Dünne Kunden, Zimt und Minze

Jaja ich weiß, der Titel ist bestenfalls verwirrend, schlechtenfalls eine erbärmliche Sammlung trauriger Wortspiele. Roast me.

Es wird wieder technisch, also nix für diejenigen unter euch, die nur und ausschließlich wegen der Gartenbeiträge hier sind. You have been warned.

Worum’s geht:

Heute kam der generalüberholte thin client (dünner Kunde) an. Ein Dell Wyse 5070, mit Versand unter 120€. Ein schönes Schnäppchen für die Ausstattung (8GB RAM, 128GB SSD, inkl. Netzteil + Standfuß).

Als Kind 1 und ich vom Vogelhaus-Bauen zurückkommen (irgendwann später mal mehr dazu), ist das Paket da. Ich hatte erst im Laufe der kommenden Woche damit gerechnet – dass der Samstag Mittag schon hier ist, ist ne schöne Überraschung!

Spannung beim Öffnen des Pakets – was ist das für’n komisches Klappern? Klang ungesund und kam aus dem Gerät selbst… war aber nur die Knopfzelle vom BIOS, die rausgefallen war. Gleich durch ne neue ersetzt, ein paar Fotos vom Innenleben gemacht und die Kiste zugeschraubt.

Fix die restliche Hardware rausgekramt: Uraltmonitor, Tastatur und Maus, die alle noch irgendwie gehen. Ergebnis: Die Kiste bootet erfolgreich! Ich lande in der Oberfläche des ThinOS, also ein Betriebssystem das DELL von Haus aus auf diese Kisten macht. Kein Windows, kein Linux… ich kann damit so gut wie nix anfangen, nichtmal den Inhalt der SSD in ein Mirrorimage verpacken, um das auf irgendeinem Datenträger zu backuppen, falls ich das wider Erwarten doch noch brauchen sollte.. Ist aber auch egal, das wird eh gleich platt gemacht, wenn ich das Linux drauf mache.

So der Plan.

Ein Livestick ist schnell erstellt, d.h. eine Linux-Installation auf einem USB-Stick, von der aus man booten kann, ohne dass man das Betriebssystem auf dem Rechner selbst installiert hat. Dazu muss man lediglich im BIOS einstellen, dass beim Booten erst auf dem USB-Stick nach einem System geguckt wird, statt gleich auf der internen Festplatte/SSD.

Es wird wie neulich angedeutet ein Linux Mint Cinnamon (und jetzt kennt ihr auch die letzten beiden Bestandteile des peinlichen Titels). Die Kiste bootet auch in die Liveinstanz, von der aus man Linux dann permanent installieren kann. Besser noch: Ich komme gleich problemlos ins Gäste-Wifi, prima!

…bis dahin.

Problem 1: Die Installation hängt… oder?

Man kann über Windows übrigens sagen was man will, aber wenigstens gibt es dort FORTSCHRITTSBALKEN!!1!eins11!elf! Hier dagegen gibt’s nur so ne Art Farbkreisel, wo kam nicht weiß ob noch was passiert oder ob sich die Kiste nur im Kreis dreht oder aufgehängt hat. Oder an den Baggersee zum Baden marschiert ist. Schwache Leistung, findet der IT-Laie + Linux DAU. So schwer kann das doch nicht sein, oder?

Beim Punkt „Erzeugen des ext4-Dateisystems…“ geht’s jedenfalls nicht weiter, und ich gehe erstmal nen Kaffee trinken. Vielleicht sieht die Welt danach anders aus, und außerdem hat mich der Rest der Familie seit dem Mittagessen nicht zu Gesicht bekommen. Was am Wochenende bissl traurig ist.

Fast forward zur Lösung, die unmittelbar nach dem Kaffeetrinken kam:

Ich bin zwar mit dem WLAN verbunden, aber nicht mit dem Internet. WTF?¿!?

Das merke ich erst, als ich den vorinstallierten Firefox starte und keine einzige Seite aufrufen kann, nichtmal bis zur Fritzbox komme. Also dem Laptop von Kind 1 das Lankabel geklaut und angestöpselt. Funktioniert, jetzt komme ich wieder vorwärts.

Bis zu…

Problem 2: Das Partitionieren der Platten will nicht.

Man muss dem Linux ne eigene Partition zuweisen, die man als ext4 formatieren und die als „/“ eingehängt (gemounted) werden soll. Plus eine weitere swap-Partition, wo ich allerdings weder das Dateisystem wählen kann, noch den Einhängepunkt…. Das lässt das Programm schlicht nicht zu, es gibt keine Auswahlmöglichkeiten dafür. Aber vielleicht muss ich da ja auch gar nix ändern, who knows. Außerdem gibt’s noch ne dritte efi-Partition, die für’s Booten benötigt wird… Whatever.

Übrigens: Wenn euch dieses ganze Technik-Kauderwelsch nix sagt: Mir auch nicht. Ich erahne oft, was das alles bedeuten könnte(!), aber der tiefere Sinn dahinter entgeht mir größtenteils. Ich weiß, dass ich (so gut wie) nichts weiß und stochere mich durch den Nebel der Unwissenheit. Nicht dass ihr denkt, ich wäre über Nacht zum Linuxexperten geworden. Nothing can be farther from truth.

Das Problem: …tja, keine Ahnung wo genau das liegt. Egal was ich probiere, ich bekomme immer wieder die folgende Fehlermeldung:

Die Lösung

Das hat mich den restlichen Nachmittag und den Abend ab 20:30 gekostet, die Lösung habsch erst gegen 22 Uhr gefunden: Ich bin mir nicht sicher warum, aber ich musste alle systemseitig vorgeschlagenen Partitionen nochmal löschen und händisch neu anlegen. Die sind jetzt zwar eigentlich identisch zu dem, was das Programm mir vorher vorgeschlagen hatte, aber aus irgendeinem Grund hat’s jetzt funktionier: Die Installation lief von da an erfolgreich durch, ich kann den Livestick abziehen und das System neu booten. Und wo lande ich?

In einer frisch installierten Linux-Oberfläche! (c:

Ihr glaubt nicht, wieviel Zufriedenheit der obige Screenshot in mir ausgelöst hat! (c:

Next steps

Wie geht’s weiter?

  • Ne Lösung finden, wie man das System remote bedienen kann, also von meinem Arbeits-PC aus. Der übrigens schleunigst ebenfalls ein Linux draufgebügelt bekommen soll/muss.
  • NAS Lösungen ausprobieren mit irgendeiner alten externen HDD (bevor ne neue, angemessen große Platte gekauft wird)
  • Backup Lösungen finden & ausprobieren, sodass alle PCs und Smartfonse zukünftig regelmäßig ihre Daten da drauf sichern.
  • Heimserver Ideen sammeln für die Brummecloud
  • Ganz zum Schluss: Einen Platz im Haus finden, wo die Kiste dauerhaft hinkommt. Idealerweise möglichst kühl und gut belüftet, da der Wyse passiv gekühlt ist und keinen Lüfter hat. Der wird an seinem zukünftigen Platz mal ohne Monitor und Eingabegeräte stehen, denn im Normalfall läuft der einfach durch. Trotzdem muss man einigermaßen praktikabel rankommen und schnell Peripherie anschließen können – falls doch mal was ist, das sich nicht remote beheben lässt.

Fazit des Tages

Aktueller Stand: Der Wyse hat ein funktionierendes Betriebssystem und ist mit der Außenwelt verbunden. Dabei belasse ich es für heute: Ich will mein Glück nicht herausfordern und irgendwann weit nach Mitternacht am nächsten Problem scheitern. Haareraufend und erschöpft ins Bett fallen muss heute nicht sein.

Ich hab meine Erfolge noch in meine kleine Mastodon-Bubble hinausgetrötet, diesen Blogeintrag verfasst – alles in allem noch ne anderthalbe Stunde Zeitaufwand – und gehe jetzt mit nem zufriedenen Grinsen ins Bett.

Aufhören wenn’s am schönsten ist. (c:

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