Moortatz: Ein Dorf für Mausritter

Heute gibt’s schon wieder was Rollenspieliges. Genauer: Mausritter-Nachschlag.

Ich hatte beim Schreiben des Fungoiden Folianten viel zuviel Spaß, als dass das ne einmalige Sache bleibt. Also hab ich gestern Nacht angefangen, ein Dorf zu schreiben. Heute Vormittag isses fertig geworden, zwischen Nachmittag und Abend war kurz Zeit für diesen Blogartikel – ich kann euch zum Sonntagabend also ein weiteres Mausritter-Ebook präsentieren. (c:

Designers Notes, sort of…

Nachdem ich mit den Arbeiten für den Folianten fertig war, hatte ich mir von GPT nochmal einen Überblick geben lassen:

Liste mir bitte nochmal alle Orte des Chats auf

Die ausgegebene Liste war zwar nicht vollständig (GPT verheddert sich ab einer gewissen Textlänge gerne mal, bringt Dinge durcheinander und/oder übersieht was), aber interessant war sie trotzdem, denn so bekomme ich gleich nochmal ein paar Inspirationen geliefert:

Ich fand den Namen „Moortatz“ nice, und da mir eh der Sinn nach einem Mausritter-Dorf stand, mache ich da jetzt weiter. Erst einmal eine Klarstellung, was GPT sich unter Moortatz vorstellt:

Ist moortatz ein Dorf der Menschen oder Mäuse?

Aha, Bingo. So ungefähr wollte ich das auch, also machen wir damit jetzt weiter.

Übrigens: GPT hat nicht nur meine Frage beantwortet (Menschen oder Mäuse?), sondern gleich selbstständig „weitergedacht“. Das beeindruckt mich immer wieder.

GPT schließt mit einer Frage – Soll ich den Ort ausarbeiten? – und dank der bisherigen Worldbuilding-Arbeiten im Mirrorspace-Setting, brauche ich für den nächsten Prompt nur genau 1 Wort, um ein Dorf entstehen zu lassen:

Ja.

Wie das?

Weil ich den „Mache eine Stadt Daraus“ Prozess im Langzeitkontext von GPT verankert habe. Immer wenn ich sage „Mache eine Stadt daraus„, kann GPT selbstständig einen vorher definierten Fragenkatalog abarbeiten. Damit sollte ich dann entweder ne Doppelseite mit einem rudimentär ausgearbeiteten Dorf bekommen, das ich dann einfach so im Rollenspiel verwende – oder ich nehme das Ergebnis als Basis für weitere Arbeiten und detailliere das Dorf weiter aus.

Der „Mache eine Stadt daraus“ – Fragenkatalog

  1. Was für eine Stadt ist das?
    (z. B. Handelszentrum, Festung, Pilzkolonie, Mausnest, Tempelstadt…)
  2. Was macht diese Stadt besonders?
    (z. B. Architektur, Umgebung, Geschichte, Besonderheiten)
  3. Wer lebt hier?
    (Bevölkerung, Kulturen, Klassen, wichtige Bewohner)
  4. Welche Fraktionen oder Machtgruppen sind aktiv?
    (Gilden, Kulte, Adelshäuser, Hexenzirkel, Diebesbanden etc.)
  5. Welche Gefahren oder Herausforderungen drohen?
    (Monster, Krankheiten, Korruption, Invasionen, innerer Zerfall)
  6. Welche Gelegenheiten gibt es für Spielercharaktere?
    (Quests, Aufträge, offene Konflikte, versteckte Orte, Rufe nach Hilfe)
  7. Was wird hier gehandelt oder hergestellt?
    (Waren, Rohstoffe, Spezialitäten, verbotene Dinge)
  8. Wer oder was wird hier verehrt?
    (Götter, Naturkräfte, Ahnen, Geister, Sporenwesen…)
  9. Wie sieht die Stadt aus?
    (Stil, Lage, Aufbau, Stimmung – Gassen, Türme, Dächer, Lichtverhältnisse)
  10. Was glauben Außenstehende über die Stadt?
    (Gerüchte, Sagen, Vorurteile)
  11. Wie gelangt man hierher – oder wieder fort?
    (Straßen, Geheimgänge, magische Pfade, Risiken beim Zugang)

Also los:

Mache ein Dorf daraus.

Na mal sehn was GPT jetzt bringt. Bin sowas von gespannt! (c:

Na das ist doch schonmal ein solider Anfang. Vieles gefällt mir auf Anhieb, einiges klingt komisch – das wird entweder geändert oder wir kommen während des kreativen Prozesses auf irgendwelche weirden Ideen, wo diese komisch klingenden Formulierungen dann plötzlich wunderbar Sinn ergeben.

Ich werd‘ euch jetzt nicht den gesamten Chat hier reinballern, keine Sorge. Die Kurzfassung genügt:

Ich hab jeden der 11 Punkte einzeln durchgearbeitet und ausdetailliert. Nicht zwingend der Reihe nach, sondern so wie mir die Inspirationen kamen. Manchmal bin ich auch mehrmals vor und zurück gesprungen, weil sich plötzlich an anderen Stellen neue Szenarien auftaten.

Mäusefotos

Ein paar Illustrationen hab ich auch noch generieren lassen. Nicht so viele wie für den doppelt so umfangreichen Folianten, aber einige Dinge wollte ich unbedingt bebildern, und ein reines Text-pdf wäre eh langweilig. Derselbe Stil wie im Fungoiden Folianten, damit das einheitlich ist.

Aber ich wollte mal das seit neulich verfügbare „Sora“ ausprobieren und fotorealistische Bilder machen lassen. Die Ergebnisse sind einigermaßen beeindruckend:

Erstelle mit Sora ein photorealistisches Bild von Moortatz, inkl einigermaßen Abenteuermäuse.

..und:

Sehr schön. Bitte 1 weiteres.

Cool, oder? Gut, die Häuser im Hintergrund von Bild Zwo sind menschlich und nicht mausisch, aber ich finde diese Mäuse total niedlich. Da steckt unheimlich viel kreatives Potenzial drin. Bei mir rattert’s gerade im Kreativteil des Hirns. (c:

Ach kommt, wir probieren das jetzt!

„das ist marwena morschpilz. bitte erstelle basierend auf dieser illustration ein fotorealistisches bild.“

Just… wow!

Aber.

Die Bilder passen leider nicht zum etablierten Stil der Illustrationen, also belasse ich es vorerst bei diesen dreien und übernehme die schweren Herzens nicht ins Ebook.

Das „Sehr schön“ ist nicht nur ne reine Höflichkeitsfloskel: Es signalisiert GPT, dass ich mit den verwendeten Parametern zufrieden bin und es beim nächsten Bild wieder genauso arbeiten soll.

Und:

Kurze brummsche Abschweifung

Ist euch aufgefallen, dass ich keine Vorgaben für das Motiv gemacht habe? Und trotzdem kommen Bilder raus, die inhaltlich zu Moortatz passen. Ich finde es immer wieder krass, wie gut GPT arbeitet, wenn es „an der langen Leine“ gelassen wird. Klar, jetzt kann man auch kritisieren, dass damit mein eigener kreativer Anteil sinkt. Und Unrecht hättet ihr damit nicht. Für mich zählt das letztlich nur bedingt, denn:

  1. ich möchte Spaß haben an dem Prozess des Schaffens, und überraschenderweise ist das für mich nicht bzw. nur wenig davon abhängig, ob ich am Ende sagen kann „das habe ich alles selbst gemacht“ oder ob mir jemand – oder im Fall von GPT etwas – dabei geholfen hat.
  2. Es zählt, was „hinten raus kommt“ – wenn das Endergebnis gut ist, dann ist mir (fast) egal, ob ich das alles komplett selbst erdacht habe oder ob jemand/etwas daran beteiligt war. Beruflich ist das ja ähnlich: Ob Teamwork oder Werk eines Einzelkämpfers – da fragt am Ende selten jemand danach. Es zählt die Qualität des Ergebnisses.

Klar, das ist jetzt stark verkürzt, aber ich will das gerade auch nicht weiter ausrollen. Nicht jeder Artikel, wo irgendwas mit GPT erstellt wurde, muss in ne abendfüllende Meta-Diskussion ausarten. Ich geb mir Mühe, versprochen. (c;

Aber zurück nach Moostatz Moortatz.

Aus Typo wird Inspo

Ich hab beim Tippen regelmäßig Moostatz geschrieben und das oft auch erst später bemerkt. Dieser Typo war echt hartnäckig! Aber daraus entstand irgendwann die Idee, dass das Dorf früher tatsächlich mal Moostatz hieß. Das hat mir einen netten Chunk an weiteren Hintergründen geliefert. Warum es umbenannt wurde und die Geschichte dazu findet ihr im ebook. (c:

Hier mal das Inhaltsverzeichnis, damit ihr ne grobe Idee bekommt, was euch erwartet:

Titelseite, Backcover und Impressum kann ich aus dem Fungoiden Folianten übernehmen, das muss ich nur kurz anpassen und nicht komplett neu entwerfen. Spart Zeit und ich hab in allen Mausritter Ebooks ein einheitliches Design. Super.

Apropos, hier die Titel- und Rückseiten.

Backcover:

Der Text auf dem Backcover wird definitv noch überarbeitet, mit dem bin ich noch nicht zufrieden.

Das Impressum ist eher langweilig, aber keines der bisher erstellten Rollenspiel-pdf’s hatte überhaupt eins. Mit diesen beiden Ebooks bin ich damit einen kleinen Schritt weiter an „richtigen“ Publikationen. Fühlt sich irgendwie cool an. (c:

Ihr habt bis hierhin durchgehalten – und euch damit das ebook definitiv verdient. Türlich wie immer kostenlos.

Moortatz.pdf

Vielleicht mache ich irgendwann noch ne englische Fassung daraus, aber das ist ne Zeitfrage. Bin auf euer Feedback gespannt! (c:


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