Freitag 24.8.23 – Die Ernte
Heute Abend/Nacht, spätestens aber morgen am Samstag soll’s ordentlich regnen. Ich hatte für’s Wochenende eh ne Einkochaktion geplant und daher diese Woche nur wenig Tomaten geerntet, damit ich dann auf einen Schwung möglichst viel abnehmen & verarbeiten kann. Die halten sich am Strauch ja länger als geerntet.
Also nach Feierabend ne ordentliche Ernteaktion gestartet und …ups! – mit SO VIEL hatte ich nicht gerechnet!
16,7 kg… in Worten: Sechzehnkommasieben Kilo. Schluck.
Die diesjährige Tomatensoße wird schonmal definitiv nicht wegen Tomatenmangel ausfallen. Morgen wird eingekocht! (c:
Natürlich wieder nach dem Rezept von Lisa’s italienischer Patentante. Das hier. Kennt ihr schon. Das Brett hat mittlerweile ordentlich Gebrauchsspuren, obwohl wir das recht selten und wenn, dann respektvoll behandeln und nicht mit dem Hackmesser darauf rumwüten.
Und wenn’s irgendwann doch mal komplett unleserlich geworden ist, kein Problem: Dann dreh ich’s halt rum und graviere es mir auf die Rückseite. Oder schleife es ab. Oder mach’s ganz neu.
Auf jeden Fall würde ich bei so nem Rezept-Update noch 1 TL Salz ergänzen (bzw. 1 EL auf 2 kg Tomaten)- der fehlte nämlich. Vermutlich täte ich das Rezept nochmal anpassen auf 1 kg Tomaten, denn wer macht sich schon die Mühe und köchelt so ne lächerliche Kleinstmenge von 500 gr über 2 Stunden lang? Dann lieber auf 1 kg verdoppeln – das ist zwar immer noch unrealistisch wenig, aber von da aus kann man’s leichter hochrechnen.
Nach dem Ausschneiden der Tomaten bleiben – großzügig gerechnet – mindestans 15 kg übrig. Fuffzehn Kilo, uiuiui… Mein Rezept verlangt demnach so um 30 große Zwiebeln, 60 Knobizehen und 30 Möhren. Unter anderem. Alda…!
Samstag 25.8.23 – Erster Schwung
Frage zum Einkochen von Tomatensoße: Habt ihr schonmal Tomatenmark durch getrocknete (genauer: gedörrte) Tomaten ersetzt?
Meine Idee ist, dass die gedörrten Tomaten einen Teil des sonst zu verkochenden Wassers aufsaugen (die Soße muss normalerweise ca. 2 Stunden lang köcheln, damit sie ordentlich eindickt!). Tomatenmark dickt so ne Soße ja auch ein, nor?
Damit würde die Soße intensiver, und ich müsste sie vermutlich nicht so lange einreduzieren. Oder?
Da ich jetzt nicht auf eure Antworten hier im Blog waren kann, hab ich einfach über Nacht mal einen Test gemacht: Ein paar geviertelte Golden Currant in ne kleine Dose, dazu ein paar Dörrtomaten. Das Ganze dann schön gemischt und ab damit in den Kühlschrank…
Ergebnis am nächsten Morgen: Die Dörrtomaten sind nicht wieder ganz so weich geworden wie vor dem Trocknen, schnurpsen aber auch nicht mehr. Sie fühlen sich an wie Tomaten mit harter Schale: Man kann ordentlich darauf rumkauen. Und: Sie sind nicht „verwässert“, sondern haben ihren beim Dörren entstandenen intensiven Geschmack behalten!
Damit steht fest: Die kommen definitiv in die Soße. Zum Eindicken eignen sie sich zwar nur bedingt, aber sie intensivieren den Geschmack sehr schön. Und so bekomme ich endlich auch mal die 2020er Restbestände reduziert, muss ja auch mal sein.
Ich hab leider nicht genug Knoblauch, da ich meinen Knobi dieses Jahr – shame on me! – nicht nur nach dem Stecken sträflich vernachlässigt habe*, sondern nach dem Abwelken der Stengel vergessen habe zu ernten. Dann wuchern die Nachbarn drüber und der Knoblauch ist effektiv weg. Sooo dumm! )c:
Knobi & Zwiebeln solltet ihr möglichst nicht von ihren Nachbarn zuwuchern lassen, die mögen keine Konkurrenz. Immer schön frei halten!
Naja, die diesjährig gewachsenen Knollen werden dann wohl irgendwann im Herbst/Winter sprießen, schätze ich. Ähnlich wie letztes Jahr, als ich ne gesamte Zeile vergessen hatte, die dann im Herbst/Winter wieder sproß.
Aber so musste ich halt Knobi zukaufen, was ich erniedrigend finde, aber verdient habe. Ich hab mich für mehrere große Knollen frischen Knoblauch, aber auch ein paar getrocknete entschieden.
Für zwei kurze Momente war meine Küche dieses Wochenende sehr, sehr vampirsicher:
Heute alles per Hand geschnippelt. Das macht mir sonst immer Spaß, wenn ich keinen Zeitdruck habe. Aber heute ging’s mir echt auf den Sack, das war mengenmäßig einfach too much um noch Spaß zu machen. Morgen mach‘ ich das mit der Küchenmaschine, die holen wir eh viel zu selten aus dem Schrank!
Auftritt der Trockentomaten:
Schön unterrühren und schonmal ab auf den Gasherd damit, damit die Dörrtomaten ordentlich Wasser ziehen können. In der Zwischenzeit…
…schwitze ich das restliche Gemüse an. Selbst unser größter Kochtopf reicht bei diesen Mengen bei weitem nicht, also muss der Bräter mit ran. Den brauchen wir außer um Weihnachten rum fast nie, aber heute isser mal fällig.
Bei den Mengen heute ist es schwierig, das Gemüse ordentlich anzuschwitzen, da viel Flüssigkeit rauskocht und das Zeug eher dünstet oder im eigenen Saft kocht als anbrät. Eigentlich haste beim Anschitzen ja immer nur ne dünne Schicht auf dem Boden der Pfanne / des Topfes. Heute sin’s eher so um die 2-3 cm, und an den Topfseiten hochgestapelt… Also auf große Flamme stellen und wie ein Fuchs aufpassen dass nix anbrät. …was es natürlich trotzdem tut, wenn auch nicht viel.
Wenn’s dann genügend angeschwitzt ist, kommen die Gewürze und das Tomatenmark rein. Das ist einer der Momente, wo sich optisch und auch olfaktorisch alles schlagartig ändert. Mit anderen Worten: Boah riecht das lecker! (c:
…und ab damit in den großen Topf!
Jetzt muss das mindestens zwei Stunden lang köcheln. Immer mal umrühren, damit
a) nix anbrät (ist mir nämlich passiert: Der gesamte Boden bekam ne mind. 1 mm dicke schwarze Kruste. Hmpf. Wenigstens hat das den Geschmack nicht verdorben!) und
b) weil sich oben das Wasser absetzt.
Also aller 5-10 Minuten alles komplett von unten nach oben rühren. Vergesst das nicht und unterschätzt nicht, wie schnell man sich an dieser Stelle den gesamten Aufwand „nullen“ kann! Wenn das am Topfboden zu stark anbrennt, versaut das euch den Geschmack des ganzen Topfes. Also: Offbassn!
Am Ende wurden es 15 Gläser, ca. 10 Liter. Stolz wie Bolle bin ich…
…und dann fällt mir schlagartig ein, dass morgen nochmal so ne Aktion ansteht. Sollte das Wochenende nicht zum Erholen da sein…?¿!? (c;
Sonntag 26.8.23 – Nochmaaaal!
Der Wahnsinn geht in die zweite Runde, heute wird der Rest der Ernte verarbeitet. Nochmal mindestens genauso viel wie gestern.
Spoiler: 19 Gläser sind’s geworden, bissel mehr als wie gestern. Hab von 9:30 bis kurz vor’m Abendessen in der Küche gestanden, Mittagessen fiel aus. Der Rest der Familie war mit Freunden in einem Indoorspielplatz (was bei Regenwetter ne schlaue Entscheidung war) und kam erst am späten Nachmittag heim, sodass ich freie Bahn hatte und mich ungetört austoben konnte. (c:
Das Rezept heute ist ne Variation des Gestrigen: Grundsätzlich wie auf’m Brettel, nur ein paar Details sind anders:
Heute habsch weniger Gemüse verwendet (ich hätte doch noch mehr Staudensellerie und Möhren kaufen sollen!), außerdem habsch das Grünzeug diesmal durch die Küchenmaschine gejagt und nicht wieder händisch zerkleinert. Hat mir ca. ne Stunde Zeit erspart (ich liebe dieses Gerät, v.a. bei solchen Großprojekten!), aber wichtiger noch: Das Gemüse ist heute deutlich mehr zerkleinert worden als das gestern grob von Hand geschnippelte Zeuch:
Zimt ist heute deutlich weniger dran (gestern: 3EL Pulver + 4 Zimtstangen; heute nur 2 Zimtstangen). Den Unterschied schmeckt man, beide Soßen sind auf ihre Art lecker.
Außerdem hab ich heute morgen im Gewürzschrank die Tüte Koriandersamen gefunden, die ich gestern übersehen hatte. Ich hab 4 EL davon gemörsert rangemacht und – wow! – macht nen krassen Unterschied!
Auch heute kam wieder ne große Ladung Dörrtomaten ran:
Dafür konnte ich die Menge des gekauften Tomatenmarks halbieren.
…und weil ich gerade bei Trockentomaten bin:
Nebenbemerkung / brummsche Abschweifung:
Ich bekam einen Hinweis, wie manTomatenmark selbst machen kann.
Das klingt sehr spannend, wird asapst ausprobiert und hier reportet. (c:
Aber zurück zum sonntäglichen Einkochwahnsinn.
Das Ganze ging heute geraaade noch so in den Topf, mehr hätte es echt nich sein dürfen!
Energiespartipp beim Sterilisieren d. Gläser: Ich koche meine Twist-off Gläser* aus, nachdem ich sie in diese Einliter-Joghurtbecher aus’m Supermarkt gestellt habe. Das kochende Wasser kippt ihr dann nicht etwa weg, sondern verfrachtet es in den Einkochautomaten – damit muss dieser dann nicht bei Zimmertemperatur mit dem Erhitzen beginnen, wenn’s ans Einkochen geht.
* bspw. ehemalige Gurkengläser, oder Marmeladengläser etc. Wir sammeln so ziemlich alles, was nen Schraubdeckel hat
Zum Einkochen selbst gibt’s nicht viel zu berichten. Alles schön in den Einkochautomaten stapeln und bei 90°C 30 Minuten lang einkochen.
Bonus-Energiespartipp: Wenn ihr fertig seid mit dem Einkochen, könnt ihr das heiße Wasser noch in der Badewanne drittnutzen. Und glaubt mir: Nach 8 Stunden in der Küche wühlen wollt ihr in die Wanne. 😉
Fazit
Ja ja Daniel, Energiespartipps schön und gut… Wie sieht sie denn jetze aus, deine ach so leckere Soße?
Gut dass ihr fragt. So hier:
Ok Daniel, sieht ganz lecker aus. Und wie schmeckt das Zeugs?
Die Samstags-Soße schmeckt fast wie die, die ich erstmalig im Oktober 2022 gemacht hatte. Die Sonntags-Soße ist einen Hauch weniger süß und zimtig, dafür schmeckt man den Koriander etwas raus. Beide sind absolut lecker, die vom Sonntag finde ich persönlich ein klitzekleines bissel besser. Aber da ist Geschmackssache.
Was jetzt noch fehlt, sind zwei verschiedene Etiketten. Die Soßen schmecken nämlich unterschiedlich genug, um die auseinanderhalten zu können/wollen/müssen. Wenn ich die fertsch habe, gibt’s hier’n kleines Update.
Die Labels
Hat ein paar Tage gedauert, da nach Feierabend entweder keine Zeit war oder keine Energie mehr. Am Design habsch am längsten gesessen. Drucken, Schneiden und Aufkleben ging dann relativ fix…
Da ich das Rezept am Sonntag leicht variiert hatte (weniger Gemüse, dafür Koriander ran), hab ich auch zwei separate Etiketten gemacht:
Und nein: Auf den QR-Code wollte ich einfach nicht verzichten. Den hab ich für’s Ego gebraucht. Was da codiert ist? Findet’s raus! (c;
So, jetzt fix noch zwei Bögen von jedem Etikett drucken…
…und ausschneiden:
Anschließend mit Milch aufkleben.
Jawoll, mit Milch. Ist ökologischer als jeder Prittstift und praktischer als wenn man mit Maisstärke erst so ne Pampe anrührt.
Für die 30 Etiketten brauchste nur ne kleine Pfütze Milch, und der winzige übrig gebliebene Rest ist für die Katz. Ja ja, ich weiß schon dass Katzen keine Milch bekommen sollen, vong Gesundheit her und so. Klar soweit. Wir geben der Miez sonst auch wirklich nie welche. Heute ist mal ne Ausnahme. Gönnt ihr die Freude. (c;
Ach herrlich, dieser Anblick! (c:
Damit ist der Abend zwar effektiv rum, aber das war noch’s schönes Erfolgserlebnis!
gibts da nen Trick mit der Milch? bei mir sind die Etiketten, die ich mit Milch aufgeklebt hatte, mit der Zeit alle abgefallen. Schön blöd, bei -zig Gläsern verschiedener Inhalte im Keller-Regal, wenn die Etiketten nur noch irgendwo aufdem Regalboden liegen!
Tipp?
Ansonsten muss ich beim Pritt bleiben, der klebt gut und geht auch gut und rückstandsfrei wieder ab mit Wasser.
LG,
Antje
Kann dir leider keinen Tipp geben, weil die mit Milch geklebten Etiketten bei uns bisher immer bombenfest gehalten haben.
Lag’s vielleicht an der Papierorte? Ich verwende allerdings keine „Spezialetiketten“, sondern ganz normales Kopierpapier, bedrucke das (Tintenstrahl- oder Laserdrucker ist dabei egal) und tauche die ausgeschnittenen Etiketten dann ein, sodass die Rückseite komplett be-milcht ist. Auf diese Art hab ich noch nie Probleme gehabt.
Und kein Etikett ist halt auch keine Lösung – dann lieber Pritt und Co.! (c;
[…] aus, und Nudeln werden nicht mit Papas berühmten Tomatensoßen verzehrt (guckst du hier und da und dort und überhaupt), sondern mit – idealerweise selbst angerührter – […]
[…] Ketchup schmeckt anders als die italienische Tomatensoße von neulich. Größte Unterschiede zu meiner Version der Soße von Lisa’s italienischer Patentante: Es […]
[…] tomatoes will go me out, aber hey, vielleicht ist das auch gut so. Die vielen Tomatensoßen (siehe hier und da und dort und überhaupt) und der erfolgreiche Ketchupversuch diese Woche (guckst du hier) […]