Laser, Teil 6: Erster Kundenauftrag

Nachdem ich gestern stolz wie Bolle die Fische präsentiert hatte, ging’s gleich los:

Ola, die „Kundin“ ist eine liebe Freundin, also wird das natürlich kein klassischer Bezahlauftrag. Wir tauschen Zeit, und sie hilft mir beim 2022er Best of Wurzelwerk. Die Arbeiten dazu beginnen nämlich demnächst. 250 Stunden hab ich letztes Jahr gebraucht, aber da hab ich auch noch mit Word gearbeitet und kein richtiges DTP-Programm verwendet. Das soll dieses Jahr anders werden, und Ola ist richtig gut, was solche Layouts angeht.

Der Auftrag

Ihr Anliegen: Aus einem Stück Multiplex (also Sperrholz) eine Hundepfote auslasern. Das ist A3 – und ja, das ist ne richtig große Hundepfote:

Ola’s Hund ist kürzlich über die Regenbogenbrücke gegangen, und sie möchte sich eine Wandlampe mit der Pfote bauen. Ich finde das eine tolle Idee. Wir haben diese Woche ebenfalls ein Haustier beerdigen müssen (nicht das erste in dreißig Jahren), ich kann das also gut nachfühlen.

Also ran ans Werk, der Samstagabend ist noch jung! (c:

Die Technik dahinter

Ab jetzt wird’s technisch. Wen das nicht interessiert: Einfach runterscrollen bis zum fertigen Ergebnis. Irgendwann später bekomme ich ein Foto der fertigen Lampe, das ergänze ich dann noch.

Der Pfotenabdruck ist sehr filigran, wenn man nah ranzoomt:

Eigentlich ist das schon wieder zu filigran. Nicht nur eigentlich. Guckt mal noch näher ran:

Diese einzelnen Pixel kann der Laser nicht so fein abfahren. Wobei… vielleicht könnte er das sogar, aber das sähe dann unnatürlich pixelig aus. Also muss der Umriss geglättet werden. „Trace Picture“ heißt das in Lightburn. In der deutschen Sprachversion grandioserweise mit „Bild verfolgen“ übersetzt.

Dort spielt man dann solange mit den Parametern rum, bis man mit der Glättung zufrieden ist. Die verschwommene rosa Linie (das liegt nicht an Lightburn, sondern an der jpg Bildkompression) ist dann der Pfad, den der Laser entlangfährt.

Da ich das noch nie gemacht hatte, brauchte ich ungefähr ne halbe Stunde, um mich da reinzufuxen. In Zukunft sollte das wesentlich schneller gehen. Als Schnittparameter habe ich dieselben gewählt wie beim allerersten Probestück:

Auch hier ist der Laser schon nach drei Durchgängen durch gewesen und die ausgelaserten Teile fielen durch, aber ich belasse das lieber bei den 4 Durchgängen, falls mal an irgendeiner Stelle was noch nicht komplett durchgelasert sein sollte. Das kann nämlich durchaus passieren, weil Sperrholz nicht immer gleichmäßig ist – wenn da mal irgendwo ein Ast drinne ist, kriegt der Laser Probleme.

Nächstes Problem / Herausforderung: Die Pfote soll genau mittig auf die A3 große Platte. Ich hab aber noch Probleme, meine Werkstücke exakt auszurichten – irgendwie sind da immer noch mehrere cm Versatz zwischen dem was ich in Lightburn sehe und der tatsächlichen Position, die der Laser dann abfährt. Das ist eines der Themen, die ich demnächst dringend angucken muss. Wenn ich mein Kameramodul habe und das dann im Gehäuse drinne überm Laser hängt, wird das sowieso wesentlich einfacher, aber im Prinzip muss das auch ohne Kamera gehen – der Nullpunkt in der Software muss mit dem physischen Nullpunkt übereinstimmen!

Meine provisorische Lösung: Ich hab ne alte A3 große Platte genommen und die Pfote dort mit minimalen Leistungsparametern drauf graviert. Anschließend die Position vermessen, in Lightburn verschoben und nochmal graviert.

Auf dieser alten Platte sieht man übrigens gut, was ich mit Ästen gemeint habe. Demnächst mach ich mal ne Probe, wie gut oder schlecht der Laser dort durchkommt.

Als das Pfötchen mittig saß, hab ich die richtige Platte reingelegt und die Pfote auslasern lassen.

Das Ergebnis

Reichlich zehn Minuten hat das gedauert. Einen Durchgang hab ich euch gefilmt:

Zusammen mit der Maserung zusammen sieht das richtig toll aus, finde ich. (c:

Ich bin total baff, was für feine Strukturen man lasern kann. Hier, kommt mal etwas näher ran: Das Markierte sind nur Bruchteile eines Millimeters dick!

Jetzt wird das Ganze so bombenfest wie möglich verpackt und geht zur Post. Ich bin gespannt wie Bolle, was Ola daraus macht! (c:

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