Anzucht oder Unzucht?

Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin, und keiner ginge mal nachsehen, wo man hinkäme, wenn man hinginge.

Kurt Marti

Ich hab nachgesehen und weiß jetzt, wo man hinkäme: Willkommen bei Brumme’s Rosa Stunde!

Kontext

Ich gärtnere seit ein paar Jahren in der Anzuchtphase im Frühjahr mit Pflanzlicht-LEDs. Anfangs hatte ich nur diese lila/rosa leuchtenden Modelle gewählt, weil die wohl für’s Pflanzenwachstum besonders günstig wären. Allerdings verbieten die sich im Wohnzimmer, wo sich zu dieser Zeit ein beträchtlicher Teil der Anzuchtaktivitäten konzentrierte. Helles Südfenster und so. Diesen Farbton erträgste aber nicht lange.

Also kamen nach und nach weiß leuchtende Modelle dazu, die dann auch im WoZi eingesetzt werden konnten, ohne dass wir Augenkrebs riskierten. Das rosa Leucht wurde dann in der Speisekammer eingesetzt (für die Vorzucht am besten geeignet, da kühlster Raum im Haus) und im Werk II, dem brummschen Hauswirtschaftsraum. Nu haben aber beide Fenster, die von der Straße aus einsehbar sind. Das bosa Leuchten blieb also nicht lange unbemerkt und gelegentlich fragten Nachbarn und Bekannte, was wir denn so anbauen würden. (c:

Ich hab das natürlich wahrheitsgemäß aufgeklärt („Tomaten und so, was denn sonst?!¿?„), aber in solchen Gesprächen kam dann öfters die Sprache auf rote, blinkende Herzchen. Und in gewissen Gartengruppen, in denen ich mich rumtreibe, sind die Blinkeherzchen schon länger ein running gag – ich bin ja nicht der Einzige, dem das so geht.

Daher hab ich mich schon lange mit dem Gedanken getragen, die Anzucht in Richtung „Amsterdamer Hafenpuff“ zu pimpen. Der Versuchung hab ich mehrere Jahre tapfer widerstaden, aber neulich bin ich schwach geworden und hab so’n Teil bestellt.

Mein Modell kam mit Batteriefach (3x AA), aus dem alternativ ein USB-Kabel rauskommt. Das kannste an jedes beliebige USB-Netzteil anschließen, und damit hängt das Schätzchen jetzt batterielos an meiner hochprofessionellen elektrischen Anlage:

Das gesamte Tomaten-Leucht geht zeitschaltuhr-gesteuert in der Dämmerung früh und abends an und verlängert den Pflanzen so den Tag um 2x 90 Minuten. Tja, und seit heute Abend prangt da zusätzlich das hier im Fenster:

Kostete nen Zehner oder so und ist den Spaß definitiv wert gewesen – ich grinse immer noch! (c:

Die Frage „Gartenhaus oder Hafenpuff“ ist damit geklärt, gnihihi.

Auch passend:

In my defense, I was left unsupervised.”

Lee St. John

Ich erwarte jetzt baldige Wachstumssprünge bei den Tomaten. Hust. Mal sehn…

Aber im Ernst: Den Tomaten machen die kühlen Nächte nichts aus, zumindest nicht sichtbar. Wir hatten jetzt mehrfach zwischen fümpf und null Grad – bei solchen Vorhersagen kommt der Tontopf-Ofen mit 5-6 Teelichtern zum Einsatz, den ich so ab 22 Uhr rum laufen lasse (ich hab übrigens keine Ahnung, wie lange die Teelichter durchhalten – hat das mal jemand von euch getestet?), und früh sind die Tomaten dann immer putzmunter. Sie wachsen auch weiter wie bisher, haben also durch die Kälte keinen Wachstumsschock bekommen.

Isses tagsüber bei Sonnenschein trotz offenem Oberlicht und Tür mal deutlich über 30°C, lassen sie eher mal die Flügel hängen. Die letzte Nacht blieb recht mild, daher konnte ich auf den Teelichtofen verzichten:

Bonusmaterial

Oh, und: Weil kein Artikel vollständig ist ohne Katzencontent, eine kurze Fotodokumentation der brummschen Mulchkatze bei der Arbeit.

Außerdem zu sehen: Der im Herbst gesäte Gartensalat Baquieu wächst seit ein, zwei Wochen deutlich schneller. Morgen ist thun’scher Blattag, da werde ich den mal vereinzeln.

One response to “Anzucht oder Unzucht?”

  1. […] Irgendwann = eine Woche später. Mission […]

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