Zwanzicheinundzwanzich, vierter Advent

Das Adventsgedicht fällt heute sehr kurz aus. Dafür gibt’s ein Artikelchen über ein Weihnachtsdekostück: Ich recycle heute mal etwas aus dem letzten Jahr. Damals hatte ich noch kein blog, daher wurde das nur im Gesichtsbuch gepostet, und so isses zumindest hier keine Wiederholung.

Happy vierten Advent, y’all! (c:

Der alte Schneemann musste gehn,

der Neue der ist viel mehr …scheen?

Na gut, ein Dichter wird aus mir heute nicht mehr. Aber Schneemänner, die kann ich gut! (c:

Ich hab vor ca. drei Jahren so ein Schneemannbild nach einem im Netz gefundenen Motiv gemalt, und einige der Sterne mit LEDs illuminiert. Also Löcher durch die Bretter gebohrt und von hinten ne LED-Kette durchgesteckt, die ich mit einer Zeitschaltuhr versehen habe. Ein Brett als Dach drüber, damit keine Feuchtigkeit auf die Elektrik suppt, und schon isses outdoortauglich.

Das Ganze stand dann ein paar Winterwochen lang im Garten und machte ein schönes Leucht.

Aber.

Der Schneemann hat mir damals schon „nur so mittelgut“ gefallen. Der sah aus als hätte ihn ein Kindergartenkind gemalt. Mit verbundenen Augen. Nach zwei Tassen Erwachsenenglühwein. Während eines Erdbebens. Also kurz: Der gehörte in die Kategorie „nich schön, aber meins.“ Heute (21.12.2020) hats mich final gerappelt und ich hab dem Guten ein komplettes Makeover verpasst. (c:

So, hier. Die Jugendsünde. Gut, ich könnte euch jetzt noch ein Foto zeigen wie der leuchten tut, aber viel besser wirds auch dann nicht.

Blick hinter die Kulissen. Holzmäßig sehr, ähm, rustikal und vermutlich gruselts da jeden Elektriker, aber hey, bei mir hats drei Winter überstanden.

Weißt du wieviel Sternlein ste-he-hen…?
Ja, weiß ich. Fuffzich verf…öhnte Sterne! Alder, was hab ich mir damals nur dabei gedacht. Die LEDs sind ja nicht nur durchgesteckt, sondern solide mit Heißleim fixiert. Also fünfzig Sterne mit klitzekleinen Tape-Schnipseln ab-tapen. Dauerte ewig, und in der Werkstatt war’s echt kalt. Hätte ich den neuen Infrarotheizer nicht, hätte ich das im Haus machen müssen. Aber selbst mit Heizer sind mir fast die Hände erfroren.

Einmal komplett neu machen, bittedanke!

Komplett mit Weiß grundiert. Auch wenn danach alles wieder übermalt wird. Ein bisschen leid at’s mir schon, aber ich wollte unbedingt ne weiße Leinwand haben.

Grob überlegt wo die Schneemannkugeln hinkommen, und ein paar zarte Schatten-Akzente gesetzt. Bei Planeten und Weihnachtsbaumkugeln* war das relativ einfach, aber bei Schnee…? Keine Ahnung ob das am Schluss noch nach Schatten aussieht, bzw. überhaupt noch dreidimensional. Hätte ich online recherchieren können, aber ich will jetze nich unterbrechen. Das muss jetzt einfach ma so gehen!

* Ich hatte vor dem Makeover mit spray paint space art experimentiert (also Weltraumbilder gegraffittiet) und dort in kurzer Zeit ein paar einfache Grundtechniken gelernt, was immer sehr motivierend ist. Später hab ich das Erlernte dann auf Weihnachtsbaumkugeln angewendet.

Ein paar Minuten später. Wie Space Art geht, hab ich ja nu schon mehrfach, langanhaltend und ausdauern gezeigt.*

In Kürze: Die Bereiche der Kugeln werden mit Schablonen abgedeckt, dann wird alles ringsrum schwarz gesprayed und mit Türkis- und Blautönen die Nebel bzw. Nordlicher gemacht. Die werden „nass in nass“ gesprüht, also am besten gleichzeitig mit dem Schwarz. Man steht also mit Schwarz in der linken Hand und Blau in der rechten Hand da und sprüht das mehr oder weniger parallel – auf die Art gibt es keine harten Farbgrenzen, sondern die Blautöne verlaufen mit dem Schwarz und man bekommt schöne weiche Farbübergänge. Einfach zu lernende Technik, wahnsinnig toller Effekt.

Der Weihnachtsmann vorm Mond ist mit einer gekauften Schablone gemacht. Für die Sternschnuppen gibt’s nen ganz einfachen Trick (so oder so).

* Nicht hier im blog, jedenfalls noch nicht. Irgendwann berichte ich mal von meinen Graffitti-Abenteuern. But today is not that day. (c;

Und: Ja, das mit den geratenen Schatten auf den Schneekugeln hat ganz gut geklappt. Puh!

Jetzt wirds tricky. Der alte Schneemann sah ja (unter anderem) deshalb so schlecht aus, weil ich Augen, Nase, Knöpfe und den Arm nicht perspektivisch korrekt gesetzt hatte. Deshalb hatte der keine Tiefe und wirkte „somehow off„. Die falschen Größen der Schneekugeln waren natürlich auch nicht hilfreich.

Und bevor ich jetzt denselben Fehler wie damals wiederhole und einfach drauflos male, hab ich mir erstmal aus Pappe die einzelnen Elemente ganz grob ausgeschnitten und die Platzierung ausprobiert, bis es halbwegs passte. Das hat über ne halbe Stunde gedauert!

Aber es lohnt sich. Wenn man noch keine Erfahrung hat, kann man halt entweder drauflos arbeiten und hoffen und dann entweder Glück haben – oder aus seinen Fehlern lernen. [Strg + Z] geht in der Realität ja leider nicht… Oder man findet nen Weg, wie man rumprobieren kann, ohne gleich alles zu versauen.

Na bitte, geht doch! (c:

Dasselbe Spiel mit dem Arm. Nach 20 min (!) Probiererei sah’s dann halbwegs OK aus.

…jep, passt. An dieser Stelle fiel mir ein Stein vom Herzen, denn ich hatte vorher absolut keine Ahnung, wie genau ich diese Fehler des ersten Schneemanns korrigieren sollte.

Soweit so gut. Ich hab das Ganze mit Acryllack versiegelt und ne Nacht trocknen lassen. Am nächsten Morgen dann noch die LEDs vom Tape befreit.

Und hier ist Snow Man Mark 2: Live, in Farbe und mit Leucht! (c:

Vor fast genau einem Jahr war das… Wie die Zeit vergeht. Und – zack! – wieder ein Euro für’s Phrasenschwein. (c;

Jetzt steht er im Garten, diente heute als Kullisse für den ersten geernteten Wirsing …und sieht ob des Schneemangels ringsrum irgendwie jahreszeitlich deplatziert aus. Aber ich bin ja Optimist hoffe auf Schnee bis Heiligabend.

Wünsche euch allen einen schönen Vierten Advent!

One response to “Zwanzicheinundzwanzich, vierter Advent”

  1. […] da steht jetzt wieder der brummsche Leuchte-Schneemann, aber das meine ich gar nicht. Ich meine das ganze Weidenlaub, dass aus dem Schnee rausgetaut ist. […]

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