Das Ständerwerk ist fertsch, höchste Zeit für’s Dach. Ich hatte mich ja für transparente Sinuswellplatten aus 3mm starkem Acryl entschieden. Ich will das Gartenhaus im Frühjahr für die Vorzucht verwenden, denn im Haus stoße ich an Platzgrenzen: Dieses Jahr war’s ziemlich eng, als wir die 55 Tomaten sowie diverse Paprika, Physalis und Auberginen in die Fünflitereimer umgetopft hatten. Wir sprachen darüber. Und für die Vorzucht brauchen die Pflanzen vor allem Licht, Licht, Licht – daher das transparente Dach.
So einfach wie ich mir das vorgestellt hatte, war das dann gar nicht. Man muss die Platten ja von oben durchschrauben – was bei 1 m Breite bedeutet, dass man nicht mehr einfach nur auf die Leiter steigen und dann seitlich auf die Platten drauflangen kann – bei 1 m kommste hinten nämlich nich mehr ran.
Also bleibt nur, auf’s Dach zu steigen. Ich bin ja nu eher ein Leichtgewicht, aber auf den Platten knien…? Vor meinem inneren Auge sah ich mich da schon durchbrechen und von den scharfen Kanten aufgeschlitzt auf den OSB-Platten verbluten. Ja, ich hab ne leistungsfähige Vorstellungskraft. (c;
Letztlich habsch mir zwei OSB-Reste aufs Dach gelegt und das Gewicht so ausreichend verteilt. Angenehm war’s trotzdem nicht, die ganze Zeit über im Hocken oder Knien zu arbeiten. Am Abend biste dann platt und brauchst ne Rückenmassage. Aber hey, sowas macht man ja nur einmal, hoffentlich. Nach eines langen Tages Ritt sah’s dann so hier aus:
Anschließend passierte erstmal ne anderthalbe Woche lang …nüscht.
Die beiden vorderen Platten müssen nämlich schräg geschnitten werden, und das traue ich mir nicht zu. Erstens weil ich dafür ein feinzahniges Sägeblatt mit ungeschränkten Zähnen für die Handkreissäge bräuchte und zweitens, weil ich dieses Material noch nie gesägt habe und nicht sicher bin, ob ich da alles richtig mache. Also muss nochmal der Fachmann ran. Mit ner professionellen Säge von Festo (der Porsche unter den Elektrowerkzeugen) mit langer Führungsschiene ging’s dann. Ein paar kleine Risse sind drin, aber nix Schlimmes – bei mir wären die Platten vermutlich klar gewesen.
Nachdem das Dach drauf war, konnte ich mich erstmal etwas entspannen: Jetzt war der Regen kein Problem mehr. Weiter ging’s mit den Wänden, da mussten jetzt die OSB-Platten drauf. Die Rückwand war schnell dicht, das war ja ne ununterbrochene Fläche. Aber der Rest… hat mehr Zeit und Nerven gekostet. Haufenweise Ausschnitte, die auf den Millimeter passen sollten, wenn’s gut aussehen sollte.
Aber immerhin kann ich jetzt bequem drinnen arbeiten, das ist viel wert. Das Problem: Der Urlaub ist vorbei und ich hab nur noch nach Feierabend Zeit. Also im besten Fall zwei Stunden am Tag. Da kommste natürlich nur noch langsam voran und brauchst Geduld.
So richtig entspannt war ich dann erst, als die Wände ringsrum bis knapp unter’s Dach zu waren: