Ode an Violetta

Neulich haben wir Kartoffeln ausgebuddelt. Nicht so viele wie vor zwei Jahren, aber immerhin genug, um ein paar Mal davon zu essen. Unter anderem die Sorte Violetta. Die heißt so, weil sie – ihr ratet es: Violett ist. Innen mehr als außen, …und genau das hat mir heute einen Heidenschreck eingejagt:

Wir hatten Ofenkartoffeln släsch Pommes geplant, und meine Frau hat die Violettas mit so nem Wellenmesser in Pommes-ähnliche Streifen geschnitten. Wie sonst immer.

Nur dass sie diesmal nicht auf den ersten Blick als Kartoffeln zu erkennen waren, so vong Farbe her:

Ich kam in die Küche, hatte den Kopf mit was Anderem voll und dachte nicht ans Mittagessen. Deshalb hab ich beim Anblick dieser Schüssel nicht sofort die Verknüpfung zu den geplanten Ofenkartoffeln gehabt, sondern zwei Sekunden lang verzweifelt nach ner Erklärung gesucht, die nicht „Alienschnecken!!1!eins!11!!elf!!!“ lautete.

Habt ihr ne Vorstellung, wie verdammt lange zwei Sekunden dauern können?!¿?

Auch auf dem Teller war diese erste Assoziation noch da, genauso unzutreffend wie hartnäckig. Das Essen war lecker wie immer, aber nein: „schön“ war heute nicht das, was ich damit verbunden habe. Ich weiß jetzt, wie gebratene Schnecken vermutlich aussehen, und ich möchte dieses Wissen gern zurückgeben. But I can never un-know it…

Das Kartoffelbrot heute Nachmittag dagegen hat mich dann wieder mit den Violettas versöhnt:

Und der Geschmack erst recht: Voll lecker! Schmeckte kein bisschen kartoffelig, auch wenn die Gartenzwerge meinten, etwas Kartoffeligkeit rausschmecken zu können.

Ich konnte gar nicht genug davon bekommen, und habe nebenbei ein geometrisches Mysterium der Menschheit gelöst:

Nämlich, wie man zwei Kreise in einem Rechteck unterbringt:

Ja gut, ich hab damit jetze nich die Quadratur des Kreises gelöst, aber immerhin die Rechteckigkeit des Kreises. Das ist doch auch schon was, oder?

Und ja, die Lösung sieht aus wie ein perverser Jagdwurstengel. Ich schwöre, dass das keine Absicht war und dass die Fettaugen, die die Augen des Engels bilden, Zufall waren.

Hier, für die Vegetarier unter euch – geht auch mit Gurke. Sogar aus eigenem Anbau. Die letzte für dieses Jahr.

Fazit: Wir werden wohl wieder Violettas anbauen, und ich muss irgendwie die heute erworbene Assoziation wieder loswerden.

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