Laser, Teil 4: Erster Test

Kennt ihr das Gefühl, mit einem Projekt nach gefühlt ewig langen Vorbereitungen Erfolg zu haben?

Mitte April hatte ich mir den S9 bestellt, zwei Wochen später war er da. Seitdem habsch rumgebastelt, wann immer Zeit war. Aber das wisst ihr ja alles schon, wenn ihr mitgelesen habt (–> Teil 1, 2 & 3 der Brummschen Lasersaga).

Heute hab ich das aller-, aller-, allererste Teststück gelasert. Und: Es hat genau so funktioniert wie’s soll! Woooohooo!

Ja, design-wise ist das jetze nothing to write home about, aber darum geht’s nicht.

Knapp zehn Minuten hat der S9 gebraucht. Hier könnt ihn kurz bei der Arbeit beobachten:

Ganz so laut wie in der Aufnahme isser nicht, das liegt am Smartfonmikro. Aber es reicht gerade so. Der Lüfter könnte stärker sein, es entkommt mir noch zuviel Geruch.

Ich bin baff, dass die Gravur bei nur einem Durchgang (pass) so tief ist:

Und da man bei sowas immer seine Parameter angeben soll, weil das für andere Laseristen keinen Wert hat:

Material: 3 mm Multiplex Schichtholz
Gravurparameter: 1500 mm/min speed, 40% power, 1 pass
Schnittparameter: 450 mm/min speed, 85% power, 4 passes (3 hätten gereicht)

So, ab jetze bin ich wieder im Materialjagd-Fieber. Es wird gelasert, was nicht bei drei aufm Baum und bei vier wieder runtergeschüttelt ist. Beispiel: Wir haben heute Heckenschnitt auf den Wertstoffhof gebracht, und am benachbarten Container lachten mich zwei aus der Ferne intakt aussehende Wandspiegel an. Nur die Verständigungsprobleme mit meinem Fahrer haben mich daran gehindert, die beiden Schönheiten einzusacken und damit Spiegelgravuren zu üben. Ich überlege immer noch, welcher Teil von „bleib bitte noch stehen und lass hinten auf, ich will noch was einsacken.“ nicht verständlich war… Mann hab ich mich geärgert.

Als nächstes sollte ich eigentlich erstmal für jedes Material nen Parametertest machen, um zu wissen. Sowas hier:

Quelle: https://hobbylasercutters.com/sculpfun-s9/

Warum ich „eigentlich“ so betone? Weil diese Tests nur begrenzt Spaß machen und ich mich kenne. Ich werd‘ vermutlich haufenweise Testmaterial anhäufen, die jeweiligen Parameter guestimaten und dann einfach losrammeln. Ein Teil der to-do Liste, ohne auch nur annähernden Anspruch an Vollständigkeit:

  • Ein paar alte Dachschieferstücke liegen schon bereit. Gravierte Schiefer sind nämlich coole Beetbeschilderungen. Ich hab sogar schon fix und fertige Untersetzer für Gläser aus Schiefer da.
  • Ich hab jeeede Menge Altholz: geschliffen und ungeschliffenes Zeuch, verwitterte Bretter und Wurzeln, die wie Olliwanders Zauberstäbe aussehen. Da geht was, aber sowas von.
  • Ich bin froh, dass ich seit Jahren – achwassagich – Jahrzehnten! keine meiner alten, zerrissenen Jeans weggeschmissen hab. Keine Ahnung was ich letztlich daraus machen werd, aber jawoll, man kann Jeans gravieren. Hab ihr Ideen für schicke Jeans-Upcyclingprojekte? –> Kommentar bitte! (c:

Und so weiter. Meine Lieblingsidee verrate ich noch nicht, weil ich das noch nirgendwo online gesehen habe und Hoffnungen hege, auf was Neues gestoßen zu sein. Und wenn ich mit nem zweiten Thema bei Google auf Platz eins liegen könnte, wäre das schon cool…

Cliffhanger? Kann ich! (c;

1. Nachtrag: In Stein meißeln, bzw. gravieren

Ich konnte nicht anders und hab gleich noch’n Stück Schiefer ausprobiert.

Perfekt. (c:

Identische Parameter wie beim Multiplex, nur – logischerweise – ohne ringsrum was auszuschneiden. Soviel Power hat ein Diodenlaser nicht. Also nur graviert. Laserzeit: Flotte 7 Minuten.

2. Nachtrag: Sonnenblumen

Eine Gärtnerfreundin hat ein wunderbares Sonnenblumenfoto gepostet. Da ich Übungsmaterial brauche… (c;

Jetzt kenne ich schonmal einen Weg, wie’s NICHT gemacht wird: Irgendwie braucht man für solche Motive mehr Kontrast, zumindest wenn’s auf Schiefer graviert wird. Ich könnte mir vorstellen, dass auf Holz wesentlich feinere Farbabstufungen möglich sind. Memo an mich selbst: Bei Schiefer in Scharzweiß denken!

Aber immerhin ist ihre Sonnenblume jetzt quasi in Stein gehauen. Irgendwann werden Archäologen das ausbuddeln, sich am Kinn kratzen und es dann schulterzuckend in die Kategorie „religiöses Kultobjekt“ einordnen.

2 responses to “Laser, Teil 4: Erster Test”

  1. […] Da ich das noch nie gemacht hatte, brauchte ich ungefähr ne halbe Stunde, um mich da reinzufuxen. In Zukunft sollte das wesentlich schneller gehen. Als Schnittparameter habe ich dieselben gewählt wie beim allerersten Probestück: […]

  2. […] Laser trägt bei 60% Power wesentlich mehr Material ab als bei der allerersten Schiefergravur neulich. Das war zwar auch nur mit 40% Leistung graviert, aber dafür auch langsamer (1500 mm/min […]

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