Gartenrundgang April/Mai

Boah, Kinder wie die Zeit vergeht. Schon wieder ein Drittel rum!

Die Aprilbilanz fällt eher durchmischt aus. Einerseits gibt’s einiges worüber der Brumme sich freuen kann – und auch freuen tut, andererseits hätte ich die eine oder andere Woche gern via „Spielstand laden“ nochmal nachoptimiert. Konzentrieren wir uns hier mal auf die guten Sachen – den Absatz mit dem schlechten Zeug hab ich nach kurzem Überlegen wieder gelöscht. Jammern nützt ja nüscht.

Die Vorzucht läuft wie geschmiert.

Fast alles gelingt dieses Jahr. Hier ein Blick auf „Werk II“ der brummschen Vorzucht, im Hauswirtschaftsraum. Da tummelten sich bis Ende April vor allem die Paprika und inzwischen auch noch ein paar junge Physalis, Gurken, Kürbisse. Habt ihr ja teilweise schon beim Stasigärtnern sehen können.

Stand 19.4.2022

Zwei Physalisse hab ich im Kübel überwintern können, aber ich hätte gern ein paar mehr. Wo die hin sollen? Keine Ahnung ehrlich gesagt. Wird sich schon ein Plätzchen finden. Hat sich bisher immer irgendwie. (c:

Übigens: Es stimmt tatsächlich – die Chilis sind aaaabsolute Schnarchnasen! Vergleicht die mal mit den großen Paprika direkt daneben. Ob ich bei diesem Wachstumsschneckentempo dieses Jahr von denen noch ne Chili ernten kann?

Apropos Paprika:

Meine derzeitige Lieblingssorte ist die Oda. Allein die Maserung der Stengel sieht toll aus.

Paprika Oda am 19.4.22

Und wie fleißig die jetzt schon blühen. Wahnsinn. Ich bin schon eifrig am Bestäuben, d.h. immer wenn ich mehrere offene Blüten sehe, tipse ich vorsichtig mit nem Finger in die Blüten rein und verteile so den Pollen. Hab ja keine Bienchen im Haus, die das übernehmen können. Muss ich halt Biene spielen. Natürlich immer nur an den gleichen Sorten, ich will die ja nicht untereinander verkreuzen.

Einige Blüten fallen leider komplett ab (blau markiert), aber andere verlieren nur ihren Vorderteil und bilden hinten hoffentlich bald Früchte.

Ebenfalls Oda, ebenfalls vom 19.4.22

…und siehe da, zwei Wochen später entdecke ich die ersten Babypaprika! (c:

Eine zweite Oda hat inzwischen ebenfalls eine Baby-Oda:

Baby Oda, am 5.5.22

Hoffentlich schmecken die auch und sehen nicht nur gut aus. Knall-Lila sollen die nämlich sein. Das war das Hauptargument beim Samenkauf für diese Sorte.

Aus der Reihe „Satz mit X“: Die verwirrte Coco

Eine der beiden gesäten Zucchini hatte arge Startschwierigkeiten. Der Keim kam vorne nicht aus dem Samen heraus. Normalerweise schiebt der Keim die Samenhülle ja einfach mit den Keimblättern nach oben und streift sie irgendwann ab. Nicht so die verwirrte Coco, die hat ihre Samenhülle scheinbar mit den eigenen Wurzeln festgehalten und kam mehrere Tage nicht raus. Curios sah das aus, aber gesund ist das sicher nicht:

Stand 24.4.22

Ihr Zwilling konnte inzwischen ordentlich wachsen, während Coco weiterhin nicht zu wissen schien, wo oben und unten ist. Leider hatte ich diese Töpfe alle nicht mit einer Sandschicht bedeckt, sodass es hier einige Trauermücken gab. Hätte ich mal machen sollen, dann hätte’s weniger von den biestern gegeben. Hätte hätte Fahrradsattel.

Einen oder zwei Tage nach dem obigen Foto habe ich dann vo-hor-sich-tig nachgeholfen und Coco befreit, sodass sie endlich wachsen konnte. Weiter als auf dem Bild hier hab ich mich nicht getraut dran rum zu fummeln. Ich hab schon mehrere Jungpflanzen durch übereifriges Helfenwollen gekillt. Man lernt ja.

So richtig viel passierte allerdings nicht mehr, vier Tage danach war das erste richtige Blatt kaum größer:

Stand 28.4.22

Heute hat die Pflanze plötzlich und eindeutig begonnen, zu verwelken. Die Erde ist weder zu nass noch zu trocken, aber Coco stirbt definitiv ab. Schade, irgendwie mochte ich diesen Sonderling. Aber erstens hab ich noch Cocos Zwilling und zweitens ist es für’s Zucchini-Säen noch lange nicht zu spät. Also kein Beinbruch. Morgen nehm ich mal die Erde im Topf unter die Lupe, ob da viele Trauermückenlarven drin sind.

Inkagurken: Die Grabscher unter den Gemüses

Die Inkagurke war ja der Hauptgrund für das Stasigärtnern mit Zeitrafferkamera. Und Inka hat nicht enttäuscht! Erstens wächst die deutlich schneller als alles andere im Werk II und zweitens – und das ist der eigentliche Hammer – ist das ein Zappelphillip vor dem Herrn. Ich will das jetzt hier gar nicht nochmal alles wiederholen, sondern werde bei Gelegenheit noch ein paar weitere Zeitraffervideos im Stasigärtnern-Artikel ergänzen.

Am 14.4. gesät, fünf Tage später guckt der Keimling raus.

Knapp drei Wochen später bildet sie dann die für (Inka-)gurken typischen Korkenzieher-Tentakel.

Übrigens: Wenn die noch nicht eingedreht, sondern nur gaaanz leicht gebogen sind, kann man an der Tentakel-Innenseite mit dem Finger entlang fahren und dann mit bloßem Auge und ohne Zeitraffer beobachten, wie sich das Tentakelchen bewegt. Ähnlich wie bei einer Mimose, nur nicht ganz so schnell. Hat mich total überrascht. Vielleicht schaffe ich das nochmal zu filmen und euch zu zeigen.

Stand 3.5.22

Die großen Paprika und ein paar Tomaten sind in der ersten Maiwoche ins Gartenhaus umgezogen. Ihr erinnert euch vielleicht: Im Bautagebuch hatte ich irgendwo mal erwähnt dass das ne Kombination aus Gartenhaus inkl. provisorischer Werkstatt und Gewächshaus werden soll, daher ja auch das transparente Dach. Und das ist jetzt meine allererste Probe…

Dank des transparentemn Daches kommt da ja ordentlich Sonne rein, leider fast schon zu viel: Bei sonnigem Wetter mit Außentemperaturen von 15-20°C kann’s da drinnen bis auf knapp über 40°C heiß werden. Jawoll, vierzig. Nachts isses leider trotzdem nich viel wärmer als draußen – der Schuppen hat halt wenig Masse und kann die Wärme nicht halten. Ich hab trotz erheblichem Muffensausen einige der großen Paprika versuchsweise hier untergebracht und siehe da, denen machen die frischen Nachttemperaturen nix aus.

Hurra, damit kann ich das Gartenhaus jetzt endlich auch für die Vorzucht nutzen! (c:

Entenhausen

Wie jedes Frühjahr seit …ach, gefühlt seit Jahrzehnten besucht uns auch dieses Jahr wieder nicht nur ein mehr oder minder zahmes Entenpärchen, sondern auch der Club der Junggesellen-Erpel. Auch die haben wir jetzt bestimmt schon zehn Jahre lang da, vor allem im Frühjahr zur Paarungszeit. Solange die drei, manchmal auch vier unter sich sind, herrscht größtmögliche Harmonie. Aber wehe, Herr und Frau Ente kommen auch noch vorbei…

Örpse und Wichtel

Dass die Paarung bei Enten nicht gerade romantisch abläuft, hatte ich ja schon letzten Juli berichtet. Die notgeilen Örpse* stürzen sich auf die Ente, dass einem Angst und Bange wird. Wir greifen da trotzdem nur selten ein. Der Natur ihren Lauf lassen und so. Höchstens wenn die Ente zu lange unter Wasser gedrückt wird und wir das Gefühl haben, dass ihre Bewegungen gefährlich schlapper werden. Weiß nicht ob Entinnen bei der Paarung wirklich Gefahr laufen, zu ertrinken. Aber das möchte ich den Kindern nicht zumuten ehrlich gesagt. Und der Ente natürlich auch nicht.

* Brummisch für Erpel.

Die Ente kennen wir inzwischen so um die zwanzig Jahre, und wie jedes Jahr ist sie wieder so zahm, dass sie uns manchmal aus der Hand frisst. Das ist für die Gartenzwerge natürlich ein Erlebnis und ich bin so dankbar, dass die das wie ich damals erleben können.

Für sowas unterbricht man das Abendessen doch gern. Paradiesischer geht’s schwerlich.

Erste Ernten

Heute gab’s den ersten Mangold der Saison. Der hat in den Beeten überwintert und war wie immer superlecker. Grob kleingeschnippelt, in der Pfanne mit Zwiebeln angeschwitzt, dazu Knobisalz. Ein Gedicht.

Die Blätte haben schon einige Fraßstellen – untypisch für Mangold, der wird sonst fast nie angeknabbert – aber da keine Viecher dran, drauf oder drunter saßen, stören uns die paar Löcher nicht weiter.

Außerdem isses mir viel lieber, das Getier knabbert an dem schnellwachsenden Mangold als an anderen, weitaus empfindlicheren Gemüses. Das ist übrigens auch ein guter Grund, Kartoffeln ins Beet zwischen die anderen Gemüsesorten zu pflanzen: Die wachsen sehr schnell und nehmen Fraßschäden kaum übel (wenn’s nicht allzu sehr überhand nimmt), und mindern damit den Schädlingsdruck auf empfindlichere Nachbarn.

Der Gartensalat (die Sorte Baquieu, für alle Neu-Leser im Blog) legt jetzt ordentlich los. Nach der ersten Ernte vor einer reichlichen Woche (guckst du hier) hat meine Frau diesen Kübel noch einmal beerntet – was ich gar nicht mitbekommen habe – und heute sieht man den Salatköpfen das schon nicht mehr an. Wow!

Stand 5.5.22 – nach zweimaligem Beernten der äußeren Blätter

…ach, fast vergessen: Die Gemüsezwiebeln (Sorte Ailsa Craig, wir sprachen darüber) müssten bald mal rausgepflanzt werden. Aber diesmal werd ich das Abhärten definitiv nicht wieder vergessen!

Gemüsezwiebel Ailsa Craig, Stand 28.4.22

…und sonst so?

Tja, es frühlingt halt vor sich hin. Wie blöde. Endlich! (c:

Der rote Ahorn treibt ordentlich aus:

Die Azalee sollte bald blühen, die Knospen sind schon draußen. Das wird wieder ein Fest fürs Auge!

…so. Mehr fällt mir jetze nich ein, reicht aber auch. Genug Banalitäten für heute. Und weil das Internet Katzenbilder liebt, beschließen wir diesen Artikel mit einer Mulchkatze:

Die liegt im einzigen Kübel auf der Terrasse, der bepflanzungstechnisch noch frei ist. Alles was dort sprießt, kam spontan und ohne unser Zutun aus dem Kompost. Ein paar Mangoldse sind dabei, einige Ringelblumen und/oder Tagetes. Und einiges Unbekannte.

Allerdings: Nach den Eisheiligen in weniger als zwei Wochen kommt dort entweder was tomatiges oder was papriköses rein, dann muss sich Katze die Gute nen anderen Platz suchen. Das sollte aber kein Problem sein, wenn wir ein was haben, dann genug Katzenlieblingsplätze. Und das Grünzeugs… tja, mal sehn.

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