Männergrippe Mimimi

Die Arbeitswoche war dank Feier- und Brückentag zwar nur kurz, aber das bedeutet eben auch, dass die übrigen 3 Tage hektischer sind. Mimimi #1. Freitagmittag passiert dann, was im Herbst irgendwann passiere musste: Der Hals kratzt, die Nase läuft, der Kopf schmerzt. Ihr wisst natürlich, was das heißt.

Männergrippe auf’m Vormarsch.

Pünktlich zum Wochenende, wobei eigentlich egal ist, an welchem Wochentag es mit einem zu Ende geht. Mimimi #2.

Hätte ich das eher gewusst, dann hätte ich mir das Generv der letzten drei Wochen sparen können: Unser kleiner Zweitwagen bekommt mit seinen 20 Jahren keinen TÜV mehr, wirtschaftlicher Totalschaden. Für die Kinder ist es ein sehr emotionaler Abschied gewesen. Darf gar nicht dran denken, wie sehr sie leiden werden, wenn ich bald von ihnen gehe. Wieviel Tage dauert es eigentlich, bis ein Leidender von der Männergrippe erlöst wird? Anyway.

Also musste ich mich nach nem neuen Gebrauchten umgucken. Da bei Brummes niemand Autonarr ist – wir sehen die Kutschen als notwendiges Übel – hieß es also Schnäppchenjagd: Abends online gucken (als ob ich nix Besseres zu tun hätte!) und an den Samstagen oer nach Feierabend die Schotterplatz-Export-Händler abklappern, ob irgendwo was Passendes rumsteht. Und siehe da, beim vierten Händler stand da was Passendes.

Hab ordentlich gefeilscht und nen ganz guten Deal gemacht, denke ich… sofern das Urteil meiner Werkstatt des Vertrauens stimmt und wir beide keine verdeckten Mängel übersehen haben. Gestern Abend ist die neue Kutsche dann endlich im Carport eingezogen. Heute Vormittag hab ich alles Wichtige eingeräumt. Wissen schon: Eiskratzer, Besen, Warnwesten und so Zeuch, und dabei im Motorraum gleich die ersten Anzeichen entdeckt, dass „unser“ Marder eingezogen ist: Er hat ne Brotscheibe eingelagert, die wir gestern Abend auf den Kompost gewuppt hatten. Angeknabbert hat er nix, hoffen wir dass das so bleibt.

Wobei: Egal.

Ist eigentlich aber auch egal, weil: Erleben werde ich das ja eh nicht mehr. Die Männergrippe wird mir nur noch wenige Tage Zeit lassen. Als Mann sehe ich dem nahenden Tod klaglos und mit festem Blick ins Gesicht, muss ja role model für meine Männderkinder sein. Sie haben zwar verstanden, dass der Papa gerade leidet, aber den Ernst der Lage wohl noch nicht erkannt. Besser so, ich gönne ihnen noch ein paar unbeschwerte Tage.

Wo war ich? Ach so, klaglos und fester Blick. Genau. Das T in Männergrippe steht bekanntlich für Tapferkeit. Wenn nur diese unsäglichen Grippeschmerzen nicht wären. Die wenigen männlichen Blogleser, die eine Männergrippe überlebten, wissen: Das kann man anderen nicht vermitteln. Angeblich soll die Geburt von Achtlingen annähernd ähnlich schmerzhaft sein, aber ich kenne keinen Mann, der dahingehend eigene Erfahrungen hat. Und da dasselbe Virus bei Frauen nur ne leichte Erkältung verursacht, ist von der Gruppe der Achtlingsmütter auch kein Vergleich zu erwarten.

Ich habe beschlossen, das Wochenende überwiegend im Ruhemodus zu verbringen, mehr ist eh nicht drin. Nudelsuppe mit viel Knobi und Ingwer, ordentlich selbstgemachte Gemüsebrühe und ein paar exotische Gewürze wie Garam Masala. Um ein letztes Mal den Geschmack der Ferne zu erleben.

Die letzten Tage

Das Wetter meinte es heute nochmal gut mit mir, trocken und sonnig. Also die letzten Kraftreserven mobilisiert und den geplagten Leib ins Freie geschleppt. Vitamin D brauch ich langfristig zwar nicht mehr, aber die Sonnenstrahlen taten trotzdem gut. Man soll sich’s ja auf die letzten Tage nochmal schön machen.

Also, falls es hier nach diesem Posting ungewöhnlich lange ruhig bleibt, wisst ihr warum. Macht’s gut!

Macht was aus eurem Leben, konzentriert euch auf das Wesentliche und denkt immer mal an mich. War schön hier.

5 responses to “Männergrippe Mimimi”

  1. Antje sagt:

    Daniel, alter Jammerlappen, ich wünsch Dir gute Besserung! zeitgleich hats mich erwischt, zum 1.Mal Covid! Aber ist nach 3Tagen jetzt fast wieder weg, alles halb so wild. Denn: was uns nicht umbringt, macht uns nur hart, ne?! und die besten Voraussetzungen haben wir Gärtner allemal, mit unseren Frischluft-Lungen, VitaminD-Vorräten, primäre und sekundäre Pflanzenstoffe-Ernährung, Antioxydantien-Vollstopferei zur gegebenen Zeit (Beerenernte) und massenhaft gesunden Vorräten im Keller !
    Kopf hoch, Pause machen, danach paar Tage halbe -und danach dann wieder volle Kraft voraus!
    ich weiss, Du kennst mich nicht….aber ich bin Dein Fan der 1.Stunde (als wir uns beide und viele andere damals zum Wurzelwerken angemeldet und in der Facebookgruppe aktiv waren – Du in Worten, ich im Lesen). Wir sind quasi alte Freunde seit Jahren 😉
    Alles Gute,
    Antje

    • Der Brumme sagt:

      Hi Antje,

      dass ich auf meine letzten Tage ™ noch so tollen Zuspruch erfahre, hach! (c;
      Aber im Ernst, ich hatte gestern einfach mal Bock auf ein gepflegtes Mimimi, und das Thema bietet einfach zu viele gute Steilvorlagen. Ich hätte noch ein Dutzend Männergrippesprüche unterbringen können.

      Im persönlichen Umfeld geht Covid gerade wieder ziemlich arg rum, mal sehn ob’s uns Brummes erwischt. Hab mich gestern getestet und wenn das Ergebnis stimmt, isses zumindest kein böses C. Weiß halt nicht, ob die älteren Tests zuverlässig sind wenn’s um die aktuellen Mutanten geht, aber ich nehme das „Nope, du hast nüscht!“ jetzt mal als gegeben hin. Und hey, ob mich nun Covid umbringt oder die Männergrippe ist letztlich auch egal. (c;

      Ja, theoretisch sind wir Gärtner die Letzten, die umfallen sollten, aus den von dir genannten Gründen. Praktisch hab ich dieses Jahr viel weniger Zeit im Garten verbracht als angestrebt. Zu Jahresbeginn ein Jobwechsel, später dann diverse andere Ablenkungen, die alle wichtiger als das Gemüse waren. Aber ich will mich nicht beschweren, das ist alles nur Jammern auf hohem Niveau.

      In der Wurzelwerkgruppe bin ich nur noch selten aktiv, lese aber immer noch ein bisschen mit. Nach ein paar Jahren wiederholen sich dort (wie vermutlich in anderen Gruppen auch) die Themen und Fragen irgendwie. Und das früher tägliche aktive Wurzelwerken ist ein ganz fieser Zeitfresser, auch wenn’s einen gärtnerisch unheimlich voranbringt. Was anderes wäre es, wenn ich wenigstens meine gartenbezogenen Blogartikel verlinken dürfte, dann wäre ich auch über’s Verlinken hinaus deutlich öfter wurzelwerkend aktiv. Aber gut, ist nicht meine Entscheidung.

      Hab heute Vormittag noch’n bissel im Beet aufgeräumt, Mangoldsamen geerntet, Kürbisranken abgesammelt, Fotos geerntet. Alles, was wenig anstrengt. Die Bilder ergeben noch einen kleinen dritten Herbstartikel für’s Blog, mal sehen wann ich dazu komme.

      Viele Grüße und gute Besserung!

      • antje sagt:

        ja, in der FB-Gruppe bin ich auch kaum mehr, same thing. Dass Du dort nicht mehr posten durftest, hatte ich gar nicht mitbekommen! Aber so ein Blog ist doch für Leute wie Dich und Leser wie mich eh viel besser: Du kannst all die ‚langen‘ Texte schreiben, themenoffen und wies Dir passt, mit Fotos füttern und wir können Deine Posts lesen ohne suchen zu müssen und ohne den ganzen anderen Kram der anderen 😉
        winwin, nur dass die Wurzelwerk-FacebookGruppe Dich nicht mehr hat, aber das kann uns ja egal sein.
        Mein ‚böses C‘ ist auch schon wieder vorbei, war das 1.Mal und gar nicht so schlimm, zum Glück. hätte auch jeder andere Erkältungsinfekt sein können, hatte nur aus purer Neugier getestet (mit nen alten Test von damals, wo man dauernd testen musste, der hat direkt angeschlagen).
        Allet Jute weiterhin,
        Antje

        P.S.: ich hab übrigens Kinder von Dir! Und Samen für Enkel! Schlimmer Groupie 😉 Danke nochmal für die Baquieu-Samen damals

        • Der Brumme sagt:

          Nicht falsch verstehen, ich darf bei den Wurzelwerkern schon noch posten. Nur eben keine Links in mein Blog setzen, weil Marie keine Eigenwerbung möchte. Kann ich aus unternehmerischer Sicht irgendwie verstehen, wobei ich bezweifle dass es ihr unternehmerisch schaden würde. Aber ich führe kein Unternehmen, schon allein deshalb ist mein Zweifel im Zweifel „weniger wert“ als ihre Bedenken. Und davon abgesehen hat sie in der Gruppe sowieso das Hausrecht, daher macht es eh keinen Sinn, sich da groß drüber aufzuregen. Abgehakt. (c;

          Theoretisch könnte ich jeden gartenbezogenen Blogartikel 1:1 kopieren und als Posting in die Gruppe setzen, samt Bilder und deren Beschriftungen. Die Zeit hab ich aber nicht, und ehrlich gesagt auch nicht den Willen. Und andere Wurzelwerker zu bitten, zu meinen Artikeln zu verlinken (was dann keine EIGENwerbung mehr wäre, und es wird ja eh regelmäßig irgendwo anders hinverlinkt) empfinde ich als würdelos. Wie gesagt: Abgehakt. (c;

          Ein Blog gibt einem tatsächlich mehr Freiheit, aber es macht auch mehr Arbeit. Der größte Nachteil ist, dass ich hier ein um Größenordnungen (und ja, damit sind Zehnerpotenzen gemeint) weniger Leser habe: Im Durchschnitt auf’s Jahr gerechnet besuchen täglich zwischen 10 und 15 Leute meine Seite. Mir fehlt der Vergleich zu anderen, ähnlichen Blogs, aber ich finde das recht wenig. Und ja: So’n bissel ist das ne Ego-Sache, wenn ich ehrlich bin. Ich will definitiv nicht „berühmt“ werden, und von einem Gartenblog „leben zu können“ ist nicht mehr als ein schöner Traum. Aber würde ich es nicht so mögen, mich selbst reden zu hören (bzw. schreiben zu lesen), wären mir 10 Leser am Tag zu wenig für die Stunden, die pro Woche da reinfließen. Die fehlen dann nämlich den (traditionell zu vielen) anderen Hobbies, dem Garten und vor allem der Familie. Bliebe nur, mich damit zu befassen, irgendwie Werbung für’s Blog zu machen, aber das liegt mir so gar nicht, wie ich gemerkt habe. Also bleibe ich ein kleines Licht. Abgehakt. (c;

          Übrigens freue ich mich immer wieder, dass die Baquieusaatgutaktion so ein toller Erfolg war. Das hätte ich anfangs nicht gedacht. Ist aber auch’n geiles Zeuch, dieser Salat! Ich werd‘ mich mein Leben lang daran erinnern, wie geschockt ich war, als ich die Schüssel mit dem gereinigten Saatgut gewogen hatte und anschließend ausge-excelt hatte, dass der Inhalt je nach Baquieusaatgutanbieter zwischen 6.000€ und 55.000€ wert ist! Theoretisch jedenfalls, wenn ich die legal zu Geld machen könnte. Und ohne Abzug aller Nebenkosten, die den Großteil wieder auffressen würden. Von der nötigen Zeit mal abgesehen. Ich habe den Traum vom Reichtum durch Gartensalat dann recht schnell – du ahnst es – abgehakt. (c;

          …wow. Ich glaube, ich habe noch nie in so kurzer Zeit soviel abgehakt. Und das in meinem Zustand, quasi mit einem Fuß im Jenseits. Es stimmt wirklich: Das K in Männer steht für Kämpfernatur! (c: (c: (c:

          LG
          Daniel

  2. […] aktuell prekäre gesundheitliche Verfassung (hust, schnief) erlaubt nur leidte Arbeiten (und ja: Bloggen geht!), verhindert aber zumindest kurzfristig […]

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