Hochbeete erneuern

Neulich habsch ja das alte mobile Kastenbeet renoviert. Hier, das hier. Und seitdem gings’s da nich so richtig weiter, weil immer irgendwas anderes wichtiger war und da jetze nix drängte. Denn bepflanzt wird das erst nach den Eisheiligen, da kommt dann irgendwas Wärmeliebendes rein. Niedrig wachsende Buschtomaten wie die Bajaja oder Paprika beispielsweise. Und weil ich den Kasten vor dem Neubefüllen noch mit Noppenfolie auskleiden will, damit das Holz möglichst lange durchhält. Alles so Dinge, die jetzt nicht gerade nen hohen Motivationsfaktor hatten, also wurde das bisher weg-prokrastiniert.

Bis gestern. Da habsch dann so richtig losgerammelt, von 9 bis 18 Uhr. Es ist sonnig, aber nicht zu heiß, abends wird das Gartenkrematorium angeworfen. Kind Eins ist mit seinem Onkel beim Auswärtspiel der Lieblingsmannschaft, Kind zwei hat die Donnerstag-auf-Freitag-nächtliche Kotzattacke mit anschließendem Krankheitstag endgültig überwunden und ist wieder obenauf – kurz: Das Leben ist schön!

Die ganze Aktion zerfällt in zwei Teile: Erst das Kastenbeet auf der Terrasse füllen, dann die beiden ehemaligen Kinderbeet-Kästen leeren, renovieren, woanders aufstellen und neu befüllen.

Los geht mit dem

Terrassenbeet

Wem der Kontext fehlt: Die Renovierungsvorgeschichte ist im ersten Satz des Artikels verlinkt.

Die Holzbretter innendrinne sind trotz des jahrelangen direkten Erdkontaktes noch erstaunlich gut erhalten:

Nur dort, wo zwei Holzbretter übereinander geschraubt waren, haben sich dazwischen Asseln und anderes Kriechzeuch gemütlich gemacht:

Aber selbst dort war das Holz noch gut erhalten. Hätte ich nicht gedacht, wow.

Brummsche Abschweifung: Gelaserte Gartenschilder

Ein kleineres Brett habsch entfernt, da das nicht mehr benötigt wurde.

Die meisten Leute würden das angegammelt nennen und entsprechend behandeln. Ich sage: Das ist jetzt wunderschön strukturiert. Solche Schätze wandern bei mir in den Bastelfundus, erst rechtseitdem ich einen Lasergravierer habe, mit dem ich sowas veredeln kann! Gleich mehr dazu, vorher will ich die Abschweifung mit dem abgeschraubten Brett aber noch zuende bringen, bevor die nächste Abschweifung kommt.

Der Dreck wird mit der groben Gartenbürste entfernt…

…danach wird’s ein paar Tage im Gartenhaus getrocknet. Dort sind bei Sonnenschein 30-40 Gräderiche, da ist so’n Brettl schnell trocken.

So, jetzt zu den Gartenschildern aus Altholz. Wenn ihr euch das nicht vorstellen könnt, dann passt mal auf, was man aus solchem Altholz alles Feines machen kann.

Dieses 20 x 9 cm große Restbrettel habsch heute Abend aus dem brummschen Fundus gezogen:

Die Kollegin bekommt morgen einen Schwung Baquieu-Babies, von denen ich immer noch viel zuviele habe, und da sie von meiner Schwärmerei über den Laser schon angefixt ist, bekommt sie gleich noch ein lasergraviertes Schild dazu:

10 Minuten Design, anschließend braucht der Laser ungefähr ne Stunde dafür, während ich diesen Artikel tippe. Also kein wirklich großer Aufwand. Ich finde das so gut geworden, dass ich mir demnächst selbst Schilder in dieser Größe machen werde. Das Auge gärtnert mit!

Bonus: Hundertfache Vergrößerung der gravierten Schrift mit dem Handymikroskop.

Auch so’n tolles Spielzeug, diese Handymikroskope. Vor allem für Kinder, da kannste Lernen und Spielen super verbinden! Ich hab dieses hier, falls wer interessiert ist:

Aber zurück zur Terrasse.

Ich wollte das erst überspringen, gehe aber doch mal ins Detail. Falls hier Leute zulesen die noch nie mit Noppenfolie gearbeitet haben. Ist kein Hexenwerk, ich hab mir das auch online angelesen, als ich die noch nicht kannte. Ihr könnt’s ja überscrollen wenn’s euch zu langweilig ist.

Noppenfolie funktioniert ganz einfach: Die Noppen sind Abstandshalter zwischen Holz und Folie und die dadurch entstehende Lücke bewirkt, dass das Holz immer schön abtrocknen kann und sich dort nicht etwa dauerhaft Kondenswasser bildet, das das Holz gammeln lassen würde. Bevor ich das Zeuch hatte, hab ich normale Folie verwendet, was halt so da war. Die war weder UV-stabil (und begann nach ein bis mehreren Jahren, sich in kleinen Flocken aufzulösen, die ich jetzt mühevoll aus den entsprechenden Beeten rauslesen muss) noch hatte sie diese Noppen, und an einigen Stellen begann das Holz tatsächlich recht schnell zu gammeln.

Noppenfolie funktioniert also tatsächlich, das ist ne Supersache und kein leeres Marketingversprechen wie bei so vielen Gartengimmicks. Je nach Gartengröße, euren Erweiterungsambitionen und Lagerkapazitäten empfehle ich, gleich ein paar Meter mehr zu kaufen und euch ne etwas größere Rolle davon zuzulegen. Bei mir sind solche Beetbauprojekte gerne mal spontan, und wenn ich die Noppenfolie dann erst bestellen müsste, könnte ich sowas dann nicht spontan von Anfang bis Ende durchziehen.

Ich messe die Abstände nicht von Kastenseite zu Seite, sondern nehme die 93 cm weiter innen von Pfosten zu Pfosten,…

…weil ich für die Kurzen Seiten das kleine Reststückel rechts im Bild verwenden will.

Plan A war, die Folie anzutackern, aber die ist sehr dick und störrisch,…

….daher hab ich recht schnell zu Plan B gewechselt und Dachdeckernägel (die mit dem breiten Kopf) verwendet.

Naja, nicht schön, aber meins. Außerdem sieht das später mal keiner mehr, wenn Erde drinne ist.

Am Komposthaufen liegt noch dürres Gestrüpp rum (links im Bild). Das hätte ich normalerweise beim Aufsetzen des neuen Haufens untendrunter gemacht, als Drainageschicht sozusagen.

Aber im Kastenbeet ist das jetzt nützlicher. Also ab damit in die Karre…

…uff… Kurze Zweifel: Ist das nich ’n bissel viel? Klar, das wird runtergedrückt wenn dann Erde draufkommt, aber trotzdem…

Überhaupt, welche Erde nehm‘ ich da jetze eigentlich? Das bissel was noch auf’m Komposthaufen ist, brauch ich in zwei Wochen für die Tomaten! Zum Glück stehen noch die Chilileichen rum, die das Überwintern im Gartenhaus nicht überlebt hatten. Perfekt zum Auffüllen!

Na bestens. Die Erde in den Eimern ist komplett durchtränkt, denn dort hat es das ganze Frühjahr über immer wieder reingeregnet. Die nasse Erde ist ordentlich schwer und drückt das Drainagegestrüpp runter. Außerdem muss ich dann nicht soviel gießen – Kastenbeete sind oft chronisch trocken, und wenn ich die mit Komposterde gefüllt hätte, bräuchte ich da mindestens zwei Kannen Wasser, bis die Erde ordentlich gesättigt wäre.

Jetzt brauche ich nicht mehr soviel lockere Komposterde, und mir geht gerade auf, dass ich ja noch Pflanzsäcke entsorgen muss, wo jezt gleich die Kinderbeet-Kästen hin sollen. Drei solcher großen Säcke mit schöner lockerer Komposterde. Zwei sind auf dem Bild schon entfernt, und in dem Maurerkübel hat sich Pfefferminz breit gemacht, der bleibt da drin.

Na bitte – Kastenbeet voll!

Tja und nu…? Bissel leer, auch wenn da bals was rein kommt…

Ich hab noch diverse Baquieu-Teenies übrig, also kommt da vorerst Gartensalat rein. Mal sehn wie weit der sich in zwei Wochen entwickelt, bis zum großen Rauspflanzening. Ich pflanze die Kleinen so, dass ich später noch was Größeres wie Tomaten oder Paprika rein bekomme, ohne die Salate stören zu müssen.

Der große Salat im Topf war ein Wildling, der im März im Kompost der Anzuchtplatten bei den vorgezgenen Tomaten aufgegangen war und unter Kunstlich deutlich schneller wuchs als seine Outdoor-Geschwister in den Maurerkübeln auf der Terrasse. Dafür ist er nicht so robust – das merkt man deutlich, wenn der Gärtner mal ein paar Tage vergisst, zu gießen: Trotz seines bedeutend größeren Wurzelballens – er hat den Topf komplett durchsetzt – ist er dann recht schnell schlapp, während die kleineren Baquieus noch frisch und munter aussehen.

…oh, und: Ich hab auf dem Komposthaufen einen auskeimenden Möhrenschnitt gefunden. Der wird mit eingepflanzt – mal sehn was da passiert!

So, damit ist das erste samstägliche Etappenziel erreicht.

Kastenbeete renovieren & umstellen

Weiter geht’s mit den Kastenbeeten, die die beiden Gartenzwerge letztes Jahr bewirtschaften durften. Die müssen aus Gründen vom Teichufer weg und kommen zwischen die beiden Baumstumpel, wo wir die letzten Jahre Tomaten und Inkagurken hatten. Jetzt also was weniger Mobiles, dafür aber edler Aussehendes.

Ja ich weiß, noch sehen die alles andere als wie edel aus. Ich mag vergrautes Holz sehr, aber deshalb isses nich edel. Noch nicht.

Die Kästen bestehen aus jeweils drei gestapelten Einzelrahmen. Das ist sehr praktisch, denn dadurch wird das Ganze erstens leichter auf- und abbaubar und damit mobiler und zweitens kannste damit auch viel flexibler planen: Das könnte ein einzelnes sehr hohes Beet werden, zwei mittelhohe wie bei mir, drei flachere oder sogar sechs einzelne Beetrahmen. Habe die jetzt bestimmt schon vier Jahre und bin von dieser modularen Bauweise extrem angetan.

Die Rahmen werden erst mit dem Schwingschleifer schwinggeschliffen,…

…was sie deutlich heller werden lässt:

Anschließend kommt mein absoluter Lieblingsteil: Das Streichen mit Leinölfirnis. Ich liebe dieses Zeug!

Warum? Na erstens isses ein Naturprodukt – im Gegensatz zu dem allermeisten Zeuch, mit dem man Holz im Garten streichen kann – und zweitens ist der Look von frisch gefirnistem Holz einfach nur geil. Dieses tiefe Orangebraun… das begeistert mich jedes Mal zuverlässig!

So sieht das dann im Garten aus:

Der Wahnsinn, oder? Die beiden ausgeblichenen Baumstümpfe sorgen für nen richtig tollen Kontrast. Dieser Anblick kann jetzt nur noch besser werden – richtig: mit ner Katze drauf.

So, jetzt isses aber wirklich nicht mehr steigerbar.

Obwohl…

…wartet mal…

…jep, jetzt isses am optimalsten, oder?

Und ja ich weiß: Es gibt eine spezielle Hölle für Leute, die „optimal“ steigern. Ist mir aber gerade egal. 😉

Wenn die drei Kastenbeete beflanzt sind, verlinke ich hier die Updates.

2 responses to “Hochbeete erneuern”

  1. […] das ist jeden Cent wert. Schon für die Kids zum Forschen ist das Ding genial! Hatte das im Mai 2023 schon mal kurz […]

  2. DerBrumme sagt:

    […] ich weiß: Schon wieder ein Hochbeeterneuerungsposting… gab’s ja erst letzten Mai und im August 2021. Aber hey, wenn ihr aus meinen Fehlern lernen und sie nicht selbst machen wollt, […]

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