
Samstäglicher Nachhaltigkeits-Quicky, heute:
Upcycling mit Blumentöpfen
Nachhaltigkeit und Gärtnern liegen nahe beieinander. Für mich jedenfalls, und die meisten Hobbygärtner die ich kenne, sehen das genauso. Ein Beispiel, was vielleicht nicht jeder auf’m Schirm hatte, sind… [Trommelwirbel] Getränkekartons.
Tetrapacks mögen ein Alltagsprodukt sein, das wir kaum wahrnehmen. Die sind einfach da. Wir kaufen Milch und Saft, ärgern uns wenn die Kartons mal bissel zerknautscht sind (die meisten lassen sie dann im Regal stehen und nehmen den ungeknautschten Nachbarn), oder wir ärgern uns, weil seit neulich die Schraubverschlüssen dranbammeln und nicht mehr abnehmbar sind. Kurz: Wir nehmen die eigentlich nur dann wahr, wenn da mal was im Argen ist, wie trivial auch immer.
Kaum einer verschwendet einen Gedanken daran, wie krass durchentwickelt und optimiert Tetrapacks sind. Ich gebe zu, ich hab da selber genau Null Einblick in die technischen Details. Aber überlegt mal kurz: Die sind…
- komplett wasserdicht,
- nahezu unverwüstlich,
- leicht, aber trotzdem stabil,
- UV-Licht (Sonne, draußen) macht denen genauso nix aus wie Temepraturschwankungen
- quasi „kostenlos“,…
…und trotzdem landen sie nach Ausleeren in der gelben Tonne. Burn, Baby, burn.
Und da setzen wir jetzt an. Nix mehr mit Wegwerfen. Ab jetzt werden Tetrapacks:
- nach dem Ausleeren oben komplett geöffnet
- kurz ausgespült (kein Leitungswasser nötig – Regen- oder anderes Gieswasser reicht vollkommen)
- wenn gewünscht optisch verschönert
- wenn gewünscht untenrum mit Drainagelöchern versehen…
…und dann als Pflanzgefäß verwendet. Ob jetzt nur ein paar Wochen lang im Frühjahr während der Vorzucht oder ganzjährig als Blickfang auf’m Fensterbrett oder im Garten.
Tetrapacks – und auch Konservendosen oder Plastikeimer – kann man nämlich ideal Im Garten wiederverwenden, das sind tolle Pflanzgefäße. Nicht nur weil sie quasi kostenlos waren (ich weiß schon, deren Kosten waren im Preis des Produktes, but that’s not the point here…), sondern weil die so gut gefertigt sind, dass sie noch viele Jahre lang nutzbar sind, auch wenn ihr ursprünglicher Daseinszweck längst vorbei ist.
To färb or not to färb
Das Acrylspray ist natürlich komplett kontraproduktiv, wenn euch der Nachhaltigkeitsaspekt wichtig ist. Dann lasst ihr das einfach weg, kein Problem. Tut der Funktion als Blumentopf ja keinen Abbruch.
Wenn bei euch aber das Auge mitgärtnert, oder wenn ihr sowas bepflanzen und als Mitbringsel verschenken wollt, könnt ihr Trtrapacks, Konservendosen oder Plastikeimer mit Acrylspray färben.
Ich hab vermutlich ne überdurchschnittlich große Auswahl an Farbtönen da, weil ich die immer mal für irgendein Projektchen brauche.

So viele braucht ihr natürlich nicht. Holt euch einfach ne Handvoll Lieblingsfarben, und achtet darauf, wie die nebeneinander in Kombination wirken.
Meistens wird jedes Objekt komplett mit nur einer Farbe besprüht, aber da könnt ihr eurer Fantasie freien Lauf lassen: Farbverläufe, Muster, etc… Whatever floats your boat. Wenn ich mehrere Konservendosen/Töpfe/Tetrapacks besprühe, dann meistens uni (Alte-Leute-Wort für „ohne Muster, nur ein Farbton). Dann wirken sie am Ende am besten, wenn man die zusammen hinstellt:

Pflanzgefäße vom Bäcker
Noch’n Beispiel für „wirkt in Kombination„: Schnöde Plaste-Eimer. Die hab ich von nem befreundeten Bäcker bekommen, darin kriegen die ihre Zutaten aus’m Großhandel geliefert. Die werfen wöchentlich Stapel davon in den Müll, und das finde ich so schade! Das ist jetzt kein Vorwurf an die Bäcker, sondern ein Mutmachen an euch, einfach mal beim Brötchenholen zu fragen.

How to Eimer
Der äußere Eimer wird besprayt, der innere hat unten Drainagelöcher bekommen. Im äußeren Eimer liegen kleine Abstandshalter, damit ein Hohlraum entsteht, in dem das überflüssige Wasser wohnen kann. Ihr seht: Das bissel Farbe macht nen großen Unterschied und aus einfachen Zehnlitereimern dekorative Pflanzgefäße.
Haltbarkeit…?
Die Farbe hält mehrere Saisons lang, aber klar, irgendwann krümelt die ein bisschen ab. Kommt immer darauf an, wie stark ihr die beansprucht. Wenn die wochenlang nicht berührt werden, halten sie logischerweise deutlich länger. Die Zwerge* im Hintergrund sind aus Holzbrettern, und die stehen seit April 2021 hier. Einige halten sich besser als andere, aber ich kann die locker noch ein paar Jahre stehen lassen, bis ich denen mal ein Makeover verpassen muss.
* Gefallen die euch? Könnt ihr ganz leicht nachmachen, ist überhaupt nicht schwer. Guckst du hier.
Konservendosen for teh win!
Hier, diese Konservendosen nutze ich jetzt schon mehrere Jahre lang. Die halten locker 5 Jahre, bevor der Rost überhand nimmt und ihr die letztlich entsorgen müsst. Ja, die Farbe bröselt schon eher, aber auf dem Metall hält sie deutlich besser als auf den Plastikeimern.

Verbesserungspotenzial?
Vielleicht könnte man die Farbe mit irgendwas versiegeln um das Abblättern zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern, damit hab ich mich noch nicht beschäftigt. Ist dann zwar immer noch ein schönes Deko-Objekt, läuft dann aber nicht mehr unter der Kategorie „ganz dolle nachhaltig„. Vermutlich aber immer noch besser, als irgendwas extra dafür Gefertigtes zu kaufen.