Stasi-Gärtnern, oder: Anzuchtüberwachung im Zeitraffer

Wie vorgestern gespoilert, hab ich ne Actioncam (keine teure Gopro, sondern ein preiswertes China-Modell, das für meine gelegentlichen Zwecke völlig ausreicht) neben der Anzucht im Hauswirtschaftsraum aufgestellt. Die macht jetzt aller 30 Sekunden ein Bild und dampft damit die ca. 14 Stunden der täglichen Beleuchtung auf anderthalb Minuten ein.

Warum das Ganze?

Erstens, weil ich solche Zeitrafferaufnahmen von wachsendem Grünzeug cool finde.

Zweitens, weil die hier unter Beobachtung stehenden Kürbisse, Zucchini, Gurken und Inkagurken (letztere werden auch „Hörnchenkürbis“ genannt) zu den schnellwachsenden Gemüses gehören und sich da so ne Aktion besonders lohnen sollte.

Drittens, weil die Inkagurke schon in der 2021er Vorzucht durch exzessives Ranken auffiel und ich mir damals vorgenommen hatte, das mal zu filmen. Jetze isses soweit.

Ich werde hier nach und nach ein paar Videos hochladen, der Artikel wird also immer mal wieder geupdatet.

Ich will euch aber auch nicht mit täglichen Updates langweilen. Ich kann von diesem grünen Rumgetanze zwar gar nicht genug kriegen und gucke mir jeden Abend gern an, was tagsüber los war in der Pflanzen-Kita, aber letztlich isses doch immer wieder das Gleiche. Mal sehn ob mir eine halbwegs sinnvolle best-of Auswahl gelingt.

Was seht ihr auf den Filmen?

Ich hab am 13.April von folgenden Sorten je 2 Samen gesät. Die fetten sind die, die vor der Kamera stehen, der Rest steht derzeit auf dem WoZi-Fensterbrett und wächst – zumindest videotechnisch – unüberwacht vor sich hin.

  • Gurke Tanja
  • Freilandgurke Marketmore 76
  • Gurke Vorgebirgstraube
  • Inkagurke
  • Physalis peruviana (Pa 1517-033)
  • Physalis Molly
  • eine Physalis unbekannter Provinienz (Samen kürzlich im Gras vorm Hochbeet aufgesammelt, nachdem die unreifen Früchte den Winter über auf der Wiese lagen)Riesenkürbis Atlantic Giant
  • Melonenkürbis cucubita pepo jaspee de vendee
  • Zucchini Cocozelle von Tripolis.

19.4.: Filmtag 1 – Gurkenfilmchen Nummer eins, oder: Wie alles begann

Das erste Video ist nur halb so lang wie die anderen, weil ich die Kamera erst nachmittags aufgebaut hatte.

Schauen wir doch mal den Jungpflanzen beim Wachsen zu: Gurken, Kürbisse, ein paar Physalis und ne Inkagurke. Das größere Grünzeug im Hintergrund sind Paprika und Chili, in der Vase links am Bildrand steht ein versehentlich abgebrochener Zweig einer überwinterten Phyalis, von dem ich hoffe, dass er Wurzeln bildet. Physailisse kann mann nämlich über Stecklinge vermehren, ähnlich wie Tomaten (shameless self-promotion: guckst du hier und hier).

Dass sich alle Pflanzen zu Beginn des Videos drehen, liegt daran, dass ich die vorm Start einmal alle um 180° gedreht habe, sodass sie weg von der Pflanzlampe zeigten und wir ordentlich Action im Film sehen. Danach sind die alle relativ ruhig… bis auf die Inkagurke. Die hat scheinbar ADHS. Was für ein Zappelphillip! Die tanzt sich förmlich zum Licht. Und die wächst auch weeesentlich schneller als alle anderen.

[Nachtrag] Ich habe nach dem Upload bemerkt, dass die Inkagurke im ersten Video (also diesem hier) noch gar nicht so deutlich aus den übrigen Keimlingen heraussticht. Außerdem kann man die Beschilderung kaum lesen, daher fragt ihr euch vielleicht, welche der Kleinen die Inka ist. Im 2.Video klärt sich diese Frage. (c; [/Nachtrag]

…oh, und: Bittebitte ignoriert das Gewusel der Trauermücken. Das sind gar nicht so viele wie’s scheint – ihr könnt gut und gerne ne Minute dort stehen und bekommt nicht eine einzige zu Gesicht. Das liegt nur am Zeitraffer. Nich dass ihr denkt, der Brumme lebt in ner fliegenverseuchten Bude. Da ich regelmäßig Neemöl ins Gießwasser mache, sollten unterirdisch weniger los sein als obenrum. Theoretisch jedenfalls.

Vielleicht sollte ich die Kleinen täglich drehen, damit die sich mehr bewegen und stabiler wachsen…? Hat damit jemand von euch Erfahrungen oder weiß aus gut unterrichtetet Quelle Genaueres?

22.4.: Filmtag 4 – Gurkenfilmchen, die Fortsetzung

Teil 1 ist vom 19. April, dieses Video hier vom 22. April. Schon erstaunlich, wie die Inkagurke in drei Tagen gewachsen ist!

Ich hoffe, JETZT ist klar, wer die Inkagurke ist. Das war ja im ersten Film noch nicht so deutlich.

[to be continued]

3 responses to “Stasi-Gärtnern, oder: Anzuchtüberwachung im Zeitraffer”

  1. […] inzwischen auch noch ein paar junge Physalis, Gurken, Kürbisse. Habt ihr ja teilweise schon beim Stasigärtnern sehen […]

  2. […] machen… Was heißt könnten? Ich hole die Actioncam, mit der ich vor ein paar Wochen schon die Vorzucht-Pflanzen gezeitraffert hatte. Am Kompost gibt’s keinen Strom, daher bekomme ich die brüderliche […]

  3. […] zu spät für ne ordentliche Ernte war dieses Jahr die Inkagurke. Ihre Vorgängerin tanzte sich ja durch die Vorzucht, ist aber dann draußen im Freien eingegangen. Der Grund: Ich hatte es versäumt, das Pflänzchen […]

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