Mal wieder Lichtenberg, oder: Österliche Holzquälerei

Ostern, Samstagmittag. Schönster Sonnenschein und unerwartet ne halbe Stunde freie Zeit. Liegestuhl oder Lichtenberg? Die Frage ist rhetorisch, merkt ihr selbst. (c;

Zum Thema Lichtenberg gibt’s schon ein paar Artikel von März 2021, siehe hier. Seitdem ist nicht allzuviel passiert, aber heute hatte ich mal wieder spontan Lust, Holz mit Strom zu quälen. …wait, that sounds wrong. Na ihr wisst schon.

Und so geht’s: Der Mikrowellentrafo kommt an ne Steckerleiste mit Schalter, damit man die Höllenmaschine schnell stoppen kann*. Die beiden Pole und auch das zu blitzdingsbumsende Brett stehen auf isolierenden Plastikeimern. Sicherheit und so, das ist nämlich weder ein Spielzeug noch ungefährlich. Ernsthaft.

* Ich werde vor dem nächsten Einsatz die Steckerleiste mit Schalter durch einen Totmannschalter ersetzen, um die Sicherheit zu verbessern. Denn im Zweifelsfall, sollte ich „eine gewischt“ bekommen (was mit hoher Wahrscheinlichkeit eh tödlich wäre), habe ich keine Gelegenheit mehr, die Steckdosenleiste mit dem Schalter auszuknipsen. Den Totmannschalter würde ich einfach loslassen und dann wäre der Strom aus.

ACHTUNG, HOCHSPANNUNG!
Hier fließen ca. 2000V, das ist nicht nur potenziell, sondern ziemlich sicher tödlich! Einmal kurz gegen ein unisoliertes Stück Metall gekommen – oder gegen das Holz selbst – und das war’s.

Details über die Gefahren gibt’s bspw. hier.

Falls ihr so ne Maschine nachbauen wollt, informiert euch vorher AUSFÜHRLICH über die Gefahren und wie ihr sie umgehen könnt. Und dann überlegt euch noch einmal gut, ob es euch das wirklich wert ist.

Das Lichtenberg-Setup

Das Brett wird mit Wasser benässt, in dem Natron gelöst ist. Warum? Damit es besser leitet.

Ein bisschen einziehen lassen, die Elektroden draufstellen und los.

…und…

Ich finde das immer wieder cool. Dieses Geräusch, diese Muster. (c:

Aber!

Ich sag’s nochmal: Basst off, da iss ordentlich Brühe off dor Schnure!! Auf Deutsch: Das ist kein Spaß, das ist Strom. Lebensgefährlicher Strom. Guckt euch vorher mindestens ein paar Tutorials an und informiert euch umfassend, bevor ihr sowas nachbaut und -macht.

…oh, und: Sorgt für ne gute Lüftung, es qualmt nämlich ordentlich. Wenn ihr nen Rauchmelder habt, klemmt den ggf. ab.

So, genug Aber’s jetze. So sieht das Ergebnis aus. Die Muster werden jedes Mal anders, jedes Stück wird ein Unikat. Fantastisch.

Natürlich kann das noch nicht so bleiben. Wir brauchen ne harte Bürste, um das verkohlte Material zu entfernen. Nach dem Abschrubben mit der Wurzelbürste…

…und einem schnellen Abschleifen mit dem Schwingschleifer (240er Körnung) sieht das Ganze dann so aus:

Ich liebe diese Muster. So filigran, und man weiß vorher nie was man bekommt. Wie’n Ü-Ei, nur besser.

Hier noch’n paar Schnappschüsse, diesmal hochkant. Ich kann davon einfach nicht genug kriegen. (c:

…so, unn nu? Was mach ich jetze mit dem Brett? Das Problem hatte ich schon 2021: Einen Haufen schöner Ergebnisse, aber keine richtige Verwendung dafür. Soll ich mir’n Etsy-Shop zulegen und die Teile dort verhökern? Mit diesem Gedanken hatte ich damals schon kurz gespielt, war dann aber doch wieder davon abgekommen. Weiß nicht ob das überhaupt jemand kaufen täte.

Warum eigentlich nicht…?

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