Heute wiedermal was Rollenspieliges. Oh, und: Bissel Worldbuilding, bissel was mit Kindererziehung, bissel ChatGPT und irgendwas mit Ethik. Querbeet also.
Der Brumme worldbuildet
Während ich Orte für Mirrorspace(1) im Allgemeinen und das Leuchtende Imperium(2) im Besonderen baue, mach ich immer wieder Ausflüge in die Kultur des Imperiums. Das Erforschen mirranischer Bräuche, Mythen, Legenden, Mode und Trends hilft ungemein, sich in die Denkweise seiner Bewohner hineinzuversetzen. Das ist besonders nützlich, wenn man als Spielleiter NSC mit mirranischem Hintergrund spielt.
(1) Mirrorspace ist eine Kristallsphäre, also ein fiktives Sonnensystem mit mehreren Welten, nur halt ohne Raumschiffe, Technik oder SciFi, sondern mit fliegenden Schiffen (ja, nautische Schiffe) die durch Magie angetrieben werden. Das dazugehörige Rollenspiel nennt sich Spelljammer. Mirrorspace ist der aktuelle Schauplatz unserer 22 Jahre alten Kampange (für Eingeweihte: wir spielen immer noch nach den AD&D 2E Regeln der späten 90er).
(2) Leuchtendes Imperium, das: Der kulturelle, wirtschaftliche und militärische Mittelpunkt der Welten in Mirrorspace. Ein dekadentes Imperium mit starken Anlehnungen an das antike Griechenland.
Die Herausforderung besteht aber nun darin, Inhalte zu schaffen, die über reine Atmosphäre hinausgehen und zum eigentlichen Spiel etwas beitragen. Was manchmal ziemlich schwer sein kann.
Zum Beispiel, wenn man die Idee einer Insel hat, auf der alles und jedes unsterblich wird.
Die Lösung besteht natürlich darin, einen solchen Ort zum Mythos zu machen. Eine legendäre Insel der Unsterblichen löst das Problem elegant. So muss man sich nicht mit unsterblichen SC (und NSC) herumschlagen und kann trotzdem Spaß daran haben.
Offen gesagt: Amazons Secret Level Episode 3 | New World: The Once & Future King hat diese Idee gestern Abend inspiriert, und GPT 4o hat dann ein klitzekleines bisschen bei der Ausarbeitung geholfen. Mehr dazu später.
Triggerwarnung:
Wer kreatives Rumspielen mit KI nicht mag, hört am besten an dieser Stelle auf zu lesen. KI-hassende Fans von Terry Pratchett sowieso.
Noch da? Fein.
Es folgt ne kurze Beschreibung der Idee, dann ne kurze Kurzgeschichte, gefolgt von einem kurzen Einblick ins brummsche Familienleben und einem Upgrade der Geschichte. Der Autor beschließt den Artikel mit einem kurzen Anflug von Selbstzweifeln und moralisierenden Fragen, die Verwendung von ChatGPT und Co. betreffend. Wenn das keine Motivation ist, weiß ich auch nicht.
Nyssalon, die legendäre Insel der Unsterblichen
Nyssalon, bekannt als die „Insel der Unsterblichen“, ist ein mythischer Ort, der von Geheimnissen und Legenden umgeben ist. Die mirranischen Geschichten erzählen von einer winzigen Welt, einem kleinen, abgelegenen Paradies, versteckt irgendwo in der Kristallsphäre, auf der alle die dort ankommen, ewiges Leben erhalten. Diese Unsterblichkeit erstreckt sich nicht nur auf die menschlichen Bewohner der Insel, sondern auch auf die Tiere, was das Leben dort einzigartig und für Neuankömmlinge etwas gewöhnungsbedürftig macht.
Auf Nyssalon altert niemand, keiner stirbt an natürlichen Ursachen und selbst im Falle eines gewaltsamen Todes kehrt jeder kurz darauf in derselben Form zurück, in der er, sie oder es auf der Insel angekommen sind
Die Unsterblichkeit der Insel hat unerwartete und profunde Konsequenzen. Es gibt keine Überbevölkerung, da die Bewohner unfruchtbar sind, und tierische Produkte sind keine Option, da eben auch die Tiere unsterblich sind und gelernt haben, sich vehement gegen jede Bedrohung zur Wehr zu setzen. All das hat nicht nur zu einer einzigartigen vegetarischen Küche, sondern auch zu einer ganz besonderen Beziehung zwischen Menschen und Tieren geführt.
Nyssalons genaue Lage bleibt unbekannt, und oft wird die Insel(3) als Mythos oder warnendes Märchen über den Preis ewigen Lebens abgetan. Dennoch haben die Legenden Entdecker und Gelehrte über Jahrhunderte hinweg fasziniert und sowohl Neugier als auch Skepsis geweckt. Ob als tatsächlicher Ort oder allegorisches Symbol – Nyssalon bleibt ein faszinierendes Rätsel, und in zahllosen Tavernen haben Barden auch heute noch ein zuverlässiges Auskommen mit Geschichten von der Insel der Unserblichkeit.
(3) Lasst mich nochmal kurz klugshicen: In Spelljamming Spielwelten ist „Insel“ nicht zwingend ein nautischer Begriff. Nyssalon könnte einer der Millionen Asteroiden in einem der beiden Asteroidengürtel der Kristallsphäre sein, irgendwo in den nahezu unendlichen Weiten des mirranischen Wildraums treiben …oder tatsächlich eine echte Insel sein, umgeben von einem Ozean, auf einer der Welten der Sphäre.
So, und jetzt lasst uns mal mit ChatGPT ne Kurzgeschichte draus machen. Ich weiß inzwischen dass das spektakulär einfach geht, aber die Ergebnisse sind manchmal so’n bissel Glücksspiel. Mal haste was richtig gutes, beim nächsten Mal wird’s schlicht langweilig und immer mal wieder sind da irgendwelche logischen Fehlerchen drin, die einem menschlichen Autor vermutlich so nie passiert wären. Letzteres ist allerdings die Ausnahme, und wird wohl immer seltener, je mehr die Sprachmodelle in Richtung AGI (artificial general intelligence) entwickelt werden. Sprich: Je besser ihr „Verständnis von unserer Welt“ ist.
Mein Prompt (ungeschönt und mit allen tippfehlern)
die geschichte handelt von einem schiffbrüchigen, der eben auf einer legendären insel der unsterblichen angespült wurde. das ist eine insel, auf der alle normalerweise sterblichen bewohner ewig leben und selbst wenn sie getötet werden, kurz darauf im selben körper, mit dem sie angekommen sind, wiedergeboren werden.
bei seiner ersten mahlzeit vermisst der schiffbrüchige fleisch – es gibt nur vegetarische kost. ein bewohner erklärt ihm dann, warum auf einer insel der unsterblichen alle vegetarier sind: die unsterblichkeit gilt nämlich auf für tiere.
der stil der geschichte soll relativ sachlich sein, aber ein trockener humor soll durchscheinen. die erklärung soll eine unerwartete wendung sein, die den leser überrascht.
die insel ist legendär, d.h. es gibt sie in mirrorspace nicht, genauer: es gibt keine beweise für ihre existenz.
Ihr seht: Ich habe mir bei der Prompterstellung keine besondere Mühe gegeben, jedenfalls nicht beim Formulieren und mit der Rechtschreibung. Letzteres ist kaum noch nötig, und wenn’s schnell gehen soll, spare ich mir das manchmal. GPT versteht mich auch so. Aber auch sonst habe ich nur sehr grobe Vorgaben gemacht: „trockener Humor“ und „unerwartete Wendung“ sind ja extrem unkonkret. Ich teste so immer wieder aus, wie gut GPT ist.
Und das hat ChatGPT daraus gemacht. Full disclosure: Das ist nicht die allererste Fassung. Ich habe ein paar kleine Details gelöscht, umformuliert und an meine Vorstellungen angepasst. Aber wirklich nicht viel, ich schätze deutlich weniger als 5% wurden verändert.
Der Neuankömmling, Version 1
Der Mann saß auf einem geflochtenen Stuhl aus Seetang, während eine sanfte Brise den süßen Duft exotischer Blumen zu ihm trug. Die Tafel vor ihm war reich gedeckt: Obst in allen Farben des Regenbogens, dampfendes Brot mit goldener Kruste und Schalen mit würzigen, dampfenden Eintöpfen. Doch etwas fehlte.
„Kein Fleisch?“ fragte er, die Gabel in der Hand zögernd über den Teller schwebend.
Sein Gastgeber, ein Mann mit silbernem Haar, das im Sonnenlicht schimmerte, lachte leise. „Nein, kein Fleisch.“
„Warum nicht?“ Der Schiffbrüchige hatte Wochen auf einem Wrack verbracht, sich von mageren Fischen und Schiffszwieback ernährt. Die Aussicht auf ein deftiges Stück Fleisch war beinahe der einzige Gedanke gewesen, der ihn am Leben gehalten hatte.
Der Gastgeber legte sein Besteck beiseite und sah den Mann mit einem Blick an, der zugleich amüsiert und bedauernd wirkte. „Das wirst du bald verstehen.“
Mit einer theatralischen Geste erhob er sich, deutete auf den üppigen Wald hinter der Lichtung, wo sich Schatten zwischen den mächtigen Bäumen bewegten. „Weißt du, diese Insel ist anders. Wir sind nicht die Einzigen, die hier unsterblich sind.“
Der Schiffbrüchige runzelte die Stirn. „Unsterblich? Alle hier?“
„Oh ja,“ antwortete der Gastgeber, „niemand stirbt hier, egal ob Mensch oder Tier. Selbst wenn wir… nun, verletzt werden, kehren wir zurück, als wäre nichts geschehen. Das gilt auch für die Tiere.“
„Und das bedeutet?“ fragte der Schiffbrüchige, obwohl ihm die Antwort bereits unangenehm klar wurde.
„Das bedeutet,“ fuhr der Gastgeber fort, während ein leises Lächeln über seine Lippen spielte, „wenn du heute ein Schwein schlachtest, wird es morgen früh wieder fröhlich vor deiner Tür stehen. Zumindest beim ersten Mal.“
„Und danach?“ Der Schiffbrüchige fühlte, wie sich sein Magen verkrampfte.
Der Gastgeber sah ihn mit einer Mischung aus Mitgefühl und Warnung an. „Danach wird es… nun, weniger fröhlich. Sie erinnern sich nicht nur, sie handeln auch entsprechend. Beim zweiten Mal wirst du feststellen, dass das Schwein dich fixiert, sobald es dich sieht. Es bleibt nicht bei stummen Vorwürfen – es wird dich jagen. Und glaub mir, ein Schwein, das dich aus Rache verfolgt, ist kein angenehmer Anblick.“
„Du willst mir erzählen, dass die Tiere hier… aggressiv werden?“
„Aggressiv ist fast noch zu milde,“ antwortete der Gastgeber trocken. „Nach dem dritten Mal bringst du die halbe Inselbevölkerung hinter dich her. Und ich rede nicht von Menschen.“ Er beugte sich näher. „Das Huhn, das du essen wolltest? Es wird nicht nur klopfen, es wird eine richtige Delegation mitbringen. Und glaub mir, die Krähen sind immer die ersten, die eintreffen.“
Ein leises Schnauben ertönte aus dem nahen Unterholz, und der Schiffbrüchige zuckte zusammen. „Das ist doch ein Scherz.“
Der Gastgeber hob die Schultern und setzte sich wieder. „Versuch es. Aber ich empfehle dir dringend, vegetarisch zu bleiben. Es ist besser für die Nerven.“
Am nächsten Tag wagte der Schiffbrüchige einen Spaziergang über die Insel. Die Tiere beobachteten ihn, scheinbar beiläufig, doch ihre Blicke schienen ihn überallhin zu verfolgen. Ein Schwein, das genüsslich im Schatten döste, hielt inne, als er vorbeikam, und starrte ihn unverwandt an, bis er außer Sicht war. Ein Schwarm Krähen sammelte sich in den Baumwipfeln und krächzte in einer Art, die er sich vielleicht nur einbildete, doch es klang verdächtig wie Lachen.
Beim Abendessen sagte der Schiffbrüchige kein Wort, während er eine saftige Ananas in Scheiben schnitt. Der Gastgeber sah ihm zu, ein wissendes Lächeln auf den Lippen.
„Ich wusste, du würdest dich anpassen,“ sagte er leise.
Der Schiffbrüchige sah zu ihm auf und nickte langsam. „Ich habe mir nur gedacht, was passiert wohl, wenn die Schweine anfangen, ihre eigene Delegation zu organisieren?“
Der Gastgeber lachte leise, und zum ersten Mal fühlte sich der Mann auf der Insel tatsächlich willkommen.
Der Schiffbrüchige ließ die Gabel sinken, ein plötzlicher Gedanke durchbrach die beruhigende Atmosphäre der abendlichen Mahlzeit. „Eine Frage habe ich noch.“
Der Gastgeber blickte von seinem Teller auf, die Augenbrauen fragend erhoben.
„Was ist mit… Mücken? Flöhen? All diesen kleinen Biestern, die einen verrückt machen? Leben die hier auch ewig?“
Ein verschmitztes Lächeln zog über das Gesicht des Gastgebers. „Ah, die Frage, die alle irgendwann stellen.“
Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und ließ die Worte kurz in der Luft hängen, bevor er fortfuhr. „Ja, auch sie leben ewig. Und ja, sie können lästig sein. Aber wir haben eine… sagen wir, Abmachung.“
„Eine Abmachung? Mit Mücken?“ Der Schiffbrüchige schnaubte ungläubig.
„Natürlich. Wir lassen sie in Frieden, und sie lassen uns in Frieden. Es hat ein paar Generationen gedauert, aber wir haben einen Weg gefunden, miteinander auszukommen.“
„Wie bitte?“
Der Gastgeber zuckte mit den Schultern. „Die Mücken? Sie ernähren sich nur noch von Obstsaft. Und die Flöhe? Sie haben sich auf die Wildtiere beschränkt. Es ist erstaunlich, wie vernünftig Kreaturen werden, wenn sie wissen, dass sie dich für alle Ewigkeit ertragen müssen.“
Der Schiffbrüchige schüttelte langsam den Kopf, als er sich wieder seinem Essen widmete. „Diese Insel wird mit jeder Minute seltsamer.“
„Ach,“ sagte der Gastgeber mit einem milden Lächeln, „wart’s ab, bis du die Ameisen kennenlernst.“
Nicht übel, oder?
Das hier ist keineswegs eine endgültige Version, ich habe noch Einiges anzupassen – wie die Ausweitung von ‚Menschen‘ auf andere Rollenspielrassen (Gnome, Halblinge, Zwerge, Elfen, Orks… Ihr kennt das), aber ich wollte das Ganze so schnell wie möglich raushauen – in der Hoffnung, dass ihr es ähnlich wie ich einigermaßen cool findet.
But wait, there’s more!
Abends bei Brummes Zuhause
Hier ein kleiner privater Einblick in unser Familienleben, um ein wenig Kontext für die weitere Entwicklung der Geschichte zu geben.
Schon bevor die beiden Gartenzwerge sprechen konnten, haben wir ihnen jeden Abend vor dem Schlafengehen vorgelesen. So 30-60 Minuten – je nachdem, wie spät es war. Der 12-Jährige kennt mittlerweile den Herrn der Ringe, den Hobbit, so knapp 20 Scheibenwelt-Bücher, Walter Moers wundervolle Zamonienromane, plus mehrere Dutzend andere Geschichten. Der 7-Jährige folgt ihm mit entsprechendem Abstand auf dem Fuße, also werden wir diese Bücher bald wieder hervorholen dürfen. Derzeit stehen bei beiden Fünf Freunde, Drei Fragezeichen und so Sachen hoch im Kurs.
Kurz: Wir lesen abends was vor.
Ich habe diesen Beitrag am späten Nachmittag angefangen zu schreiben, dann fürs Abendessen pausiert und danach kam die Buch & Bett-Zeit der Kids. Meine Frau übernimmt den Kleinen, ich lese dem 12-Jährigen die Nyssalon-Geschichte vor. Er spielt seit ca. zwei Jahren in unserer Mirrorspace-Rollenspielrunde mit, kennt also inzwischen ein bisschen die Spielwelt, hatte gestern New World: Auf ewig König mit mir zusammen geschaut und fand heute meine stolz vorgelesene Nyssalon-Geschichte… Zitat ‚ganz gut‚…
Kinder sind echt harte Kritiker. Aber hey, er hat ja recht: Der Text ist tatsächlich etwas fade. Er könnte ein bisschen mehr Spaß vertragen. Er liegt auf der Coolness-Skala auf dem Level „OK“ – also gerade so um den Gefrierpunkt. Meh.
Während der heutigen Lesezeit (Terry Pratchett’s „Rollende Steine“ – Soul Music im engl. Original, aber wir lesen noch auf deutsch) kam mir die Idee, dass ein Hauch von Pratchett gut zur Nyssalon Geschichte passen könnte. Ich habe schon früher versucht, den Stil des Großen Meisters zu imitieren, aber das ist nix, was man einfach mal so macht, wenn es mehr als flache Fanfiction sein soll (im besten Fall).
Nun haben wir ja neulich schon gelernt, dass GPT den Schreibstil von bekannten Künstlern überraschend gut imitieren kann…
Ich habe also der Versuchung nachgegeben und GPT gefragt, und es hat geliefert.
Mein Prompt ist an Faulheit und Frechheit eigentlich nicht zu überbieten. Oder wäre das unterbieten?
bitte schreibe den text noch einmal um, sodass er so klingt als hätte terry pratchett ihn geschrieben.
Aus Gründen hatte ich die obige Version vorher noch ins Englische übersetzen lassen, daher ist die Pratchett-Variante ebenfalls englisch. Das ist auch gut so, dann obwohl die Übersetzungen sehr gut sind, lesen sich seine Scheibenweltromane im Original immer noch eleganter und besser. Ihr kommt schon damit klar. Notfalls jagt ihr das Ganze durch einen Onlineübersetzer, müsst dann aber mit einer Verwässerung leben, selbst wenn es sich hier um ein Pratchett-Plagiat handelt.
Nyssalon, Pratchett-Style
The man sat awkwardly on a chair woven from what appeared to be seaweed and hope, while a breeze wafted past, carrying the scent of flowers so exotic they probably had footnotes. The table before him was an edible rainbow: fruits in every conceivable color (and some inconceivable ones), bread so golden it might have required a banking license, and bowls of stew that steamed in a way that suggested mysterious ingredients and possibly eldritch culinary secrets. But there was a glaring absence.
„No meat?“ he asked, his fork hovering over his plate like an indecisive bird.
His host, a silver-haired man whose hair shimmered like it had opinions about the concept of sunlight, gave a chuckle. It was the kind of chuckle that suggested he’d answered this question before and rather enjoyed it. „No meat.“
„But why not?“ The castaway had spent weeks on a splintered raft, subsisting on the salty misery of dried fish and ship’s biscuits. A roast, even a bad one, had loomed in his mind as the pinnacle of civilization.
The host placed his cutlery down with the delicate precision of someone about to ruin someone else’s day. „Ah, you’ll see. Or rather, you’ll learn.“
He gestured dramatically towards the lush forest that bordered the clearing, where shadows moved in ways that suggested they might have strong opinions about meat, too. „You see, my friend, this island… is different. Here, no one dies. Not us, not them.“ He waved a hand toward the trees, and the shadows waved back. Possibly.
The castaway frowned. „Not them?“
„No, not them,“ said the host with the air of someone unveiling a particularly devastating punchline. „You see, the animals here… they don’t die either.“
The castaway’s fork froze mid-hover. „And that means?“
The host leaned forward conspiratorially, his voice dropping into the tone reserved for storytelling and particularly juicy gossip. „It means that if you kill a pig today, it’ll show up on your doorstep tomorrow morning. Alive. Cheerful. Perhaps even smug.“
The castaway blinked. „That doesn’t sound so bad.“
„Oh, it wouldn’t be,“ said the host, „if it stopped there. But animals here don’t just come back. They remember.“
„Remember?“ The word dropped like a lead weight onto the table.
The host nodded sagely. „Oh yes. By the second time, the pig won’t just show up. It’ll look at you. Really look at you. The kind of look that makes you rethink your life choices. And if you’re foolish enough to try a third time…“ He trailed off dramatically, letting the implications hang in the air like a particularly vengeful ghost.
„What happens the third time?“ the castaway asked, despite the gnawing certainty that he didn’t want to know.
The host sighed, the kind of sigh that came with centuries of accumulated anecdotes. „By the third time, you’ve got the whole barnyard after you. Chickens, pigs, goats—oh, especially the goats. They’re vindictive. And the crows… well, they’re the organizers. If you’re lucky, you’ll escape with your dignity intact. Though, let’s be honest, probably not.“
A low rustle came from the undergrowth, and the castaway flinched. It sounded suspiciously like a cow taking names.
„This is absurd,“ he said.
The host smiled and gestured at the vegetarian feast before them. „That’s why we stick to the fruits and grains. Fewer grudges.“
The next day, the castaway ventured cautiously through the island’s lush greenery. The animals watched him—not in the casual way animals usually watch humans, but with a kind of eerie intensity, like they were collectively drafting a manifesto. A pig lounged in the shade, its eyes following him with the measured patience of a predator that didn’t need to rush. Overhead, a flock of crows had gathered, their caws suspiciously rhythmic, as if rehearsing a protest chant.
At dinner that evening, the castaway stared at his plate of fruit and bread. The host raised an eyebrow over his steaming cup of something herbal and faintly glowing.
„Decided against the pork chops, have you?“ he asked, his tone light and utterly insufferable.
The castaway nodded grimly. „Let’s just say… I don’t want to make any enemies.“
The host chuckled and took a sip of his drink. „Smart man. Most people figure it out before they need to run from a particularly determined hen.“
The castaway’s shoulders relaxed—briefly. Then a new question wormed its way into his mind. He set his fork down, carefully this time. „What about… mosquitoes? Fleas? All those tiny little horrors? They’re not immortal too, are they?“
The host leaned back, his expression turning positively mischievous. „Ah, the age-old question.“
„And the answer?“
The host paused, savoring the moment as though it were a fine wine. „Oh, they’re immortal too. But we’ve come to an understanding.“
The castaway blinked. „An understanding? With mosquitoes?“
The host nodded. „Absolutely. We don’t swat them, and they don’t bite us. It’s a mutual agreement. Took a few decades, but we ironed out the details.“
„Details?“
„The mosquitoes? Strictly on a fruit-juice diet now. The fleas? They’ve limited themselves to the wildlife. You’d be amazed how diplomatic tiny creatures can be when eternity’s on the table.“
The castaway stared, his expression hovering somewhere between awe and incredulity. „This island gets stranger by the minute.“
The host’s smile widened. „Oh, wait until you meet the ants. They’ve unionized.“
Wow, oder? Also ich würde tatsächlich sagen, dass „hat geliefert“ hier absolut zutrifft. Ich glaube, GPT hat sogar ein bisschen zu viel geliefert; ich würde die „Pratchett-ness“ wieder etwas zurückschrauben, aber das ist Geschmackssache.
Moralinsaures Ende
Ich ringe immer noch mit den ethischen Fragen, den Stil Anderer mit Hilfe von KI zu kopieren. Selbst ohne KI – also so wie früher (für die Jüngeren: vor 2023) – hatte das schon ein Gschmäckle, aber da musste man wenigstens noch selbst schreiben können, und den betreffenden Autor gut genug kennen, um einen Stil nachzuäffen. Fan fiction hat ja ne lange Tradition, dagegen ist eigentlich nix zu sagen.
Heute dagegen können selbst Schreibwütige, die eher in den seichten Uferbereichen des Talentpools siedeln, Geschichten schreiben, die immer schwieriger als Plagiat zu erkennen ist.
Schlimmer: Ich kann ja nicht nur die Geschichte selbst von GPT schreiben lassen. Ich muss dafür nicht mal ne kreative Idee haben, denn ich kann mir ja von der KI einfach ne Liste mit 20 (oder 2.000) Ideen für „meine“ Geschichte generieren lassen. Wenn ich will (muss ich aber nicht), gebe ich die Länge und den Stil vor, vielleicht noch dass es ne überraschende Wendung am Ende geben soll (nein, ich muss tatsächlich nicht spezifischer werden), dass ich ein paar schlüpfrige Wortwitze will und bissel trockenen Humor.
Mehr braucht’s nicht. Probiert’s aus.
Ist das jetzt gut, weil damit auch untalentierte Leute, die Bock auf’s Schreiben haben, Geschichten schaffen können? In der Hoffnung, dass es sie anfixt und sie dann irgendwann selbst üben, üben, üben, bis sie das Schreiben lernen? Denn letzlich ist das ja auch „nur“ eine Fertigkeit, die man sich aneignet und dann immer wieder übt und dabei besser wird.
Oder ist es schlecht, weil so wirkliches Talent und mühsam erlernte Meisterschaft entwertet werden?
Ich tendiere eher zu Letzteren, aber ich sehe GPT und Co. derzeit eher als Werkzeug, das mir hilft, meine Ideen schneller umzusetzen oder bei komplexen Schreibprojekten wie dem Worldbuilding eine Struktur zu geben, an der ich mich entlanghangeln kann, bis ich alle Aspekte bearbeitet habe.
Ich habe zwar die Vision, gebe die Richtung vor, feile an Details herum und schreibe am Ende vieles nochmal händisch um, sodass es mir schwer fällt, ehrlich zu sagen, wieviel am Ende dann tatsächlich mein Anteil ist.
Und ja: Hin und wieder liefert die KI mir auch Ideen, auf die ich vermutlich nicht selbst gekommen wäre. Aber auch dadurch wird das Ergebnis dann besser (subjektiv, also in meinen Augen).
Ich hab bisher überraschend viele Leute erlebt, die den Einsatz von KI für sowas quasi dogmatisch ablehnen. Die einen tatsächlich reflexhaft auf Blocklisten setzen (was der Betreffende auf meine nette Nachfrage hin später wieder rückgängig machte, sich entschuldigte und erklärte, dass er nen schlechten Tag hatte – geschenkt, also…) oder die sich nach ca. 20 Jahren der kreativen Zusammenarbeit an einem gemeinsamen Fanprojekt zurückziehen und nicht mehr antworten. Letzteres tut überraschend weh.
Oh, und: Neulich kam der folgende Standpunkt in so ner Diskussion:
„Die Dinge, die ich selbst geschrieben habe, sind mir (sic) mehr wert und dabei hab ich mehr Spaß. Wenn ich das mit GPT gemacht hätte, würde ich das schnell wieder vergessen – so hab ich alle Details meiner selbst geschriebenen Sachen auch Jahre später noch im Kopf…“
Sprich: Es wird unterstellt, dass man
a) beim Arbeiten mit GPT weniger Spaß hätte als wenn man auf traditionelle Weise selbst schreibt (die betreffende Person hat übrigens kein nennenswerten Schreibversuche mit GPT gemacht, spricht also nicht aus Erfahrung) und
b) dass mit KI erstellte Werke (völlig egal ob das Kurzgeschichten oder Rollenspielmaterial oder wasauchimmer sind) per se weniger wert sind – wobei es für Außenstehende ja naturgemäß erstmal völlig intransparent ist, wieviel Mühe jemand in das Werk gesteckt hat, während er mit GPT gearbeitet hat. Oder wieviel GPT überhaupt in einem Werk steckt.
Ich erlebe aber auch, dass ich andere Kreative anstecke mit meiner Begeisterung/Neugier und ich plötzlich jemanden habe, mit dem ich gemeinsam am Worldbuilding arbeiten kann. Das ist dann natürlich der Hauptgewinn. (c:
Das alles sind spannende Themen, die wir gern in den Kommentaren weiter auseinander nehmen können, wenn ihr mögt.
Das Fazit (endlich)
Für mich fühlen sich die letzten Monate (ich nutze die Bezahlversion seit August) so’n bissel an wie ne Zeitenwende. Ähnlich wie in späten 90ern, als das erste Moden Einzug hielt und wir zu ahnen begannen, dass dieses Internet was krass Neues ist, dessen Potenzial noch nicht erkennbar ist. Mein Bauch sagt mir, dass die Auswirkungen von KI nochmal einen Zacken krasser ausfallen werden, und die Lebenserfahrung merkt an, dass „krass“ vermutlich nicht überwiegend positiv zu interpretieren sei.
Also doch demnächst wieder mehr um Krisenvorsorge und Prepping kümmern? (c;
[…] das Worldbuilding mit ChatGPT auslasse. Diesmal ohne moralinsaure Kritik, die hatten wir ja schon (hier und da). Warum? Weil das wichtiger ist als die Ergebnisse. Mir […]
[…] wohl kaum Details zu meinem homebrew-setting Mirrorspace* kennen. Ich verweise dazu mal auf die Erklärung von neulich – gleich am Anfang des Artikels unter der Überschrift „Der Brumme […]