
Pflanz‘ Baquieu an, haben sie gesagt.
Breitwürfig aussäen, haben sie gesagt.
Hab ich gemacht. Auf mehreren abgeernteten Beeten, und sogar auf einem Wiesenstreifen (das Faulenzerbeet). Vor ungefähr 3 Wochen hab ich wiedermal Gartensalat-Samen im Wert von mehreren hundert Euro großzügig verteilt.
Warum? Weil ich’s kann. Ich ersaufe sozusagen in Baquieu-Saatgut, was hier im Blog ja mehr als gründlich dokumentiert ist.
Wer hier neu ist und die Hintergründe nicht kennt: Diese Gartensalatsorte war ein paar Jahre lang schwer zu bekommen, weil sie durch Gärtner-Influencer gehyped wurde (vollkommen zurecht übrigens), die Saatguthersteller auf den Ansturm aber wohl nicht vorbereitet waren, und SO schnell bekommt man bei Saatgut die Produktion ja auch nicht hochgefahren.
Aber.
Lässt man den Salat im Sommer blühen, kann man selbst Saatgut ernten. Und zwar verdammt viel. Yours truly macht das seit Jahren so. Letzten Herbst hab ich zum ersten Mal so richtig eskaliert und auf mehrere abgeerntete Beete seeehr viel Saatgut verteilt. Baquieu ist nämlich winterhart, müsst ihr wissen. Dem machen weder Schnee noch Kahlfröste was aus, und im Frühjahr gibt der dann so richtig Gas. Nach ein paar Wochen waren die Jungpflanzen dann wie ein dichter Rasen im Beet, und ich habe über 300 Baquieu-Teenies überall hin vereinzelt, wo irgendwie Platz war. Sogar in Pflanzsäcke, die dann den Winter über genauso unter freiem Himmel standen wie alles andere auch.
…und diesen Herbst?
Hab ich das nochmal gesteigert, glaube ich. Nachgezählt hab ich nicht, aber es war absolut unvernünftig viel Saatgut. Warum?
Weil ich selbst nach 3 Saatgutverschenk-Aktionen nicht weiß, wohin mit den Saatgut. Ich hab noch aus den letzten 4 Jahren Bestände, und die werden a) nicht besser und b) nicht weniger.
Hier, guckt selbst: Das kleine grüne Gekröse sind Baquieu-Babies, die vor ungefähr drei Wochen gesät wurden:

Kommt ruhig näher ran, die beißen nicht!

Sind sie nicht süß?
Noch sind sie kleiner als Kleeblätter, aber wir werden denen beim Wachsen zugucken können. Ich halte euch auf dem Laufenden, versprochen.
Wenn wir uns von dem Punkt aus, an dem ich für diese beiden Fotos stand, einmal um 180° drehen, stehen wir direkt vor dem abgeernteten Kletterbohnenbeet. Da wohnen noch ein paar Zwiebeln, die inzwischen aber von – ihr ahnt es – Baquieubabies umlagert sind.

But wait, there’s more!
In einem der Kastenbeete werden wir Zeuge des gärtnerischen Äquivalents der Massentierhaltung: Dort drängen sich vermutlich 3x soviele kleine Gartensalate – auf ungefähr 25% des Platzes wie in den beiden eben gezeigten Beeten!

Die Betonung liegt auf „vermutlich“ und „ungefähr“… ihr könnt ja gern mal den vorderen Flecken zählen und dann hochrechnen. Ich bin zu faul dafür, aber vielleicht habt ihr ja Lust. (c;

Ich glaube, allein auf diesem kleinen Fleck wachsen mehr Pflanzen, als ich vereinzeln könnte.
Ich hab da jetzt 45 Steckzwiebeln (Sorte Shakespeare) dazwischen gesteckt, die wachsen ebenfalls über den Winter und sind gute Salat-Nachbarn. Mischkultur und so, wissenschon. Die ersten ernten wir nach Tagesbedarf im Frühjahr und im zeitigen Sommer sind sie dann erntereif. Um die 300 – 400 Stück werden in den brummschen Beeten verteilt.
Klingt irre viel, aber a) kommen nicht alle durch, b) mögen wir Zwiebeln und c) verteilt sich das ja über mehrere Monate. Dazu kommt, dass Zwiebeln nur wenig Arbeit machen, und wenn ich die Beete im Winter produktiv nutzen kann, freut sich der Effizienz-Junkie in mir den Ar*** ab.
Jedenfalls hat das Beet jetzt lauter kleine Krater, wie von Zwiebel-Meteoriten:

Ey, noch nicht weggehen, wir sind noch nicht fertig!
Außerdem gibt’s am Ende was kostenlos. Wenn ihr wollt.
Hier, noch so’n Kastenbeet. Da drin waren den Sommer über überschüssige Tomaten ausgelagert, die sonst nirgendwo mehr Platz hatten. Die standen so dicht, dass viel zu viele Tomaten nicht reif geworden sind, und heute Nacht hatten wir erstmals Frost, also hab ich heute die letzten Pflanzen weinenden Auges rausgehauen.
Die äußeren Drittel der Fläche wurden schon vor 3 Wochen freigeräumt und – naaaa? Genau: Mit Baquieusamen beworfen.

Nein, ich weigere mich, die Anzahl auch nur zu schätzen.
Ich hab auch hier Shakespeare zwischen die Salate gesteckt. 64 Stück, wenn ihr’s genau wissen wollt.

Der kleine Zwiebelbauer
Links neben diesem Beet steht das Mitte Juni neu errichtete Zwiebelbeet des kleinen Gartenzwergs. Der ist jetzt in der 3. Klasse, tobt sich supergern im Schulgarten aus und ist absolut stolz auf sein Beet. Viele Steckzwiebeln wurden in der kurzen Sommerhitze durchgebraten, aber ich hatte im August nochmal nachgesteckt… und irgendwie sind dabei wohl auch ne Faust voll Baquieusamen hier drin gelandet.
Ihr wisst inzwischen natürlich, wozu das geführt hat. Genau:

Nein, nicht zu schwarzen Katzen. Das ist eine der beiden Nachbarsmiezen, die unserer Mulchkatze das Leben schwer machen und zuverlässig auftauchen, wenn ich länger als ne Minute am Gärtnern bin. Kostenloser Dünge-Service inklusive: Die beiden haben das 40m² große Katzenklo dankend angenommen. Kannste nüscht machen, ist aber auch nicht wirklich schlimm. Immerhin verbuddeln sie alles sehr gründlich.
Zurück zum kleinen Zwiebel- und Salatbauern.
Der liebt inzwischen den Gartensalat und ist stolz wie Bolle, wenn’s den zum Abendessen gibt. Mission accomplished! (c:
Allein von diesem einen Kastenbeet – weniger als 1 m² – können wir jetzt jeden Tag nur ein paar Blätter abzupfen, genug für ne Familienschüssel gemischten Salat. Weil wir nämlich keine kompletten Pflanzen ernten, können sie weiter wachsen und wir haben we-sent-lich länger was davon. Kann ich nur wärmstens empfehlen.
Ich mag diese Flächenintensiv-Nutzung total. Das klappt in Kastenbeeten irgendwie deutlich besser als auf dem 5×8 m großen Gemüsebeet – dort wuchern Mangold, Ringelblumen, Fedsalat und diverse Unkräuter alles voll und ich komme mit dem Aufräumen nicht hinterher.
Aber Daniel, was gibt’s denn nun kostenlos…?
Gut dass ihr fragt.
Jetzt.
Kurz gesagt: Wer in Chemnitz und Umgebung wohnt und Baquieu-Jungpflanzen abholen will, melde sich bei gern mir –> info@derbrumme.de
Kostet euch nur Fahrzeit und Benzingeld. Ihr könnt soviel bekommen wie ihr wollt, macht euch aber vorher Gedanken, wieviel Platz ihr habt und wie viele Salate ihr sinnvoll unter bekommt. Das Angebot gilt solange der Vorrat reicht, und wenn ihr einmal da seid: Saatgut ist auch noch in rauhen Mengen abzugeben.