Dem Wurzelwerk auf der Spur

Heute beim Kartoffelernten für’s Mittagessen bin ich wieder über diese mysteriösen dicken, weißen Wurzeln gestoplert:

Die finde ich überall im Beet, und die sind echt tough – die schaffen’s sogar durch 2 cm dicke Fichtenbretter durch. Ich hatte schon Anfang September bei der ersten Ernte der La Ratte gemerkt, dass ich mir ne üble Schlingpflanzeninvasion eingefangen habe (guckst du hier, im letzten Drittel des Artikels) und daraufhin großflächig umgegraben (obwohl das doch ein do-dig Beet ein soll, heul!), um auch noch das allerletzte Fitzelchen dieser Mistkriepel loszuwerden. Denn dieses Schlingzeugs ist schlimmer als Giersch, das bekommste einfach nicht wieder los!

Jedenfalls hatte ich die oberirdischen Schlingpflanzen mit diesen Wurzeln in Verbindung gebracht. Sicher war – und bin – ich mir da aber nicht. Und das nervt mich.

Hier, so sehen die aus der Nähe aus:

Allein auf dem halben Meter Kartoffelzeile hab ich nen veritablen Haufen dieser Wurzeln (plus ein paar oberirdisch wuchernde Schlingpflanzen und einiges anderes Gekröse) rausgemacht:

Mehr noch als die nervige Arbeit des großflächigen Wurzeljätens verbunden mit der Ungewissheit, alles erwischt zu haben, stört mich aber das Folgende: Ich hab’s bisher einfach nicht geschafft, diese Wurzeln eindeutig einer Pflanzenart zuzuordnen.

Klingt komisch, ist aber so.

Ich komme mir auch angemessen dumm vor, nicht vorsichtig genug nach oben buddeln zu können, bis eine dieser Wurzeln mal an die Oberfläche gelangt und in was identifizierbares Grünes übergeht.

Aber Daniel, ey das ist doch einfach! Warum hast du das bisher nicht geschafft?

Aus Gründen. Heute zum Beispiel regnet’s in Brummehausen in Strömen, ich bin immer noch resterkältet und ich hab daher ne halbwegs passable Ausrede, warum ich das nicht einfach mal durchziehe. Letztens hatte ich aus anderen Gründen Zeitdruck und war froh, dass ich wenigstens rechtzeitig genügend Kartoffeln ausgebuddelt hatte, da war keine Zeit für Wurzelspielchen. Und die Tage dazwischen? Irgendwas war immer.

Aber irgendwann muss ich das mal rausfinden! Am Ende gehören die Wurzeln noch zu den Kartoffeln oder irgendwas anderem, vollkommen Harmlosen oder gar Gewolltem. Und ich mach mir umsonst die Mühe und grab alles um… Peinlich wäre das.

Wurzelbestimmung per Pflanzenerkennungs-App schlägt natürlich fehl, aber das ist jetzt keine Überraschung. Also bleibt nur eins: Ein brummsches Experiment. Am dessen Ende sollte die Frage geklärt werden:

Wer macht das Wurzelwerk?

Also kommen jetzt ein paar Exemplare in ein großes Gurkenglas:

Selbiges wird mit Erde gefüllt, und zwar derselben Erde, in der die Wurzeln wucherten. Dann schraub‘ ich das Ganze zu und warte ab. Woll’n doch mal sehn…

Special Guest

Versehentlich ist mir beim Befüllen ein Engerling mit ins Glas gefallen. Da ich nicht glaube, dass ihm der Umzug schadet, bleibt er drin und erweitert das Experiment.

Anfangs lag er noch mit dem Gesicht zum Rand des Glases…

…kurze Zeit später hatte er sich bereits rumgedreht:

Ich rechne nicht damit, dass wir ihn vor dem Ausleeren des Glases wiedersehen werden – das sind recht lichtscheue Gesellen, der wird sich sicher gen Mitte buddeln und dort sein Ding machen, was auch immer das sein mag.

Da geht noch was!

Ich hatte noch kurz damit geliebäugelt, einen Regenwurm zu finden (wäre nicht schwierig, das Beet ist voll mit denen) und mit ins Glas zu setzen, hab mich dann aber dagegen entschieden. Wäre aber vielleicht mal ein schönes Beobachtungsexperiment für die Kids.

Generell, diese geschlossenen Flaschengärten sind saucool. Als Kind hatte ich davon mehrere, und irgendwann mache ich da mal wieder einen mit den beiden Gartenzwergen. Hab grad richtig Bock drauf, muss nur noch die Kids dazu motivieren. Vielleicht stellen wir aus Spaß ne Zeitrafferkamera auf und gucken, ob das spannende Ergebnisse bringt.

Oh, und: Jetzt wo ich mit Raspberry Pi und Sensoren und so elketronischem Zeug rumspiele, könnte man da noch Sensoren für Temperatur, Licht etc. reinbringen. Vielleicht sogar einen für Feuchtigkeit (Luft- und Bodenfeuchte) – eigentlich sollte sich in so einem geschlossenen System da nix ändern, aber wenn da Pflanzen mit drin sind… also ich würde das doch ganz gern mal prüfen. (c:

Jedenfalls steht das Glas jetzt auf dem Fensterbrett im Treppenhaus:

Es guckt nach Osten raus und hat relativ viel Licht, und bei ca. 20°C sollte hoffentlich nix überhitzen. Mal gucken wie’s weitergeht. Ich werde berichten. (c:

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.