Testen und Tröten

Hier gibt es nichts zu sehen, gehen Sie weiter…

Ich experimentiere gerade ein bissl rum, genauer: Ich möchte meinen Mastodon*-Account und das Blog miteinander verbinden, sodass meine Tröties** in ihrer timeline sehen, wenn ich hier was gebloggt habe. Sowas kann man irgendwie automatisieren, sodass ich nicht nach jedem Blogbeitrag extra einen Tröt absetzen muss.

* Mastodon ist die gute, weil dezentrale und open source-ige Version von twitter.
** auf Mastodon wird nicht getwittert, sondern getrötet. Tröties sind andere Mastodon User, „meine“ Tröties sind diejenigen, die mir folgen.

Das Ganze ist für nur so mittel-web-affine Menschen wie mich allerdings kein Automatismus, ich brauche für sowas etwas länger als der durchschnittliche IT’ler mit bits im Blut und html im Hirn.

Erster Versuch

ActivityPub bot sich bei der Suche nach Mastodon-Plugins für WordPress als erster Kandidat an. Zwar war es das Plugin mit den meisten Benutzern, aber spannenderweise waren das nur so „+1000“ Leute – richtig bekannte WordPress Plugins haben manchmal Millionen aktiver Nutzer. Ich vermute also mal, dass automatisierte Crosspostings zu Mastodon-Accounts noch gar nicht so üblich sind. Klar, Mastodon hat ja auch erst seit dem späten Herbst 2022 so richtig Zulauf bekommen, nachdem der Herr Musk auf twitter a.k.a. „the birdsite“ begann, Amok zu laufen. Ergo hatten das bis dahin wohl auch noch nicht so viele WordPress-Blogger aufm Schirm und die Nachfrage nach solchen Plugins war überschaubar. Ändert sich gerade…

Na jedenfalls wollte das Plugin nach der Installation nicht tun, wofür es da ist: Es scheiterte an einem Fehler, den ich einfach nicht behoben bekam, geschweige denn richtig verstanden habe. Irgendwas mit nem fehlenden Webfinger, dessen Endpoint unavailable sei… Whatever. Bis dato noch nie was von „webfingern“ gehört… Also rumgegoogelt, noch 2 weitere Plungins nachinstalliert (nodeinfo & webfinger, beide ebenfalls von Matthias Pfefferle, dem ActivityPub-Autor), weil das in Diskussionen anderer User mit demselben Problem erwähnt wurde. Es gibt sogar ne Webseite, wo man testen kann, ob der Webfinger funktioniert. Tat es bei mir leider nie. Mehrere Stunden zunehmend frustrierendes Rumgefrickel brachten keine Lösung, und mir gingen langsam die leise gegrummelten* Flüche aus. Ich sagte ja, ich bin kein IT’ler.

* leise, damit die Kids keine interessanten neuen Vokabeln lernen

Wohlgemerkt: Bitte nicht als Kritik am Autor mißverstehen! Ich bewundere Menschen die nicht nur sowas programmieren können, sondern auch noch bereit sind, das a) kostenlos dem Rest der Menschheit zur Verfügung zu stellen und b) anschließend jahrelang kostenlos den Support für normalsterbliche User wie mich zu machen. Ganz ohne Pathos: Die Welt ist ein besserer Ort durch die Open Source Community.

Zweiter Versuch

Also alle drei Plugins wieder deinstalliert und nochmal bei Null begonnen. Mit der Googlesuche. WordPress listet einige passend aussehende Kandidaten auf. Mastodon Autopost hat die meisten User, die Installation funktionierte aber nicht: Ich kann mir zwar ne Installationsdatei runterladen, wollte das Plugin aber – wie alle meine Plugins – aus dem Dashboard des Blogs installieren. Dort wird das Plugin aber gar nicht erst von WordPress gefunden, warum auch immer. Ich hab nicht rausgefunden, woran’s lag. Inzwischen hatte ich auch keine Nerven mehr, da in die Tiefe zu bohren.

Nennt mich ruhig verwöhnt, aber ich erwarte in der Regel ein gewisses Mindestmaß an Bedienerfreundlichkeit bei technischen Dingen. Ich bin jetzt nicht komplett unbeleckt, wenn’s um technischen Kram geht. Ich nutze Computer seit Anfang der 90er, kann einigermaßen gut in Excel rumspielen und hab heute Vormittag sogar den Uraltlaptop von Kind Eins wieder flott gemacht, indem ich das Windows 7 erfolgreich durch Linux Mint Cinnamon ersetzt habe*.

* Das ist nebenbei bemerkt leichter als man meint – probiert das mal aus! Mehr Linux und weniger Windows ist wie mehr Mastodon und weniger twitter, mehr fediverse und weniger big data: Die Welt wird so vielleicht ein kleines bisschen besser. Oder zumindest ein bisschen langsamer noch schlechter.

Kurz: Ich bin nicht der absolute DAU*, aber irgendwann komme ich dann eben doch an meine persönliche Kompetenzgrenze.

* Dümmster Anzunehmender User

Und hier war’s wiedermal soweit. Vielleicht hätte ich einfach nur noch fümpf Minuten länger rumprobieren müssen, vielleicht lag die Lösung direkt hinter der nächsten Wegkurve. Meine Geduld hat jedenfalls nicht bis um die Kurve rum gereicht, als hab ich selbige gekratzt und die nächste App ausprobiert:

Aller guten Dinge sind drei

Die nächste ausprobierte App war Share on Mastodon, mit 600+ Usern weniger als die bisherigen Kandidaten, und normalerweise verwende ich lieber weitverbreitete Apps, da man hier relativ sicher sein kann, dass die funktionieren. Aber die Anzahl der User hat ja heute nur wenig Aussagekraft gehabt…

Die Installation ging problemlos, auf Anhieb wollte es dann aber doch nicht klappen. Mein Geduldsfaden war, ihr ahnt es, schon relativ fransig, aber es stellte sich raus dass ich nur ein einziges winziges Fehlerchen gemacht hatte: Meine Mastodon-Instanz ist nicht etwa https://troet.cafe/@derbrumme, sondern lediglich https://troet.cafe. Woher ich diese Antwort habe? Rumprobiert und glücklich geraten. Jawoll, manchmal klappt das.

Die Lösung dieser Aufgabe hat mich mehr oder weniger den gesamten Samstagnachmittag gekostet. Zum Abendessen war ich noch frustriert, ne Viertelstunde nach selbigem hatte ich dann die Lösung und war tief erleichtert.

Wenn ich diesen Beitrag jetzt veröffentliche, landet automatisch ein Tröt im Fediverse:

Tadaaaa! (c:

Inzwischen scheint das stabil zu funktionieren. Hoffentlich ist das so ein „fire and forget“ Ding, das man einmal richtig konfiguriert und sich dann nie mehr drum kümmern muss… Jedenfalls bin ich heilfroh dass das jetzt klappt.

Und ja: Klar kann ich auch locker ohne dieses Feature leben. Ich blogge ja nicht täglich und könnte problemlos zu jedem Beitrag händisch einen Tröt absetzen. Aber hey, so isses irgendwie cooler. (c:

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