Tropfbewässerung mit Blumat

Na…? Tropft ihr schon oder gießt ihr noch?

Endlich mal wieder’n Beitrag, der mit nem Flachwitz beginnt. Check.

Ich hab ja schon das eine oder/und andere Mal erwähnt, dass ich dieses Jahr* mein Bewässerungs-Game upleveln und sowohl Ollas als auch die Tropfbewässerung von Blumat ausprobieren will.

* warum haben wir Sachsen eigentlich kein eigenes Wort für „heuer“? Ich finde das unheimlich praktisch, kann aber nicht über meinen muttersprachlichen Schatten springen und mich mit diesem Begriff von südlich des Weißwurstäquators anfreunden. Also bin ich weiter zum umständlichen „dieses Jahr“ gezwungen. Schnief.

Die Ollas in installieren war leicht. Von „installieren“ kann da eigentlich keine Rede sein – die musste ja nur in die Erde einbuddeln. Die zu bauen war ebenfalls kein Hexenwerk, das habsch ja ausführlich berichtet. Die Installation des Blumat Systems dagegen hatte ich ne Weile erfolgreich vor mir her-prokrastiniert, aber inzwischen ist auch das abgehakt. Völlig unüberraschend war das auch diesmal wieder deutlich weniger schwierig/nervig/langwierig als wie befürchtet. Was ja meistens so ist, wenn man irgendwas vor sich her schiebt… Ihr kennt das.

Na jedenfalls laufen jetzt beide Systeme schon ein paar Wochen und ich kann ein erstes Zwischenfazit ziehen.

Vorbemerkung zu verlinkten Produkten

Ich verlinke und screenshotte die einzelnen Artikel, bspw. zu ebay oder amazon. Nicht zu Werbezwecken (ich bekomme keinen Cent, wenn ihr die kauft. Das gesamte Blog ist bekanntermaßen komplett nichtkommerziell), sondern damit ihr die lange Sucherei abkürzen könnt und gleich zu einem Beispiel des jeweiligen Artikels kommt. Logischeweise können diese Links im Laufe der Zeit veralten. Ich kann und will die nicht immer aktuell halten, für sowas reicht meine Zeit einfach nicht. Ist ein Link also tot, orientiert euch am Foto des Artikels oder überlegt halt selbst, wie ihr das am besten findet. Ihr seid schon groß und Google macht’s uns da ja einfach. Kriegt ihr hin. (c;

Die Bestandteile des Systems

Ich hatte mir für ca. 200 € ein großes Blumat Set gekauft:

Ja, das ist irre viel Geld. Unverschämt viel, dafür dass ich mir damit lediglich das allabendliche Gießen spare und nur noch aller Üppsendüppsen Tage den Tank füllen muss.

Aber.

Ich hatte mich vorher in einigen Gartengruppen rumgetrieben und recherchiert, ob Billigbewässerungssets was taugen. Da gibt’s ja diverse Angebote von mehr oder minder vertrauenswürdigen chinesischen Onlineverkäufern.

Das Urteil war eindeutig: Finger weg. Undicht, lassen sich nicht richtig einstellen, funktionieren generell nicht, undundund. Also hab ich diesmal meinen inneren Sparfuchs ignoriert, bin ans entgegengesetzte Ende des Spektrums gesprungen, habe den/einen Marktführer gewählt und dann gleich das teuerste Rechts-Unten-Modell genommen.

Aber Daniel, warum nicht erstmal mit nem kleinen Blumat-Set anfangen?

Weil… aus Gründen. (c;

Erstens war ich nach der Recherche von Blumat ziemlich überzeugt – alle die das nutzen, loben es in den höchsten Tönen – und zweitens… so’n kleines Set, da fehlt dann doch immer irgendwas und du musst nachkaufen. Kostet Zeit (und ja, Geld) und nervt. Der ganze schöne Motivationssschwung ist dann für die Miez. Ich wollte daher ein Komplettset haben und nicht erst groß überlegen müssen, welche Einzelteile ich so brauche. Außerdem vermute ich dass der Kauf von Einzelkomponenten in Summe teurer wird als wie wenn man einmal ein Set kaufen tut und dann ggf. nur noch ein paar wenige Teile nachordern muss.

Und das war alles drin:

Auf dem Foto habt ihr links unten so’n graues Plastikteil. Das ist ein Druckminderer-Anschluss für den Wasserhahn. Wenn ihr euer System wie ich aus einem Wassertank speisen wollt, braucht ihr das Ding nicht. Das kostet einzeln über 30 €, also nehmt ihr besser ein anderes Set und spart euch die Kosten. Ich hab für meinen Tankanschluss noch diese beiden Zubehörse einzeln nachkaufen müssen. Deren Funktion ist eigentlich selbsterklärend. Beide werden mit einem kleines Stück Zuleitungssschlauch miteinander verbunden.

Anschluss für den Tank:

Absperrhahn für die 8mm große Zuführungsleitung:

Ihr seht also: Das mit dem „kauf das teure Rundum-sorglos-Set“ war jetzt gar nicht mal so ne gute Idee…

Diesen schwarzen 8 mm Zuführungsschlauch kann man auch einzeln kaufen, wie so ziemlich jedes Blumat-Teil. Was ich richtig gut finde, denn so kannste dir dein System maßschneidern und bist nicht gezwungen, irgendein Set zu kaufen, wo du die Hälfte der Teile dann nicht brauchst. Die Einzelteile sind vermutlich teurer als wenn man ein Set kauft, das muss man sich dann eben mal durchrechnen.

Und falls ihr euer System nicht linear aufbauen wollt, sondern irgendwo Abzweigungen geplant habt, gibt’s T-Stück Verteiler für diesen Schlauch. Das sind noname-Dinger, die wesentlich günstiger sind als die Originale von Blumat.

Ich hab mich für’m großes Set entschieden. Nicht weil ich so dermaßen viele brauche – im Gegenteil, eine Handvoll dieser T’s reichen mir eigentlich) sondern weil diese hundertfuffzich auf’s Stück gerechnet wesentlich preiswerter waren als die im Set von Blumat – in dem auch noch andere Modelle dabei sind, die ich nicht brauche.

Irre.

Allerdings ist die erste Zustellung irgendwie schief gegangen (angeblich war das Paket kurz bevor’s bei mir ankam beschädigt, ging zurück und ich bekam ne Erstattung). Also nochmal bestellt… Heute soll’s ankommen, mal sehn ob diese Billigdinger was taugen. Sind ja schließlich keine Originalteile von Blumat selbst. Ich werde berichten.

Übrigens: Achtung, immer aufpassen dass die die richtige Größe haben! Es gibt nämlich auch Verteiler für den kleineren weichen Tropfschlauch.

Update: Eben kamen die billigen T-Stücke an. Leider sind die gerade so nicht groß genug… Hmpf. Die rutschen viel zu leicht in den Schlauch rein und ich bin mir sicher, dass die Verbindung nicht 100% dicht sein wird. Abhilfe: Um den Verteiler Elektrikertape wickeln, dann sollte es passen. Wer auf Nr. Sicher gehen will, wickelt außen rum auch nochmal Tapes. Das sollte halten. Probiere ich aus und berichte dann.

Als Wassertank habe ich diese 100 Liter große Variante in weiß gewählt:

So, genug Vorgeplänkel. Jetzt bauen wir’s auf! (c:

Der Aufbau

Guckt euch ein oder zwei Aufbauanleitungen auf der Videoplatform eures Vertrauens an und dann legt einfach los. So schwer isses nich, wirklich.

Die Tonkegel sind nicht etwa wie die Ollas dazu da, Wasser in die Erde diffundieren zu lassen. Die agieren eher wie Sensoren und Regler: Man schraubt die auf und dann nach 15 Minutem im Wasser unter selbigem wieder zusammen, sodass da keine Luft mehr drinne ist. Warum die Tonkegel ne Viertelstunde im Wasser liegen sollen, bevor man die wieder zusammenschraubt? Damit die Kegel richtig mit Wasser gesättigt sind.

Vor dem Aufbau habt ihr eure Erde so gegossen, wie ihr das Feuchtigkeitsniveau in Zukunft haben wollt. Jetzt steckt ihr die gefüllten und zugeschraubten Tonkegel in die Nähe der zu bewässernden Pflanze(n) in die Erde und verbindet eine Seite des T-Verbinders mit dem schwarzen, 8 mm großen Zufuhrschlauch.

Von der anderen Seite dieses T-Stücks geht’s dann weiter zum nächsten Verbinder. Tip: Platziert erst eure Kegel und schneidet dann den schwarzen Schlauch passend auf Länge.

Verbindet die Kegel auf diese Weise der Reihe nach, bis ihr bei eurer letzten Pflanze angekommen seid. Dort verwendet ihr einen Tonkegel, der keinen T-Verbinder dran hat, sondern so ein Endstück:

Warum? Na weil euch sonst das Wasser am Ende eures Systems ungehindert raus suppt, euer Tank im Nullkommanix leer ist und ihr irgendwo ne Hundertliterpfütze habt.

Zum Schluss dreht ihr einfach noch den Hahn am Tank auf und …Wasser marsch! (c:

Aber.

Fertig seid ihr damit noch nicht, denn jetzt geht’s ans…

Einstellen & Optimieren

Über die braunen Dreh-Bipusse oben an den Kegeln könnt ihr einstellen, wieviel Wasser aus den dünnen hellbraunen Schläuchen raustropfen soll. Ich habe das bei der Erstinstallation so eingestellt, dass geraaadeso nix tropft, denn meine Erde ist ja eben erst auf Wunsch-Feuchtigkeit gegossen worden – sie braucht jetzt gerade also nix mehr.

Wird die Erde in ein paar Tagen wieder trockener, diffundiert Wasser aus den Kegeln in die Erde. Damit entsteht im Kegel ein Unterdruck und die braunen Tropfschläuche werden nicht mehr zugedrückt – das Wasser kann also fließen. Damit kommt das System nicht nur ohne Steuerungscomputer und Pumpe – und damit ohne Strom – aus, sondern ihr könnt auch für jede Pflanze einzeln regeln, wieviel Wasser sie bekommen soll. Ich liebe dieses System jetzt schon! (c:

Ich werd in den nächsten Tagen sehr genau gucken müssen, wie feucht die Erde in den jeweiligen Kübeln ist und immer mal wieder nachregulieren. Wird vermutlich ne Weile dauern bis alles optimiert ist, aber das ist ja kein Problem.

Erstes Fazit nach einer Woche

Die ca. 10 Kübel habe in einer Woche knapp 30 Liter verbraucht. Das sind gerade mal drei Gießkannen und damit wesentlich weniger als ich beim regulären Gießen brauche. Es ist auch weniger als die Ollas verbraucht haben. Die Kübel sind trotzdem schön feucht unter der Mulchwolle. Ich staune!

Rückblickend hätte ich besser den blauen Wassertank nehmen sollen, denn da kommt weniger Licht rein, was die Algenbildung reduziert hätte. Ich vermute/befürchte, dass sich das System im Laufe der Zeit mit Algen zusetzen könnte. Mein Tank ist mit Wasser aus dem Gartenteich gefüllt. Das ist ein ca. 200m² (bzw. 300 m³) großer Naturteich, das Wasser da drin lebt also ordentlich. Nach ca. 2 Wochen hab ich erst knapp 30 Liter verbraucht, aber das Wasser im Tank ist schon jetzt dezent grün:

Bedeutet dass die Algen definitiv schon in den Schläuchen, Verbindern und Ventilen sitzen. Werde mich da mal noch informieren, welche Erfahrungen langjährige Blumatnutzer da gemacht haben und was man ggf. dagegen tun kann. Oder ob’s da überhaupt Handlungsbedarf gibt; vielleicht ist das ja gar kein Problem?

Werden wir sehen. Und ihr werdet’s lesen. (c;

One response to “Tropfbewässerung mit Blumat”

  1. […] die noname-Schlauchverteiler, die ich im Juni nachbestellt hatte, um das Blumat Bewässerungssystem zu erweitern! Die hatten sich als zu klein […]

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