Junge Tomaten und müffelnde Zwiebeln

Anfang/Mitte Juni explodiert wie immer alles. Hatte mich ja 2023 schonmal ausführlich darüber ausgelassen, so mit Vorher-Nachher Fotovergleich und so. Das ist dieses Jahr nicht viel anders, und den Gärtnern unter euch geht das sicher gerade genauso.

Ich will’s gar nicht in die Länge ziehen, daher nur ein kurzes

Update aus Brummehausen

Im Freilandbeet steht noch der überwinterte Kohl. Ich kann gar nicht genug betonen, wie glücklich mich das macht, denn der ist mir 2025 zum ersten Mal gelungen – das war für fast ein Jahrzehnt mein Endgegner!

Nur: Was mache ich jetzt damit…? Ich bitte um eure Lieblingsrezeptideen!

Dazwischen stehen die im Herbst ’24 gesteckten Zwiebeln, die jetzt nach und nach geerntet werden, und vor zwei Wochen die Tomaten wurden die Freilandtomaten in die Lücken gesetzt. Hier und da hat sich Rote Melde angesiedelt – für die müssen wir noch so ne richtig durchschlagende Verwendung finden… Die ist nämlich wie der Mangold: Unkaputtbar, absolut pflegefrei, kennt keine Fressfeinde und kümmert sich selbst.

Also: Rote Melde-Rezeptideen, bitte! (c;

Die beiden Reihen mit dem zartgrünen Gefussel sind Möhren. Mit denen hatte ich in den letzten paar Jahren kein Glück, deshalb freut mich dieser Anblick sehr.

Ich hatte neulich neben dem Kaninchengehege noch drei Maurerkübel untergebracht, da sind jeweils 1-2 Gurkenpflanzen drin und als Begleiter für untenrum Pastinaken und in zwei Kübeln Möhren der Sorte „Gonsenheimer Treib“:

Im linken Kübel mein eigenes Saatgut, im rechten Kübel die Reste des gekauften. Letztere sind bisher nicht aufgegangen (vermutlich zu alt), aber meine eigenen sprießen wie blöde. (c:

Ihr seht: Sowohl im Beet als auch in den Kübeln wachsen alle möglichen Gemüses dicht an dicht nebeneinander. Das ist natürlich kein Zufall.

Mischkultur rulez!

Mischkultur ist der absolute Bringer, ey ich kann gar nicht oft genug wiederholen, wie toll das ist. Nicht nur dass sich verschiedene Pflanzen gegenseitig nützen und schützen, man erhöht ja auch die Flächenproduktivität! Die Tomaten werden in die Höhe wachsen, also bleibt untenrum Platz für Möhren, Buschbohnen, Gartenkräuter.

Hand in Hand mit der Mischkultur geht das Wintergärtnern: Im Herbst kommen die Tomaten dann raus, dann werden Winterzwiebeln und Knoblauch gesteckt, die im Frühsommer erntereif werden – und dann den Ende Mai rausgepflanzten Tomaten anfangs Schutz bieten und später Platz machen, wenn die Tomaten ihn brauchen. Mehr zum Wintergärtnern hier.

Update von den Freilandtomaten

Heute Vormittag hab ich die Tomatenstäbe gesetzt und gleich beschildert. Ich probiere dieses Jahr zum ersten Mal diese Plastikschilder zum Umbinden aus:

Aber Daniel… doch wieder Plaste?

Ja, es ist doofes Plastik, eure Kritik nehme ich da gern an.

Aber.

Die kleinen Upcyclingschilder, die ich bspw. aus alten Plastikbechern schneide…

…kann ich zwar bestens in der Vorzuchtphase einsetzen…

…aber im Beet kommen die dann gerne mal weg – und dann haste doch wieder Mysterytomaten, wenn du die Pflanze nicht eindeutig an der Fruchtform/-farbe erkennen kannst.

Da ich die allermeisten Sorten jedes Jahr wieder anbaue, sollte ich auch die Schilder wiederverwenden können. Vorausgesetzt, sie halten mehreren Saisons durch, aber das werde ich ja rausfinden.

Weiter vorn im Freilandbeet isses jetzt richtig eng, denn der Gartensalat (der hatte sich in diesem Beet spontan selbst angesiedelt) schießt jetzt. Ich rupfe täglich ein paar Pflanzen raus (die Hühner und die Kaninchen freuen sich!), lasse aber einige stehen, weil ich ja wieder Saatgut brauche.

Außerdem schützen die großen Salatstauden die noch kleinen Tomaten, was in den ersten 1-2 Wochen nach dem Rauspflanzen sehr günstig ist: Die kennen ja direkte Sonne und Wind noch nicht, und zwischen den großen Baquieus sind sie erstmal gut geschützt. Mischkultur eben.

Terrassenupdate

Die Südseite ist voll bepflanzt (hier die Details zum 2025er Rauspflanzening vor 2 Wochen), der Umpflanzschock ist verdaut und alles gibt jetzt richtig Gas. Ich versuche wie jedes Jahr, von Anfang an diszipliniert hinterher zu sein und auszugeizen. Je eher man das macht, desto weniger Energie stecken die Pflanzen in die zu entfernenden Geiztriebe.

Und weil’s gerade passt: Abgemachte Geiztriebe kann man ganz einfach bewurzeln lassen. Das ist DER Gamechanger in eurem Tomaten-Game!

Wenn ihr eure Tomaten-Armee spontan erweitern wollt (oder müsst, bspw. weil euch ein Hagelschaden die Pflanzen dezimiert hat oder weil Freunde & Bekannte noch ein paar Pflanzen wollen) oder wenn ihr von einer bestimmten Sorte weitere Exemplare wollt. Details dazu findet ihr in mehreren Artikeln, am konzentriertesten vermutlich hier. Weitere Geiztrieb-Artikel über das entsprechende Tag.

Die Physalis in den Zehnliter-Eimern haben das Rauspflanzen ebenfalls gut überstanden, den Umpflanzschock verdaut und kommen jetzt ins Wachsen. Einige der Buschbohnen (2 Samen pro Eimer) sind auch schon aufgegangen.

Auch wenn man’s auf dem Bild nicht sehr deutlich erkennt: Aus mir unbekannten Gründen wachsen die Tomaten auf der Westseite (links) deutlich schneller als die auf der Südseite (rechts). Die Wessies stehen bis Nachmittags im Halbschatten… Eigentlich hätte ich erwartet, dass die Südseiter schneller wachsen, weil sie mehr Sonne & Wärme abbekommen. Kann natürlich auch an den unterschiedlichen Sorten liegen…

Ich werde das mal im Auge behalten und berichten, wenn’s was berichtenswertes gibt.

Am Artikelende heute mal kein Katzencontent, sondern Rosenglanzkäfer.

Deren Kinder fühlen sich in den brummschen Kastenbeeten dank der speziellen Füllung (untendrin ist jede Menge verrottendes Altholz – das lieben die!) sehr wohl – ich habe schon ca. 400 (jawoll, vierhundert!) von denen in einem (jawoll, einem!) Hochbeet gehabt, siehe hier.

Wenn die dann nach mehreren Jahren als fertige Käfer aus der Erde kommen, dann fliegen sie langsam, ungeschickt und sehr laut brummend durch den Garten. Wir nennen sie liebevoll „Dummläfer“, weil sie einem gerne mal voll verpeilt frontal gegen die Stirn ballern.

Sie übernachten in Blüten und auf Blättern und fressen angegammeltes Pflanzenmaterial. Wie zum Beispiel diesen gammeligen Zwiebelstumpf. Der müffelt schon aus über 1 m Entfernung, aber den Vieren scheint’s zu munden. Gut, dass die den alten Stinker recyceln!

Die metallisch grünen Kollegen sind genauso fleißige Kompostproduzenten wie Regenwürmer und daher supernützlich. Ich habe noch nie gesehen, dass die irgendwas wegknabbern, das ich noch haben wollte (jawoll Schnecken, ich gucke euch an!).

Einen hab ich noch!

Das hier wollte ich euch schon vor Tagen zeigen:

Das ist Habichtskraut, und das wächst bei mir vor’m Zaun am Gehwegrand. Warum ich den so toll finde? Nicht (nur) weil der so schön blüht, sondern speziell diesen hier, weil das ein echter Survivor ist!

Guckt euch den mal genauer an: Der wurde brutal geknickt. Aber hält ihn das davon ab, zu blühen? Nope. Eigentlich ein Poster-Motiv…

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