Brummsche Techniksorgen und -pläne

Ich hab die letzten Abende bis viel zu spät in die Nacht mit Technik-Recherche verbracht, obwohl ich weiß Gott Besseres zu tun hätte: Die Beet-Planung sollte endlich mal abgehakt werden, beispielsweise. Ich hab auch noch keine endgültige Liste, welche Tomatensorten 2023 dran sein sollen, aber irgendwann im März geht die Vorzucht los. Und beschaffen muss man sich das Saatgut ja auch noch, bevor man’s säen kann…

Aber Daniel,warum lässt du dich auch immer ablenken?

Gute Frage!

Sonst hab ich ja selten überzeugende Ausre… ich meine Gründe, aber diesmal schon. Denke ich.

Haarscharf am Daten-GAU vorbei

Mein PC letzte Woche so: Festplattencrash!

Der PC bootete nicht mehr zuverlässig, blieb oft in einer Bootschleife hängen. Lag wohl an der Festplatte, auf der das Betriebssystem ist. Und die zweite Festplatte mit den ganzen Daten drauf wurde gar nicht mehr erkannt. Also alle Fotos der letzten 2 Jahrzehnte weg, das komplette brummsche Familienarchiv. Die Gartenfotos, die Daten des Blogs, alle Laserprojekte, die Musiksammlung, die Weltherrschaftspläne. Einfach mal alles.

Bevor ich euch mit den Details langweile: Das Ergebnis war, dass ich ne knappe Woche lang den Rechenknecht in der Reparatur beim PC-Spezialisten meines Vertrauens hatte. Digital Detox war’s trotzdem nicht, denn ich hab ja noch das Wischkästl, mit dem komme ich an die Emails ran und an diverses Social Media Gedöns. Aber die Daten sind gerettet, die Systemfestplatte durch eine schnelle SSD ersetzt und mein Vorsatz, jetzt aber ENDLICH MAL ne vernünftige Backup-Lösung zu basteln, steht felsenfest.

Mal wieder.

Familiengeschichtlicher Kontext

Kurz vor Weihnachten wurde meiner Herzdame auf’m Weihnachtsmarkt das Fon aus der Handtasche geklaut. Ein Klassiker, aber unsere erste Erfahrung mit sowas. Die Kinder waren geschockt und ihr Vertrauen in die Gesellschaft hat einen Knacks bekommen (ihr bild von der Welt ist also etwas realistischer geworden, leider), der materielle Schaden war aber überschaubar, denn meine Frau hatte a) kein teures Smartfon und b) keine wichtigen Daten da drauf. Also nix, womit man als fieser Datendieb Schaden anrichten könnte. Keine Kontodaten, kein Paypal, keine Emails, nüscht.

Nur die Fotos der letzten paar Monate, die noch nicht auf den PC gewandert waren sind, die waren weg. Aber massiv ärgerlich isses natürlich trotzdem, das Ganze. Hätten wir ne Backuplösung für die Fonse gehabt, hätte zumindest dieser Fotoverlust vermieden werden können.

Damals wollte ich schon ganz schnell „jetzt aber wirklich mal!“ ne Backuplösung haben – entweder kaufen oder selber basteln, aber dank Weihnachtsstress wurde das Projekt vertagt. Bis es letzte Woche mit dem Festplattencrash plötzlich wieder aktuell wurde.

Tja, und davor…?


Noch weiter zurück: Ich will seit mindestens 20 Jahren weg von Windows und auf Linux wechseln, hab’s mir mangels IT-Kenntnissen nie getraut, bzw. war zu faul a.k.a. „es war nie genug Zeit dafür“. Was ja ne durchsichtige Ausrede ist, denn sowas ist immer nur ne Frage der Priorisierung. Ich hätte mir die Zeit freischaufeln können, irgendwann.

Der Wille ist also da, schon lange.

Ich hatte vor 2 Jahren versuchsweise schonmal erfolgreich ne Linux-Partion auf em PC installiert, hatte dann aber nicht die Zeit bzw. das Durchhaltevermögen, mir das endgültig einzurichten. Also wurde beim täglichen Start im Bootmanager dann doch immer wieder Windows ausgewählt… Das war meine erste Erfahrung mit nem anderen Betriebssystem, wenn man die 90er Jahre mit MS DOS und den C64 mal ausblendet.

Aber die erste Hemmschwelle hatte ich schonmal überwunden, irgendwann…

Nun hatte Kind 1 ja im 2020er Coronalockdown den Uraltlaptop meiner Herzdame geerbt, für’s Homeschooling. Auf der Möhre ist selbst Windows 7 quälend langsam. Aber gut, die Kids sollen ja so früh auch noch nicht zum Rumdaddeln ermutigt werden, da ist so’n langsames Gerät vielleicht gar nicht mal sooo schlecht. Aber irgendwann wurde es dann zu arg, und im Februar, also erst vor ein paar Wochen, hab ich dort Linux Mint Cinnamon draufgebügelt. Seitdem isser merklich schneller, der alte Kasten. Hurra, na geht doch! 🙂

Seitdem ich den brummschen PC heil wieder habe – also seit dieser Woche – habe ich mir vorgenommen, diesmal aber wirklich wirklich auf Linux umzusteigen. Großes Ehrenbrumm!

Brummsches Neuland

Damit falle ich wie Alice in ein tifes rabbit hole, denn da tun sich gleich mehrere Themenkomplexe auf:

  • Backup?
  • NAS?
  • Heimserver?
  • Linux?

Uiuiui… Wenn man da bei der anfänglichen Recherche erstmal merkt, was man alles nicht weiß!

Soll ich ne fertige NAS kaufen oder ein DIY-NAS Projekt draus machen, mit nem billigen gebrauchten Thin Client als Zentrale?

Spoiler: Die DIY Variante wird’s, wenig überraschend. Hab mir gestern bei einem polnischen Ebayer nen günstigen (105€+Porto) generalüberholten DELL WYSE 5070 geschossen. Lüfterlos, sympatisch kleiner Energiebedarf und trotzdem genügend Power für’n NAS. 8GB Ram, 128GB SSD – das sollte erstmal ne Weile reichen. Für’n schlankes Linux und ein paar wenige Anwendungen sowieso. Entscheidungsgrundlage war übrigens dieses Video hier (hier die Textform)

Nächste Frage, die sich auftut:

Auf so nem thin client-System …da kann aber dann doch gleich noch nen Heimserver drauf laufen haben, oder?

Oder…?

Die eigene Familiencloud für Musik, die Lieblingsserien der Kinder und was weiß ich was da noch alles sinnvoll ist. Klingt erstmal cool, finde ich.

Also gleich das nächste Thema zum Reinvertiefen, und dabei hab ich noch nichtmal ne vernünftig große HDD für’s zukünftige NAS, also noch nichtmal Punkt 1 abgefrühstückt. Aber hey, eins nach’m anderen abzuarbeiten ist langweilig! (c;

…oh, und:

NAS + Heimserver schön und gut, aber war da nicht noch was…? Richtig, das Backup!

Damit ging’s ja eigentlich los. Und dafür brauch ich dann ja auch noch irgendeine praktikable Lösung.

Meine Wünsche:

1) Die PCs/Laptops sollen automatisiert regelmäßig da drauf-backuppen (via LAN, also schnellem Ethernet) und
2) sobald die Familienhandies merken, dass sie im heimischen WLAN sind, sollen die ebenfalls loslegen und backuppen.

Kennt ihr ne (Linux-)Software die das kann, die man bedienen kann ohne dass man ein IT-Diplom dafür braucht?

Weitere Fragen und Dinge, die ich bisher irgendwie auf’s Radar bekommen habe und die ich auf Machbarkeit prüfen will:

a) Welches Linux kommt auf den thin client?
Es gibt da ja hunderte Distributionen! Ich will was, das möglichst windows-ähnlich zu bedienen ist, dabei aber schlank + ressoursenschonend bleibt. Vermutlich kann auf dem Dell ein ganz schlankes Linux laufen, das ich dann vom PC* aus „fernbediene“ – auf dem PC kann dann also eine Distribution laufen, die möglichst windows-ähnlich ist.

* auf den asap wieder ein Linux parallel zum Windows drauf muss, sodass ich gleich komplett umsteigen kann und endlich weg von Windows komme

b) Womit betreibe ich die NAS-Lösung?
Brauch ich dafür überhaupt ne extra Software oder kann Linux sowas von Haus aus?

c) Dito für den Heimserver: Welche Software mögt ihr am liebsten?
Plex? Open Media Vault? Oder was ganz was anderes?

Bonus:

d) Das Fediverse hat mich seit November mit Mastodon fest im Griff, ich bin angefixt… Microblogging ist cool, obwohl mich Twitter nie gereizt hatte. Aber Fediverse kann ja noch viel mehr!

Kann/sollte ich also noch irgendwas cooles dezentrales, opensourciges auf das zukünftige brummsche Digitalherz drauftun? Hubzilla vielleicht? Bin über diesen Artikel darauf gestoßen und fand das extrem spannend. Dann könnte ich eventuell den Discord-Server ersetzen, den ich für meinen Freundeskreis betreibe und der auch aktiv genutzt wird. Aber ist Hubzilla dafür überhaupt die richtige Platform, um Discord zu ersetzen? So vong Funktionen her? Nicht nur Textchat, sondern auch Sprach-Chat (ähnlich Teamspeak), Screen sharing und so?

Ihr seht schon: Fragen über Fragen.

Man könnte auch – ganz verrückter Gedanke – ne Webseite auf so nem Gerät hosten! Viele Rechenresourcen braucht das vermutlich nicht, und laufen tut die Kiste sowieso…

Mein Blog lasse ich natürlich weiterhin bei einem kommerziellen Hoster. Das mit meinen rudimentären Kenntnissen selbst zu hosten, ist mir zu viel heikel. Aber auf so nem thin client kann man sicher schön rumexperimentieren und mal irgendeinen eigenen Server laufen lassen, mit ner experimentellen homepage…

Also yunohost? Cool, ich hab ja zum Glück massig freie Spitzen! /sarcasmus (c;

Eure Tipps bitte!

Ganz ehrlich: Ich bin über jeden Tip und Hinweis unendlich dankbar!

Ich fange leider so ziemlich bei den Grundlagen an, was man diesem Text wohl auch anmerkt. Ich hab von Servern, NAS und Linux wenig bis keine Ahnung, bin aber willens, mir Dinge anzulesen. Allerdings halt immer im Rahmen meiner kognitiven* + zeitlichen** Möglichkeiten… Es darf also nicht allzu komplex und zeitfressend sein.

* Mensch ohne It-Studium
** Vollzeitjob + Familie + Hobbygärtner + Blogger = der ganz normale Wahnsinn. 😉

Und ja: Ich weiß dass das unverschämte Ansprüche sind. (c;

One response to “Brummsche Techniksorgen und -pläne”

  1. […] wird wie neulich angedeutet ein Linux Mint Cinnamon (und jetzt kennt ihr auch die letzten beiden Bestandteile des peinlichen […]

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