Winterpause im Garten

Kurzes Update aus dem brummschen Reich. Kein richtiger roter Faden, keine weltbewegenden Erkenntnisse. Ein paar Anregungen sind immerhin dabei, was man jetzt oder demnächst tun könnte. Der Rest ist nur für digitale Gartenvoyeure interessant. You have been warned. (c:

Letzten Samstag (8.1.) früh, der Blick ausm Schlafzimmer: Geschlossene Schneedecke?!¿? Woah!

Mustergültiger Winter. So muss das!

Der Tag ging dann auch so mustergültig winterlich weiter, bspw. mit leckerem Backofengemüse. Süßkartoffeln (ausm Laden) und Kürbis ausm Garten, dazu etwas Feta und Rosmarin drübergekrümelt sowie ordentlich Salz und etwas Pfeffer. Supereinfach, schnell gemacht, unendlich lecker, problemlos hochskalierbar – ein Blech für vier Personen, und in den Ofen passen bekanntlich mehrere Bleche. Dazu nen Tzatziki oder Kräuterquark. Ihr werdet’s lieben. Und wehe wenn nicht. (c;

Dem Federvieh geht’s blendend. Hier ein Bild vom abendlichen Kontrollgang. Die Damen gehen ja immer in den Stall, wenn’s dämmert, und das heißt dass man jetzt Anfang Januar so gegen vier gucken geht, ob alle drinne sind.

Der Winter ist dann auch die Zeit, in der unser Fellkind wieder ganz besonders gern drin ist. Die warme Ofenbank wird zum Lieblingsplatz. Ihr solltet mal den Blick sehen, wenn die Stelle besetzt ist, zum Beispiel weil sich ein Zweibeiner erdreistet, dort Platz zu nehmen. Wenn Blicke töten könnten, wäre das Brummsche Anwesen längst entvölkert!

Apropos Entvölkern: Wir haben wieder ein paar Trauermücken in den Blumentöpfen und damit durchs Haus schwirren. Der Nervfaktor ist zwar nur mittelschlimm, aber demnächst startet die Vorzuchtsaison. Also eigentlich jetzt – die neu erdachten und gemachten brummschen Anzuchtwände römisch I, II und III stehen bereit, ebenso der Vertikalanzuchtlichtoptimierer. Habt ihr ja sicherlich gelesen.

Der erste Schwung Paprika ist erfolgreich ausgesät. Wobei – ums ganz genau nehmen: Der Erste Schwung wurde zu Weihnachten gesät und scheint ein „Satz mit X“ geworden zu sein, denn da guckt noch nüscht raus, aber die zweiten Paprika sind immerhin schon aufgegangen und machen einen sehr munteren Eindruck. Zwar sind bisher nur 4 von 10 Samen bisher aufgegangen, aber ich will 2022 ja mehrere Sorten ausprobieren, und wenn die viere hier durchkämen, wäre das OK. Im Gartenhaus überwintern außerdem ein paar Paprika dieser Sorte („King of the North“), wobei ich nicht weiß ob die durchkommen, ich probiere mich das erste Mal am Überwintern…

Der vor genau einer Woche (also am 9.1.) gesäte Salat Baquieu macht sich auch ganz gut:

Den grünen Knirpsen kann man täglich beim Wachsen zugucken, und das machen wir auch – schließlich steht der im WoZi und wir haben den gut im Blick. Eben hat der große Gartenzwerg nach einem Blick in den Thunschen Pflanzkalender den Wunsch verkündet, übermorgen (Blatt-Tag + Pflanzzeit) eigenen Salat säen zu wollen. Parenting, done right! (c:

Aber zurück zum Entvölkern: Ich möchte die Trauermücken jetzt loswerden, damit nich während der Vorzucht deren Larven unsere grünen Babies belästigen. Also habsch mir erstmalig Nematoden bestellt. Ne kleine Packung mit „nur“ drei Millionen. Habt ihr schonmal drei Millionen von irgendwas bestellt? Ich nicht. Komisches Gefühl… (c;

Sorry für das unscharfe Foto… Jedenfalls sollen die 3 Mio für 6 m² reichen – soviel hab ich nie und nimmer im Haus. Blöderweise sollte man die Lieferung auch gleich aufbrauchen, also muss das irgendwie sinnvoll vertan werden. Für den Outdooreinsatz isses jetze definitiv zu kalt (8°-23° Bodentemperatur brauchen die).

Also hab ich erstmal alles vorbereitet, das irgendwie in nem Topf im Haus steht. Inklusive der Petersilie, die am Nordfenster in der Küche rumdümpelt und schon lange mal ein bisschen Gärtnerliebe verdient hätte. Alles vertrocknete rausgenommen und anschließend nematodisiert.

So’n einzelner Topf bringt mich jetzt natürlich noch nicht wirklich näher an 6 m² ran…

Aber!

Wenn demnächst wieder Anzuchterde benötigt wird, könnte man dann nicht jetzt schon, sollte man dann nicht… warum eigentlich nicht?

Also drei Eurobehälter geschnappt, Komposterde gesiebt und nematodisiert. Hurra – jetzt kann ich mir das Dämpfen sparen, hoffentlich. Dem stehe ich ja sowieso skeptisch gegenüber, denn das tötet ja nicht nur die Trauermückenlarven, sondern auch sonst das ganze Bodenleben. Die Nematoden dagegen stürzen sich laut Beschreibung wohl nur auf die Larven der Trauermücken. Steht jedenfalls so da…

Frisch gesiebte Erde – ich liebe diesen Anblick!

Wer auf Kompost steht: Hier ein Wallpaper. Bittedanke. (c:

Und so habsch jetzt schöne Stapel-Erde im Hauswirtschaftsraum, genug für den ersten Anzuchtschwung demnächst. Ich hoffe dass die nicht schimmelt, aber das wird sich wohl kaum vermeiden lassen – die Sporen haste immer und überall in der Luft. Die neulich versuchsweise im Backofen sterilisierte Erde hat auch wenige Tage später einen Flaum bekommen. Kriegste nicht weg das Zeuch, scheint mir.

…und sonst so?

In den Hochbeeten stehen noch die Winterrüben (die Sorte „Blauer Herbst und Winter„). Die sehen aus wie ne Mischung aus Radieschen und Möhren, sind höllescharf – und total lecker. Die wurden als Folgekultur nach der Kartoffelernte gesät und sind total problemlos. Kann ich also empfehlen.

Daneben stehen noch drei Wirsingse. Die wachsen eher nur so mittelgut, aber auch die wurden ja erst nach der Kartoffelernte gesetzt. Vielleicht fehlte denen einfach die Zeit, die wachsen ja ein bisschen langsamer. Allemal besser als wie wenn das Beet leerstehen würde.

Was hier so malerisch aussieht, ist eigentlich ein Ernte-Fail: Diese Tomaten kannste nicht mehr essen, die haben wir schlicht vergessen abzunehmen. Schade. Tomaten sind übrigens selbstvertäglich, das heißt mann muss nicht jährlich die Erde wechseln. Auch bei Krautfäule nicht, denn wie Erreger überleben nur in den Pflanzen. Googelt das mal.

Und so sieht das brummsche Gemüsebeet gerade aus. Kein schöner Anblick. Vermutlich hätte ich für den Winter mehr mulchen können, beispielsweise. Aber im Herbst und Winter war bei mir irgendwie die Luft raus und vor allem keine Zeit, hauptsächlich weil ich ab Ende September am Best of Wurzelwerk 2021 Ebook gearbeitet habe und dadurch den Garten nicht so diszipliniert wie sonst (auch nicht *g*) beackert hatte.

Hier standen jeweils 2-3 Dutzend Zierkohlse und Abessinischer Kohl, auf jeder Hälfte eine Sorte. Auch erst im Herbst reingesetzt, Anfang Oktober war das. War wohl zu spät, schade. Außerdem haben sich die Schnecken darüber hergemacht. Ich lass‘ die jetzt stehen und gucke mal wie die sich im Frühjahr machen. Nen ordentlichen Wachstumsvorsprung hammse ja.

Der Wirsing hier ist zur selben Zeit wie der von weiter oben gesät und gepflanzt worden, und der hat sich deutlich besser entwickelt. Die Erde in dem Beet ist neu gewesen, außerdem gab’s hier deutlich weniger Schneckenbefall, warum auch immer. Das kleine grüne Gekröse dazwischen ist Feldsalat, das war ein sehr erfolgreiches Experiment: Die beiden harmonieren wunderbar, und der Feldsalat ist wunderbar darin, die Zwischenräume zu schließen, sodass man keine nackte Erde hat. Werd‘ ich definitiv wieder so machen!

Man glaubt es kaum: Es gibt tatsächlich ne Jahreszeit, in der Mangold nicht schön aussieht! Die braunen vertrockneten Stängel hab ich bisher liegen lassen, was wohl ein Fehler sein wird…

…denn die kleinen Knubbel, die ihr an den Stängeln überall seht, sind die Samen. Ich weiß also jetzt schon genau, was dort im Frühjahr massenhaft sprießen wird und sich einen shice um meine geplante Fruchtfolge kümmern wird… Also wird’s leckeren Babymangold geben. Im Smoothie macht der sich sehr gut, oder wenn man ein bisschen länger wartet, angebraten aus der Pfanne.

Der Feldsalat hat sich auch fleißig ausgesät. Da war ich wohl bei der Samenernte im Juni etwas zu spät…

Ein Blick auf die Kinderbeete. Die sehen gerade ähnlich aus wie Papas Gartenreich. Nein halt – die sind genau genommen ja sogar gemulcht, denn da liegt das Herbstlaub der Weiden drin. Also sind die in nem besseren Zustand als meine Beete. (c:

Überhaupt, die beiden Gartenzwerge haben’s drauf! Gestern hammse Plätzchen gebacken, weitgehend selbstständig mit nur wenig elterlicher Unterstützung. Das Ergebnis ist zwar ein wenig breit gelaufen, kann sich aber absolut sehen – und schmecken – lassen! (c:

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