Über’s lange Himmelfahrtswochenende sind ein paar schöne Gartenschnappschüsse entstanden. Außerdem wollte ich euch ein Update geben, wie’s kurz vorm großen Rauspflanzen aussieht. So vong Vorzucht her.
Tomaten & Paprika abhärten
Die Eisheiligen sind vorbei – dieses Jahr war’s tatsächlich nachts noch ein paar Mal empfindlich kühl (so um die fümpf Grad), hier am Rand des Erzgebirges. Mitte der letzten Woche habe ich für zwei Nächte sicherheitshalber nochmal den Teelichtofen im Gartenhaus laufen lassen.
Die Nachttemperaturen werden jetzt aber wohl nicht mehr deutlich unter 10°C fallen, daher habe ich gestern zumindest die Freilandsorten der Tomaten sowie die Paprikapflanzen rausgesetzt: Gut die Hälfte der Pflanzen steht jetzt draußen an der Nordseite des Gartenhauses und an anderen halbschattigen Stellen im Garten. Wichtig ist, dass sie zumindest anfangs vor der Vormittags- und Mittagssonne geschützt sind und so keinen Sonnenbrand bekommen. In ein paar Tagen kommen sie dann an sonnigere Standorte.
Einige der Sibirischen Birnchen – unsere Lieblingssorte und sehr freilandgeeignet – sind schonmal neben ihr Beet gezogen.
Am liebsten hätte ich sie gleich eingebuddelt, aber erstens müssen die sich erst an das direkte Sonnenlicht gewöhnen – also stehen sie jetzt hinter einem Baum im Schatten – und zweitens warte ich doch lieber, falls es bis Freitag nochmal kühl wird.
Hier kommen die demnächst hin, ins hintere Drittel des Beetes:
Die Zwiebeln hatte ich im Herbst gesteckt, um die muss ich jetzt die Tomaten mehr oder weniger herumpflanzen. Wurzelpflanzen mögen das Verpflanzen ja so gar nicht. Wobei ich die Erfahrung gemacht hab, dass man Zwiebeln durchaus umsetzen kann, wenn man sehr vorsichtig zu Werke geht und nen großzügigen Erdballen ausgräbt. Trotzdem machen sie dann ne deutliche Wachstumspause.
Alternativ müsste ich sie als Lauch ernten, aber ich brauche ja auch richtige Zwiebeln, und soweit sind die noch nicht. Sie fangen jetzt an zu blühen, und damit die Kraft der Pflanzen nicht in die Blüten wandert, breche ich die raus. Hab ich bisher noch nie gemacht, mal sehn ob das wirkt wie erhofft.
Update von Rambo
Von Rambo hab ich gut drei Wochen nix mehr erzählt, aber keine Sorge, dem geht’s gut! Ihr erinnert euch: Die kleine Mysterytomate, die in der Vorzuchterde wild ausgesamt war und die im April als Allererste ins Gartenhaus einziehen musste, als da nachts Temperaturen um den Gefrierpunkt und an sonnigen Tagen gerne mal 45°C herrschten.
Also keine Idealbedingungen für Tomaten. Eigentlich. Und um zu testen, was passiert, kam da halt eine der Mysterytomaten rein, um die es – zumindest sortentechnisch – nicht schade war. Ich hab natürlich trotzdem jede Nacht mitgebibbert und war morgens regelmäßig erleichtert, als der Kleine zähe Bursche noch fit war!
So sah Rambo Ende April aus, vor drei Wochen:
Und so sieht er jetzt aus. Sowohl Rambo als auch sein Nachbar sind 3-4 mal so groß wie vor drei Wochen:
Rambo hat also – noch? – nicht aufgeholt. Ich bin extrem gespannt, wie sich der Kleine nach dem Rauspflanzen entwickeln wird! Wachstum, Krankheitsresistenz (wollen hoffen dass wir keine Kraut- und Braunfäule bekommen!!!), Blühten- und Fruchtbildung, …da gibt’s soviel, was die harte Kindheit beeinflusst haben könnte!
Und ob ich irgendwann im Laufe des Sommers erkennen werde, was das für ne Sorte ist. Aber hauptsächlich geht’s mir darum, wie sich die April-Temperaturschwankungen auf die Pflanze auswirken. Das wird eines der spannendsten Exerimente des Gartenjahres! (c:
Übrigens: Einige der Tomaten waren ja beim Größertopfen vor drei Wochen noch nicht groß genug, dass sich das gelohnt hätte, die hatte ich ja in ihren Dosen gelassen. Tja was soll ich sagen – die sind jetzt nicht sooo viel größer als Rambo. Bissel stämmiger, klar, aber sonst… Guckt selbst:
Vermutlich wären sie besser gewachsen, hätte ich sie trotz ihrer geringen Größe in einen Fünflitereimer gesetzt. Aber soviele Eimer hatte ich nicht (hätte ich aber besorgen können), soviel Platz hatte ich nicht (jedenfalls nicht ohne ie Speisekammer weiter in Beschlag zu nehmen) und auch sonst… die werden ihren Rückstand jetzt im Freien schon aufholen. In ein paar Wochen sieht man den Unterschied nicht mehr.
Vor allem aber haben diese kleinen hier nicht die Extremtemperaturen mitmachen müssen, denn sie standen zu dieser Zeit ja noch in der Speisekammer, und sind daher sicher nicht so robust wie Rambo. Auch das wird dieses Jahr getestet. Ich werde eine von denen direkt neben Rambo pflanzen, zum Vergleich. Hach wird das toll! (c.
Buchen zu verschenken
Apropos „robuste Jungpflanzen“: Ich hätte da einige hundert einjährige Buchen an Selbstabholer bzw. Selbstausbuddler abzugeben.
Hinter dem Gartenhaus steht eine Buchenhecke. So an die 80 Jahre ist die vermutlich schon alt, und aus Gründen beginnt die jetzt mit der Vermehrung, wie blöde!
Hier, das dunkelgrüne Gekröse im Laub – alles einjährige Buchen.
Da das Laub der Hecke aufm Kompost landet, hab ich die auch überall in den Beeten… Da musste hinterher sein, sonst kann bzw. muss ich bald auf Waldgärtnern umschwenken. Aber wunderschön aussehen tun sie. Mir tut’s um jeden Sämling leid, den ich aus den Kompostbeeten und Kübeln rausrupfen muss. c:
Also, falls jemand vorbeikommen und sich ne Brummsche Buche abholen will: Sagt Bescheid. Ernsthaft! (c:
Braunes Gold: Komposthaufen neu aufsetzen
Der Komposthaufen wurde neu aufgesetzt, jetzt gibt’s ja wieder Rasenschnitt. Immer schön schichtweise mit Herbstlaub bzw. halbfertigem Kompostmaterial gemischt und am Schluss ordentlich gewässert. Und dann so ungefähr einmal monatlich umschichten (dauert bei so ner Größe ca. eine Stunde). Damit wird der Haufen im Frühjahr komplett fertig umgesetzt sein.
Eigentlich wollte ich vergangene Woche nochmal ein eigenes Kompostposting schreiben, kam aber nicht dazu. Dieser gestern (für’s Protokoll und die Nachwelt: 20.5.23) neu aufgesetzte Haufen hat heute schon ne Kerntemperatur von 35°C erreicht. Ich wette, dass der in spätestens zwei Tagen bei über 60°C sein wird und dann ca. 70° erreichen wird, die er dann mehrere Tage lang halten wird.
Das bedeutet, dass es zu Pfingsten bei Brummes wieder Sous Vide (also niedertemperatur-gegarten) Braten aus dem Komposthaufen geben wird! (c:
Wem jetzt der Kontext fehlt: Das hatten wir Himmelfahrt 2022 genauso spontan wie erfolgreich ausprobiert. Sehr amüsant war das, und lecker.
Wenn ihr „sous vide kompost“ googelt, stehe ich seit dem 22er Posting bis heute auf Platz eins der Suchergebnisse. Das muss man erstmal schaffen! (c:
[…] Ende Mai hatte ich den brummschen Komposthaufen neu aufgesetzt, mit dem ersten Rasenschnitt des Jahres und 2022er Herbstlaub, immer schön geschichtet und am Ende durchgewässert. Am Ende des Gartenrundgang-Artikels am 21. Mai hab ich euch das gezeigt, hier. […]