Bautagebuch, Kapitel 12: Winterfest!

…gut, noch nicht ganz winterfest, aber so’n bissel Nachtfrost ist jetzt hoffentlich drin, ohne dass mir die Physalis erfrieren. We’ll see.

Aber von vorn.

Wir hatten jetzt schon ein paar leichte Nachtfröste mit morgens verreiften Wiesen. Also drängt die Zeit jetzt. Ne Tür rein, das Oberlicht verschließen, die Öffnungen unter dem Wellplattendach schließen: In dieser Reihenfolge sollte man das vernünftigerweise machen.

Oder halt genau andersrum…

Warum? Weil ich keinen Bock auf Türeinbauen habe (warum erfahrt ihr gleich) und weil mich keiner hindern kann – is ja meine Hütte. Muhahar. (c:

Also hab ich mit dem Dach angefangen.

Erstens: Die Oberlichter.

Ich hab gartenseitig eine der drei langen Rest-Dachlatten einmal quer unter den Wellplatten durchgeschoben. Die klemmt dort jetzt ziemlich straff dazwischen und muss nicht extra befestigt werden.

Was bleibt, sind die wellenförmigen Abstände zwischen Dachlatte und Wellplatten, und für die gibt’s sogenannte „Profilfüller“ aus PE-Schaum:

Ja, damit kann die warme Luft im Sommer nicht mehr unter’m Dach raus-zirkulieren. Aber im Winter bleibt eben auch die halbwegs warme Luft drinnen. Und für den Sommer hab ich die Oberlichter, die eine Art Klapp-Fenster bekommen. Später mehr dazu.

Jetzt müssen diese Lücken noch an der Rückwand geschlossen werden. Hier musste ich ein bisschen mehr basteln, denn die Balken zwischen den Dachsparren sind ca. 8mm niedriger – also muss dort noch was Schmales dazwischen. Kein Ding, dauert halt minimal länger. Anschließend wieder die Lückenfüller reinstopfen und gut.

Zweitens: Das Oberlicht

Gartenseitig ist das Dach ja höher, und dort gibt’s diese Oberlichter über den Fenstern. Letztere kann ich nicht öffnen, also werden die Oberlichter nicht ebenfalls fest verschlossen, sonder bekommen so ne Art Lüftungsklappe. Ich nehme dafür transparente Hohlkammerplatten, also das Zeugs, das man auch für’s Gewächshaus verwenden kann. Die Platten lassen sich recht gut mit der Stichsäge schneiden. Ihr müsst nur aufpassen, dass die Schnitte gerade werden. Spoiler: Mein Schnitt isses nicht…

Anschließend hat das erste der beiden Fenster (das linke) ingsrum noch Fensterisolierband angeklebt bekommen.

Der Plan ist, die jetzt draußen mit Scharnieren zu befestigen, aber Scharniere fehlen mir aktuell noch. Also hab ich die Platten erstmal provisorisch reingeklemmt:

So, die kleinsten Öffnungen sind zu, bleibt nur noch…

Drittens: Die Tür

Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, ne Tür in TARDIS-Optik haben zu müssen. Der Whovian in mir kichert immer noch, wenn ich daran denke. Gut, meine dürfte keine Doppelflügeltür sein wie im Original, aber daran soll’s jetzt nicht scheitern.

Boah… wie geil wär das denn? Pantone 2955C for teh win! (c:

Online findet man sogar komplett vermaßte Beispiele, bspw. bei den tardisbuilders:

Meine Türöffnung hat andere Maße, aber wo ein Wille ist, …undsoweiter.

Nach der ersten Euphorie merkt man schnell: Leider ist das nicht ganz so schnell umsetztbar, das wird ein ziemlich anspruchsvolles Projektchen, wenn man’s richtig machen will. Ich schiebe das schon vor mir her, seit der Rohbau fertig ist.

Aber jetzt wird’s Winter – oder zumindest kalt – und irgendwas muss passieren. Plan B: In den Baumarkt fahren, ne fertsche Tür kaufen, einbauen und gut. Dann wird’s eben nüscht. Hmpf.

Es wurde dann Plan C, die postapokalyptische Variante:

Nicht schön, aber meins. (c:

Mal sehn wie gut das die Kälte draußen hält… Der Vorteil: Das ist jetzt so dermaßen hässlich, dass ich schon allein deshalb motiviert bleiben werde, halbwegs schnell ne vernünftige Lösung zu finden.

…und sonst so? Ach ja, das Regal.

Viertens: Das Regal

Ich hatte noch drei OSB-Platten übrig, die sollten Regalböden werden. Wurden sie auch:

Ich bin mir inzwischen sicher: Es gibt ein universelles Naturgesetz, das bewirkt, dass sich leere Regale quasi sofort füllen. Zumindest für Gartenhäuser und Werkstätten gilt das definitiv. Gefühlt eine Sekunde nachdem der oberste Regalboden drin war, lagen da schon die ersten Sachen drauf. Die Gartestühle können jetzt rein, und ich will die nicht mehr in der Speisekammer überwintern lassen – genau für solche Sachen ist das Gartenhaus ja gedacht. Also hochgewuppt. Oh, und die ganzen leeren Blumentöpfe, die halbvollen Säcke mit Urgesteinsmehl, Hornspänen und so… Alles schön in Eimer umfüllen, beschriften und ab damit unter das Regal. Zack! – wieder ein bisschen mehr Ordnung. Ha, nimm das, Entropie! (c:

Obendrauf und untendrunter ist’s jetzt voll, bleiben noch zwei Regalebenen. Eine wird mit Restholz dekoriert, die andere, die leider knapp unter einer ergonomischen Arbeitshöhe entstand (wiedermal nicht nachgedacht, Alter!) bekommt zwischen den Holzständern noch aus Restholzbretteln ein paar Regalböden reingezimmert.

Und schwupps, sieht’s aus wie in einer Werkstatt.

…woah, das ging jetzt aber schnell!

Aberaberaber… eigentlich sollte das doch ein Gartenhaus werden und keine zweite Werkstatt!

Tja.

Na OK, ist ja auch praktisch so: Wenn ich direkt hier vor Ort alles zurechtsäge, schleife und schraube, dann bin ich eher fertig als wenn ich für jeden Schnitt erst quer durch den Garten und in die Werkstatt müsste. Gut, bis auf die Tatsache dass die teuren Elektrowerkzeuge des Nächstens ins Haus müssen und nicht herbleiben können.

Aber sonst… war das eigentlich ne quasi unabwendbare Entwicklung, nur dass ich es vorher so nicht auf’m Schirm gehabt hatte.

Und sonst so?

Ich hab mir zwei T-Shirts gegönnt, mit meinen aktuellen Lieblingssprüchen:

Wünsche allen Lesern nen gemütlichen Ersten Advent! (c:

Nachtrag, halber Tag später

Was für ein Timing: Am selben Abend wo die Hütte winterfest ist – kommt der Winter. Manchmal muss man eben Glück haben. (c:

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