Italienische Tomatensuppe á la Brumme

September: Der Sommer ist mehr oder weniger rum, so langsam kann man’s nicht mehr leugnen. Klar, so richtig Herbst isses noch nich, aber ich hab schon wieder erste Anflüge von summer is over -blues. Dagegen hilft natürlich, dass wir Gärtner jetzt immer noch bei soo vielen Grünzeugs am ernten sind. Und dann kommen jetzt die Obstklassiker: Äpfel, Pflaumen und so weiter. Demnächst die Kürbisse. Oh, und: Für’s Wintergärtnern muss ja auch dringend wieder was gesät und/oder vorgezogen werden!

Also eigentlich habsch gar keine Zeit, so nen summer is over -blues zu schieben. Aber man kann sich die Laune natürlich auch anders vermiesen. Da muss man sich halt ein bisschen anstrengen! (c;

Ich ärgere mich beispielsweise wiedermal ein bissl, dass ich es nicht eher geschafft hab, viele der gemerkten und auf die „unbedingt ausprobieren!“-Liste gesetzten Rezepte auch nur rauszusuchen, geschweige denn vorzubereiten. Also schonmal die nicht vorrätigen Zutaten zu besorgen. Weil dann könnte man sowas auch mal spontan machen. Kann man dann halt nich, wenn das bei Vollmond gepflückte Zauberkraut fehlt… Ihr wisst schon: Da haste son ein wundertolles Rezept, willst das unbedingt ausprobieren – und dann merkste, dass irgendein zentrales XYZ fehlt. Klar, ohne das Zeugs geht’s sicher auch …irgendwie, ist aber nich das Gleiche. Also lässt man’s. Doof.

Aber nicht mit mir.

Ich hatte gestern Abend ne spontane Tomaten-Noternte gemacht, weil der zweite Starkregen der Woche drohte. Die feuchte Witterung der letzten Wochen war zwar dringend nötig, aber nach jedem Regen sind mir massenhaft die Tomaten aufgeplatzt. Also fix noch alles was annähernd reif ist abnehmen, auch wenn ich noch keinen Plan hab, was wir damit machen.

Wir hatten Glück in Brummehausen, aber wenige km weiter, quasi über’n nächsten Berg hat’s ne veritable Vollkatastrophe gegeben:

Überschwemmung in Adorf/Neukirchen und Burkhardtsdorf. Beides im Erzgebirge, beides gleich bei mir um’s Eck.
Überschwemmung in Adorf/Neukirchen und Burkhardtsdorf. Beides im Erzgebirge, beides gleich bei mir um’s Eck.

Fies, oder? Von mir bis dahin sind’s 12 bzw. 14 km, ein Katzensprung. Da wird einem anders…

Aber glücklicherweise hat es uns dieses Mal verschont, und hatte ich ne spontane Tomatenschwemme:

Herrlich, oder? Ich liebe diese gemischten Ernten, das sieht sooo toll aus! (c:

Aber so rein mengenmäßig war das suboptimal: Zu wenig für Dörrothea oder um nochmal nen Schwung Tomatensoße einzukochen, aber zuviel für’n Salat und zum „So-Essen“.

Aber Tomatensuppe…? Das ginge.

Ich hab ja schon eeewig vor, das Tomatensoßenrezept von Lisa’s italienischer Patentante auszuprobieren. Ihr findet das im Best of Wurzelwerk 2020 ebook auf Seite 46:

Der Lisa ihrer italienischen Patentante ihr Rezept

Natürlich hatte ich die benötigten runzligen Oliven nicht da, und obwohl ich Oliven nicht mag, fühlt sich das Rezept so an als ob man die nicht weglassen sollte. Satz mit X… Hmpf.

Na gut, neuer Versuch: Wie wär’s mit italienischer Tomatensuppe? Dafür hab ich kein Rezept auf der „unbedingt ausprobieren!“-Liste, also… endlich mal eins selber zusammenstellen? Jippie! (c:

Und so hab ich heute Abend spontan ein neues Tomatensuppenrezept ausprobiert: Erst mehrere Rezeptvarianten angeguckt, um ein Gefühl dafür zu kriegen, denn so ne richtige Tomatensuppe habsch bisher eher selten gemacht. Und dann was Eigenes zusammengepanscht. Ohne irgendwelchen exotischen Zauberkräuter, ganz klassisch. Aber halt mit eigenen Sommertomaten (und die sind dieses Jahr wegen der Hitzewelle so gut geworden, wie man die sonst nur aus den südlichen Ländern kennt!) und ein paar anderen eigenen Zutaten (Dörrtomaten, Knobi, Zwiebeln, frischer Oregano, selbstgemachte Gemüsebrühe).

Das Ergebnis war nicht nur überraschend lecker, sondern verdammt lecker. Zitat vom großen Gartenzwerg: „Papa, das machen wir jetzt jede Woche!“ Besser geht’s nicht.

Hier, kommt mal richtig nah ran. Weil’s so schön aussieht. Die für’s Rezept benötigten 1,5 kg sind alle großen und mittelgroßen Tomaten (hinten), plus die Handvoll der länglichen San Berao (links hinten).

Sommertraum!

Zutaten für 4 Personen

  • 1,5 kg frische Tomaten
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 5 Knoblauchzehen
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 Handvoll frischer Oregano (oder 2 EL getrockneter)
  • 300 ml Gemüsebrühe
  • 50 g Tomatenmark
  • 1 Handvoll getrocknete Tomaten
  • Salz & Pfeffer nach Belieben
  • 1 Handvoll Basilikum nach Belieben
  • Balsamico-Reduktion und Feta nach Belieben

Zubereitung (ca. 20 Minuten)

  • Zwiebeln und Knoblauch fein hacken, die frischen Tomaten grob zerkleinern.
    Die getrockneten Tomaten klein hacken und separat von den frischen Tomaten beiseite legen.
  • Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebeln und Knobi darin andünsten. Sind die schön glasig, Oregano und Tomatenmark dazugeben und anschwitzen, dann die frischen geschnittenen Tomaten rein.
  • Das Ganze 5-10 Minuten bei mittlerer bis starker Hitze aufkochen. Gelegentlich durchrühren, damit am Topfboden nichts anbrennt. Anschließend die Gemüsebrühe dazugeben und nochmal 5-10 Minuten aufkochen und einreduzieren.
  • Mit Salz und Pfeffer würzen. Vorsicht beim Würzen: Durch das Einreduzieren wird der Geschmack später intensiver!
  • Das Basilikum waschen und die Blättchen in feine Streifen schneiden.
  • Wer mag, kann die Suppe mit dem Stabmixer pürieren, wir mögen sie lieber stückig.
  • Einen Teil des Basilikums untermengen, den Rest für’s Auge kurz vor dem Servieren auf die gefüllten Teller streuen. Wenn euch der köstlich intensive Geschmack der Sommertomaten noch nicht reicht, könnt ihr das Gericht individuell mit zerkrümeltem Feta, Balsamico-Reduktion und einem Schuss (gutem!) Olivenöl aufbrezeln. Ich habe alle drei weggelassen, weil das Tomatenaroma so himmlisch war, dass die Suppe keine Upgrades mehr gebraucht hat.


Je weiter ihr das Ganze einreduzieren lasst, desto intensiver wird der Geschmack. Ganz wichtig: Regelmäßig umrühren und aufpassen, dass auf dem Boden nix anbrennt – beim Aufkochen unter starker Hitze geht das schneller als man denkt! Das Einreduzieren macht auch das Würzen mit Salz & Pfeffer tricky: Am besten, ihr würzt erst einmal dezent, denn der Geschmack intensiviert sich später noch.

Übrigens: Kommt bloß nicht auf die Idee, die getrockneten (also gedörrten) Tomate durch mehr Tomatenmark zu ersetzen! Die sind obligat, die müssen rein. Wenn ihr die weglasst, komm ich und suche euch in euren Träumen heim! 😉

Fertsch. Leider sieht das Ganze aufm Teller nicht annähernd so gut aus, wie es schmeckt. Da müsst ihr mir jetzt einfach mal glauben. (c;

Man kann das noch mit dem Handmixer (heißt der bei euch eigentlich auch Zauberstab?) pürieren, wenn man will. Wir pürieren nix, denn stückig ist uns diese Suppe viel lieber.

Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, was wir mit den vielen kleinen Tomaten machen. Aber ich bin sicher, da fält mir noch was ein. (c:

2 responses to “Italienische Tomatensuppe á la Brumme”

  1. Claudia sagt:

    Vielen Dank für den tollen Bericht, wie wäre es mit fermentieren für die Kleinen? Bei mir steht seit Dienstag auch ein Glas und sieht schon sehr vielversprechend aus

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