Zwiebeln und Knoblauch ernten

Samstagmittag: Vormittags den Komposthaufen umgesetzt und ne Rankhilfe für die Kürbisse gebaut, nach dem Mittagessen euch über beides berichtet – in der Hitze kannste draußen im Garten eh nix machen. Selbst das Vesper fand im kühlen Drinnen statt, mit Eis und Eiskaffee. Danach aber… es hilft nix, draußen warten noch zwei wichtige Aufgaben, die keinen Aufschub dulden.

Knoblauchernte

Heute war thun’scher Wurzeltag. Der Knoblauch im Beet ist fast komplett verdorrt, sollte also dringendst raus.

Zur Erinnerung: Das war die Zeile, die ich letzten Herbst nicht mehr gefunden hatte, weil der Lauch entweder von den Schnecken komplett abgefressen wurde oder so verdorrt war, dass er sich von den Knollen gelöst und vom Winde verweht wurde. Kurz: Ich hatte ein par Zehen geerntet (mehr als genug für Herbst bis Frühling, wenn mir nicht die Blattläuse und der Schimmel einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten), den Großteil aber schlicht übersehen. Mehr noch: Mir war nichtmal klar, dass ich da was übesehen hatte, bis… ja bis im späten Herbst / frühen Winter dort plötzlich immer so 8-10 frische dunkelgrüne Triebe auf einem Fleck austrieben. Oha.

Ich hatte die dann einfach wachsen lassen und den Ernte-Fail zum Experiment erklärt: Mal sehn was passiert, wenn Knobi viiiiel zu eng gesetzt wird. Ergebnis: Er wuchs, wie sonst auch. Was unter der Erde passiert, kriegen wir jetzt endlich raus.

Also los. Die Erde am unteren* Ende des Beetes ist knochentrocken und hart, ganz anders als der Kompost weiter in der Mitte. Ich hatte hier letztes Jahr den Hackschnitzelmulch nicht mehr erneuert, also konnte die Erde austrocknen. Wieder was gelernt. Hier kommen nach dem Knobi vermutlich die letzten Geiztriebtomaten rein, und bei dieser Gelegenheit werde ich wieder ordentlich mulchen.

* Die Wiese auf der das Beet steht, ist leicht abschüssig. Wenn ich also abwechselnd vom rechten, unteren oder nördlichen Beetrand rede/schreibe: nicht irritieren lassen.

Wo war ich? Ach so, trockene und harte Erde. Mit der Hand ausbuddeln fällt also aus, einfach rausziehen bewirkt nur, dass der trockene Lauch abreißt. Also muss die Mistgabel ran, damit geht’s dann auch ganz gut:

Das ist eine der schönsten Knollen, aber ihr seht schon: Deutlich kleiner als was man so aus’m Laden kennt. Hier nochmal fein nebeneinander:

Für ne vergessene Ernte und genau null Arbeit trotzdem nicht schlecht, oder? (c:

Wenn ich hier schonmal komplett lockern muss, kann ich auch gleich das ganze Un… Entschuldigung – Beikraut jäten. Das hatte im Herbst nämlich alles überwuchert und war ein weiterer Grund, warum ich nicht gründlicher beim nachgucken war. Jaja ich weiß, der eigentliche Grund war brummsche Faulheit. Schon gut. Euch kann man aber auch nichts vormachen.

Beim Jäten findet man dann weitere Hinterlassenschaften der Vorjahre, beispielsweise ne gigantische Mangoldwurzel:

Die war oben komplett tot, d. h. es wuchs da nix raus. Aber unter der Erde war die noch völlig intakt. Ich vermute, da würde irgendwann wieder was austreiben. Kann man Mangoldwurzeln eigentlich essen? Naja, so knochenhart wie die ist, müsste man die vermutlich lange kochen. Kommt auf die Rechercheliste.

Na jedenfalls brachte diese eine vergessene Zeile Knobi (knapp 5 m lang) ne schöne Ernte:

Ich werde die morgen zu Sträußen bündeln und irgendwo luftig aufhängen, damit die gut abtrocknen können. Die abben Knollen werden grob gesäubert und dann ebenfalls erstmal irgendwo getrocknet.

Zwiebelernte

Weil heute Wurzeltag ist und weil ich dringend noch ne Vorzuchtpalette ausgesäter Gemüsezwiebeln der Sorte Ailsa Craig unterbringen muss, will ich im Freilandtomatenbeet einen Teil der im Herbst gesteckten Zwiebeln ernten. Die wären jetzt sowieso bald dran, also los.

Das ist übrigens mit Abstand meine bisher beste Zwiebelsaison. Klar, ich hatte bisher auch noch nie dermaßen viele gesteckt, aber die sind richtig, richtig gut geworden. Jetzt muss ich die nur noch so lagern, dass die mir nicht weg gammeln. Da hab ich ja schon einiges Gemüse auf dem Gewissen… die dreiviertelste Kürbisernte letztes Jahr: Vergammelt, weil ich die in der kleinen Erdmiete gelagert hatte. Dabei ist Kürbis gar kein Wurzelgemüse. Dann der Knobi, an dem ich im Frühjahr ne Blattlausinvasion übersehen hatte. Und die Kartoffeln, die in der Speisekammer zu warm gelagert waren und dann um den Jahreswechsel rum viiiel zu früh keimten. Die hätten uns noch bis in den Mai gereicht, bei unserem Verbrauch. Wenigstens hatte ich genügend Saatkartoffeln dieses Jahr. Hmpf.

Das mit den Zwiebeln muss dieses Jahr klappen! Über Tips bin ich dankbar, also gern kommentieren. Und wenn ich was Nützliches recherchiere, kommt das ins Blog.

Guckt mal, wieviel ich auf einem halben Quadratmeter ernten konnte:

Die wären bestimmt noch größer geworden, aber die wohnungssuchenden Ailsa Craigs sind Gemüsezwiebeln, die bis zu 1 kg schwer werden können – und ich bin sooo neugierig ob ich das hinbekomme. Da nirgendwo mehr Platz ist, müssen die Herbstzwiebeln jetzt also raus. Nur soviele, dass ich die Ailsa’s unterbekomme.

So, ne halbe Anzuchtplatte bekomme ich hier unter. Also muss ein weiterer halber m² geerntet werden.

Am Ende des Tages sah’s dann so hier aus. Mann bin ich stolz! (c:

Aber Daniel, wat willze denn mit sovielen Zwiebeln???

Tja, äh… nen großen Teil davon natürlich lagern, sodass wir damit über den Winter und idealerweise bis zur nächsten Saison hinkommen.

Aber.

Ich will schon lange mal Zwiebeln sauer einlegen. Da gibt’s ja haufenweise Rezepte… mal sehn wieviele davon wir ausprobieren, und welche uns dann schmecken! Die erste Variante die ich probieren will, ist diese hier, auch wenn ich keine Roten Zwiebeln hab. Mach ja nüscht.

Dafür brauch ich aber erstmal nen vernünftigen Einkochautomat. Sowas will ich eh schon länger, und jetzt bin ich ausreichend getriggert. (c:

Update 19.6.22: Hängt sie alle auf!

Nein, der Brumme übt sich nicht in Volks- oder sonstiger Verhetzung. Er erliegt nur wiedermal der Versuchung und muss ein billiges Flachwitzwortspiel bringen. Sorry for that.

Kurz gesagt hab ich Zwiebeln und Knoblauchse gebündelt, dann grob gereinigt (also das lose verdorrte Laub abgestriffelt – Achtung, macht das bitte nur mit stabilen Gartenhandschuhen, der trockene Knoblauch-Lauch ist wie Schneidegras!), dannzusammengebunden und unter dem Gartenhausdach aufgehängt.

Dort pfeift ordentlich der Wind durch und es ist trocken. Kalt muss es übrigens nicht sein, denn die Zwiebeln gehen nicht etwa in einen Kälte-, sondern in einen Trockenschlaf. Hab ich bei SelfBio gelernt.

Was ich dort auch gelernt habe: Ich hab die Zwiebeln zu früh geerntet, jedenfalls wenn ich die länger lagern wöllte. Dafür muss das Laub deutlich trockener sein – sieht man gut im eben verlinkten Video. Na gut, dann werden das eben die Zwiebeln, de wir jetze im Sommer vertun. Ist auch OK.

Tip: Wenn ihr die Bündel abwechselnd auf unterschiedliche Höhen hängt, spart ihr Platz in der Länge. Das Stückel Restdraht war nicht länger, daher spielte das bei mir diesmal durchaus ne Rolle.

2 responses to “Zwiebeln und Knoblauch ernten”

  1. Claudia sagt:

    Ich wundere mich etwas, die Zwiebeln haben ja noch grüne Stiele. Ich zweifle ob man die lagern kann. Soweit ich weiß müsste für Lagerfähigkeit das Laub abgestorben sein. Bin auf weitere Berichte gespannt

    • Der Brumme sagt:

      Du wunderst dich zu Recht. (c;

      Hab heute auch nochmal im Video von SelfBio (im Update verlinkt) bestätigt bekommen, dass das Laub welker sein sollte als meins. Ich brauchte halt dringend den Platz im Beet für die Gemüsezwiebeln, daher mussten die im Herbst gesteckten auf 1 m² eben schon eher raus. Die jetzt geernteten sollen jetzt erstmal einigermaßen abtrocknen (daher unter’m Dach aufgehängt) und dann werden die nach und nach verbraucht. Wir sind drei Familien hier, also ist das ne realistische Herausforderung.

      Außerdem will ich Zwiebeln einlegen, aktuell bin ich noch am Rezepte-Sammeln und gucken, welchen Einkochautomat wir uns zulegen. Den kann man ja auch für andere Sachen als Zwiebel-Einlegen verwenden… Glühwein zum Beispiel. (c:

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