Ich bin reich! …ach nee, doch nicht.

Es ist wiedermal Saatgut-Zeit. Der Baquieu ist schon lange verblüht und verdorrt, die Samenstände knuspertrocken. Das meiste ist vermutlich schon längst ausgefallen und wird nächstes Jahr in diversen Beeten einen dichten Gartensalat-Rasen bilden. Ich brauche also eigentlich gar kein Saatgut.

Trotzdem. Was man hat, das hat man.

Außerdem wollen ja vielleicht andere Gärtner welchen haben. Obwohl mir die Zeit fehlt, viele kleine Tütchen zu packen und dann zu verschicken. Aber tauschen geegen anderes Zeuch, das geht immer.

Letztes Jahr im August hatte ich mir ja spaßeshalber mal ausgerechnet, wieviel mein geerntetes Baquieu-Saatgut wert ist. Und kam dabei auf Werte zwischen 6.600 € und 51.000 €. Jawoll, einundfünfzigtausend. Die Details findet ihr hier.

Die xls-Tabele hab ich noch irgendwo, ich könnte das neue Saatgut dieses Jahr wieder wiegen und zu aktuellen Marktpreisen bewerten. Ist aber langweilig, daher lasse ich das.

Ich möchte aber trotzdem festhalten, dass hier vermutlich über hundert Euro als Kehrricht auf dem Boden liegen:

Wo, fragt ihr?

Das Gekröse und Gekrümel südlich der Gartenschere, zwischen Eimer und Gestüpp. Ich weiß, aus Augenhöhe kaum zu erkennen. Da muss man schon näher ran:

Na, seht ihr sie jetzt?

Jedes dieser Samenkörner war letztes Jahr zwischen 2,6 und 20 Cent wert, je nach Preis und Menge bei den drei Anbietern, die ich online gefunden hatte.

…ach kommt, damit alles seine Richtigkeit hat – ich hab fix drei Anbieter und deren aktuelle Preise rausgesucht und in ne leere xls geklimpert:

Aha,die Mondpreise von landschaftschmecken.com gibt’s also immer noch, die sind sogar von 20 Cent auf 27 Cent pro Samen hochgegangen… uff! Gruenertieger ist gleich geblieben, Dreschflegel ist nur leicht teurer geworden (2,7 cent pro Samen vs. 2,6 im Vorjahr), das ist OK. Den Gartengemüsekiosk hatte ich letztes Jahr nicht mit dabei, eventuell hatten die Baquieu noch nicht im Programm. Oder ich hab‘ sie schlicht übersehen.

Das Porto käme überall noch dazu und würde die Preise vermutlich nochmal verdoppeln, mindestens. Aber das lassen wir mal großzügig weg, den wir alle wissen dass niemand in Gartenonlineshops nur einen Artikel bestellt. (c;

Fazit: Die Preise haben sich nicht sonderlich verändert. Ich hab trotz der großen Verteilaktion von letztem Jahr* immer noch viel Saatgut aus dem letzten Jahr, plus das neue 2023er.

* ich hatte einem knappen Dutzend Leuten jeweils viele hundert Samen geschickt und die haben dann an die Interessenten nach PLZ aufgeteilt das gute Zeuch verschickt. Kostenlos natürlich, bzw. wurde nur das Porto bezahlt. Privater Saatguthundel ist ja leider tot-reglementiert. Sonst würde ich nicht mehr arbeiten, sondern mit Saatgut von Gartensalat, Rote Melde, Ringelbumen, Radieschen und Tomaten einen fürstlichen Lebensstil finanzieren können und gleichzeitig den halben bis ganzen Tag im Garten rumdaddeln können. Hach wäre das schön…!

Möchte jemand tauschen? Ich biete alle 2022er und 2023er Baquieusamen gegen …sagen wir… eine Photovoltaikanlage samt Speicher für ein Einfamilienhaus?

Ja?

Nein?

Vielleicht?

(c;

3 responses to “Ich bin reich! …ach nee, doch nicht.”

  1. […] hab ich 2023 wieder Saatgut genommen, guckst du hier. Die Marktpreise sind immer noch ähnlich wie 2022, aber ich spare mir das Wiegen. Und diesmal […]

  2. Frank sagt:

    Hallo Daniel,
    ich werde nächstes Jahr auch in die Saatgutmafia einsteigen, meine Baquieu-Pflänzchen sind schon 3 cm hoch 🙂

    Im Ernst, es ist komplett hanebüchen was bei uns Sämereien kosten, war das schon immer so? Ich kann mich erinnern dass meine Eltern früher Samentütchen mit Pfennigbeträgen bezahlt haben.

    Lustigerweise habe ich mir neulich für 70 EUR ein Samenpaket aus der Ukraine bei organicseeds.top bestellt, da kosten die Tütchen nur 1,14 und z.B. Bohnen und Mais sind auch vergleichsweise günstig, es hat allerdings drei Wochen gedauert bis das Päckchen hier ankam. Außerdem kann man damit noch die Ukraine unterstützen. Die haben allein 21 Seiten Tomatensorten, auch welche von denen ich noch nie was gehört habe. Mal sehen wie das nächstes Jahr wächst.

    Grüße aus Eff am Emm.

    • Der Brumme sagt:

      Hi Frank,

      da ich erst seit ein paar Jahren Saatgut kaufe, fehlt mir da die Langzeitperspektive… Aber ja: früher(tm) war das tatsächlich deutlich billiger. Aber was war das nicht… :'(

      Das Ukrainische Saatgut schaue ich mir unbedingt mal an, das klingt wahnsinnig interessant! 🙂

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