Endlich Tomatenmarmelade… ach nee, doch wieder Ketchup.

Jetzt wo ich einmal mitbekommen hab, wie simpel Ketchup geht, gibt’s kein Halten mehr.

…gut, it is October and soon the tomatoes will go me out, aber hey, vielleicht ist das auch gut so. Die vielen Tomatensoßen (siehe hier und da und dort und überhaupt) und der erfolgreiche Ketchupversuch diese Woche (guckst du hier) hat die Soßen-Ecke der brummschen Speisekammer gut gefüllt. Sehr reichlich gefüllt. Fast schon… nee, sowas wie „zuviel“ Vorräte gibt’s nicht! Selbstgemachtes kannste immer verschenken, das kam noch nie nicht gut an. Vor allem wenn du die Etiketten so semi-professionell ausdruckst statt nur beschriftetes Kreppband zu verwenden (schuldig im Sinne der Anklage – manchmal muss es halt schnell gehen). Also zumindest haben die Beschenkten bisher immer sehr überzeugend Freude geheuchelt. Denk ich.

Anyway.

Na jedenfalls hatten wir vorgestern nochmal nen Schwung Oktobertomaten abgenommen und ich wollte endlich diese Tomatenmarmelade probieren. Das wollte ich ja schon beim Ketchupversuch, war aber dann doch irgendwie von Marmelade in Richtung herzhafte BBQ-Soße abgedriftet.

Heute also der Vorsatz, nix Herzhaftes ranzuwürzen.

Gut, ’n kleines bissel Salz muss sein, sonst wird’s zu pappesüß, aber sonst wirklich nix! Kein Knobi. Kein Kreuzkümmel. Nix.

Ja gut, der Essig gehört ran, weil bissel Säure muss halt sein. Auch vong Haltbarkeit her und so. Aber sonst wirklich nix!

Nur Gelierzucker, brauner Vollrohrzucker, Salz (natürlich das selbstgemachte Limettensalz von neulich) und Essig. Die Mengenverhältnisse ungefähr so wie im Tomato Butter Rezept von Beril Shereshewsky.

Quelle: https://www.beryl.nyc/index.php/2023/09/22/tomato-butter/

Übrigens. Diese imperialen Maßeinheiten, da krieg ich die Kriese. Jawoll, „Kriese“ mit ie. So schlimm!

16 oz…? Wieviel sind 16 Unzen? Ach so, 473,176 Milliliter. Klar, logisch, oder?

Und 2 cups?¿?! Was für Tassen denn? Große, kleine, mittlere? Was zum Fick soll das? Das ist genauso sinnbefreit wie „Fuß“ oder früher „Elle“ als Maßeinheit zu verwenden? What’s wrong with the metric system?

Das i-Tüpfelchen: 2 cups ist genau so viel wie 16 Unzen. Sagt google, und die müssen’s wissen.

Na egal, jedenfalls hab ich die Mengeverhältnisse auf meine Tomaten angepasst. Die wurden wieder in der Küchenmaschine geblendert.

Den Gelierzucker 3:1 (500 gr, also ne ganze Tüte) habsch wieder leicht karamelisieren lassen,…

…anschließend kamen die Tomaten dazu, dann der braune Vollrohrzucker und das Limettensalz. Oh, und Essig natürlich. Ich hatte noch nen winzigen Rest Apfelessig, aber das meiste war ein selbstgemachter Holunderblütenessig, der hier sicher ideal passt, weil der so schön fruchtig ist. Das Originalrezept sieht 1 cup Essig vor, was ich echt heftig viel finde.

Ich hatte ca. 1,8 kg Tomaten und habe 500 g Gelierzucker 3:1 verwendet, plus nochmal 250 g braunen Vollrohrzucker. Den Essig hab sicherheitshalber auf insgesamt nur 200 ml reduziert – lt. Rezept hätte da deutlich mehr rein gehört.

Erstes Abschmecken – uiuiui ist das sauer! Und das bei deutlich reduzierter Menge. Meine Fresse, wie hätte das denn sonst schmecken sollen?

Also so essigsauer wollte ich die Marmelade eigentlich nicht haben. Den Zucker hätte man ruhig auch noch’n bissel reduzieren können, das ist schon heftig süß geworden. Ich hab noch ein wenig mehr Salz nachgewürzt, das hat die Süße gekontert. Aber die Säure…? Weiß nicht wie ich die hätte entschärfen können, daher hab ich spontan den Plan geändert und eben doch noch Ketchup bzw. BBQ-Soße draus gemacht.

Wie?

Indem ich noch Kreuzkümmel und bissel was Scharfes ran gemacht hab. Da mir neulich der Kreuzkümmel („cumin“ im Englischen, übrigens) ausgegangen war und ich mir welchen beim Nachbar borgen musste (mein Bruder hat nen sehr gut gefüllten Gewürzschrank), hatte ich online geguckt und mir was spannend Klingendes bestellt: Afghanischer Kreuzkümmel, Wildsammlung Single Origin, aus’m Pamirgebirge.

Ich wollte was Ungemahlenes, damit die Aromen möglichst lange halten. Beim großen bösen A gab’s das Zeuch in einer schicken 100 gr Metalldose. Mehr brauche ich erstmal nicht, auch wenn größere Abpackungen auf’s Gramm runtergerechnet deutlich preiswerder wären. Ich weiß nicht wie schnell ich das verbrauche – dann kauf‘ ich lieber frischen nach.

Frisch gemörsert …was für ein himmlisches Aroma! Etwas schärfer bzw. „wilder“ als das gemahlene geborgte Zeug von neulich und vom Nachbarn. I fell instantly in love und hab nen gehäuften Esslöffel voll an die Soße gekippt.

Jetzt fehlt nur noch’n bissel Schärfe. Das Ganze muss kinderkompatibel bleiben, also weder Chili noch Pfeffer. Ich hab ungefähr einen Drittel Teelöffel voll Ras el Hanout genommen. Weil das lecker orientalisch daherkommt und gerade so die passende Schärfe mitbringt, die ich mir vorgestellt hatte. …und weil ich sonst fast nie dazu komme, diese Mischung zu verwenden.

Zu Beginn des Aufkochens schäumt die Brühe extrem – da muss man wirklich aufpassen wie ein Heftelmacher*, damit das einem nicht überkocht. Also aller furzlang Umrühren!

* irgendwann** finde ich raus, was es mit dieser Redewendung auf sich hat.

** irgendwann… warum nicht gleich?

Später gibt sich das dann und der Schaum bildet sich zurück.

Hier hab ich übrigens das Ketchupmonster geknipst, kurz bevor es wieder abtauchte:

Zum Abfüllen muss ich jetzt nix weiter schreiben. Am Ende wurden es acht Gläser.

Diesmal sofort etikettiert…

Ich Idiot – ich hab vergessen den QR-Code zu updaten! Das geht ja erst, wenn der Blogartikel veröffentlich ist, weil ich erst dann die URL in einen QR umwandeln kann. Also werd‘ ich wohl nochmal ran müssen. Aber dann drucke ich nur den QR aus und überklebedie Etiketten einfach.

Boah ist das ärgerlich. )c:

…und ab damit in die Speisekammer. Ein Glas blieb zum Probieren in der Küche. Wisst ihr wozu so ne Soße sehr gut passt? Belegt mal nen Pizzateig mit Ziegenkäse und Zwiebeln. Normalerweise kann man da auch noch für die süße Komponente Birnen drauf tun und mitbacken, wenn man welche hat (wir heute nicht). Meine Frau hat stattdessen Honig drüberträufeln lassen, was echt lecker ist.

Aber noch besser als Honig fand ich Brummes süße BBQ Soße (2023)! (c:

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.