Gartenrundgang Anfang März

Kleiner Garten- bzw. Anzuchtrundgang. Diesmal wieder eher indoor, weil outdoor noch nicht soviel los ist. Alles so Zeuchs aus dieser Woche (KW 9, für alle die wie ich in Kalenderwochen denken).

Oben: Feldsalat in der Morgendämmerung. Im Herbst gesät als Begleiter für den Wirsing. Hätten wir den ganzen Winter hindurch beernten können – wenn wir mal öfter daran gedacht hätten. Aber dafür kann der Salat ja nix.

Noch so’n brummscher Versuch im Wintergärtnern: Zierkohl, den ich im Herbst gesät und in die abgeernteten Tomatenkübel gepflanzt hatte… zum Ernten noch ein bissel wenig.

Vermutlicher Fehler: Ich Idiot hab vergessen, die Kübel zu gießen. War ja im Herbst & Winter immer ordentlich nass… Aber dass die relativ regengeschützt stehen und wenn’s nicht mehr regnet, schnell wieder austrocknen – das hab ich irgendwie verdrängt/vergessen. Lesson learned, hoffentlich…

Die Pflanzen (für’s Protokoll und alle, die hier nicht so oft mitlesen: Das ist Gartensalat der Sorte Baquieu) im linken Eurobehälter werden seit dieser Woche abgehärtet, d.h. nachmittags bis abends raus gestellt, erst Halbschatten und nach ein paar Tagen auch in die Sonne. Die Temperaturen in dieser Zeit gingen durchaus auch mal nahe an die Null. Hat ihnen nicht geschadet – im Gegenteil: Die sind nicht mehr so schlapp und zart wie vorher, sondern bekommen jetzt schön stabile Blätter.

Im rechten Behälter sind die Pflänzchen, die bis vor einer Woche weiter hinterher waren und auch nicht mehr in den ersten Behälter gepasst hätten – die stehen heute zum ersten Mal draußen.

Demnächst, wenn die Abhärterei auch mal ein paar Nächte umfasst hat, pflanze ich die raus in die Tomatenkübel auf die Terrasse. Dort können die bis Ende Mai bleiben und beerntet werden. Ich gieße seit ein paar Wochen mit Neemöl im Gießwasser, um die Trauermückenlarven zu bekämpfen. Das Zeuch wirkt wohl irgendwie hormonell und bewirkt, dass die Larven Probleme mit der Chitinbildung bekommen und dann sterben. Anderes Getier würde nicht geschädigt, wobei ich da einige Fragezeichen habe – schließlich brauchen ja auch andere Bodenlebewesen Chitin… Wie auch immer, das Zeuch wirkt: Wir haben wesentlich weniger Trauermücken (was man ja immer erst zeitversetzt merkt) und die Pflanzen entwickeln sich prächtig.

Ich hatte zwar keine gewollte direkte Vergleichsgruppe angelegt, aber diejenigen Salate im rechten Behälter, die in ihrer Entwicklung deutlich hinterher sind, an denen sehe ich öfter mal noch Trauermücken rumschwirren. Ich hab dort zweimal nicht mit Neemöl gegossen, einmal aus Schusseligkeit (schlicht vergessen) und einmal aus Bequemlichkeit: Das eingerührte Zeuch war komplett vergossen und ich wollte nicht nochmal neu mit der Matscherei anfangen, also hatte ich die mit normalem Wasser gegossen. Damit hab ich sozusagen meine Kontrollgruppe bekommen. Die Ergebnisse sind recht eindeutig, es sei denn ich hab andere Faktoren übersehen.

Apropos Schädlinge: Wir haben vor 2 Wochen einen Topf Petersilie im Bioladen gekauft. Stand bei uns am Küchenfenster und wurde nach Bedarf abgeerntet, wie man das halt so macht. Nach einer(!) Woche begannen die Pflanzen zu hängen, so als würden sie vertrocknen. Die Erde war aber immer schön gleichmäßig feucht. Gestern hab ich dann – wenig überraschend – gemerkt, dass da wieder Trauermücken dran sind. Die Pflanzen selbst sind hinüber. Also abends raus gestellt damit die ordentlich Frost bekommen. Demnächst wird diese Erde vermutlich nochmal gedämpft, zusammen mit nem anderen großen Kübel voller trauerbemückter Erde. Ich mag dieses Dämpfen eigentlich nicht, weil man damit ja auch das ganze andere Bodenleben killt, aber ich will mir hier sicher sein, dass nicht eine Larve überlebt. Dieses Viechzeug ist einfach zu fies.

Also: Passt mit gekauften Küchenkräutern auf wie Hulle! Das ist nicht das erste Mal dass uns sowas passiert. Ich hoffe, diesmal haben wir unsere Lektion endlich gelernt…

Und noch was echt Unschönes…

Entdeckung in der Speisekammer am Mittwoch Abend: Unsere gesamte Knobi-Ernte ist von Blattläusen befallen! Blattläuse an Knobiknollen, WTF?!? Die Kiste steht schön trocken und dunkel in der unbeheizten Speisekammer, aber scheinbar immer noch zu warm, denn die Hälfte des Knobis treibt schon aus. Womit ich leben kann – dann stecke ich den halt demächst ins Beet, fertig aus. Aber die Blattläuse, das hätte echt nicht sein müssen. )c:

Guckt mal, so sahen die Knollen alle aus: Überall dort wo was sprießt, drängen sich diese miesen kleinen Sauger. Ich hab die Kiste eine Nacht bei Minusgraden draußen auf der Terrasse stehen lassen. Die Blattläuse waren danach erfroren (denke ich jedenfalls) und konnten abgebürstet werden. Klar, für die Zehen war der Frost auch nicht unbedingt so gut, aber hey…

Also am nächsten Abend in der Dämmerung bei um die Null Grad raus auf die Terrasse mit Handbürste, Schal und Mütze …und ne Stunde lang Knobi geputzt. Ich hab ja sonst nüscht anderes zu tun.

Links die gekeimten, rechts die noch Essbaren. Und ja: Ich weiß dass man gekeimte Zehen auch noch essen kann. (c;

Nur: schaffen wir SO viele nicht in so kurzer Zeit, also landen die demnächst im Beet. Ich hab nochmal ca. 10 Zehen kneingeschnippelt und Knobisalz gemacht (den kleingehäckselten Knobi auf nem flachen Teller mit Salz mischen und auf niedriger Hitze ein paar Stunden im Backofen trocknen, bis die kleinen Würfel trocken & hart sind). Knobisalz ist bei uns DAS Alltags- und Lieblingsgewürz.

Hier büdde, falls jemand ein hochauflösendes Wallpaper braucht. (c;

…und noch eins mit den Gekeimten. Irgendwas gutes muss das Debakel ja haben.

Falls jemand weiß was ich falsch gemacht habe und wie man Blattläuse am Knobi von Anfang an verhindern kann: Ich bin für Tips offen.

Update, ein Upgrade! (c;

Ich hab nen tollen Tip bekommen, was man mit zuviel Knobi machen kann: Knobipaste. Für sowas bin ich ja immer zu haben!

Das Rezept stammt von hier, ich hab lediglich 140 gr Knobizehen verwendet. Runtergebrochen auf ne runde Zahl wären das also:

  • 100 gr geschälte Knobizehen
  • 25 gr Salz
  • 25 gr Olivenöl
  • etwas Zitronensaft (damit die Paste nicht grau wird)

Das Ganze wird zusammengekippt und solange mit dem Zauberstab püriert, bis ein sämiges Mus entsteht. Wer’s gröber liebt und noch kleine Knobistückchen darin haben will, der mixt eben nicht so lange.

Denkt daran, vorher ein paar kleine Gläser samt Schraubdeckel auszukochen. Ich hab ehemalige Meerrettichgläschen verwendet. Füllt die Paste in die Gläser, lasst oben ca. 1 cm Platz und schraubt kurz zu. Anschließend klopft ihr die Luftblasen aus der Paste und deckt die Oberfläche wie im rechten Glas mit Olivenöl ab. Das Zeuch hält sich nun mehrere Monate lang nach Aussage von Gesa, der Frau hinter dem oben verlinkten Kanal Natürlich Selbstgemacht, im Kühlschrank noch länger, außerdem kann man das auch einfrosten. Mal sehn wie schnell die beiden Gläser bei uns alle werden.

Achtung, das obige Rezept mit 25 gr Salz ist sehr salzig! Wenn man die Würzpaste dann als Knobi-Ersatz in ein Gericht macht, braucht man vermutlich kein extra Salz mehr. Nehmt also besser erst einmal weniger Salz und tastet euch dann ran.

Update vom neulich erwähnten Erbsenexperiment*:

Es verdeutlicht sich immer mehr, dass die an thun’schen Blatt-Tagen gesäten Erbsen deutlich besser wachsen. Links Blütetag, rechts Blatt-Tag, beide zur gleichen Zeit abgeerntet. Die „Blätter“ haben deutlich mehr Power.

* ich arbeite seit mehreren Wochen an einem großen Erbsensprossen-Maria Thun-Experiment-Artikel. Extrem nerdige Erbsenzählerei wird das. (c:

Ebenfalls am selben Tag geerntet: Links Wurzeltag, rechts Fruchttag. Die sehen NOCH schlechter aus als die Blüte- und Blatt-Gruppen:

Der Behälter ist quasi „durch“, da passiert nicht mehr genug um das Weiterbetreiben zu rechtfertigen. Außerdem brauche ich den Platz demnächst für die Anzucht der gefühlten drölfzigdausend Tomaten, Paprika und Chili…

Ich will ja nicht angeben, aber guckt mal wie toll sich meine Gemüsezwiebeln entwickeln! (c:

Vorn: Die Lauchzwiebeln „Red Toga“, hinten: Zwiebeln der Sorte „Red Baron“

Soviel zum aktuellen Stand der brummschen Hobbygärtnerei. Ganz oben auf der to-do Liste stehen aktuell:

Die 2022er Beetplanung machen!!!

Das wollte ich schon im November beginnen, schiebe es aber seitdem vor mir her. Wie jedes Jahr. Auch wenn ich weiß dass es gar nicht so schlimm ist und mir sogar Spaß machen wird, wenn ich erst einmal damit angefangen habe. Mein altes Problem…

Die Tomatenanzucht

Aktueller Stand: 27 Tomatensorten. Und ja, da habe ich schon mehrere Aussieb-Runden hinter mir. Es hätten auch locker 40 Sorten werden können. Oder mehr, wenn ich nicht schon das ganze letzte Jahr über halbwegs diszipliniert jede Sorte weggedrückt hätte, die mich nicht absolut begeistert hat. Ich will von jeder Sorte mindestens drei Pflanzen bis zum Raussetzen Ende Mai haben. Da während der Vorzucht von der Aussaat vor zu den Eisheiligen erfahrungsgemäß nie alle Pflanzen überleben, muss ich sinnvollerweise mit ca. 5 Samen pro Sorte anfangen. You do the math… Das muss ja irgendwie verstaut werden, und am Ende der Vorzuchtsaison müssen die Pflanzen in Zehnliter-Eimer. Auch mit dem neuen Gartenhaus wird das ziemlich sportlich. Oh, erwähnte ich, dass ich dieses Jahr noch mehrere Chili- und Paprikasorten ausprobieren will? Hmpf…

Umbauten und Erweiterungen im Garten

Da kommt ja jedes Jahr was dazu, ihr kennt das. Dieses Jahr kommen mehr dieser unheimlich praktischen 90L-Maurerkübel auf die Terrasse, damit ich alle Tomaten, Paprika und Chili unterbringe. Mir ist neulich ne Idee gekommen, wie ich das gut umsetzen kann. Ich hoffe immer noch dass das so funktioniert wie geplant, mal sehn. Ich hab alles Material da, aber dafür brauch ich mal ein freies Wochenende.

Oh, und: Dieses Jahr sind zwar viele der geplanten Tomaten Freilandsorten, aber 2022 hat uns ja gelehrt, das selbst die nen Regenschutz gebrauchen können. Also muss ich mir an mehreren Stellen – auch in den Beeten – Tomatendächer bauen.

Im Prinzip hat das beides noch Zeit bis Ende Mai alles rausgepflanzt wird, aber sowas will ich tunlichst nicht erst kurz vor knapp machen.

DTP lernen

Hat nur indirekt was mit Gärtnern zu tun, aber ich wollte das eigentlich nicht auf die lange Bank schieben: Das nächste Best of Wurzelwerk ebook wollte ich nicht wieder in Word erstellen, sondern mit einer richtigen, also professionellen DTP (Desktop Publishing) Software. Da sollte ich sinnvollerweise deutlich vor September anfangen, mir ein paar geeignete Kandidaten anzugucken und auszuprobieren. Und wenn ich dann ne Entscheidung getroffen habe, muss ich mich zumindest in die Basics einarbeiten. Das kostet nicht nur Geld, sondern auch jede Menge Zeit…

2 responses to “Gartenrundgang Anfang März”

  1. […] traurigen Details könnt ihr hier nochmal nachlesen, wenn euch danach ist. Nach dem Säubern habe ich den Großteil der Zehen zu […]

  2. […] selbstgemachte Knobipaste (Rezept hier) […]

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