Holunderblüten stromlos trocknen

Am brummschen Komposthaufen hat sich vor ein paar Jahren ein Holunderstrauch angesiedelt. Also, „hat sich angesiedelt“ as in „war plötzlich da und wurde von niemandem gepflanzt„.

Aber trotzdem willkommen geheißen.

Ich liebe Holunder.

Freitag Morgen, kurz vor der Fahrt ins Büro hab ich fix die Blüten geerntet und ins Kräutertrocken-Netz gelegt, das im Gartenhaus hängt. Dieses Kräuternetz ist eine der besten Anschaffungen der letzten Jahre. Preiswert, stromlos und höchst effektiv. Absolut empfehlenswert!

Das brummsche Gartenhaus hat bekantlich ein transparentes Dach, hauptsächlich damit im Frühjahr die überbordende Vorzucht dort einziehen kann, zumindest wenn de Nächte nicht mehr allzu kalt sind. Wir sprachen ausfühhrlich darüber. Mehrfach, langanhaltend und ausdauernd.

Jedenfalls herrschen bei Sonnenschein da drinne gern mal über 40°C, das reicht zum Trocknen locker aus. Die Blüten brauchen zum Trocknen höchstens zwei Tage, eigentlich reicht schon einer bei den aktuellen Temperaturen.

Dem aufmerksamen Betrachter entgeht selbst auf diesem Foto natürlich nicht, dass zwischen den hellen Holunderblüten so braunes Zeuchs liegt. Das gehört nicht zum Holunder und muss händisch fein säuberlich aussortiert werden.

Was das ist?

Die „Blüten“ der Lebensbäume, die um den Komposthaufen herum stehen, und inmitten derer sich der Holunder angesiedelt hat. 2023 scheint ein Mastjahr zu sein, denn einige der Lebensbäume biegen sich unter der Last unzähliger kleiner Minizapfen. Diese kleinen Blüten fallen zu Tausenden runter, und einige verfangen sich halt in den Holunderblüten.

Nach zwei Tagen im Trockennetz sind die Blüten knuspertrocken und können vorsichtig rausgenommen werden.

Jetzt beginnt das händische Auslesen. Die Lebenbaumblüten sind ebenfalls knuspertrocken und zerfallen beim Anfassen, wenn man sie mit auch nur ein bissel zuviel Druck anfasst.

Ne knappe halbe Stunde brauche ich zum Sortieren. Die Spreu:

…bis ich am Ende alles rausgelesen habe. Meine Ernte füllt das Backblech zu einem Drittel.

Wer mag, kann sich das hier für’s Fon oder den Wallpaper als Wallpaper runterladen, in hochauflösend und ohne Brummsches Blog-Logo. Dankt mir später. (c:

Na jedenfalls isses nicht wirklich viel – gerade mal ein Drittel Gurkenglas voll für insgesamt ne dreiviertel Stunde Arbeit. Wieviel Tee oder Aufguss ich davon wohl machen kann? Nicht wirklich viel.

Aber genau das macht selbstgemachte Dinge ja so wertvoll.

Bin gespannt wie der eingefangene Sommer schmeckt und werde berichten! (c:

Noch’n Tip für’s Etikettieren: Einfaches Papier hintendrauf mit ein paar Tropfen Milch bestreichen und aufs Glas kleben. Hält bombenfest, lässt sich später einweichen und rückstandslos ablösen und enthält keine Chemie.

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