Paprika aussäen mit der Turbomethode

Weihnachten war gestern – die Anzuchtsäsong geht wieder los!

…wobei, eigentlich ist das ja schon wieder falsch: Ich hab mit der Aussaat direkt am ersten Feiertag abends begonnen. Später mehr dazu.

Der spinnt doch, der Brumme, das hat doch wohl Zeit bis Frühjahr! Und überhaupt, was will der denn jetzt schon säen?

Gut dass ihr fragt. Paprika und Chilis. Die brauchen so lange, dass sich die Aussaat in unseren Breiten schon im Dezember lohnen tut.

Ja gut, aber warum gerade zu Weihnachten? Haste da nüscht anderes zu tun, Daniel?

Jede Menge hab ich da zu tun. Aber. Prioritäten und so.

Also.

Ich gärtnere ja nach dem Pflanzkalender von Maria Thun. Dem hier. Den gibt’s jedes Jahr neu, wenn ihr diesen Artikel also nach 2022 lest, müsst ihr euch den aktuellen Kalender suchen. Anyways, der thun’sche Aussaatkalender kennt Pflanzzeiten (das sind jeweils ca. 2 Wochen lange Perioden) sowie durchgehend Frucht-, Blatt-, Wurzel- und Blüte-Tage. Denen sind jeweils verschiedene Pflanzenfamilien zugeordnet. An Blatt-Tagen kümmert man sich um Spinat, Salat, Kohl, etc., Fruchttage gehören Tomaten, Paprika, Erdbeeren, Erbsen und Co., Wurzeltage für Kartoffeln, Möhren, Radieschen und so weiter.

Heiligabend bis zum 26.12. 5:00 morgens waren Fruchttage, und wir waren in der Pflanzzeit. Ich hatte kurz vor Weihnachten nochmal nen schnellen Blick in den Kalender geworfen, gesehen dass beide Weihnachtsfeiertage „Frucht“ sind …und die Uhrzeit nicht mitbekommen. Am 25.12. hab ich dann am späten Abend doch nochmal schnell in den Kalender geguckt, realisiert dass ich mich am nächsten Morgen bis 5 Uhr definitiv zu KEINEN gärtnerischen Tätigkeiten hinreißen lassen werde… und wurde sofort aktiv.

Was natürlich kurzzeitig für Verwirrung bei den Schwiegereltern sorgte, die sich gerade das Schlafsofa zurecht machten und ins Bett gehen wollten, während ich auf der anderen Raumseite in der Küche (wir haben ne Wohnküche) plötzlich mit Saatguttütchen hantierte. Ich hab zwar inhaltlich korrekt erklärt, warum mein Tun jetzt noch sein muss, aber ich vermute, dass da trotzdem der Gedanke „der Daniel hat doch einen an der Klatsche!“ keimte. Sei’s drum. Keimen ist gut. (c:

Ich hatte schon im Frühjahr 2021 von der Turbokeimmethode gehört, das damals aber nicht mehr ausprobieren können. Diese hier. Ihr findet dazu noch jede Menge anderer Tutorials auf dem Videoportal eures Vertrauens. Auch ein paar Wochen später sind die Unterschiede zwischen normal und turbo-gekeimten Pflanzen immer noch frappierend deutlich, guckst du hier.

2022 will ich mehrere Sorten Paprika und milde Chilis ausprobieren, und eine liebe Wurzelwerkerin hatte mir jetzt schon die Chilisorte „Anaheim“ zugeschickt. Also schnell ein halbes Dutzend Samen wie oben gezeigt behandelt: Vorsichtig die kleinen Spitzen abschneiden, die Samen in Küchenkrepp einwickeln und dann je 10x abwechselnd in sehr heißes und Eiswasser tunken, jeweils 10 Sekunden lang. 24 Stunden später sollen die dann keimen tun. Na mal sehn…

Gestern abend dann, recht genau 24 h später hab ich nachgeguckt, das Ergebnis habt ihr ja schon im Artikelbild oben gespoilert bekommen:

Die Anaheimser sind tatsächlich gekeimt, boah war ich baff! Meine selbst geernteten Paprikasamen zeigten noch keine Anzeichen irgendwelchen Lebens. Mal sehn ob die noch kommen…

Jetzt muss ich mich im Schnelldurchlauf nochmal schlau machen, wie’s weitergeht, sprich: Welche Anzuchterde (und: dämpfe ich die oder nicht?), gleich warm stellen oder erstmal kühler, gleich mit Pflanz-LED oder erstmal nur ans Wohnzimmerfenster, bis die ne gewisse Größe haben, etc.

Demnächst bekomme ich weitere Paprika- und Chilisamen, dann geht das Ganze in die zweite Runde. Ich werde berichten. (c;

Nachtrag:

Die Erde habsch jetzt gedämpft. Mal sehn ob das in Sachen Trauermücken tatsächlich einen Unterschied ausmachen wird. Und ich bin sogar schon einen Schritt weiter: Wenn die Pflänzchen dann irgendwann mal pikiert werden müssen, brauchen die ja eigene Anzuchtgefäße, die wiederum ne Menge Platz wegnehmen werden… Dafür habsch spontan ne feine Vertical-Gardening Lösung gefunden. Guckst du hier.

5 responses to “Paprika aussäen mit der Turbomethode”

  1. […] hinkommen werden tun, wenn die dann irgendwann mal groß genug zum Pikieren sind. Die hier meine […]

  2. Conni sagt:

    Guter Bericht. Hast du die Anaheimser dann so, wie sie oben auf dem Foto aussehen, in die Töpfchen mit Erde gesetzt, oder hast du noch etwas gewartet, bis die Keine noch deutlicher zu sehen waren?

    • Der Brumme sagt:

      Die Keime waren etwas deutlicher als auf dem Foto, aber nicht sehr. Zumindest nicht so sehr wie die Kings of the North auf dem Foto im letzten Drittel dieses Beitrages hier: https://blog.derbrumme.de/?p=2525

      Die „Kings“ dort auf dem Küchenpapier waren zum Zeitpunkt des Schnappschusses 10 Tage alt (gesät am 2.Januar, Foto vom 12.Januar).

      Die Anaheimser sind übrigens bis heute noch nicht gekommen… Hmpf. Ich hab natürlich weiterhin Geduld, bzw. Hoffnung. (c;

  3. […] Erinnert ihr euch an meine Weihnachtspaprika und -chili? Die hier? […]

  4. […] hab ja 2021 schon über die Turbomethode berichtet, und inhaltlich verändert hat sich seit damals …genau nüscht. Daher diesmal weniger […]

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