Baquieu Samenernte 2022: Das große Abschütteln

Eventuelle Niveaulosigkeiten bitte ich zu entschuldigen.

…so, jetzt wo das geklärt ist, können wir ja loslegen. (c:

Intro slash Vorrede slash Kontext:

Die brummsche Beetplanung ist dieses Jahr etwas unter die Räder gekommen, daher ist das große Beet (ca. 40m²) 2022 eher nur so mittelproduktiv.

Grund Eins: Ich hatte alle Hände voll mit der Aufzucht von 27 Tomatensorten, mehreren Sorten Paprika und – ganz neu für mich – ner Handvoll Chilisorten zu tun. Etwas über hundert Pflänzchen, die mich seit März auf Trab gehalten haben. Die Chili schon eher, die wurden am 25.12. um zehn Uhr Abends gesät. Ihr wisst ja, was das für Schnarchnasen sind.

Grund Zwo: Ich mag Beetplanung nicht. So gar nicht. Deshalb schiebe ich das bis zur letzten Sekunde vor mir her. Und dieses Jahr eben bis nach der letzten Sekunde. Also hab ich beschlossen, den Vorjahresplan einfach jeweils eine halbe Zeilenbreite nach links zu verschieben (das ist ja gerade das Grundprinzip von Gertrud Francks Mischkultursystem, nach dem ich gärtnere, also mach ich da auch gar nix falsch) – und alles andere 1:1 zu übernehmen. Also keine Änderungen innerhalb der Reihen im Vergleich zum Vorjahr zu machen, genauer gesagt: zu planen. Wenn dann spontan was anders wird, dann isses halt so. Beetplanung sucks, so what.

Grund Drei: Ich hab den idealen Zeitpunkt verpasst, an dem ich einige Beetbewohner in ihre Schranken hätte weisen sollen. Und jetzt hab ich den Salat. Unter anderem. Status Quo im brummschen Acker:

So sieht’s gerade aufm Beet aus.

1/3 des Beetes ist mit im letzten Spätsommer/Herbst wild ausgesätem sowie überwintertem Mangold bedeckt (ganz rechts hinten), 1/3 mit Ringelblumen, die sich ebenfalls selbst eingeladen haben (hauptsächlich die große Ecke im Vordergrund des Fotos) und auf dem dritten Drittel wuchert wild ausgesäter [Trommelwirbel] Gartensalat Baquieu.

Den Rest der Fläche teilen sich 1 Zeile Tomaten, eine Zeile Kohl, bei dem ich wiedermal nicht dazugekommen bin, regelmäßig (oder auch nur ein einziges Mal!) unter’s Schutznetz zu gucken), 2 Zeilen Kartoffeln und ein paar Reihen im Herbst gesteckte Steckzwiebeln, die hoffnungslos überwuchert wurden und daher weit hinter ihrem Potenzial zurückgeblieben sind. Ein paar davon hab ich geerntet, die Mehrheit werde ich vermutlich niemals wiederfinden. Dieser Rest ist so ziemlich alles, was ich dieses Jahr planvoll dort angebaut habe.

…und ja: Die Mathe hinter der obigen Rechnung geht genauso wenig auf wie mein diesjähriger Beetplan.

Zur Beruhigung: Das Ganze liest sich wesentlich deprimierender als es ist! Ich hab mit diesem suboptimalen Zustand kein großes Problem. Gärtnern ist mein Hobby und soll Spaß machen, und wenn mir irgendwas keinen Spaß macht, tja, dann wird’s einfach weniger gemacht. Hey, wenigstens werde ich nicht an Mangold-, Ringelblumen- oder Baquieasamenknappheit leiden! (c:

Soviel zum Kontext. Fast forward zu heute Vormittag:

Alle wild ausgesät. Nächstes Jahr wird das noch schlimmer werden, da bin ich mir sicher. Da hab ich den Salat… Den bekomme ich nie wieder los, aber ich denke mal, da gibt’s schlimmere „Unkräuter“, oder? (c;

Den Baquieu kann ich mir heute erstmalig vornehmen, denn inzwischen haben die Pflanzen genügend Schirmchen gebildet, dass sich das Absammeln lohnt.

Dazu fasse ich eine Pflanze vorsichtig am Stengel unter den Blüten an, neige sie in den 10L Eimer rein und schüttle die Blütenstände dann ein paar Mal kräftig gegen die Eimerwände, so dass es richtig schön klatscht, damit die Samen rausfallen. Wenn ich Glück habe und vorsichtig genug war, knickt oder bricht der Stengel nicht ab. Ein paar hat’s leider doch erwischt, aber bei der Menge an Pflanzen ist das verkraftbar.

Nach 20 Minuten Abschütteln hab ich mehr Saatgut zusammen, als ich in den letzten zwei Monaten vom Baquieu auf der Terrasse Blüte für Blüte vorsichtig einzeln abgezupft hab. Nun gut…

Die Ernte ist jetzt natürlich noch nicht getrocknet, das Zeuch hat noch zuviel Feuchtigkeit drin. Also ab damit in so nen schwarzen 60×40 Eurobehälter und ein paar Tage im Gartenhaus a.k.a. „Daniels Sommersauna“ hinstellen.

Noch lebt da drin jede Menge Krabbelzeuch. Aber dierSamen müssen ja auch erstmal trocknen, und erfahrungsgemäß bewegt sich danach nix mehr da drin. Zwei Dutzend kleine Maden hab ich per Hand rausgesammelt, damit die nicht hier drin zu Tode trocknen. Bin ja kein Unmensch.

Aber Daniel, was willst du denn mit so viel Saatgut???

Berechtigte Frage!

Das ist Baquieusaatgut für gefühlt mehrere Hektar Anbaufläche, dazu kommt nochmal ne nur wenig kleinere Menge aus dem Vorjahr. Also viel zuviel.

Was ich definitiv nicht habe, ist die Zeit, daraus viele kleine Tütchen zu packen und die dann individuell an Baquieufreunde zu verschicken. In ein paar Wochen beginnen die Arbeiten am Best of Wurzelwerk 2022 ebook (für alle Nichtstammleser: sowas hier), das hat mich letztes Jahr von September bis November ca. 250 Stunden meiner Freizeit gekostet. Neben her steht ein komplett neues technisches Hobby in den Startlöchern, wo ich mich in ein komplett neues Thema einarbeiten muss. Oh, nebenher gibt’s da noch meine Frau und zwei Kinder. Und und und. Aber ihr wisst selbst wie das ist, ich bin sicher nicht der Einzige mit zuwenig Freizeit. Will ja auch gar nicht klagen. Nur die Baquieuverteilerei, die will und kann ich nicht übernehmen. Daher suche ich derzeit unter den Wurzelwerkern gute Seelen, denen ich den ganzen Bumms zuschicken kann. Zwei habe sich schon angeboten, keine halbe Stunde nach meinem Frageposting. Was für ne tolle Gruppe! (c:

Und weil’s so schön ist, hier ne ein bisschen eye candy für alle Baquieufreunde:

Wallpaper für alle Baquieufreunde

Hier die hochauflösende Version. You’re welcome. (c:

Jaaaa gut, es gibt deutlich schönere Motive für’n Hintergrundbild. Aber Baquieufreunde wissen das zu schätzen, da bin ich sicher. Häschtägg mirselbstwaseinreden

One response to “Baquieu Samenernte 2022: Das große Abschütteln”

  1. […] hatte ja vorletzten Sonntag schonmal ausführlich was zur Ernte von Gartensalat-Samen geschrieben, hier (von August 2021 mal abgesehen). Seitdem ist zwar nicht viel Wasser die Elbe hinab geflossen, aber […]

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