Herbst 2023 in Brummehausen, die Erste

OK, gleich vorneweg: Das „die Erste“ im Titel bedeutet nicht zwingend, dass es dieses Jahr weitere „Herbst 2023 in Brummehausen“ Postings geben wird. Kann passieren, muss aber nicht.

Erstens, weil ich nicht weiß ob noch genügend Bloggenswertes im Garten passieren wird. OK, die Kürbisernte steht noch aus, ein paar Kartoffeln sind noch im Beet und ich hab heute erst bemerkt, dass der Knobi wohl doch nicht ganz so schlecht geworden ist wie ich dachte – ich hatte nur nicht richtig geguckt. Später mehr dazu. Aber reicht das für’n Artikel? Ach komm, ich hab schon über weniger Spannendes gelabert.

Zweitens, weil ein weiteres neues Hobby am Horizont droht: Ich hab einen Raspberry Pi samt diversem Bastelzubehör geordert, und werde zusammen mit Kind Eins (6.Klasse) demnächst einige Elektronik- und IT-Spielereien machen. Kind Eins hat nämlich kürzlich von sich aus begonnen, in Scratch zu programmieren und hat gerade generell Interesse an Computer- und Technikzeugs. Solche Enthusiasmus-Phasen muss man ohne Verzug fördern.

Vom Laser weiß ich nur allzu gut, wie krass so ein neues Hobby Zeit fressen kann, und mit so nem kleinen Einplatinencomputer rum zu experimentieren… das juckt mich schon seit Jahren in den Fingern, obwohl mir da komplett die IT-Erfahrung fehlt. Aber das war beim Laser anfangs ja auch so und hat mich nicht abgehalten. (c:

Herbst also.

Dass der Sommer vorbei ist und auch der Altweibersommer nicht nochmal zurück kommt, ist nicht mehr zu leugnen. Spätestens wenn wir sehen, wie sich der Essigbaum täglich mehr färbt, muss man sich das jetzt endlich mal eingestehen.

Draußen auf der Straße kannste jetzt keine drei Meter weit gehen, ohne dich bücken zu müssen. Egal wie viele du schon daheim hast und dass du seit Jahren keine Männeln mehr draus gebastelt hast: Dein Hirn sagt „Alter, Kastanien! Mitnehmen!“ Und ZACK! – schon haste wieder eine eingesteckt und spielst in der Jackentasche damit rum. Den Herbst in der Hand, herrliches Gefühl, oder?

Oder?

Kommt, gebt’s zu, ihr macht das auch!

Drittes untrügliches Anzeichen für akuten Herbst: Sauwetter. Heute Vormittag hat’s erstmal ordentlich gekübelt. Nicht lange, aber deutlich genug, um als „Herbst, Ausrufezeichen!“ verstanden zu werden.

Weil’s die kommende Nacht ordentlich kühl werden soll (gestern war von 3°C die Rede, inzwischen werden nur noch 5°C vorhergesagt), müssen heute einige Pflanzen umgetopft und ins Haus gebracht werden.

Ich will trotz bisheriger Fehlschläge doch noch einmal versuchen, ein paar der Paprikapflanzen zu überwintern. Hat bisher nie geklappt und ich habe auch jetzt nicht viel Hoffnung, aber ich kann die nicht einfach so eingehen lassen, das bringe ich nicht übers Herz. Ich will’s wenigstens versuchen.

Später dazu mehr, angefangen hab ich nämlich erstmal mit den Küchenkräutern im Treppen- bzw. Diagonalbeet vorm Küchenfenster:

Schnittlauch und Petersilie. Ersterer ist aus’m Supermarkt, wurde geteilt (diese armen Kräuter sind immer viiiiel zu eng getopft!) und eingesetzt (wuchs übrigens problemlos an), letztere ist teilweise selbst ausgesät und teilweise ebenfalls gekauft.

Die müssen jetzt alle wieder in Töpfe. Aber mit ordentlich Platz bitteschön. Massenkrauthaltung kommt bei uns nicht in Frage!

Schon besser. Jetzt noch ne dicke Schicht Sand auf die Erde, damit keine Trauermücken an die Erde kommen und Eier reinlegen. 2 cm reichen nicht immer aus, habe ich letzten Winter gemerkt. Also wird die Sandschicht jetzt mindestens 3 cm stark werden. Mal sehn.

Auf jeden Fall solltet ihr beim Füllen der Erde in die Töpfe gut aufpassen, dass ihr keine ungebetenen Mitbewohner einladet:

Aber Daniel, ist das im Hintergrund denn? WTF?!¿?!

Das ist einer der brummschen Hauswächter. Die sind vor zwei Jahren eingezogen und haben unser Haus seitdem zuverlässig bewacht. Falls es mal Einbrecher gegeben haben sollte, haben wir zumindest weder Spuren noch Überreste gefunden.

Zurück zum Küchenkraut.

Das ist jetzt ordentlich eingesandet…

…und kann nach drinnen. Ihr bekommt’s später nochmal zu Gesicht, am Artikelende. Versprochen.

Die beiden Kästen des Treppenbeetes werden den Winter über entleert, damit das Holz nicht so schnell verrottet. Das bissel Erde kommt in die Kastenbeete auf der Terrasse, denn deren Erde ist nach der Saison etwas zusammengerutscht:

Wenn euch interessiert, wie diese beiden Beete entstanden sind: Guckt ihr hier. Beim Auskippen der Erde hab ich noch ne kleine Entdeckung gemacht, und war ziemlich baff. Ach. Ach guck! Was haben wir denn da…?

In diesem Beet wuchsen bis vor ca. vier Wochen drei Bajaja-Tomaten. Geanuer: Sie wucherten – nächstes Jahr muss ich dieser Sorte definitiv mehr Platz einplanen – und jetzt steht hier eine robuste kleine Babytomate! Das rechts daneben könnte übrigens ein Gartensalat werden. Auch die sprießen jetzt gerade überall.

Aber diese Tomate… Ich bin gerade schwer versucht, die einzutopfen und ins Haus zu holen. Nur um zu sehen, wie die sich den Winter über machen!

In den bunten Eimern im Hintergrund des Kastenbeet-Fotos wächst auch noch bissel was. Nicht nur Tomaten – dort hat sich auch Mangold spontan ausgesät, und der gedeiht in solchen 10 Litereimern offenbar sehr gut (den Tomaten isses da drinne bissel zu eng). Aber Mangold gedeiht ja eh überall, daher wundert mich das gar nicht. Die Tomaten werden jetzt reif – geraaade noch rechtzeitig vor’m Winter. Respekt, bei dem kleinen Erdvolumen! Aber zukünftig mache ich das nicht mehr, 10 L sind einfach zu wenig für Tomaten. Vielleicht klappt das besser, wenn man öfter düngt, aber das ist nicht meine Richtung. Lieber den Pflanzen gleich ausreichend Raum geben.

Ich hatte noch ne Bohne in den Eimer gesetzt, so vong Mischkultur wegen und so. Auch die hat Früchte gebracht. Gut OK, für den Plural hats nicht gereicht, aber immerhin. Damit wachsen in diesem Zehnlitereimer Tomaten, Bohne(n) und Mangold. Mikromischkultur at it’s best! (c:

Paprika überwintern

Ich werde nicht die Paprika reinholen, die am größten sind und die meisten Früchte dran haben, sondern die kleineren Pflanzen. Warum? Ich vermute, dass die Großen mehr Schwierigkeiten als die Kleinen damit haben, die Umstellung auf indoor zu meistern. Letztes Jahr hatte ich versucht, mehrere Chilipflanzen zu überwintern. Das ging leider schief, die großen Pflanzen sind alle der Reihe nach eingegangen – aber ein kleiner Mickerling hat sich tapfer durchgekämpft und überlebt. Wie groß der geworden ist, zeige ich euch gleich noch.

Die Paprika sind keine sehr standfesten Pflanzen und brauchen definitiv eine Rankhilfe, draußen wie drinnen. Also noch nen Stock reinrammen und die Pflanze da ranbammeln. Passt bei sowas bitte extreeem auf – ich hab beim Umtopfen und Anbinden mehrere schöne Blätter und leider auch unreife Früchte abgebrochen und mich zu Dreck geärgert. )c‘:

Diese Pflanze kommt ins Treppenhaus. Erster Stock, Ostfenster. Dort hat besagte Chili letzten Winter gewohnt, vielleicht klappt’s ja jetzt mit der Paprika. Wünscht uns Glück!

Diesen Winzling stellen wir gleich noch direkt daneben: Die Sorte „Oda“ hat coole dunkelviolette Früchte (ausgereift sind die später aber auch klassisch rot), die hab ich jetzt schon das zweite Jahr nur wegen dieser geilen Optik angebaut.

Und da die aus mir unbekannten Gründen so klein geblieben ist, bekommt auch sie eine Chance im Haus.

Chili überwintern

Das hier ist übrigens vorhin erwähnter Mickerling. Hat sich dieses Jahr prächtig entwickelt, bin unheimlich stolz auf ihn! Die einzige Chili, die wir dieses Jahr hatten. Im Gegensatz zu 2022 sind die Früchte dieser Biquinho Rot kein bisschen scharf, sondern sogar leicht fruchtig. Aber eben nicht so richtig intensiv fruchtig wie die Paprika… Kann man mal mit wegnaschen, aber eigentlich isses nur die Optik und die emotionalen Gründe, weil sich dieser kleine Kerl letztes Jahr so tapfer durchgefightet hat.

Umtopfen ist hier sinnlos, das stresst die Pflanze nur unnötig zusätzlich. Der Kübel kommt so wie er ist in einen unbeheizten Raum bei meinen Eltern an ein (leider nur kleines) Südfenster. Mal sehn ob die Pflanze auch diesen Winter übersteht…

Bei solchen Umtopfaktionen gibt’s natürlich immer mal Kollateralschäden. Wie diesen Basilikum hier, den hab ich versehentlich mit aus der Erde geholt:

Nein, mehr war da nicht dran, ja, das ist die gesamte Pflanze. Guckt mal wie die beiden Stängel aus einem winzigen Stück Wurzel sprießen. Finde ich faßzinierend!

Genauso faßzinierend: Im neulich angelegten Kastenbeet, das seit ein paar Wochen den Überwinterungs-Knobi beherbergt, sprießen stattdessen… naaa?

Genau, richtig geraten: Tomaten!

Das rechts unten im Bild ist noch unklar, weil die bisher nur Keimblätter haben. Entweder sind’s ebenfalls Tomaten, könnten aber auch Ringelblumen sein, die sehen in dem Stadium ähnlich aus. Wird sich in ein paar Tagen zeigen.

Und ich überlege jetzt ernsthaft, ob ich ein kleines Wintertomatenexperiment machen sollte. Einfach um zu gucken wie gut das klappt.

Kleine Technik-Tagträumerei

Hey, eigentlich… also… das wäre ein ideales Experiment für nen kleinen Raspberry! Temperatur- und Bodenfeuchtesensoren kosten nen Appel und’n Ei. Pflanzlichter hab ich für die Vorzucht schon, da müsste man nur Zeitschaltung programmieren, die dann über irgendein Relais die LEDs an- und ausknipst. Oder, noch cooler: Statt Zeitschaltuhr steuern wir das Relais über einen Lichtsensor! Ein Wassertank mit ner kleinen Pumpe dran, gesteuert über einen Bodenfeuchtesensor…

Also das klingt doch spannend, oder? Ich hab zwar genau null Plan,…

  • …wie genau man sowas zusammenbaut und programmiert. Aber dafür gibt’s sicher online Tutorials.
  • …welche Werte ich für die Einstellungen brauche. Keine Ahnung ob man das überhaupt verallgemeinern kann.
  • …wieviel Aufwand das ist und ob das „lohnt“. Allein die Stromkosten der LEDs sprechen eigentlich schon dagegen.

Der eigentliche Nutzen bzw. Sinn so eines Experiments liegt definitiv nicht im Ertrag, sondern im Wissensgewinn. Mal sehn was der kleine Ingenieur släsch Informatiker släsch Gartenzwerg dazu meint. (c:

Mehr Herbstliches

So, genug rumgeträumt, zurück in den Garten!

Da liegt nämlich noch einiges rum, was demnächst weg muss. Allen voran die Kürbisse, die müssen spätestens vor’m Frost rein. Noch sind die Stängel nicht eingetrocknet, und so lange soll man ja eigentlich warten, damit die dann besser haltbar sind.

Insgesamt sind’s sieben solche medizinballgroßen und zwei bis drei fußballgroße Kürbisse lungern da rum. Ich werde dieses Jahr mal probieren, einen Teil in Scheiben und Würfeln zu schneiden und zu dörren. Prinzipiell geht das schonmal, das haben wir mit ein paar Testscheiben probiert. Nur noch nicht damit gekocht. Ich werde berichten. (c;

Demnächst müssen auch dringend mal die Äpfel geerntet werden, die fallen schon fleißig runter:

Und auf den Beeten sind noch Kartoffelreihen… aber die will ich eigentlich so lang wie möglich drinne lassen und idealerweise nur bei Bedarf ausbuddeln. Muss mich da nochmal schlau machen, ob das geht…

Übrigens: Ich hab neulich schon den mittleren Bereich des großen Gemüsebeetes geräumt, 3-4 Wochen ist das jetzt her.

Und wie zu erwarten war, bleibt das nicht lange leer – dort gehen jetzt massenhaft Gartensalat (blau), Mangold (rot) und Feldsalat (gelb) auf.

Auf dem Foto sieht man nicht alle, aber… you get the point. Diese selbst ausgesäten Exemplare werden wie die letzten beiden Jahre den Winter durch im Beet bleiben, weiter wachsen – wenn auch deutlich langsamer – und 2024 einen gigantischen Vorsprung den dann neu ausgesäten Pflanzen haben. Falls ich überhaupt noch was aussähen muss. Vermutlich werde ich in die Tomatenkübel auf der Terrasse einfach nochmal breitwürfig Feldsalat- und Baquieusamen werfen, hab von beiden ja noch mehr als genug. Auf jeden Fall freue ich mich auf die Winterernten und nehmen mir gerade gaaaanz fest vor, das dieses Jahr nicht wieder so zu vernachlässigen!

Auf dem vorletzten Foto (dem mit dem großen Gemüsebeet) seht ihr im vorderen Bereich, also links auf’m Foto noch so nen Haufen Gestrüpp wuchern. Dort, wo die rote Zeilenmarkierung ist. Da sind nicht nur Ringelblumen und Mangold (beides wild ausgesät), sondern auch noch ne Zeile Sibirische Birnchen, unsere Lieblingstomatensorte. Die Pflanzen sind schon seit mindestens drei Wochen am Absterben, aber es reiften halt immer noch Früchte nach. Heute war dann endgültig Schluss. Die Pflanzen kamen raus und in die Tonne, aber vorher wurden die letzten reifen Birnchen geerntet.

Beim Rausmachen der Tomaten fiel mir ein vertrockneter Knobistängel auf, den ich wohl übersehen hatte… da fiel’s mir plötzlich wieder ein: Ich hab den nicht übersehen – ich bin ja wegen des ganzen Durcheinanders hier noch gar nicht zum Ernten gekommen…! Oh mann, wie deppert. Fix und vorsichtig ausgebuddelt, und … oha, was für riesengroße Zehen! (c:

Zwei Reihen Ljubascha, insgesamt knapp 10 Meter Knoblauch… Wenn die alle so toll sind wie diese eine Knolle, dann wird 2023 doch kein so schlechtes Knobijahr wie ich bisher befürchtet hatte. Also: Morgen wird Knobi geerntet!

Während ich Tomaten entsorgt und Knobi entdeckt habe, haben meine Frau und die Gartenzwerge alle reifen Tomaten und Paprika abgenommen. Und ein paar Bohnen. Was für eine Ernte – und das Mitte Oktober… (c:

Im Hintergrund seht ihr nicht nur die Küchenkräuter aus’m Diagonalbeet, die jetzt auf dem Küchenfensterbrett wohnen, sondern auch den bunten Essigbaum vom Artikelanfang. Rechts dahinter ne Ecke des großen Gemüsebeetes und dahinter wiederum das neue Kastenbeet, in dem zwischen dem 2024er Knobi die vielen kleinen Tomaten keimen, die mich vorhin zur Techniktagträumerei inspiriert hatten.

Mangel an Berichtenswertem kann also schonmal kein Grund für ausbleibende Updates aus Brummehausen sein. (c:

Zwei Wochen später: Herbstlicher Nachschlag!

3 responses to “Herbst 2023 in Brummehausen, die Erste”

  1. […] Ich hatte das ja am Sonntag schon kurz gespoilert: […]

  2. […] So, nu hat’s doch noch für’n Follow-up Herbstposting gereicht. Hab die letzten Tage noch ein paar nice Bilder knipsen können, und die haue ich euch jetzt um die Ohren, als Nachschlag vom ersten Herbstposting Mitte Oktober. […]

  3. […] guck, jetzt werden’s sogar drei Herbstartikel… (hier Nummer eins und zwei, falls ihr die verpasst […]

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