Das Brummsche Anzuchtbrett III

Mit neuen Projektideen ist das ja immer so ne Sache. Man weiß nie, ob’s was Einmaliges wird oder der Beginn einer wunderbaren …Sucht? Na ihr wisst schon was ich meine. Die Anzuchtbretter jedenfalls sind eindeutig nix Einmaliges. Aber das habt ihr schon am Titel erraten, nor? (c;

Das ich damit in die Serienproduktion* gegangen bin, ist aber auch nich wirklich überraschend: Die sollen in Fensterlaibungen stehen, und wir haben nunmal mehrere davon. Glücklicherweise. Also ist mit der Anzuchtbretterbastelei auch noch lange nicht Schluss. Im Gegenteil: Das heutige Paar ist das erste, das passgenau für ein Fenster gebaut wurde, und mithin das erste richtig ernst zu nehmende Anzuchtbrett. Die drei davor waren zum Ausprobieren und Erfahrung sammeln.

* Kleinserie, bis jetzt. Sehr klein. Welten entfernt von Wolfsburger Verhältnissen. Aber bei fünfen in zwei Wochen kann man schon langsam über Stückzahlen nachdenken, finde ich.

Wobei ich langsam mit Problemen kämpfe, die man auch in Wolfsburg kennt. Nein, ich hab keine Probleme mit meinen Abgasen. Ich hab nur Schwierigkeiten, genug Material ran zu kriegen: Mir gehen die leeren Konservendosen aus. Wir heben die zwar schon seit Jahren auf (will heißen: ich wasche die aus und ziehe sie dann ein, bevor andere Familienmitglieder sie dem Gelben Sack überantworten können), aber wir verbrauchen nunmal nur eine gewisse Menge Konservenlebensmittel (übewiegend Dosentomaten), und die möchte ich auch nur ungern erhöhen. Eigentlich eher das Gegenteil. Ja, ich könnte jetzt bei verschiedenen Restaurants Klingelputzen gehen und versuchen, Leerdosen abzustauben, klar. Aber so dringend isses dann doch nicht.

Also werde ich mir demnächst alternative Gefäße einfallen lassen müssen. Ein paar Ideen habsch schon, aber noch nix Spruchreifes. Das ist außerdem Musik von morgen. Hier erstmal die dritte Version des Brummschen Anzuchtbrettes.

Auf die Länge kommt es manchmal eben doch an

Da ich immer noch keine Bretter habe, die für meine Fensterhöhe von 1,30 m ausreichend lang sind (bzw. die verfügbaren Bretter zu schade dafür sind), musste ich wieder mit den 1,20 m langen Brettern rumzaubern :

Die Seite, die hier im Bild unten ist, wird später mal oben (und die Rückseite) sein, die Lücken werden noch mit Rest-Bretteln gefüllt. Die Bretter dienen lediglich der Stabilität, die Vorderseite besteht wieder aus Simopor (die breite weiße Kunststoffplatte) und wird später mit Folie bespannt.

Neueste Neuerung: Professionelle Reflexionsfolie

Ich habe auf den Tip eines Wurzelwerkers aus Marie’s Bootcamp-Gruppe gehört (Details im Thread) und mir eine Rolle dieser Folie (guckst du hier) besorgt. Im Gegensatz zur Spiegel- bzw. Abtönfolie von Römisch Zwo ist diese hier extra für die Indoor-Aufzucht gedacht. Was ich übersehen habe: Die ist nicht selbstklebend! Und damit ist die Verarbeitung ein ganzes Stück langwieriger. Denn statt die einfach auf’s Brett zu kleben, muss man das Brett damit „bespannen“.

Wir haben die Folie mit breitem Paketklebeband am Holz fixiert (ha, jetzt zahlt sich aus, dass ich die Rückseiten glatt geschliffen habe!) und anschließend noch einen Kunststoffstreifen drüber geschraubt. Ich hoffe das reicht um die Folie dauerhaft zu fixieren. Komplett knitterfrei bekommt man die aber nicht. Für Perfektionisten ein Albtraum. Zum Glück bin ich keiner.

Die Nägel sollten allerdings schon einigermaßen gleichmäßig angeordnet sein, aber das ist mit Winkel und Körner ne Sache von wenigen Minuten.

Erste Anprobe, ob die Bretter passen:

Jep, passt. Nicht perfekt, aber gut genug.

Allerdings klemmen die nicht so straff da drin, dass ich auf weitere Befestigung verzichten kann. Schön wär’s, denn was jetzt folgt ist optisch nicht schön:

Unten am Fensterbrett ne kleine Schraubzwinge und oben auch noch eine. Und damit die Bretter sich hinten nicht aus der Laibung rausdrehen, ne Latte unters Fenster reingeklemmt.

Würx. Werkstattcharme im Wohnzimmer. )c:

Aber ich hab’s ja so gewollt: Eine einzige Schraube im Oberen Bereich täte ja reichen. Aber ich bohre sehr ungern ins Holz, vor allem in der Fensterlaibung. Auch wenn man das so gut wie nicht sehen würde. Da geht’s mir irgendwie um’s Prinzip. Klingt komisch, ist aber so.

Übrigens: Nein, diese Fenster lassen sich jetzt nicht mehr öffnen. Auch nicht kippen. Da das nicht die einzigen Fenster im Raum sind, ist das kein Problem. Sollte man aber auf’m Schirm haben, wenn man das nachbauen will.

Fiat Lux!

Und: Es kommt optisch noch schlimmer, wenn man den Blick vom Sofa aus gen Decke richtet. Denn dort bammelt die neueste brummsche Kunstsonne, samt Kabelage:

Nein, das ist wirklich nicht schön. Den Anblick kann selbst der passionierteste Broccoli-Fan nich wirklich wohnlich finden.

Aber.

Erstens ist wenigstens die Kabelage hinter’m Balken versteckt, sodass man die nur sieht, wenn man auf’m Sofa nah an der Wad sitzt. Und das tut man im Wesentlichen nur abends. Dann gucken wir nach vorn zum TV und nicht nach oben zur Kunstsonne. Also alles nur halb so schlimm.

Außerdem: Wenn demnächst die Anzuchtsaison losgeht, gibt’s dort was ganz was anderes zu sehen!

Selbst „in leer“ gucke ich da gerne hin! (c:

Ich hoffe ja, dass ich genügend Platz zwischen den Dosen gelassen habe. Das sieht mörderisch eng aus, ich weiß… Meine mutige Theorie: Die Pflanzen werden sich schräg zur Mitte hin neigen, weil die ja zum Licht wollen. Damit haben die dann genügend Platz. Hoffentlich geht die Rechnung auf…

Weil die Dosen recht klein sind, muss ich die Pflanzen darin eh recht schnell größertopfen. Spätestens für diese Phase brauch ich noch dringend ne weitere platzsparende Lösung. Zur Erinnerung: In der 2021er Anzuchtsaison stand die Bude voll mit ca. 70(!) Fünflitereimern mit Pflanzen. Dreieinhalb große Schubkarren Kompost hatten wir im Haus. Und dieses Jahr werden das vermutlich noch mehr werden. Glücklicherweise haben wir inzwischen das Gartenhaus mit transparentem Dach und vielen großen Fenstern. Da wird in den nächsten Wochen fleißig weitergebastelt, damit dann dort ein schöner Pflanzenkindergarten entsteht.

In der großen grünen Anzuchtschale keimt übrigigens schon jeweils die erste Chili- und Paprikasorte, und gestern abend hab ich in dem ganz kleinen Schälchen rechts daneben Salat gesät. Baquieu, um genau zu sein. Das sind die Enkel von Berthold.

Wie, Berthold sagt euch nichts?

Dann guckt mal hier und hier.

Wie die Großen, so die Kleinen

Der große Gartenzwerg hat natürlich mitbekommen was Papa da so macht, und da er nicht nur die Sprayfarben genauso liebt wie ich, sondern auch gern gärtnert, wollte er natürlich sofort auch solche bunten Dosen haben.

Bekommt er natürlich!

Seine sind unten gelöchert, also müssen wir uns für die noch ne kinderzimmerkompatible Untersetzerlösung einfallen lassen. Kommt Zeit, kommt Rat…

Bis zur richtigen Anzuchtsaison sind ja noch ein paar Wochen Zeit, aktuell kommen ja erstmal nur Chilis und Paprikas dran. Wir sammeln derweil weiter Dosen, und ich spiele mit Farbreihen rum. (c:

2 responses to “Das Brummsche Anzuchtbrett III”

  1. […] nochmal das Foto ausm Beitrag von vorgestern. Wobei mir gerade auffällt, dass die Brummsche Kunstsonne da gar nicht drauf ist. […]

  2. […] beginnt mit der Saatgutproduktion. Und jawoll: Das ist der, der im Frühjahr an den BABs (Brummsche Anzucht-Bretter) im Wohnzimmer stand! Das sind die Enkel of Berthold, für alle […]

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