Weniger Stress beim Gemüse vorziehen

Achtung, Stifte raus, Zettel her, das ist jetzt wichtig! ?

Das Thema: Aussaat vorbereiten & Aussaat-Stress redizi… rezudi… also weniger Stress beim Säen.

Vermutlich ist das jetzt total banal und ich bin schlicht der letzte Gärtner auf Gottes Erden, der darauf gekommen ist. Falls es aber noch mehr Spät-Blicker wie mich hier gibt, vielleicht hilft euch das Folgende ja ein bisschen.

Ich hab dieses Jahr etwas über 70 verschiedene Gemüsesorten geplant. Also nicht nur auf der Wunschliste, sondern so ganz konkret im Excel-Beetplan drinne. Mit Aussaatkalender und so.

Kleiner Ausschnitt aus dem brummschen Gartenplan 2021.
Ja, die Farben hamm alle ne Bedeutung. Und ja: An die meisten davon kann ich mich auch noch erinnern.

Eigentlich sollte ich da jetzt nüscht mehr vergessen können. Klar, man muss halt täglich in die xls gucken oder kleine Zettel in die Tastatur klemmen oder sich an das Zeuchs im Handywecker erinnern lassen. Ersteres mache ich (fast täglich), letzteres ist mir zu aufwendig. Ich tippe auf dem Wischkästl nicht gern rum, Punkt. Manchmal schreib ich mir Zettel. Also vergesse ich dann doch immer mal wieder was.

Und sehr oft komme ich auch erst abends nach 20 Uhr dazu, in die xls zu gucken. Wochentags ist das eigentlich sogar die Regel. Ergo wird’s dann leicht hektisch. Heute zum Beispiel…nicht. Es ist nach 20 Uhr und heute steht bei mir nix Gärtnerisches mehr an. Ganz entspannt. Na gut, zur Sicherheit nochmal fix in den Aussaatkalender geguckt…

Es folgt ein Einblick in den typischen inneren Dialog, der an dieser Stelle einsetzt:

…oh, ab 19 Uhr ist Fruchtzeit…? Wann müssen eigentlich die Kürbisse gesät werden? Oh, und die Gurken? Schnell mal in die xls gucken! Hmmm… jep, die sind jetzt eigentlich dran. Stimmt ja, Marie hat neulich ein Video zur Gurkenaussaat gemacht, haste das schon wieder vergessen, du Depp! …ach stimmt ja, das waren ja vier Sorten Gurken! Und noch nie vorher überhaupt Gurken angebaut. Was soll schon schiefgehen…

Es folgt ein gepflegtes und verdientes Fazialpalmieren.

Mehrere Sorten Gurken, Kürbis, Physalis: muss alles asapissimo gesät werden.

So ungefähr klingt das dann, oder würde es klingen, wenn ich Selbstgesprüche führte. Glücklicherweise tue ich das (noch?) nicht, also bleibt es ein stiller Dialog, und keiner bekommt das Elend mit. Lange Rede, stumpfer Sinn: Eigentlich wird’s wiedermal so richtig stressig. Ab heute 19 Uhr ist Fruchtzeit (Stichwort „Maria Thun’s Aussaattage“, wen’s interessiert), und ja, ich hätte noch bis Mittwoch 19 Uhr Zeit für Frucht-Aussaaten. Aber erfahrungsgemäß kommt einem immer irgendwas dazwischen.

Ach übrigens, Physalis wollte ich ja auch noch säen. Nur der Vollständigkeit halber.

Und jetzt nehmen wir mal für ne Sekunde an, ich hätte das erst morgen oder übermorgen bemerkt, denn so läuft es im Regelfall. Dann kannste mich echt mal unentspannt erleben. Ich vermute ja dass die Samen das merken und ich denen so von Beginn an schlechtes Karma mitgebe. Will natürlich keiner, iss aber bisher manchmal so.

So, und jetzt der banale Geistesblitz, der mir heute kam. Der funktioniert leider nur, wenn’s zeitlich nicht ganz so extrem knapp ist wie oben beschrieben, aber gut… Denkt euch den Trommelwirbel bitte selbst dazu.

Wenn ich so ne lange Liste an auszusäenden Sachen habe wie heute und morgen, dann ist die meiste Arbeit ja nicht das Samen-in-die-Erde-Stecken, sondern die ganze Vorbreitung:

  • alle wichtigen Infos aus der xls rausziehen: Anzahl der vorzuziehenden Pflanzen, Saattiefe/-abstand, welche Erde, etc.
  • Vorzuchttöpfe oder Anzuchtplatten mit Erde füllen
  • Schilder beschriften und reinstecken (eins für jede Pflanze!)
  • die daneben gekrümelte Erde wegräumen
  • etc…

Und da ging mir heute auf, dass ich all das doch schon vorbereiten kann! ?

Ich sag ja: An Banalität nicht zu überbieten, oder? ?

Aber echt, da bin ich noch nich vorher drauf gekommen! Bisher hab ich, selbst wenn ich gedacht hab „jawoll, morgen abend musste was aussäen!“ nicht soweit gedacht, dass es zu „aber da kannste doch heute schon fast alles vorbereiten!“ gereicht hätte. Eigentlich peinlich, aber so isses halt.

Also habsch heute schon… richtig: Alles vorbereitet. Wer jetzt Überraschungen erwartet hat, wird leider enttäuscht.

Aus solchen Zazikibechern bekommt man ne Menge Pflanzstecker raus. Die Edding-Beschriftung kann man sogar abrubbeln und die Schilder wiederverwenden. Volle Kanne nachhaltig. Und für die gezackten Reste fällt mir sicher noch ne fiese Verwendung ein. Irgendwas mit Schnecken vielleicht?

So, ganz entspannt schonmal alle Schilder ausgeschnitten und beschriftet. Jetzt nur noch fix die Erdarbeiten.

Fertsch. Morgen geht’s dann richtig schnell und entspannt.

..so, alles vorbereitet! Morgen muss ich dann nur noch kleine Löcher machen und die Töpfchen besamen. Null Stress. Boah bin ich gut!

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