Tomaten hochbinden für Fortgeschrittene

Tomaten musste stützen. Kannste jeden fragen.

Aber.

Da gibt’s ja nu mehr als wie nur eine Möglichkeit, wie man das macht… Heute hab ich mein Hochbinde-Game upgelevelt. Und zeig euch hier, wie, was, wo und warum.

Die Tomaten auf der Terrasse stehen ja bei mir seit ein paar Jahren in Maurerkübeln. Da kannste nich so ohne Weiteres Spiral- oder sonstige Stäbe verwenden, denn die Erde in den Kübeln ist dafür viel zu locker. Dickere Stäbe gehen, also hab ich anfangs Haselnussruten oder Bambusstäbe verwendet, teilweise auch Tomatenstäbe. Optisch nur so mittelgut, und auch vong Stabilität her gab’s Optimierungspotenzial.

Hier noch ein ganz altes Foto aus 2019, da hatte ich die Kübel noch nicht. Die Pflanzsäcke sind natürlich nochmal ne Nummer wabbeliger, die Stäbe hielten also noch schlechter:

Letztes Jahr im Juni hatte ich das dann geupgradet (oder upgegradet?). Genauer: Ich hatte mir unter meinem Dachvorstand einen Draht gespannt, von dem ich Schnüre nach unten zog, die ich an ca. 30 cm langen, in die Kübelerde gekloppten Aststücken festband. Um diese Schnüren/Bindfäden hatte ich dann die Tomaten drumgewickelt.

Das ganze sah so aus (optisch recht unauffällig, solange es bewachsen ist), und hier könnt ihr’s en Detail nachlesen.

Im oben verlinkten Artikel hab ich Schnüre und Draht farbig markiert, weil man’s auf dem Foto schlecht sieht, da in der späte Dämmerung Mitte Juni geknipst.

Hier noch’n Foto vom Carport, wo ich die Gurken damit hochgeleitet hatte:

Das war ein Fortschritt, denn so hatte ich 90% der Stäbe wegbekommen und die Schnüre waren deutlich stabiler. Schön allerdings immer noch nicht.

…oh, und: Nachdem die Tomaten im Herbst abgeerntet waren, hingen die Schnüre weiterhin rum, weil ich zu faul war, die oben abzuschneiden. Den ganzen Winter & den halben Frühling durch. Sah echt Kacke aus. Aber es gibt halt so Sachen, die stören einen zwar, aber man hat irgendwie immer was wichtigeres zu tun… ihr kennt das.

Die Bindfäden hatte einen weiteren wichtigen Nachteil: Sie waren zwar stabil genug, aber eben auch recht dünn und haben die Stiele der Tomatenpflanzen verletzt. Ignoriert die aufgeplatzten Tomaten auf dem Beispielfoto, aber guckt mal, wie arg der Faden in den Stiel einschneidet. Unschön.

Die abgeschabte Tomatenhaut verschorfte zwar immer wieder, das ist aber trotzdem jedes Mal Stress für die Pflanzen und vermutlich ein Einfallstor für Pilze und andere Krankheitserreger. Nicht gut also.

Daher habsch den Bindfaden dieses Jahr durch dickere Nylonschnur ersetzt. Findet ihr beim Onlineauktionshaus eures Vertrauens in vielfacher Ausführung.

Die Schnur ist weich, aber irre stabil, außerdem UV-beständig uuuund: Das dunkle Olivgrün guckt sich wunderbar weg. Also ne Verbesserung auf allen Levels.

Die abgeschnittenen Enden…

…werden kurz mit nem Feuerzeug verschmolzen, damit sie nicht wieder aufdröseln:

Nur eine Sache hat mir immer noch nicht gefallen: Die Pflöcke, die ich in die Kübelerde kloppen muss, an denen dann die Schnüre festgebunden werden. Die sind Mist, denn manchmal ist die Erde selbst für so nen dicken Pflock zu locker. Also habsch mit der Bohrmaschine Löcher in den Kübelrand gebohrt und die Schnur dort durchgeführt.

Tja, aber wie jetzt dort festmachen…?

Einfach die Schnur von unten wieder hoch holen und mit der nach oben gespannten Schnur verknoten gefiel mir nicht, denn dann würde sie am Kübelrand schaben und irgendwann durchscheuern. Also musste ne andere Lösung her, sowas wie’n Splint oder so, der verhindert, dass die Schnur wieder durch’s Loch rutscht. Dicke Knoten unten rein täten auch gehen, aber die Schnüre sind recht straff gespannt, und wenn da jetzt ’n knappes halbes Jahr lang Spannung druff ist, zieht’s die Knoten vielleicht irgendwann doch wieder durch das Loch.

Die Lösung: Ich hab untenrum ne Mutter festgeknotet, die definitiv nicht durch die Löcher im Kübelrand passt.

Ihr bohrt euch also an den jeweils passenden Stellen Löcher in die Kübelränder und fädelt die Schnur durch…

…die dann nach oben unter den Dachvorsprung geführt und dort befestigt wird:

Wenn eure Tomaten nächstes Jahr leicht anders stehen, dann macht ihr euch halt ein weiteres Loch 10 cm weiter drüben. Dem Kübelrand macht das nix aus.

So, und jetzt guckt mal, wie unauffällig das ist:

Selbst von der Seite siehste die fast nicht, denn das Dunkelgrün verschwimmt vor dem Hintergrund der Hecke:

Bedeutet: Ich kann die theoretisch jetzt im Winter hängen lassen, ohne Augenkrebs zu bekommen. Mal sehn wie gut die sich dieses Jahr bewähren. Ich werde berichten. (c;

3 responses to “Tomaten hochbinden für Fortgeschrittene”

  1. Claudia sagt:

    Hallo, das ist ja mal eine gute Idee. Wie „dick“ ist denn diese Schnur, vom Bild her meine ich das sind 8-10mm? Gefällt mir, bin nur wg. der Seilstärke etwas unsicher.

    • Der Brumme sagt:

      Hi Claudia,

      die Schnur ist nur 3 mm stark, aber das reicht locker. Mehr wäre wirklich übertrieben, es sei denn deine Ambitionen in Sachen Tomatengewicht sind way over mine. (c;
      Aber ich denke, dass die Schnur rein vom Gewicht her sogar gut tragende Kürbisspflanzen aushalten würde.

  2. […] nach oben zum Dachüberhang gezogen und die Tomatenstäbe überflüssig gemacht. Im Detail hier nachzulesen. Die Pflanzen werden übrigens mit Klett-Kabelbindern an den Schnüren befestigt […]

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