ich bisher nicht geschafft. Vielleicht wird das noch was in den nächsten Tagen oder Wochen, aber wenn nicht, dann halt irgendwann später. Winterhart ist der Knobi ja, das sollte kein Problem sein.

Hier noch ein anderes Kastenbeet, das ist im März 2021 entstanden (ausführlicher Baubericht inkl. Frühbeetaufsatz) und muss demnächst mal erneuert werden:

Eigentlich wollte ich das im Herbst machen, kam aber mangels Zeit nicht dazu. Außerdem: Da drinne sprießt noch’n bissel Lauch, mal sehn wie der über den Winter kommt. Wäre‘ schade drum gewesen. Im Frühjahr renoviere ich das Teil dann. Diesmal kommt ne ordentliche Noppenfolie rein – die damals beim Bau verwendete dünne Plastikfolie Marke „hab ich grad noch da, die nehm‘ ich jetzt einfach!“ hat sich als untauglich erwiesen – die bröselt nämlich seit nem reichlichen Jahr vor sich hin, weil sie nicht UV-stabil ist. Wieder was gelernt.

Hier noch’n paar Freilandtomaten, die letzte Nacht leider ebenfalls final erfroren sind:

Das sind übrigens Pflanzen, die erst im Juni im Bohnenbeet spontan selbst gekeimt sind. Klar war die Ernte da ein paar Wochen später als bei den vorgezogenen Pflanzen, aber ab August haben die getragen. Die waren rouster und im Herbst wesentlich weniger anfällig für Kälte als die anderen Freilandsorten.

Leider haben es auch hier die bodennah hängenden Tomaten nicht durch die Nacht geschafft, die sind sogar komplett durchgefroren.

Tja schade, die hätte ich gestern Abend halt reinholen müssen. Hmpf.

Bissel brummsche Kunst gefällig?

Ein paar winterliche Bilder hab ich noch, mit Dingen, die mein Herr Papa im Laufe der Jahre gesteinmetzt oder anderweitig geschaffen hat. Steht überwiegend im elterlichen Teil von Brummehausen und ist daher sonst nicht im Blog zu sehen.

Eine Weile lang haben es ihm japanische Steinlaternen angetan:

Es gibt mehrere Steinköpfe im Garten, der hier heißt „Der Denker“, und wäre da kein Schnee drauf, könntet ihr die korrodierten Zahnräder auf der Oberseite des Kopfes sehen:

Außerdem gibt’s noch viel figürliche Kunst,…

…die hier und da zwischen dem Grünzeug versteckt rumsteht.

Eins der Werke, die mir ganz besonders ans Herz gewachsen sind, ist dieser Torbogen. Die Steine sind Porphyr, den wir vom Abriss alter Häuser gerettet haben. Der Künstler hat die viereckigen Steine dann achteckig und mit viel Mühe aus einem großen Brocken den Bogen gemacht.

Es gibt nicht nur Steine in Brummehausen, sondern auch ne Menge Holzkunst. Seit zwei Jahren etwa diese weihnachtlich anmutenden Bäumchen, die aber das ganze Jahr über da stehen.

Den Raben hat übrigens Frau Mama getöpfert. Auch so’n Lieblingsstück von mir. Mehr ihrer Kunst findet ihr hier.

So, das war’s vorerst. Hoffentlich seid ihr nicht allzu sehr durchgefroren. Euer Tee ist jetzt im besten Fall alle, also macht euch gleich nen neuen. Ich empfehle Bratapfeltee oder irgendwas anderes winterliches. Und dann mummelt ihr euch mit ner warmen Decke und nem guten Buch auf’m Sofa ein. Wenn euch die Kinder lassen… (c;

One response to “Wintereinbruch 2023”

  1. […] 2023 hatte ich Steckzwiebeln der Sorte Radar ins abgeerntete Tomatenbeet gesteckt und ungeschützt durch den Winter gebracht. Hier, das Beet oben rechts im […]

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