Mitte Juli – Zeit für’s Ernten meines Lieblingsgemüses!
Na gut, sagen wir, Zwiebeln sind in der Top Drei, gemeinsam mit Tomaten und Bohnen. Und wenn ich jetzt weiter drüber nachdenke, fallen mir garantiert noch anderen Lieblingsgemüse ein, also lasse ich das und komme gleich zum Punkt.
TL;DR:
Ewiges Angeteaser und Abschweifen im Artikel – das Titelfoto sagt eigentlich alles: Die Ernte war saugut, das machen wir wieder so. (c;
Rückblick: Herbst & Winter
…als ob ich jemals direkt zum Punkt kommen täte! Aber hey, ich vermute dass sich nicht mal die treuesten Stammleser an das Ausgangsposting vom letzten Herbst erinnern, also hier direkt nochmal der Beginn der zwiebeligen Erfolgsstory.
Anfang Herbst 2023 hatte ich Steckzwiebeln der Sorte Radar ins abgeerntete Tomatenbeet gesteckt und ungeschützt durch den Winter gebracht. Hier, das Beet oben rechts im Bild:
Mir fällt gerade auf: Die Perspektive täuscht hier gewaltig, das Beet ist 1m breit und ca. 4m lang.
Rückblick: Frühjahr & Frühsommer
Hier nochmal das Beet im Mai, da war der Lauch am schönsten und wir haben regelmäßig bissel was davon in die Küche getragen. Aber immer nur einen Stängel von jeder Zwiebel, damit einzelne Pflanzen nicht zu sehr geschwächt werden.
Damals im Mai schrieb ich:
„Ein weiteres Beispiel für Gärtnern (fast) ohne Arbeit sind Zwiebeln. Ich bin ein großer Zwiebelfan, daher hatte ich im Herbst wieder in eines der gerodeten Tomatenbeete ganze Heerscharen an Steckzwiebeln gepflanzt.
Auch hier passt das zeitlich sehr gut: Jetzt runden die sich langsam, und wenn ich kommende Woche hier die noch relativ kleinen Tomaten dazwischen pflanze, müssen nur einige wenige Zwiebeln weichen. Der Rest kann erstmal weiter wachsen – die Tomaten strecken sich dann und wachsen über die Zwiebeln drüber. Beide kommen sich also nicht bzw. kaum ins Gehege.
Übrigens: Ich war dieses Jahr mit meiner Tomatenaussaat um 3-4 Wochen hinterher, aus Gründen. Das hat jetzt aber unerwartete Vorteile: Damit spare ich mir aber nicht nur eine Runde Größertopfen (das war die letzten Jahre eine wahnsinnige Arbeit, siehe hier), sondern kann die Tomaten beim Rauspflanzen (siehe hier: 2021, 2022 und 2023) auch viel leichter zwischen solche dichten Zwiebelreihen setzen. Macht das mal mit Pflanzen, die einen knappen halben Meter hoch sind und in Fünflitereimern stehen…
Lesson learned: Tomaten lieber etwas später säen, das spart viel Arbeit!“
Quelle: https://blog.derbrumme.de/gartenrundgang-mai-2024/
Jetzt nach der Ernte kann ich definitiv sagen: Ich würde die auch wieder so dicht wie 2023 pflanzen, das hat sich bewährt.
Brummsche Abschweifung: Tomatentiming
Übrigens würde ich auch den tendenziell späteren Start bei den Tomaten so machen. Vielleicht ernte ich dadurch 1-2 Wochen später, aber das Rauspflanzen ist um soooo vieles einfacher, wenn man nicht alle 100 Jungpflanzen in Fünflitereimern stehen hat, sondern nur in Konservendosen! Den Rückstand holen sie zwar nicht komplett auf, aber die Arbeitsersparnis ist es mir definitiv wert.
Außerdem sollte man so ein Experiment natürlich nicht nur ein einziges Jahr machen, sondern mehrere Jahre hintereinander, um zu sehen, wie das in Jahren funktioniert, die wettertechnisch unterschiedlich sind. Der 2024er Frühsommer ist ja bekanntlich ziemlich nass und eher kühl gewesen, wobei wir hier in Chemnitz/Sachsen noch einigermaßen glimpflich davon gekommen sind, ich kann nicht allzu viel klagen. Außer über die Schnecken. Die sind dieses Jahr eine absolute Vollkatastrophe, wie scheinbar überall.
Aber zurück zum Thema.
Zwiebelernte for teh win!
Das obige Foto ist jetzt schon wieder 6 Wochen her – in der Wachstumssaison eine kleine Ewigkeit. Das Beet sieht komplett anders aus als Mitte Mai:
Die Tomaten haben das gemeinsame Beet endgültig übernommen, die Zwiebeln haben keinen grünen Lauch mehr. Der ist entweder vertrocknet oder wurde – dieses Jahr leider extrem oft – von den Schnecken versnackt. Die Biester stehen nämlich auf Zwiebellauch, habe ich merken müssen. :c(
Aber selbst mit Zwiebellauch bekämen sie kaum noch Licht, dafür sind die Tomaten einfach zu dicht gewuchert. Was definitiv an mir liegt, denn ich habe das Ausgeizen die letzten beiden Wochen etwas (sehr) vernachlässigt. Während der heutigen Ausgeiz-Session sah es im Unterholz des Beetes so aus:
Was ich spannend fand: Ich hatte zwei „Doppelzwiebeln“, wo aus einer Steckzwiebel zwei Pflanzen wuchsen, direkt nebeneinander und fest miteinander verwachsen. Vermutlich waren die in der Zwiebelschale schon geteilt, was man von Außen nicht sehen kann.
Beide Doppelzwiebeln gehörten zu den größten ihrer Art. Ob das nun Zufall ist oder ob da was Gärtnerrelevantes dahinter steckt… keine Ahnung. Ich werde zukünftig natürlich nicht alle Zwiebeln dicht an dicht setzen. Aber spannend isses definitiv.
Jetzt aber: Raus mit den Zwiebeln!
Für’s Protokoll und alle, die das nicht zeitnah lesen: Heute ist der 14.Juli, laut Gartenkalender ein Wurzeltag – also ideal um Wurzelgemüse zu ernten, denn dann halten die länger. Außerdem bewirkt die Nässe und überdurchschnittliche Kühle der letzten Wochen, dass einige Zwiebeln zu faulen beginnen. Und bevor die Verluste noch mehr werden, hole ich sie heute spontan raus, nachdem ich die Tomaten ausgegeizt und untenrum entlaubt habe.
Beides hätte ich übriens schon viel eher und disziplinierter tun sollen – ich komme durch den grünen Dschungel kaum mehr durch und habe am Ende einen sehr großen, festgetrampelten Eimer mit Tomatengrün. Damit setze ich die zweite Tomatenjauche des Jahres an, mit der ich in …sagen wir 4-6 Wochen (?) dann düngen kann. Die Tomaten sollten dann mitten in der Erntephase sein und freuen sich über die Nährstoffe.
So hier jetzt aber, guckt mal: Ein voller 60×40 Eurobehälter, und richtig schön große Knollen – ich bin sowas von begeistert! (c:
Ehrlich, so ne gute Zwiebelernte hatte ich echt noch nie. Und dabei haben wir vier und meine Eltern schon seit einem reichlichen Monat den Eigenbedarf für die Küche aus diesem Beet gedeckt und regelmäßig Zwiebeln in die Küchen getragen. Ich schätze, dass man da locker nochmal ne halbe Kiste gedanklich drauf rechnen kann.
Und nu? Lagern, aber richtig!
So, jetzt muss ich die nur noch so lagern, dass sie möglichst lange halten… Tipps sind da gern willkommen! Ich werde mich bei Gelegenheit nochmal belesen und euch meine Erkenntnisse dann hier reinstellen.