Kastenbeet, 2022 edition: Edel in weiß

Normalerweise mag’s der Brumme ja eher rustikal. Also Zeugs aus Holz und so. Diesmal ist ein Stilbruch rausgekommen, irgendwie.

Ich hab nämlich Zugriff auf Restplatten aus einem Aluminiumverbundwerkstoff, die andernfalls ins Recycling wandern würden. Dafür sind die viel zu schade, weil dieses Zeuch einfach toll ist. Diese Platten fallen ab, weil das ausgefräste Öffnungen sind, und weil die auf ner CNC-Fräse bearbeitet wurden, sind sie auf den Millimeter genau exakt gleich groß. Man spart sich also viel Zuschneide-Arbeit, wenn man sein Werk ans Material anpasst und nicht andersrum. Kann man ja mal machen. Nix spricht dagegen, dass das neue Kastenbeet 1,25 m lang sein kann…

Das Zeuchs heißt „Alucore“, ist 15 mm dick, leichter als Holz, deutlich stabiler als selbiges und absolut verrottungsfest. Ideales Bastelmaterial also, vor allem für den Garten. Ich überlege schon seit Jahren, was ich damit anstellen kann. Jetzt wird’s erstmal ein Kastenbeet. Es folgt ein kleiner Bastelbericht Schrägstrich Anleitung.

Im obigen Foto seht ihr schon, wie ich die Platten über Eck verbunden habe: Mit alten Holzpfosten, die innen in die Ecken kommen. Ja, die werden durch den Erdkontakt irgendwann verrotten, wenn ich nix dagegen mache. Vermutlich werde ich die noch mit Noppenfolie verkleiden, damit das ein paar Jahre länger hält.

Der Boden ist eingesetzt, d. h. die Seitenwände schließen unten bündig mit der Bodenplatte ab. Warum so und nicht die Seitenwände auf die Bodenplatte draufgesetzt? Weil ich die offenen Kanten durch die Seitenwände verdecken will. Das ist nämlich der einzig richtige Nachteil von Alucore: Man muss die Kanten verkleiden, sonst guckt die Wabenfüllung durch und das Alu sowie die Kunststofffolie des Verbundmaterials fusseln rum. Will natürlich keiner.

Also müssen auch die Kanten noch irgendwie verkleidet werden. Ich hab noch Restbretter aus Lärche von der Fassade des Gartenhauses übrig, die werden zurechtgesägt und rangeschraubt:

Theoretisch hätte ich die Bretter auf Gehrung sägen können, also so dass die sich im 45° Winkel auf der Ecke treffen. Aber da musste sehr genau arbeiten damit das ordentlich wird, und ich hab dafür jetzt weder Zeit noch Nerven dafür. Und: Wenn sich das Holz dann im Freien durch Feuchtigkeit verzieht, war’s eh wieder für die Miez. Also simpel.

Die offenen Kanten der Seitenwände verdeckt ein ca. 10 cm breiter Rahmen, der außen bündig mit den senkrechten Lärchenbrettern abschließt und innen ein paar cm ins Beet hinein übersteht:

Ich möchte obendrauf möglichst wenige Schrauben auf dem Rahmen haben (weil’s unschön aussieht und weil dort Wasser eindringen kann), also werden die Bretter mit Sacklöchern, neudeutsch „pocket holes“ verschraubt. Wem das nix sagt: Macht euch mal bei youtube schlau, das ist eine tolle Art, Holz zu verschrauben. Einfach und stabil.

Die Löcher kommen schräg ins Holz, die Schrauben verbinden dann die flachen Seiten der Bretter. Bei so dünnen Brettern wie hier (knapp 20 mm) ist das nicht superstabil, aber für so nen Rahmen reicht es.

Was ihr auf dem folgenden Foto seht, ist die Unterseite des Rahmens. Ich hab beim Zusammenschrauben oder schon vorher beim Bohren der Löcher irgendeinen Fehler gemacht, daher sind die langen und die kurzen Bretter nicht ganz exakt auf einer Höhe. Schade, aber kein Beinbruch. Im Möbelbau wäre das ein no-go, aber für ein Kastenbeet reichts.

Der Rahmen wird in jeder Ecke mit je einer Schraube von oben fixiert…

…und dann das Holz mit Leinölfirnis eingerieben. Das lasse ich jetzt erst einmal mindestens einen Tag lang einziehen, danach überlege ich ob noch ne zweite Schicht drauf muss.

Fertsch! (c:

…oder zumindest fast. Unten kommen noch ein paar Restlatten drunter, denn der Kasten kommt später mal auf die Terrasse und da muss unten Luft zirkulieren können, sonst gammeln mir die Terrassendielen weg. Die Alternative zu den Latten wäre so kleine Transporträder gewesen, aber ich kann genauso gut einen Rollfix drunterschieben, wenn ich das Ding später mal bewegen will. Wäre also unnötiger Schnickschnack.

Innen habe ich noch Silikonfugen gezogen, damit der Kasten an den Kanten dicht wird und mir dort das Gießwasser nicht unkontrolliert durchläuft.

Eventuell kommen noch ein paar Drainagelöcher in den Boden. Aber das sollte alles schnell gehen. So wie’s jetzt ist, bleibts erstmal:

Nochmal die hard facts:

Circa-Maße:
1,25 m x 0,40 m x 0,40 m

Material:
Lärchenbretter und Restplatten aus Aluminiumverbundwerkstoff (Alucore)

Zeit:
Ca. 4h Arbeit + 1h Vorbereitung, Saubermachen etc.

Kosten:
Nahe Null. (c:

Und jetzt ab auf die Terrasse damit!

Jep, sieht auch draußen gut aus. (c:

Das Holz wird recht schnell nachgrauen, auch mit Leinölfirnis drauf. Aber das ist normal und kein Problem.

…so, jetzt wo der Prototyp fertsch ist, muss ich mir erstmal wieder ein paar Alucoreplatten organisieren – dann bekommt das Kastenbeet noch einen Zwilling danebengestellt. Irgendwo müssen die hundertund gesäten Tomaten ja hin! (c:


5 responses to “Kastenbeet, 2022 edition: Edel in weiß”

  1. […] im Edel-Hochbeet (Baubeschreibung hier) sind drei Pflanzen trotz des wesentlich größeren Volumens einfach […]

    • Der Brumme sagt:

      Ja, könnte man machen. Square foot gardening hab ich bisher noch nicht ausprobiert, das wäre mal noch ne spannende Variante. Merke ich mir – danke für den Hinweis! (c:

  2. HG Unckell sagt:

    Wenn die Seiten dieses Kastenbeetes alle gleich lang sind – d.h. 125cm – dann ist das eine super Startbasis für ,square foot gardening‘.

  3. […] ein Kastenbeet gepflanzt (Circa-Maße: 1,25 m x 0,40 m x 0,40 m, den Baubericht dazu gibt’s hier). Ich schreib‘ das deshalb so genau, damit ihr seht, dass die definitiv in genügend Erde […]

  4. […] euch interessiert, wie diese beiden Beete entstanden sind: Guckt ihr hier. Beim Auskippen der Erde hab ich noch ne kleine Entdeckung gemacht, und war ziemlich baff. Ach. Ach […]

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