
Ich kann’s nicht mehr leugnen: Der Sommer ist rum. Hmpf.
Tagelanger Nebel, Kälte, Dauerregen, die erste Erkältungswelle ist auch schon durch. Die Wiese matscht und ich bin heilfroh, dass ich das Kaninchengehege mit altem Fußbodenbelag abgedeckt habe. Jezt isses in Flauschhausen zwar immer bissel dämmrig, dafür aber halbwegs trocken. Da die beiden Fellnasen extrem buddelfreudig sind, wäre das da drin schon längst ein Mini-Wacken, so vong Schlamm her.
Aber ich will nicht nur meckern. Der Herbst hat ja auch gute Seiten. Man muss sie nur bissel suchen…
3D-Drucken und Bemalen
Zum Beispiel hat man jetzt wieder mehr Zeit für Indoor-Hobbies, und der 3D-Drucker kommt endlich mal wieder zum Einsatz. Ich werd‘ ja regelmäßig bei so Sonderangeboten von Druckdateien schwach und hab dann plötzlich drölfzigdausend neue Modelle auf der to do-Liste.
Vor ein paar Wochen kam bspw. Fox Machina dazu, ein allerliebster Steampunk-Fuchs, den ich vom ersten Moment an ins Herz geschlossen hatte. Guckst du hier und dort.

Der Druck dauerte über 12 Stunden und war dann irgendwann in den frühen Morgenstunden fertig. Einen Tag lang durfte das Füchslein mit ins Büro, zum Angeben bei den Kollegen. Die drucken immer nur langweilig sinnvolles Zeug, nix so mit Dekocharakter. Maschinenbauer halt. (c;

Das Drucken ist ja das eine, das Bemalen das andere. Die Pinselei ist halt deutlich kniffeliger, das nimmt dir keine Technik ab. Inzwischen sind die großen Farbblöcke fertig, das war ein gemütlicher Abend, wo ich mit Kopfhörer und Stirnlampe fröhlich vor mich hin gepinselt und mir die Augen weiter verdorben habe. Hat sich aber gelohnt:

Als nächstes kommen die vielen kleinen Details dran, die Kabel und so. Anschließend noch mit Drybrushing drüber gehen – also mit nem harten Pinsel mit ganz wenig Farbe dran drüberbürsten, damit die Kanten und Ecken betont werden, und zum Schluss noch ein oder mehrere Washes drauf – also überall eine stark verdünnte Farbe rüberlaufen lassen (Braun oder Schwarz, im Fall von Kupferflächen stattdessen was Grünspan-farbiges). Das Wash sammelt sich dann in den Vertiefungen und betont diese.

Drybrushing und Washing sind eigentlich ganz einfache Techniken, die aber wahnsinnig gute Effekte machen. Ich zeig’s euch später.
Das nächste Projektchen wartet schon: Eine Häuschen-Schnecke.

Das Modell heißt „Yuki the Wanderer“ und kommt von hier.
Mal sehn wann ich dazu komme, das zu bemalen. Gibt ja so viel Zeuch zu tun. Der Garten ist ja nicht komplett „fertig“ im Herbst…
Der Herbst im Garten
Beispiel: Gerade ist wieder thun’sche Pflanzzeit (jawoll, auch im Herbst. Wintergärtnern, Leute!) und am Freitag kam die Lieferung vom Biohof Jeebel an: Zwei Sorten Steckzwiebeln und 4 Sorten Knoblauchse. Wurzelgemüse also. Und wann ist nach dem Gelben Heft Wurzel-Zeit, naaa? Beginnend am Freitag ab 22 Uhr, endet am Samstag 9:00.
Moan ey! )c:
Wenigstens so spät, dass ich vorher mit Kind 1 einen gemütlichen Freitagsfilmabend machen kann. Und danach Stirnlampe & Mütze auf, stabile Gartenschuhe an und halb elf raus in den Garten. Zum Glück hat mich keiner gesehen. Glaube ich.
Das Ergebnis des nächtlichen Wahnsinns:
- Steckzwiebel „Radar“ (110x)
- Steckzwiebel „Shakespeare“ (120x)
- Knobi „Morado“ (65x)
- Knobi „Ljubascha“ (35x)
- Knobi „Germidour“ (45x)
- Knobi „Valledado“ (65x)
Nicht schlecht, oder?
Die „Radar“ stehen zur Häfte in einem abgeernteten Kartoffelbeet, die andere Hälfte wohnt nebenan im ehemaligen Kinderbeet, das vor ca. 3 Wochen mit Gartensalat „Baquieu“ besät wurde, der schon fleißig vor sich hin keimt. Stammlesern muss ich zu Baquieu nix sagen, für den Rest: Die Sorte ist winterhart, superlecker und ich hab genug Saatgut davon, um mir nen Mittelklasse-PKW davon kaufen zu können, theoretisch.
Die Zwiebeln und Knobis wachsen jetzt über den Winter langsam vor sich hin und sind im Sommer 2025 erntereif. Zwischendurch können wir im Frühling schon immer mal wieder frischen Zwiebellauch ernten, aber immer nur einen Lauch von jeder Zwiebel abmachen, damit die weiter wachsen können.
Leider hab ich mich was die Steckzwiebeln angeht, wiedermal komplett verschätzt: Die ca. 100 Stück sind jeweils ein Netz – bestellt habe ich je drei Netze. Ich hab jetzt also noch so um die 200 Steckzwiebeln der beiden Sorten übrig. Foxtrott Uniform Charli Kilo.
Fotosession am Morgen
Heute früh ist mir Familie Rotweiß im Garten begegnet:

In perfektem Zustand für ein paar tolle Fotos. Los, kommt mal vorsichtig mit. Keine Sorge, die sind nicht scheu, aber bitte nicht drauflatschen!

Man reiche mir einen Herzchen-Smiley.

Irgendjemand hat natürlich schon daran rumgeknuspert, aber 95% sind noch intakt.

Näher dran an „so isses perfekt“ geht’s nicht, oder?

Und sonst so, im Garten?
Ich hab gestern endlich die erste Charge Fenchel eingedost, bzw. eingeglast:

Eine Pflanze hatte sich spontan im Beet selbst ausgesät. Keinen Schimmer woher die kam, ich hab noch nie Fenchelsamen gekauft. Eines der diesjährigen brummschen Gartenmysterien.
Na jedenfalls stand die plötzlich in einer Ecke des Beetes, wuchs fröhlich vor sich hin uns ist im Sommer dann so’n zwei Meter hoher Klopper geworden. Der Glasinhalt ist ca. 1/4 der Ernte. Mal sehn ob die restlichen Dolden noch ausreifen.
Ein paar Samen sind garantiert runter gefallen und rings um die Pflanze gelandet. 2025 gibt’s sicher ne riesige Fenchel-Ernte. Was ich davon nicht weggefuttert bekomme, kriegen dann die Kaninchen.
Die noch grünen, frischen Körner schmecken fruchtig-intensiv nach Lakritz, getrocknet dann eher wie klassischer Fenchel. Leider bin ich der einzige in der Familie, der diesen Geschmack mag. Aber hey, bleibt eben mehr für mich. (c;
Hallo Daniel,
die Fliegenpilze sind aber auch wirkliche Prachtexemplare.
Meinen letzten Fenchel lasse ich jetzt auch in die Blüte gehen, hoffe das wird noch was mir der Samenbildung.
Baquieu war bei mir leider nicht so erfolgreich, das was die Schnecken übriggelassen haben ging dann in den ersten warmen Tagen in Frühjahr auch gleich in die Blütenbildung, Samen konnte ich leider keine ernten, weils dann wieder zu nass war. Für den Wintersalat bleibe ich anscheinend besser bei Feldsalat. Ein in jeder Hinsicht von Extremen geprägtes Gartenjahr, das ich so noch nie hatte.
Frank