Ernten ohne Arbeit

So, Zettel raus, Stifte, das ist jetzt wichtig!

Thema Gartensalat.

Jawoll, Baquieu…was sonst. 😉

Blickt mal kurz auf den Brummschen Komposthaufen. Das hellgrüne Gekröse, das da vereinzelt auf der blanken Erde sprießt, vor dem eigentlichen Kompost, seht ihr das…?

Geht ruhig näher ran. Beißt nicht*. Aus der Ferne erkennt man’s nur, wenn man’s kennt.

* Nein, das war jetzt kein Imperativ, sondern ein Mutmacher.

Na…?

Genau: Gartensalat. Baquieu. Einfach so.

Ey, ob ihr mich verarschen wollt, will ich von euch wissen?!?

Gartensalatvorzucht mit Liebe, viel Bastelei und noch mehr Strom

Was hab ich mir in den letzten Jahren für Mühe mit der Vorzucht gemacht! Jedes Pflänzchen in ein eigenes fein gefärbtes Töpfchen (das Auge gärtnert mit, wissenschon), extra Bretter zum Töpfchen-dran-Aufhängen mit spezieller Spezialreflektionsfolie bezogen und in die Fensterlaibung geklemmt, damit Kleinen mehr Platz haben am Fenster, ohne dass die Orchideen meiner Angebeteten weichen müssen.

Dann das Kunstlicht im Wohnzimmer: Kilowattweise hab ich den Strom rausgeblasen, täglich, über Wochen! Die Kids haben fast nen Augenschaden von der grellen 1000 Watt starken Kunstsonne bekommen (dieses geile Teil meine ich, vorletztes Bild im Artikel). Ehrlich, ich war kurz davor, uns allen Indoorsonnenbrillen zu besorgen: Wenn du da mal versehentlich ohne zu blinzeln reinguckest, haste minutenlang Nachbilder auf der Netzhaut gehabt.

Öhm, und dann die Sache mit dem Brummschen VertikalAnzuchtLichtOptimierer, damit die Babybaquies noch mehr Licht abbekommen… Ohne Worte. 2022 war das:

Gott, was für’n Riesenaufwand, und dann…?

Dann stellst du fest, dass du den gesamten Aufwand auf genau exakt NULL KOMMA N.U.L.L. reduzieren kannst.

Also …fast Null.

Low Tech und Old School

Im Herbst hatte ich die alten vertrockneten Baquieublütenstände aus dem Beet gezogen , die letzten Blüten rausgeschüttelt, um noch’n bissel mehr Saatgut zu haben (nicht dass ich eh schon nen Eimer voll hätte, ach wo…) und das Gesträuch in Kompostnähe komplett durchtrocknen lassen, bevor es als Anzündmaterial in den Ofen kam.

Ja ich weiß, Feuer machen mit Baquieu, sagt nix. (c;

Dass die alten Baquieus mir im Beet, rund um den Kompost und in der Komposterde einen letzten Gruß hinterlassen, war mir schon klar, das kannte ich schon. Aber dass die jetzt ausgerechnet aus der trockenen, knochenharten, noch nie umgegrabenen und dausendmal drübergetrampelten Erde wachsen… ey, hat mich dann doch ein bissel überrascht.

Einfach machen …lassen

Aber ich bin ja nicht dumm. Zumindest bin ich lernfähig.

Ich hatte im Herbst in die abgeerneten Maurerpötte am Haus großzügig (glaubt mir: seeehr großzügig!) Baquieusamen gestreut und einfach abgewartet. Außerdem hatte ich Salat im Stuhl. Jawoll, der Flachwitz wird nicht alt, der wird immer wieder recycelt.

Jetzt hab ich in den Kübeln und im Stuhl flächendeckend Baquieu-Jungpflanzen drin, die vor Kraft nur so strotzen:

Die müssen weder gedüngt, noch sonst wie verwöhnt werden, die müssen auch nicht schrittweise von drinnen nach draußen abgehärtet werden (täglich rein und raus tragen, ihr kennt das!), weil… die waren ja nie drinnen. Die kann ich einfach so vorsichtig ausbuddeln und verpflanzen. Oder gleich essen. Babyleaves mit Zitronensaft und Rohrzucker, ich bekomm‘ schon beim Tippen gleich wieder Heißhunger!

Einfacher geht’s nicht, oder?

Und: Der winterharte Gartensalat bewohnt die Kübel ab Herbst und bis zum späten Frühjahr – also exakt in der Zeit, wo die Pötte sonst leer stünden, weil Tomaten, Paprika und Co. ausgezogen sind. Voll die Effizienz, da lacht sogar der BWLer in mir.

Aber jetzt mal ernsthaft

Da fragt man sich doch, mit welchem Gemüse das noch so funktionieren täte, oder…?

Mit dem Feldsalat von neulich isses ja ganz genauso (letztes Drittel des Artikels von letzter Woche), der kümmert sich auch komplett selbst. Null Aufwand, außer ernten und essen.

Ganz ehrlich: Neben dem …nennen wir’s mal „Systemgärtnern“ nach Marie Diederichs Wurzelwerk-Kurs und Gertrud Francks Mischkultur (meine Gartenbibel) reizt mich dieses „spontane Chaos-Gärtnern“ immer mehr.

Ich vermute ja schon lange, dass das stark in Richtung Permakultur geht, und dass dieses Thema wieder so’n Gamechanger für mich wird wie die beiden eben erwähnten Konzepte. Ich hab’s trotz des Kaufes mehrerer Permakulturbücher (keins davon komplett durchgelesen, alle nur angefangen und mangels Zeit irgendwann drüber abgestorben) noch nicht geschafft, mich mal ernsthaft in das Thema Permakultur einzuarbeiten.

Das ist eins der ganz großen to-do’s auf der brummschen Liste. Ernten mit ohne Aufwand, das wär’s, oder? Falls ihr mit Permakultur schon Erfahrung habt oder selbst gerade in das Thema einsteigt: Ich freue mich über den Austausch!

Oder zeitgemäß formuliert:
Schreibt’s gern in die Kommentare, lasst ein Like da, abonniert den Kanal und drückt die Glocke. (c;

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