Spinatreihen 2023: Es geht schon wieder los

Die alljährlichen Spinatreihen sind fällig, pünktlich zum ersten April und damit 14 Tage eher als 2022.

TL;DR: Der Daniel hat von halb zehn bis 15 Uhr auf’m Beet geackert, mit kurzer Mittagspause. Und alle Spinatreihen geschafft. Der Held.

Die Laberlangfassung:

Ich würde ja gern nen amtlichen Vorher/Nachher Vergleich machen, aber ich hab heute Vormittag gleich losgelegt, daher fehlt ein passendes Bild vom kompletten Elend des Beetes vor der tätigen Bejätung durch meine Person. (c;

Hier jedenfalls die linke Hälfte. Die ersten zwo Meter sind fast beikrautfrei weil noch frisch angelegt, danach geht das grüne Elend los…

Warum das da rechts so verunkrautet ist kann ich euch sagen: Dort war im Sommer mein Baquieu-Acker, und ich hatte darauf gehofft, dass ich den Winter über hier eine dicht an dicht sprießede Salatwiese vorfinden werde, weil die blühenden Salate dort massenweise Samen verloren haben (müssen). Daher hatte ich eigentlich erwartet, sehr viele selbstausgesäte Baquieus vorzufinden. Da wurde ich leider enttäuscht, denn zwischen all dem Grünzeuchs fanden sich nur homöopatische Anteile Gartensalates. Na gut, vielleicht kommense noch. Diese beiden hier habsch gleich vorsichtig wieder eingesetzt. Hoffentlich wachsen sie wieder an…

Etwas zahlreicher waren die über den Winter gediehenen Spinatse*, aber auch da hätte ich mehr erwartet, so wie die sich ausgesamt hatten. Na gut, kein Ding, schließlich kommen heute die neuen Spinatreihen in die Erde. Aber die hier lasse ich auf jeden Fall stehen – so habsch nen schönen Vergleich zwischen Herbst- und Frühjahrsaussaat! Vielleicht säe ich die Spinatreihen ja diesen Herbst schon, und kann dann – einen milden Winter vorausgesetzt – im ersten Quartal schon was ernten… Wäre saucool, denn Spinat macht sich roh super in Smoothies und an Salaten. Dass er irre gesund ist, brauche ich ja wohl nicht extra zu erwähnen.

* Spinazis? Nee, sowas kommt mir nich ins Beet. Es bleibte bei ’natse!

Was gerade ebenfalls richtig loslegt, sind die Ringelblumen. Tausend kleine Winzlinge, die sich durch die Form ihrer Samen verraten und so gut wie überall das Beet erobern. Dürfen sie ruhig – die sind nicht nur für uns Menschen Heilpflanzen, sondern auch für benachbarte Pflanzen gut. Ey, Ringelblumen sind sowieso der Hammer, was Nützlichkeit angeht!

  • Hummel- und Bienennahrung
  • vertreiben Drahtwürmer die sich an den Kartoffeln vergehen wollen
  • angeblich Schneckenabschreckend (glaube ich erst, wenn ich’s sehe – bisher wirkt keine Methode so richtig gut bei uns)
  • duften lecker
  • Blütenblätter und die jungen Blätter sind wohl essbar (noch nicht probiert)
  • traditionelle Heilpflanze
  • die Wurzeln sorgen für schön lockere Erde, und wenn man die Pflanze umsenst und als Mulch/Flächenkompost liegen lässt, hat man ne tolle Gründüngung
  • …und nicht zuletzt ist so’n gelb-oranges Blütenmeer absolut was fürs Auge.

Was dagegen nicht so fein ist, sind diese rot markierten Wurzeln:

Die haben nirgendwo oberirdisch nen grünen Pflanzenteil gehabt, anhand dessen ich erkennen konnte was das war, aber die zogen sich durch große Teile des Kompostbeetes, und zwar bis in beliebige Tiefen. Nach 20 cm kommt die ehemalige Grasnarbe und der darunterliegende Mutterboden, und dort habsch dann aufgehört, weiter zu buddeln. Was auch immer das ist, ich werd’s ohne Atombombe wohl nicht loskriegen. Mein Endgegner. Allein die Jagd nach diesen Wurzeln hat mich heute bestimmt zwei Stunden gekostet. Frustrierend.

Was dagegen immer erfreulich leicht rausgeht, ist Löwenzahn. Dieser hier hat sogar schon geblüht!

Viertel zwölf* war die Beetmitte fertig, mein Rücken ebenfalls. Lange nicht mehr lange im Hocken gearbeitet. Aber mir schwante, dass das letzte Drittel weeesentlich mehr Mühe machen würde. Das Zeuchs dort sah so aus, als würde es mit allen erdenklichen Mitteln Gegenwehr leisten und nicht so kampflos aufgeben, wie die Loser-Kräuter in der Beetmitte. Ich sollte Recht behalten. Ich hasse das, wenn mein innerer Pessimist Recht behält. Hmpf.

* Ja, viertel zwölf! Und nein: Es heißt nicht „Viertel nach elf“. Lernt endlich die Uhrzeiten! (c;

Halb zwo wurde mir dann folgendes klar: Wenn ich tatsächlich bis 14 Uhr die Spinatreihen in der Erde haben will*, muss ich das JETZT machen. Um den Rest Unkraut kannsch mich auch danach noch kümmern. Habt ihr auch so nen inneren Monk, der rumkeift, wenn ihr ne Aufräum-Aufgabe nicht beendet, sondern unterbrecht, weil was Anderes dringender ist? Schlimm ist das… (c;

* Wer sich völlig zu Recht fragt, warum zum Geier ich beim Aussäen so dermaßen penibel auf die Uhr gucke: Maria Thun ist schuld, bzw. ihr Pflanzkalender. Die jährlich erscheinenden Aussaattage sind sozusagen meine Gartenbibel, nach der ich mich richte, wenn’s irgendwie möglich ist. Darin sind für jeden Tag stundengenau Zeiten notiert, in denen bestimmte Gemüsearten besondern günstig zu säem, pflanzen, pflegen und ernten sind. Das Ganze basiert auf den astronomischen (nicht astrologischen!) Sternbildern, diversen Planetenkonstellationen und Mondphasen und klingt für die, die’s nicht kennen, ganz sicher genauso esotherisch, wie ich es anfangs auch fand. Ich halte absolut genau exakt Null von Horoskopen und solchem Kram, aber die thunschen Pflanzzeiten hab ich mit eigenen Aussaat-Experimenten mehrfach bestätigen können. Da gibt’s keinen Placebo-Effekt und keine Dran-Rumdeuterei, das funktioniert einfach irgendwie… Also hinterfrage ich das nicht weiter, sondern richte mich danach. Recherchiert das mal, lohnt sich. ’nuff said. (c;

Aber gut, dann eben erst die Spinatreihen und dann den Rest Beikraut raus. Und so hatte ich dann kurz vor 14 Uhr die letzte Spinatreihe im Boden. Jippie! (c:

Das Zeilenziehen und Säen hat nur 5% der Zeit benötigt, den Rest hab ich benötigt, um das ganze Un… Verzeihung BEIkraut zu jäten, das sich seit Herbst dort breitgemacht hatte. Selber schuld, wäre ich mal nicht so lange so faul gewesen und hätte das Zeug eher mit tätigem Handeln bedacht, statt ihm beim Wachsen zuzugucken. Nu gut, wenigstens lag der Boden den Winter über nicht nackt da… auch was wert, denn ich war im Herbst zu faul, das ganze Beet zu mulchen. Wenigstens war ne grüne Decke drauf.

Dafür hatten die Hühner heute einen Festtag, die haben insgesamt so an die 30 Zehnlitereimer voller Grünzeug bekommen, inkl. der einen oder anderen Raupe & Regenwurm als Bonus-Häppchen. Häschtägg Kreisläufeschließen

Foto von neulich, nicht von heute. Ich kam vor lauter Arbeit nicht zum Hühnerknipsen.

Nachmittags war ich wie geplant mit Kind Eins bei ner Saatguttauschbörse im Naturkundemuseum des Chemnitzer Tietz. Wir haben reichlich eigenes Saatgut mitgenommen (Mangold, Ringelblumen, Gewürztagetes, Baquieu, Rote Melde, Rhababer, etc.) und sind auch ein bisschen davon losgeworden. Wir haben in der Zeit wo wir dort waren, keine anderen Besucher gesehen, die eigenes Saatgut dabei hatten, und der Reaktion der Leute hinter den Tischen waren wir wohl auch die ersten, die nicht nur mitgenommen, sondern auch was da gelassen haben. Leider gab’s nur 2 Stände, die beide keine Privatgärtner waren, sondern zu einem Gartenprojekt des Naturkundemuseums gehörten. Schade, ich hatte auf mehr aktive Beteiligung ud mehr Stände gehofft… aber gut, ich selbst hätte mich ja auch dort hinstellen können… aber das war mir zuviel Mühe, und die Zeit hätte mir heute definitiv gefehlt. Trotzdem ein bissl schade. Aber die Begeisterung der Leute hinter den Tischen fand ich richtig klasse! (c:

Wir haben uns arg beherrscht und sind mit nur 5 Dinge zurückgekommen:

  • 2 Bohnensorten,
  • Muskatsalbei (nie vorher gehört, war einfach neugierig – klingt nach kurzer Recherche sehr spannend!)
  • Grün-im-Schnee (ne Asiasalat-Sorte) und
  • Pastinaken, die der Gartenzwerg unbedingt haben wollte

Können wir bitte einen Moment lang innehalten und die toll gemachten Saatguttüten angemessen bewundern? Danke. (c;

Ebenfalls erbeutet: Eine Mischkulturtabelle, die die beiden Gartenzwerge zuhause eingehend studierten. Beide haben vor 2 Wochen ihr diesjähriges Kinderbeet bepflanzt und sind gerade echt motiviert, was das Gärtnern angeht. Häschtägg ParentingDoneRight (c:

Das angekündigte Tomatenumtopfen wurde zugunsten von Qualitytime mit Kind Eins auf morgen verschoben: Spontan ne Ladung leckeres Eis kaufen, ein bisschen musikalische Weiterbildung (sprich: rumgeyoutubt und Klassiker gezeigt, die der Papa meint, dass man mal gehört haben soll) und ne schön lange Vorlese-Session gemacht. Häschtägg SonntagIstAuchNochEinTag.

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